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Read the Bible from start to finish, from Genesis to Revelation.
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Schlachter 1951 (SCH1951)
Version
Hesekiel 13-15

Urteil über Falsche Propheten

13 Und das Wort des Herrn erging an mich also:

Menschensohn, weissage wider die Propheten Israels, welche weissagen,
und sage zu denen, die aus ihrem eigenen Herzen weissagen:
Höret das Wort des Herrn!

So spricht Gott, der Herr:

Wehe den törichten Propheten,
die ihrem eigenen Geiste folgen und dem, was sie nicht gesehen haben!
Israel, gleich Schakalen in den Ruinen
sind deine Propheten!
Ihr seid nicht in die Risse getreten
und habt keine Mauer um das Haus Israel gemacht,
daß es im Kampfe standzuhalten vermöchte
am Tage des Herrn!
Sie schauen Trug und lügenhafte Wahrsagung,
sie, die da sagen: „So spricht der Herr!“
obgleich der Herr sie nicht gesandt hat;
und sie machen [ihnen] Hoffnung, daß er das Wort bestätige.
Habt ihr nicht falsche Gesichte gesehen
und lügenhafte Wahrsagung ausgesprochen
und dabei gesagt: „So spricht der Herr!“
während ich doch nichts gesagt habe?

Darum spricht Gott, der Herr, also:

Weil ihr Trug redet und Lügen schauet,
so seht, ich will an euch!
spricht Gott, der Herr.
Und meine Hand soll über die Propheten kommen,
welche Trug schauen und Lügen wahrsagen.
Sie sollen nicht der Gemeinschaft meines Volkes angehören
und nicht in das Verzeichnis des Hauses Israel eingetragen werden;
sie sollen auch nicht in das Land Israel kommen,
und ihr werdet erfahren, daß ich, Gott, der Herr bin,
10 darum, ja, darum, weil sie mein Volk irregeführt
und von Frieden geredet haben, wo doch kein Friede ist!
Jenes[a] baut eine Wand, und diese übertünchen sie mit losem Kalk!
11 So sage nun denen, die mit losem Kalk tünchen, daß er abfallen wird.
Es soll ein überschwemmender Platzregen kommen,
und Hagelsteine werden fallen,
und ein Sturmwind wird losbrechen!
12 Ja, siehe, die Wand wird fallen!
Wird man nicht alsdann zu euch sagen:
Wo ist nun die Tünche, die ihr aufgestrichen habt?

13 Darum spricht Gott, der Herr, also:

Ich lasse in meinem Zorn einen Sturmwind hervorbrechen,
und ein überschwemmender Platzregen soll durch meinen Zorn kommen
und Hagelsteine durch meinen Grimm zur Vernichtung.
14 Und die Wand, welche ihr mit losem Kalk getüncht habt, will ich niederreißen
und zu Boden werfen, daß ihr Fundament aufgedeckt werde
und sie falle und ihr darunter umkommet;
so werdet ihr erfahren, daß ich der Herr bin.
15 Also will ich an dieser Wand
und an denen, welche sie mit losem Kalk getüncht haben,
meinen Grimm kühlen und zu euch sagen: Die Wand ist nicht mehr,
und die, welche sie getüncht haben, sind auch nicht mehr,
16 nämlich die Propheten Israels, welche Jerusalem weissagen
und Gesichte des Friedens für sie schauen,
wo doch kein Friede ist,
spricht Gott, der Herr.

17 Und du, Menschensohn, richte dein Angesicht wider die Töchter deines Volkes,
welche aus ihrem eigenen Herzen weissagen,
und weissage wider sie und sprich:

18 So spricht Gott, der Herr:

Wehe den Weibern, welche Binden nähen für alle Handgelenke
und Überwürfe verfertigen für Köpfe jeder Größe,
um Seelen zu fangen!
Wollt ihr die Seelen meines Volkes fangen,
um eure eigenen Seelen am Leben zu erhalten?
19 Ihr entheiliget mich bei meinem Volke
für einige Hände voll Gerste und für etliche Bissen Brot,
um Seelen zu töten, welche nicht sterben sollten,
und Seelen am Leben zu erhalten, welche nicht leben sollten,
indem ihr mein Volk anlüget, das euren Lügen Gehör schenkt!

20 Darum spricht Gott, der Herr, also:

Siehe, ich will an eure Binden,
mit welchen ihr die Seelen fanget wie Vögel!
Ich will sie euch von den Armen reißen
und die Seelen, welche ihr fanget, freilassen wie Vögel!
21 Und ich will eure Kopfüberwürfe zerreißen
und mein Volk aus eurer Hand erretten,
daß sie hinfort nicht mehr als Beute in eure Hand fallen;
und ihr sollt erfahren, daß ich der Herr bin.
22 Weil ihr das Herz des Gerechten fälschlicherweise kränket,
den ich doch nicht gekränkt haben will,
dagegen die Hände des Gottlosen stärket,
daß er sich ja nicht bekehre von seinem bösen Wege und er am Leben bleibe,
23 darum sollt ihr hinfort keinen Trug mehr schauen
und keine Wahrsagerei mehr treiben,
sondern ich will mein Volk aus euren Händen erretten,
und ihr sollt erfahren, daß ich der Herr bin!

Urteil gegen Götzendiener

14 Und es kamen etliche Männer von den Ältesten Israels zu mir und setzten sich vor mich hin.

Da erging das Wort des Herrn an mich also:

Menschensohn, diese Männer haben ihre Götzen in ihr Herz geschlossen und den Anstoß zu ihrer Missetat vor sich hingesetzt! Sollte ich mich wohl von ihnen befragen lassen? Darum rede zu ihnen und sprich: So spricht Gott, der Herr: Jedermann vom Hause Israel, der seine Götzen in sein Herz schließt und den Anstoß zu seiner Missetat vor sich hinsetzt und zum Propheten kommt, dem will ich, der Herr selbst, nach der Menge seiner Götzen antworten, um dem Hause Israel ans Herz zu greifen, weil sie um aller ihrer Götzen willen sich von mir entfremdet haben.

Darum sprich zu dem Hause Israel: So spricht Gott, der Herr: Kehret um und wendet euch von euren Götzen ab und wendet eure Angesichter von allen euren Greueln ab!

Denn einem jeden - er sei von dem Hause Israel oder von den Fremdlingen, die unter Israel wohnen -, der sich von mir abkehrt und seine Götzen in sein Herz schließt und den Anstoß zu seiner Missetat vor sich hinstellt und [trotzdem] zu dem Propheten kommt, um mich durch ihn um Rat zu fragen, dem will ich, der Herr, selbst antworten. Und ich will mein Angesicht wider diesen Mann setzen und ihn verderben, daß er zum Zeichen und Sprichwort werde, und will ihn mitten aus meinem Volk ausrotten; und so sollt ihr erfahren, daß ich der Herr bin!

Und wenn der Prophet sich betören ließe, ein Wort zu reden, so betöre ich, der Herr, denselben auch und strecke meine Hand gegen ihn aus und rotte ihn mitten aus meinem Volke aus. 10 Sie sollen ihre Schuld tragen: wie die Schuld des Fragers, also soll auch die Schuld des Propheten sein, 11 damit das Haus Israel forthin nicht mehr von mir abirre und sie sich forthin mit keiner Missetat mehr beflecken, so werden sie mein Volk sein, und ich will ihr Gott sein, spricht Gott, der Herr!

Das gerechte Gericht Gottes

12 UND das Wort des Herrn erging also an mich:

13 Menschensohn, wenn ein Land wider mich sündigt und einen Treubruch begeht und ich meine Hand dawider ausstrecke und ihm den Stab des Brots zerbreche und eine Hungersnot hineinsende und Menschen und Vieh daraus vertilge, 14 und es wären die drei Männer Noah, Daniel und Hiob darin, so würden diese durch ihre Gerechtigkeit nur ihre eigene Seele erretten, spricht Gott, der Herr.

15 Wenn ich wilde Tiere das Land durchstreifen ließe und es würde so entvölkert und verwüstet, daß aus Furcht vor den wilden Tieren niemand mehr hindurchzöge, 16 und diese drei Männer wären auch darin: so wahr ich lebe, spricht Gott, der Herr, sie würden weder Söhne noch Töchter erretten; sie allein würden errettet, und das Land würde zur Wüste werden!

17 Oder wenn ich ein Schwert über dieses Land brächte und spräche: „Das Schwert soll durchs Land fahren!“ und wenn ich Menschen und Vieh daraus vertilgen würde, 18 und diese drei Männer wären darin: so wahr ich lebe, spricht Gott, der Herr, sie könnten weder Söhne noch Töchter erretten, sondern sie allein würden gerettet werden!

19 Oder wenn ich eine Pest in dieses Land senden und meinen grimmigen Zorn in Blut darüber ausgießen würde, daß ich Menschen und Vieh daraus vertilgte, 20 und Noah, Daniel und Hiob wären darin, so könnten sie, so wahr ich lebe, spricht Gott, der Herr, weder Söhne noch Töchter erretten, sondern sie allein würden durch ihre Gerechtigkeit ihre Seele erretten!

21 Doch spricht Gott, der Herr, also: Wenn ich gleich meine vier ärgsten Gerichte, das Schwert, den Hunger, wilde Tiere und Pest über Jerusalem senden werde, um Menschen und Vieh daraus zu vertilgen, 22 siehe, so werden doch Gerettete darin übrigbleiben, die herausgeführt werden, Söhne und Töchter. Siehe, diese werden zu euch hinauskommen, und ihr werdet ihren Wandel und ihre Taten sehen und getröstet werden über das Unglück, welches ich über Jerusalem gebracht habe, ja, über alles, was ich über sie gebracht habe. 23 Und sie werden euch trösten; denn ihr werdet ihren Wandel und ihre Taten sehen und werdet erkennen, daß ich alles, was ich wider Jerusalem getan, nicht ohne Ursache getan habe, spricht Gott, der Herr.

Jerusalem, das unnütze Rebholz

15 Und das Wort des Herrn erging also an mich:

Menschensohn, was hat das Holz der Rebe vor allen Schlingpflanzen voraus,
die sich unter den Bäumen des Waldes befinden?
Nimmt man auch Holz davon, um es zu einer Arbeit zu verwenden?
Nimmt man auch davon einen Pflock, um irgend ein Gerät daran zu hängen?
Siehe, man wirft es ins Feuer, daß es verzehrt werde;
wenn das Feuer seine beiden Enden verzehrt hat und es in der Mitte angebrannt ist,
eignet es sich dann noch zur Verarbeitung?
Siehe, also es noch ganz war, konnte man nichts daraus machen;
wie viel weniger, wenn es nun vom Feuer verzehrt und versengt ist,
kann es noch verarbeitet werden!

Darum spricht Gott, der Herr, also:

Wie ich das Holz der Rebe unter den Bäumen des Waldes
dem Feuer zur Nahrung bestimmt habe,
so habe ich auch die Einwohner Jerusalems preisgegeben.
Und ich will mein Angesicht wider sie setzen;
sie sind zwar dem Feuer entgangen; aber das Feuer soll sie doch verzehren!
Alsdann werdet ihr erfahren, daß ich der Herr bin,
wenn ich mein Angesicht wider sie setze.
Und ich will das Land zur Wüste machen,
weil sie so treulos gehandelt haben,
spricht Gott, der Herr.

Schlachter 1951 (SCH1951)

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