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Schlachter 1951 (SCH1951)
Version
Jeremia 18-22

Des Töpfers Handwerk

18 Das Wort, welches an Jeremia vonseiten des Herrn erging, lautet also:

Mache dich auf und gehe in das Haus des Töpfers hinab,
daselbst will ich dich meine Worte hören lassen!
Und ich ging in das Haus des Töpfers hinab
und siehe, da machte er gerade eine Arbeit auf der Scheibe.
Das Gefäß, welches er aus Ton machte, mißlang dem Töpfer unter den Händen.
Da fing er von neuem an
und machte daraus ein anderes Gefäß,
wie es in den Augen des Töpfers richtig war.

Da sprach der Herr zu mir:

Kann ich mit euch nicht tun wie dieser Töpfer, du Haus Israel? spricht der Herr.
Siehe, wie der Ton in der Hand des Töpfers,
also seid ihr in meiner Hand, Haus Israel!
Plötzlich rede ich wider ein Volk oder ein Königreich,
dasselbe auszurotten, zu verderben und zugrunde zu richten;
kehrt aber jenes Volk, über welches ich geredet habe, von seiner Bosheit um,
so lasse auch ich mich des Unglücks gereuen, das ich über sie zu bringen gedachte.
Ebenso plötzlich aber, wenn ich rede von einem Volk oder Königreich,
es zu bauen oder zu pflanzen,
10 und jenes Volk übeltut vor mir
und meiner Stimme nicht gehorcht,
so lasse auch ich mich des Guten gereuen,
das ich mir vorgenommen hatte, ihnen zu tun.

Unbußfertigkeit des Volkes

11 Darum sage nun den Männern Judas und den Einwohnern Jerusalems:

So spricht der Herr:

Sehet, ich bereite Unglück wider euch
und nehme mir gegen euch etwas vor.
Darum kehret um, ein jeder von seinem bösen Weg,
und bessert eure Wege und eure Taten!
12 Aber sie sagen: „Daraus wird nichts,
denn nach unseren Ratschlägen wollen wir wandeln
und wollen ein jeder nach der Verstocktheit seines bösen Herzens handeln!“

13 Darum spricht der Herr also:

Fraget doch unter den Heiden;
wer hat dergleichen gehört?
Gar abscheulich hat die Jungfrau Israel gehandelt. -
14 Verläßt auch der Schnee des Libanon den Fels des Gefildes,
oder versiegen die quellenden, kühlen, fließenden Wasser?
15 Aber mein Volk hat meiner vergessen.
Sie haben den eiteln Götzen geräuchert
und sind auf ihren Wegen, den ewigen Pfaden, gestrauchelt,
um auf Steigen ungebahnter Wege zu wandeln,
16 um also ihr Land zum Entsetzen und ewigen Gespött zu machen,
daß jeder Vorübergehende sich entsetzen und sein Haupt schütteln wird.
17 Wie durch den Ostwind will ich sie vor dem Feinde zerstreuen;
den Rücken und nicht das Angesicht will ich ihnen zeigen am Tage ihres Unglücks!

Anschlag gegen Jeremia

18 Da sprachen sie: „Kommt, laßt uns wider Jeremia Anschläge ersinnen! Denn es wird weder das Gesetz dem Priester, noch der Rat dem Weisen, noch das Wort dem Propheten verlorengehen. Wohlan, laßt uns ihn mit der Zunge niederschlagen, daß wir auf keines seiner Worte achten müssen!“

19 Merke du auf mich, o Herr,
und horche auf die Stimme meiner Widersacher!
20 Soll Gutes mit Bösem vergolten werden,
da sie meiner Seele eine Grube gegraben haben?
Gedenke, wie ich vor dir gestanden habe,
zu ihrem Besten zu reden,
um deinen Zorn von ihnen abzuwenden!
21 So übergib nun ihre Söhne dem Hunger
und liefere sie dem Schwerte aus!
Ihre Weiber sollen der Kinder beraubt und Witwen werden;
ihre Männer sollen von der Pest getötet,
ihre Jünglinge im Krieg mit dem Schwert erschlagen werden!
22 Wehgeschrei erhebe sich aus ihren Häusern,
wenn du unversehens ein Kriegsheer über sie führen wirst;
denn sie haben eine Grube gegraben, um mich zu fangen,
und haben meinen Füßen Fallstricke gelegt.
23 Du aber weißt, o Herr, alle ihre Ratschläge, die sie gefaßt haben, um mich zu töten;
decke ihre Missetat nicht zu,
und tilge ihre Sünden nicht vor deinem Angesicht!
Als Gestürzte laß sie vor deinem Angesicht liegen!
Zur Zeit deines Zorns handle wider sie!

Der zerbrochene Krug und die Zerstörung Jerusalem

19 So sprach der Herr: Gehe hin und kaufe beim Töpfer einen Krug und nimm etliche von den Ältesten des Volkes und von den Ältesten der Priester und gehe hinaus in das Tal Ben-Hinnom, welches außerhalb des Scherbentores liegt, und verkündige daselbst die Worte, die ich dir sagen werde, und sprich: Höret das Wort des Herrn, ihr Könige von Juda und ihr Einwohner von Jerusalem!

So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels:

Siehe, ich will Unglück über diesen Ort bringen,
daß allen, die davon hören, die Ohren gellen werden;
darum, daß sie mich verlassen und diesen Ort mißachtet
und daselbst andern Göttern geräuchert haben,
die weder sie, noch ihre Väter, noch die Könige von Juda gekannt haben;
und sie haben diesen Ort mit dem Blut Unschuldiger gefüllt.
Sie haben auch Baalshöhen gebaut,
um ihre Kinder dem Baal als Brandopfer mit Feuer zu verbrennen,
was ich nicht geboten und wovon ich nichts gesagt
und was mir nie in den Sinn gekommen ist.
Darum seht, es werden Tage kommen, spricht der Herr,
da dieser Ort
nicht mehr Tophet[a] oder Tal Ben-Hinnom,
sondern Würgetal heißen wird!
Und ich will an diesem Ort den Rat Judas und Jerusalems ausleeren
und sie durch das Schwert fallen lassen vor dem Angesicht ihrer Feinde
und durch die Hand derer, die nach ihrem Leben trachten;
ihre Leichname aber will ich
den Vögeln des Himmels und den Tieren des Feldes
zur Speise geben;
und ich will diese Stadt zum Entsetzen und zum Gespött machen,
so daß jeder, der vorüberzieht,
über all ihre Plagen sich entsetzen und spotten wird.
Und ich will ihnen das Fleisch ihrer Söhne und ihrer Töchter zu essen geben,
daß einer des andern Fleisch fressen soll
in der Angst und Not,
mit der ihre Feinde und die, welche ihnen nach dem Leben trachten,
sie bedrängen werden.

10 Und du sollst den Krug zerbrechen vor den Augen der Männer, die mit dir gehen,

11 und sollst zu ihnen sagen:
So spricht der Herr der Heerscharen:
Ebenso will ich dieses Volk und diese Stadt zerbrechen,
wie man eines Töpfers Geschirr zerbricht,
das man nicht mehr flicken kann;
und man wird im Tophet begraben, weil es an Raum zum Begraben fehlen wird.
12 Also will ich mit diesem Orte und seinen Bewohnern verfahren, spricht der Herr,
daß ich diese Stadt zu einem Tophet mache;
13 und die Häuser von Jerusalem und die Paläste der Könige Judas
sollen so unrein werden wie das Tophet,
alle Häuser, auf deren Dächern sie dem ganzen Heer des Himmels geräuchert
und fremden Göttern Trankopfer ausgegossen haben! -

14 Als aber Jeremia vom Tophet zurückkehrte, wohin ihn der Herr gesandt hatte, zu weissagen, trat er in den Vorhof des Hauses des Herrn und sprach zu allem Volk: 15 So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Siehe, ich bringe über diese Stadt und über alle ihre Städte all das Unglück, das ich wider sie geredet habe; denn sie haben sich halsstarrig gezeigt, um auf meine Worte nicht zu hören!

Gefangennahme des Propheten

20 Als aber Paschhur, der Sohn Immers, der Priester, ein Aufseher und Vorgesetzter im Hause des Herrn, Jeremia diese Weissagung aussprechen hörte, schlug er den Propheten Jeremia und legte ihn in den Stock, der sich im obern Tore Benjamin, beim Hause des Herrn befand. Und es begab sich am andern Morgen, als Paschhur Jeremia aus dem Stock freiließ, da sprach Jeremia zu ihm: Nicht Paschhur[b] nennt dich der Herr, sondern Magor-Missabib[c]! Denn so spricht der Herr: Siehe, ich will dich zum Schrecken machen, dir selbst und allen deinen Freunden, und sie sollen fallen durch das Schwert ihrer Feinde, und deine Augen sollen es sehen; ich will auch ganz Juda in die Hand des babylonischen Königs geben, und er wird sie gefangen gen Babel führen und sie mit dem Schwerte schlagen. Dazu will ich den ganzen Reichtum dieser Stadt und allen ihren Erwerb samt allen ihren Kostbarkeiten und den Schätzen der Könige von Juda in die Hand ihrer Feinde geben; dieselben sollen sie plündern und wegnehmen und gen Babel bringen. Auch du, Paschhur, wirst samt allen deinen Hausgenossen nach Babel in die Gefangenschaft wandern müssen, und dort wirst du sterben und dort begraben werden, du und alle deine Freunde, welchen du falsch geweissagt hast!

Jeremias Klagen

Herr, du hast mich überredet, und ich habe mich überreden lassen;
du bist mir zu stark geworden und hast mich überwunden!
So bin ich zum täglichen Gelächter geworden,
jedermann spottet über mich;
denn sooft ich rede, muß ich Gewalttat und Zerstörung ankündigen,
also daß das Wort des Herrn mir Hohn und Spott einträgt die ganze Zeit.
Sagte ich mir: „Ich will ihn nicht mehr erwähnen
und nicht mehr in seinem Namen reden!“
dann brannte es in meinem Herzen,
als wäre ein Feuer in meinen Gebeinen eingeschlossen;
ich suchte es auszuhalten, aber ich konnte nicht.
10 Denn ich habe die Verleumdungen vieler gehört:
„Schrecken ringsum!“ -
„Zeiget ihn an!“ und „Wir wollen ihn anzeigen!“
Alle Leute, mit denen ich in Frieden lebte,
lauern auf meinen Fall und sprechen:
„Vielleicht läßt er sich betören
und können wir ihn überwältigen,
ihn verhaften und uns an ihm rächten!“
11 Aber der Herr ist bei mir wie ein starker Held;
darum werden meine Verfolger straucheln und nichts vermögen.
Sie werden sich sehr schämen müssen ihres unklugen Benehmens,
mit ewiger Schmach, die man nie vergessen wird!
12 Und nun, o Herr der Heerscharen, der du den Gerechten prüfst,
Nieren und Herzen siehst,
laß mich deine Rache an ihnen sehen!
Denn auf dich habe ich mein Anliegen gewälzt.
13 Singet dem Herrn, lobet den Herrn!
Denn er hat die Seele des Armen von der Hand der Übeltäter errettet.

14 Verflucht sei der Tag, da ich geboren bin;
der Tag, an welchem mich meine Mutter zur Welt gebracht hat,
sei nicht gesegnet!
15 Verflucht sei der Mann, der meinem Vater die frohe Botschaft gebracht hat:
„Dir ist ein Knabe geboren,
freue dich!“
16 Diesem Mann ergehe es wie den Städten,
welche der Herr umgekehrt hat, ohne daß es ihn reute;
laß ihn Geschrei hören am Morgen
und Kriegslärm zur Mittagszeit;
17 weil er mich nicht im Mutterschoße tötete,
so daß meine Mutter mein Grab geworden
und sie ewig schwanger geblieben wäre!
18 Warum bin ich doch aus dem Mutterschoße hervorgegangen,
um Mühsal und Kummer zu sehen
und daß meine Tage in Schande vergehen?

Die bevorstehende Eroberung Jerusalems durch Nebukadnezar

21 Dies ist das Wort, welches vom Herrn an Jeremia erging, als der König Zedekia den Paschhur, den Sohn Malchijas, und Zephanja, den Sohn Maasejas, den Priester, zu ihm sandte und ihm sagen ließ: Frage doch den Herrn für uns, weil der babylonische König Nebukadnezar Krieg wider uns führt! Vielleicht wird der Herr gemäß allen seinen Wundern so mit uns handeln, daß jener von uns abzieht.

Da sprach Jeremia zu ihnen: Also sollt ihr dem Zedekia antworten: So spricht der Herr, der Gott Israels: Siehe, ich will die Kriegswaffen in euren Händen, mit welchen ihr den babylonischen König und die Chaldäer, die euch belagern, außerhalb der Stadtmauern bekämpft, umwenden und mitten in der Stadt versammeln; und ich will selbst wider euch streiten mit ausgereckter Hand und mit starkem Arm, im Zorn und mit Grimm und mit großer Entrüstung, und will die Bewohner dieser Stadt schlagen, sowohl Menschen als Vieh, durch eine große Pest sollen sie umkommen. Und darnach, spricht der Herr, will ich Zedekia, den König von Juda, samt seinen Knechten und den Männern, die in dieser Stadt von der Pest, vom Schwert und von der Hungersnot verschont geblieben sind, in die Hand des babylonischen Königs Nebukadnezar und in die Hand ihrer Feinde und derer, die nach ihrem Leben trachten, übergeben, und er wird sie mit dem Schwerte schlagen und wird kein Mitleid mit ihnen haben und ihrer nicht schonen, noch sich ihrer erbarmen!

Und zu diesem Volke sollst du sagen: So spricht der Herr: Sehet, ich lege euch vor den Weg des Lebens und den Weg des Todes: Wer in dieser Stadt bleibt, der wird entweder durchs Schwert, oder vor Hunger, oder an der Pest sterben; wer aber hinausgeht und zu den Chaldäern überläuft, die euch belagern, der wird leben und seine Seele als Beute davontragen. 10 Denn ich habe mein Angesicht wider diese Stadt gerichtet zum Bösen und nicht zum Guten, spricht der Herr; in die Hände des babylonischen Königs wird sie gegeben und mit Feuer verbrannt werden.

11 Und zum Hause des Königs von Juda [sollst du sagen]: Höre das Wort des Herrn,

12 du Haus Davids! So spricht der Herr:

Haltet jeden Morgen ein gerechtes Gericht
und rettet den Beraubten von der Hand des Unterdrückers,
damit mein grimmiger Zorn nicht ausbreche wie ein Feuer
und brenne, daß niemand löschen kann,
wegen der Schlechtigkeit eurer Taten!
13 Siehe, ich will an dich,
du Bewohnerin des Tales, des Felsens der Ebene,
spricht der Herr,
die ihr saget: Wer wollte zu uns herabsteigen,
und wer sollte in unsere Wohnungen kommen?
14 Ich will euch heimsuchen, wie es eure Taten verdienen, spricht der Herr,
und will ein Feuer anzünden in ihrem Wald,
das soll ihre ganze Umgebung verzehren.

Warnung an das Königshaus von Juda

22 So sprach der Herr: Gehe hinab ins Haus des Königs von Juda und rede daselbst diese Worte: Höre das Wort des Herrn, du König von Juda, der du auf dem Thron Davids sitzest, du samt deinen Knechten und deinem Volk, die zu diesen Toren eingehen! So spricht der Herr: Schaffet Recht und Gerechtigkeit; errettet den Beraubten aus der Hand des Unterdrückers; den Fremdling, die Waise und die Witwe bedrückt und vergewaltigt nicht, vergießet kein unschuldiges Blut an diesem Ort! Denn so gewiß ihr dieses Wort befolget, so sollen durch die Tore dieses Hauses Könige einziehen, die auf dem Throne Davids sitzen, reitend auf Wagen und Rossen, sie und ihre Knechte und ihr Volk. Wenn ihr aber diesen Worten nicht gehorcht, so schwöre ich bei mir selbst, spricht der Herr, daß dieses Haus zur Ruine werden soll!

Denn also spricht der Herr über das Haus des Königs von Juda:

Gilead gleich giltst du mir, einem Gipfel des Libanon;
gewiß will ich dich zur Wüste machen,
zu einer unbewohnten Stadt!
Ich habe Verderber wider dich geweiht,
einen jeden mit seinen Waffen;
die werden deine auserlesenen Zedern abhauen
und ins Feuer werfen.

Und es werden viele Heiden an dieser Stadt vorüberziehen und einer zum andern sagen: Warum hat der Herr dieser großen Stadt also getan? Und man wird antworten: Weil sie den Bund des Herrn, ihres Gottes, verlassen und andere Götter angebetet und ihnen gedient haben!

10 Beweinet nicht den Verstorbenen und beklaget ihn nicht!
Beweinet vielmehr den, der hinwegzieht;
denn er kehrt nicht wieder
und sieht sein Vaterland nicht mehr!

11 Denn also spricht der Herr von Sallum[d], dem Sohne Josias, des Königs von Juda, der anstelle seines Vaters Josia regierte und von diesem Orte weggezogen ist: Er wird nicht mehr hierher zurückkehren, 12 sondern an dem Ort, dahin man ihn gefangen geführt hat, soll er sterben und dieses Land nicht wiedersehen!

13 Wehe dem, der sein Haus mit Unrecht baut
und sein Söller mit Ungerechtigkeit,
der seinen Nächsten umsonst arbeiten läßt
und ihm den Lohn nicht gibt, der da spricht:
14 „Ich will mir ein geräumiges Haus
und luftige Söller bauen“,
und sich viele Fenster darein macht,
sie mit Zedern täfelt
und mit roter Farbe anstreicht!
15 Bist du damit König, daß du dich im Bau von Zedernpalästen hervortun kannst?
Hat nicht dein Vater auch gegessen und getrunken
und doch Recht und Gerechtigkeit geübt?
Damals stand es gut mit ihm.
16 Ja, wenn man den Bedrängten und Armen zum Recht verhilft,
dann steht es gut;
heißt solches nicht, mich erkennen? spricht der Herr.
17 Aber deine Augen und dein Herz
sind auf nichts anderes als auf deinen Gewinn aus
und auf das Vergießen unschuldigen Blutes
und auf Bedrückung und Mißhandlung, sie auszuüben.

18 Darum spricht der Herr also wider Jojakim, den Sohn Josias, den König von Juda:

Man wird nicht um ihn klagen:
„Ach, mein Bruder!“ oder „ach, meine Schwester!“
Man wird auch nicht um ihn klagen:
„Ach, mein Herr!“ oder „ach, seine Majestät!“,
19 sondern er soll wie ein Esel begraben werden,
indem man ihn fortschleift und hinwirft, fern von den Toren Jerusalems!

20 Steige auf den Libanon und schreie;
erhebe deine Stimme in Basan
und schreie vom Abarim herunter;
denn alle deine Liebhaber sind zerschmettert!
21 Ich habe zu dir geredet, als es dir noch wohl ging;
aber du sprachst: Ich mag nicht hören!
Das war deine Art von deiner Jugend an,
daß du nicht auf meine Stimme horchtest.
22 Der Sturmwind wird alle deine Hirten weiden,
und deine Liebhaber müssen in die Gefangenschaft wandern;
denn dann wirst du zuschanden werden und dich schämen müssen
ob aller deiner Boshet.
23 Die du jetzt auf dem Libanon wohnst
und auf Zedernbäumen nistest -,
wie wirst du stöhnen, wenn dich Wehen ankommen werden,
Krämpfe wie eine, die gebären soll!
24 So wahr ich lebe, spricht der Herr,
wenn gleich Konja[e], der Sohn Jojakims, der König von Juda,
ein Siegelring an meiner Hand wäre,
so wollte ich dich doch davon abreißen.
25 Und ich will dich in die Hand derer geben, die nach deinem Leben trachten,
in die Hand derer, vor welchen du dich fürchtest,
und in die Hand Nebukadnezars, des Königs zu Babel,
und in die Hand der Chaldäer;
26 und ich will dich samt deiner Mutter, die dich geboren hat,
in ein fremdes Land schleudern, darin ihr nicht geboren seid,
und daselbst sollt ihr sterben!
27 Aber in das Land, dahin sie zurückzukehren verlangen,
sollen sie nicht wieder kommen!
28 Ist dieser Mann, dieser Konja, nicht ein verworfenes, zerschmissenes Gefäß?
Ist er nicht ein Geschirr, an dem man kein Gefallen findet?
Warum würde er sonst samt seinem Samen weggeschleudert
und hingeworfen in ein Land, das ihnen unbekannt ist?
29 O Land, Land, Land,
höre des Herrn Wort!

30 So spricht der Herr:

Schreibet diesen Mann ein als einen Verlassenen,
als einen Menschen, dem es sein Leben lang nicht gelingen wird;
ja, es soll keinem seiner Nachkommen gelingen,
auf den Thron Davids zu kommen
und wiederum über Juda zu herrschen!

Schlachter 1951 (SCH1951)

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