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Schlachter 1951 (SCH1951)
Version
Jeremia 46-48

Weissagungen über die Heidenvöker:

- über Ägypten

46 Dies ist das Wort des Herrn, welches an den Propheten Jeremia in betreff der Heiden erging:

Über Ägypten, in betreff des Heeres des Pharao Necho, des Königs von Ägypten, welches bei Karkemisch am Euphrat stand, wo Nebukadnezar, der König von Babel, es schlug im vierten Jahre Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda:

Rüstet Schilde und Tartschen
und rücket zum Kampfe aus!
Spannet die Rosse an
und sitzet auf, ihr Reiter!
Tretet an mit den Helmen,
machet die Spieße blank,
leget den Panzer um!
Warum sehe ich sie so erschrocken zurückweichen?
Ihre Helden sind geschlagen,
sie fliehen, daß keiner hinter sich sieht;
Schrecken ringsum! spricht der Herr.
Der Schnellste wird nicht entfliehen,
und der Starke kann nicht entrinnen;
im Norden, am Ufer des Euphratstromes
straucheln und fallen sie!
Wer stieg wie der Nil empor,
daß seine Wasser wie Ströme daherwogten?
Ägypten schwoll an wie der Nil,
und seine Wasser wogten wie Ströme daher,
und es sprach: Ich will hinaufziehen und das Land bedecken,
will die Stadt samt ihren Bewohnern vertilgen!
Auf, ihr Rosse! Raset daher, ihr Wagen!
Die Starken sollen ausziehen,
die Schildträger von Kusch und Put,
samt den Bogenschützen von Lud!
10 Und dieser Tag ist für den Herrn, den Herrn der Heerscharen,
ein Tag der Rache, daß er sich an seinen Feinden räche;
und das Schwert wird fressen,
satt und trunken werden von ihrem Blut;
denn ein Schlachtopfer hält der Herr, der Herr der Heerscharen,
im mitternächtlichen Lande, am Euphratstrom!
11 Ziehe hinauf nach Gilead und hole Balsam,
du Jungfrau, Tochter Ägypten!
Umsonst wendest du so viele Heilmittel an;
es gibt kein Pflaster für dich!
12 Die Völker haben von deiner Schmach gehört,
und die Erde ist voll von deinem Geschrei;
denn ein Starker ist über den andern gestrauchelt,
sie sind beide miteinander gefallen.

13 Dies ist das Wort, welches der Herr zum Propheten Jeremia gesprochen hat, daß Nebukadnezar, der König von Babel, kommen werde, das Land Ägypten zu schlagen:

14 Macht es bekannt in Ägypten
und lasset es hören in Migdol,
in Noph[a] und Tachpanches!
Saget: Stelle dich auf und rüste dich;
denn das Schwert hat deine Nachbarn gefressen!
15 Warum sind deine Helden gefallen?
Sie haben nicht standgehalten, weil der Herr sie niederstieß!
16 Er ließ viele straucheln;
einer fiel über den andern, also daß sie sprachen:
Kommt, laßt uns wieder zu unserm Volk
und in unser Vaterland ziehen
vor dem grausamen Schwert!
17 Kündiget daselbst dem Pharao, dem König von Ägypten,
den Untergang an! Er hat die Frist verstreichen lassen.
18 So wahr ich lebe, spricht der König,
dessen Name Herr der Heerscharen ist:
Wie der Tabor unter den Bergen
und wie der Karmel am Meere, so wird er kommen!
19 Rüste dein Wandergerät,
du Bewohnerin, Tochter Ägypten;
denn Noph wird zur Ruine werden,
verbrannt und menschenleer.
20 Ägypten ist eine wunderschöne Kuh;
Bremsen aus dem Norden fallen über sie her.
21 Auch die Söldner in seiner Mitte, Mastkälbern gleich,
ja, auch sie haben sich umgewandt,
sind allesamt geflohen, hielten nicht stand;
denn ihr Unglückstag ist über sie gekommen,
die Zeit ihrer Heimsuchung!
22 Man hört etwas daherkommen wie das Rascheln einer Schlange!
Ja, sie kommen mit Heeresmacht
und fallen mit Äxten über sie her wie Holzhauer;
23 sie hauen ihren Wald um - spricht der Herr -,
der unerforschlich ist;
denn ihrer sind mehr als Heuschrecken,
sie sind unzählbar!
24 Die Tochter Ägyptens ist zuschanden geworden;
sie ist in die Hand des nordischen Volkes gegeben.

25 Es hat der Herr der Heerscharen, der Gott Israels, gesprochen: Siehe, ich suche den Amon von Theben[b] heim, dazu den Pharao und ganz Ägypten, samt seinen Göttern und Königen, den Pharao und wer sich auf ihn verläßt; 26 und ich gebe sie in die Hand derer, die ihnen nach dem Leben trachten, in die Hand des babylonischen Königs Nebukadnezar und seiner Knechte. - Darnach aber soll es wieder bewohnt werden wie zu Anfang, spricht der Herr.

27 Du aber, mein Knecht Jakob, fürchte dich nicht,
und du, Israel, erschrick nicht!
Denn siehe, ich rette dich aus fernem Lande
und deinen Samen aus dem Lande ihrer Gefangenschaft;
und Jakob soll heimkehren, ruhig und sicher wohnen,
und niemand wird ihn schrecken.
28 Fürchte du dich nicht, mein Knecht Jakob, spricht der Herr;
denn ich bin mit dir;
denn ich will allen Völkern, unter welche ich dich verstoßen habe, den Garaus machen;
dir aber will ich nicht den Garaus machen,
sondern züchtigen will ich dich nach dem Recht
und dich nicht ungestraft lassen.

- über die Philister

47 Dies ist das Wort des Herrn, welches an den Propheten Jeremia erging bezüglich der Philister, ehe der Pharao Gaza schlug:

So spricht der Herr:

Siehe, es steigen Wasser vom Norden empor,
die werden zu einem überschwemmenden Strom
und überfluten das Land und was darinnen ist,
die Stadt und die darinnen wohnen,
daß die Leute schreien
und alle Bewohner des Landes heulen.
Vor dem Getöse der stampfenden Rosse seiner Starken,
vor dem Rasseln seiner Wagen, vor dem Getöse seiner Räder
sehen sich die Väter nicht einmal nach ihren Kindern um,
so schlaff sind ihre Hände;
denn der Tag ist gekommen, die Philister zu vertilgen
und von Tyrus und Zidon alle noch übrigen Helfer auszurotten;
denn der Herr will die Philister vertilgen,
den Überrest der Insel Kaphtor.
Kahlheit kommt über Gaza!
Askalon geht unter, die letzte Stadt ihrer Tiefebene!
Wie lange willst du dir Trauerzeichen einritzen?
O du Schwert des Herrn, wann willst du endlich ruhen?
Kehre zurück in deine Scheide,
raste und halte dich still!
Wie sollte es aber ruhen?
Hat doch der Herr es beordert,
gegen Askalon und gegen das Meeresufer, dorthin hat er es bestellt.

- über Moab

48 Über Moab:

So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels:

Wehe über Nebo; denn es ist verwüstet!
Kirjataim ist zuschanden geworden, ist eingenommen,
die Feste ist zuschanden geworden und zerbrochen!
Mit Moabs Ruhm ist's aus;
in Hesbon schmiedet man wider sie böse Pläne:
„Kommt, laßt uns sie ausrotten, daß sie kein Volk menr seien!“
Auch du, Madmen, wirst verstummen müssen;
das Schwert kommt hinter dir her!
Von Horonaim her vernimmt man Geschrei,
Verwüstung und gewaltigen Zusammenbruch!
Moab ist in Ängsten!
Man hört sein Geschrei bis nach Zoar hin;
denn die Steige von Luchit steigt es weinend, unter Tränen, hinan,
und am Abhang von Horonaim hört man das Geschrei über den Zusammenbruch.
Fliehet, rettet eure Seelen
und werdet wie ein Strauch in der Wüste!
Denn weil du dich auf deine Werke und auf deine Schätze verlassen hast,
sollst auch du eingenommen werden,
und Kamos muß in die Gefangenschaft wandern,
seine Priester und Fürsten allzumal;
und es wird über jede Stadt ein Verwüster kommen,
und keine Stadt wird entrinnen;
das Tal wird zugrunde gehen und die Ebene verwüstet werden,
wie der Herr es gesagt hat.
Gebt Moab Flügel,
daß es davonfliegen kann!
Und seine Städte sollen zu Ruinen werden,
ohne Bewohner!
10 Verflucht sei, wer des Herrn Werk lässig treibt,
und verflucht, wer sein Schwert vom Blutvergießen zurückhält!
11 Moab ist von seiner Jugend an ruhig und sicher
auf seinen Hefen gelegen;
es ist niemals von einem Gefäß ins andere gegossen worden,
es ist auch nie in die Gefangenschaft gewandert;
deswegen ist sein Geschmack ihm geblieben
und sein Duft hat sich nicht verändert.
12 Darum seht, es kommen Tage, spricht der Herr,
da ich ihm Küfer senden werde,
die es zu Boden legen und seine Gefäße ausgießen
und seine Krüge zerschlagen sollen.
13 Und Moab wird am Kamos zuschanden werden,
gleichwie das Haus Israel an Bethel zuschanden geworden ist, als es sich darauf verließ.
14 Wie dürft ihr sagen: Wir sind Helden
und kriegstüchtige Männer?
15 Der, welcher Moab und seine Städte verwüstet, steigt hinauf,
und seine auserlesene junge Mannschaft muß zur Schlachtbank hinuntersteigen,
spricht der König, dessen Name Herr der Heerscharen heißt.
16 Moabs Verderben ist nahe herbeigekommen,
und sein Unglück läuft gar schnell!
17 Bezeuget ihm Beileid, ihr seine Nachbarn alle,
und ihr alle, die ihr seinen Namen kennt!
Saget: „Wie ist doch das Zepter zerbrochen,
der prächtige Stab!“
18 Herunter von deinem Ehrenplatz, setze dich auf die dürre Erde,
du Einwohnerschaft, Tochter Dibons!
Denn der Verwüster Moabs ist zu dir hinaufgekommen,
er hat deine Festungen zerstört.
19 Tritt an den Weg und spähe, du Einwohnerschaft von Aroer[c]!
Frage den Flüchtling und den Entronnenen,
sprich: Was ist geschehen?
20 Moab ist zuschanden geworden, gebrochen;
heulet und schreiet
und verkündiget am Arnon,
daß Moab verwüstet ist!
21 Auch über das flache Land ist das Gericht ergangen,
über Cholon und Jahza und über Mophaat;
22 auch über Dibon und Nebo und Beth-Diblataim;
23 desgleichen über Kirjataim, über Beth-Gamul und über Beth-Maon;
24 über Kerijot und über Bozra
und über alle Städte des Moabiterlandes,
seien sie fern oder nah.
25 Moabs Horn[d] ist abgehauen
und sein Arm zerbrochen,
spricht der Herr.
26 Machet es trunken; denn es hat großgetan wider den Herrn!
Darum soll Moab in sein eigenes Gespei hineinfallen
und selbst zum Gespött werden!
27 Oder ist dir nicht Israel zum Gespött gewesen?
Wurde es etwa unter den Dieben ertappt,
daß du nur mit Kopfschütteln von ihm sprichst?
28 Verlasset die Städte und schlagt eure Wohnung in Felsenklüften auf,
ihr Moabiter,
und seid den Tauben gleich,
die dort drüben am Rande des Abgrunds nisten!
29 Wir haben vom Hochmut Moabs gehört, daß er sehr groß sei,
von seinem Hochmut und von seinem Übermut und von dem Stolz seines Herzens.
30 Ich kenne seinen Übermut wohl, spricht der Herr; sein Gerede ist nicht aufrichtig,
und es handelt auch nicht ehrlich.
31 Darum muß ich über Moab heulen und um ganz Moab jammern;
um die Männer von Kir-Heres wird man seufzen.
32 Mehr als um Jaeser muß ich um dich weinen, du Weinstock von Sibma!
Deine Ranken haben das Meer überschritten,
ihr Schmuck dehnt sich bis nach Jaeser aus.
Deinen Herbst und deine Weinlese hat ein Verwüster überfallen,
33 und so ist Freude und Frohlocken aus dem Fruchtgefilde fort
und aus dem Moabiterland gewichen;
und ich lasse keinen Wein mehr aus den Kufen fließen;
die Kelter wird nicht mehr jauchzend getreten,
das Jauchzen ist kein Jauchzen mehr.
34 Vom schreienden Hesbon bis nach Eleale und Jahaz
lassen sie ihre Stimme erschallen,
von Zoar bis nach Horonaim,
der dritten Kuh[e];
denn auch die Wasserplätze von Nimrim sollen verwüstet werden.
35 Also verleide ich Moab, spricht der Herr,
den Aufstieg zur Höhe und den Götzendienst.
36 Darum klagt gleich Flöten mein Herz um Moab,
und gleich Flöten klagt mein Herz über die Männer von Kir-Heres,
weil die Ersparnisse, die sie gemacht haben, verloren sind!
37 Denn alle Häupter sind kahl
und alle Bärte abgeschoren,
in alle Hände sind Trauerzeichen eingeschnitten,
und die Lenden sind mit Säcken umgürtet.
38 Auf allen Dächern Moabs und auf seinen Gassen
ist nichts als Klagen;
denn ich habe Moab zerbrochen wie ein unwertes Gefäß,
spricht der Herr.
39 Wie ist Moab erschrocken! Heulet!
Wie wandte es den Rücken! Schäme dich!
Also ist Moab allen seinen Nachbarn
zum Gespött und zum Entsetzen geworden. -

40 Denn so spricht der Herr:

Siehe, wie ein Adler fliegt er[f] daher
und breitet seine Flügel über Moab aus!
41 Die Städte werden eingenommen
und die Burgen erobert,
und der Mut der moabitischen Helden wird an jenem Tage sein
wie der Mut eines Weibes in Kindesnöten.
42 Also wird Moab vertilgt, daß es kein Volk mehr ist,
weil es sich wider den Herrn gerühmt hat.
43 Grauen, Grube und Garn kommen über dich,
der du in Moab wohnst, spricht der Herr.
44 Wer dem Grauen entrinnt, wird in die Grube fallen;
und wer aus der Grube heraufsteigt, wird im Garn gefangen werden;
denn ich bringe über sie, die Moabiter,
das Jahr ihrer Heimsuchung, spricht der Herr.
45 Im Schatten von Hesbon stehen erschöpft die Fliehenden;
denn von Hesbon ist ein Feuer ausgegangen
und eine Flamme mitten aus Sihons Palast;
die hat die Schläfen Moabs versengt
und den Scheitel der Söhne des Getümmels versengt.
46 Wehe dir, Moab!
Das Volk des Kamos ist umgekommen.
Denn deine Söhne werden in die Verbannung geführt
und deine Töchter in die Gefangenschaft!
47 Doch will ich Moabs Gefängnis in den letzten Tagen wieder wenden,
spricht der Herr. -
Bis hierher das Urteil über Moab.

Schlachter 1951 (SCH1951)

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