Revised Common Lectionary (Semicontinuous)
PSALM 81
Ermahnung auf die _Stimme Gottes zu hören
81 Dem Vorsänger. Auf der Gittit. Von Asaph.
10 Kein fremder Gott soll unter dir sein, und einen unbekannten Gott bete nicht an!
11 Ich bin der Herr, dein Gott, der dich aus Ägyptenland heraufgeführt hat.
Tue deinen Mund weit auf, so will ich ihn füllen!
12 Aber mein Volk hat meiner Stimme nicht gehorcht,
und Israel wollte nichts von mir.
13 Da überließ ich sie der Verstocktheit ihres Herzens,
daß sie wandelten nach ihrem eigenen Rat.
14 Wollte mein Volk mir gehorchen
und Israel in meinen Wegen wandeln,
15 wie leicht[a] könnte ich ihre Feinde demütigen
und meine Hand gegen ihre Widersacher wenden!
16 Die den Herrn hassen, müßten ihm schmeicheln;
ihre Zeit aber würde ewiglich währen!
Ratlosigkeit Jeremias und Antwort Gottes
12 O Herr, du bleibst im Recht, wenn ich mit dir hadere;
darum will ich dich nur über das Recht befragen.
Warum ist der Weg der Gottlosen so glücklich
und bleiben alle, die treulos handeln, unangefochten?
2 Du hast sie gepflanzt, sie schlagen Wurzel,
sie wachsen und bringen sogar Frucht.
Du bist zwar nahe ihrem Munde,
aber fern von ihrem Herzen!
3 Doch du, o Herr, kennst mich,
du durchschaust mich, du hast meine Gesinnung gegen dich erprobt.
Reiße sie wie Schafe hin zur Schlachtbank
und weihe sie für den Tag der Schlachtung!
4 Wie lange soll das Land noch trauern
und das Kraut auf dem ganzen Felde verdorren?
Infolge der Bosheit derer, welche darin wohnen,
werden Vieh und Vögel weggerafft;
denn sie sagen: Er wird unser Ende nicht sehen!
5 Wenn du mit Fußgängern gelaufen bist und sie dich müde gemacht haben,
wie willst du dann mit Rossen um die Wette laufen?
Und wenn du dich nur in einem friedsamen Lande sicher fühlst,
was willst du tun im Dickicht des Jordan?
6 Denn auch deine Brüder und das Haus deines Vaters sind treulos gegen dich gewesen;
sie haben dir genugsam nachgeschrien.
Glaube ihnen nicht, wenn sie auch freundlich mit dir reden!
Das verwüstete Land
7 Ich habe mein Haus verlassen,
mein Erbe verstoßen;
ich habe den Liebling meiner Seele in die Hand seiner Feinde gegeben.
8 Mein Erbe ist mir geworden wie ein Löwe im Walde;
es hat seine Stimme wider mich erhoben,
darum hasse ich es.
9 Ist mein Erbe für mich zu einem bunten Vogel geworden,
um welchen die Vögel sich ringsum scharen?
Gehet hin und versammelt alle Tiere des Feldes;
bringet sie herzu, daß sie fressen!
10 Viele Hirten haben meinen Weinberg verwüstet
und meinen Acker zertreten;
meinen lieblichen Acker
haben sie zur öden Wüste gemacht.
11 Man hat ihn verheert,
verwüstet trauert er vor mir.
Das ganze Land liegt wüste,
denn niemand nahm es sich zu Herzen.
12 Über alle kahlen Höhen der Wüste sind Zerstörer gekommen;
denn das Schwert des Herrn frißt von einem Ende des Landes bis zum andern,
und kein Fleisch[a] wird in Ruhe gelassen.
13 Sie haben Weizen gesät und Dornen geerntet,
sie haben sich abgemüht und doch nichts erzielt;
so müßt ihr zuschanden werden an eurem Einkommen
ob des grimmigen Zornes des Herrn!
Das nahende Ende aller Dinge
7 Es ist aber nahe gekommen das Ende aller Dinge. So seid nun verständig und nüchtern zum Gebet. 8 Vor allem aber habet gegeneinander nachhaltige Liebe; denn die Liebe deckt eine Menge von Sünden.
9 Seid gastfrei gegeneinander ohne Murren!
10 Dienet einander, ein jeder mit der Gabe, die er empfangen hat, als gute Haushalter der mannigfachen Gnade Gottes: 11 Wenn jemand redet, so rede er es als Gottes Wort; wenn jemand dient, so tue er es als aus dem Vermögen, das Gott darreicht, auf daß in allem Gott verherrlicht werde durch Jesus Christus, welchem die Herrlichkeit und die Gewalt gehört von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.
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