Revised Common Lectionary (Complementary)
Verlass mich nicht im Alter!
71 Bei dir,
lass mich nie in Schande geraten!
2 Erweise mir deine Treue, hilf mir und befreie mich[a],
neige dich zu mir herab und schenke meinem Rufen ein offenes Ohr!
Rette mich doch!
3 Sei für mich ein Fels, ein sicheres Zuhause, zu dem[b] ich immer fliehen kann.
Du hast ja fest beschlossen, mich zu retten.
Denn mein Fels und meine Burg, das bist nur du![c]
4 Mein Gott, befreie mich aus den Fängen der Gottlosen,
rette mich aus den Klauen verbrecherischer und gewalttätiger Menschen!
5 Denn du allein bist meine Hoffnung, Herr, ja,
du bist meine Zuversicht von meiner Jugend an.
6 Seit mein Leben begann, bist du mein Halt,
aus dem Mutterleib hast du mich ans Licht gezogen.[d]
Dich will ich loben allezeit.[e]
Die Liebe – größer als alle Gaben
13 Wenn ich in Sprachen rede, die von Gott eingegeben sind – in irdischen Sprachen[a] und sogar in der Sprache der Engel[b] –, aber keine Liebe habe, bin ich nichts weiter als ein dröhnender Gong oder eine lärmende Pauke[c]. 2 Wenn ich prophetische Eingebungen habe, wenn mir alle Geheimnisse enthüllt sind und ich alle Erkenntnis besitze, wenn mir der Glaube im höchsten nur denkbaren Maß gegeben ist[d], sodass ich Berge versetzen kann – ´wenn ich alle diese Gaben besitze,` aber keine Liebe habe, bin ich nichts. 3 Wenn ich meinen ganzen Besitz an die Armen verteile[e], wenn ich sogar bereit bin, mein Leben zu opfern und mich bei lebendigem Leib verbrennen zu lassen[f], aber keine Liebe habe, nützt es mir nichts.
4 Liebe ist geduldig, Liebe ist freundlich[g]. Sie kennt keinen Neid[h], sie spielt sich nicht auf, sie ist nicht eingebildet. 5 Sie verhält sich nicht taktlos, sie sucht nicht den eigenen Vorteil, sie verliert nicht die Beherrschung[i], sie trägt keinem etwas nach[j]. 6 Sie freut sich nicht, wenn Unrecht geschieht, aber wo die Wahrheit siegt, freut sie sich mit[k]. 7 Alles erträgt sie[l], in jeder Lage glaubt sie, immer hofft sie, allem hält sie stand.
8 Die Liebe vergeht[m] niemals. Prophetische Eingebungen werden aufhören[n]; das Reden in Sprachen, ´die von Gott eingegeben sind,` wird verstummen; die ´Gabe der` Erkenntnis wird es einmal nicht mehr geben[o]. 9 Denn was wir erkennen, ist immer nur ein Teil des Ganzen, und die prophetischen Eingebungen, die wir haben, enthüllen ebenfalls nur einen Teil des Ganzen.[p] 10 Eines Tages aber wird das sichtbar werden, was vollkommen ist. Dann wird alles Unvollkommene ein Ende haben.[q]
11 Als ich noch ein Kind war, redete ich, wie Kinder reden, dachte, wie Kinder denken[r], und urteilte, wie Kinder urteilen. Doch als Erwachsener[s] habe ich abgelegt, was kindlich ist. 12 Jetzt sehen wir alles nur wie in einem Spiegel und wie in rätselhaften Bildern[t]; dann aber werden wir ´Gott` von Angesicht zu Angesicht sehen[u]. Wenn ich jetzt etwas erkenne, erkenne ich immer nur einen Teil des Ganzen[v]; dann aber werde ich alles so kennen[w], wie Gott mich jetzt schon kennt[x].
13 Was für immer bleibt[y], sind Glaube, Hoffnung und Liebe, diese drei. Aber am größten von ihnen ist die Liebe.
21 Er begann zu reden. »Heute hat sich dieses Schriftwort erfüllt«, sagte er zu ihnen. »Ihr seid Zeugen.«[a]
22 Alle waren von ihm beeindruckt und staunten über seine Worte. Sie mussten zugeben, dass das, was er sagte, ihm von Gott geschenkt war.[b] »Aber ist er denn nicht der Sohn Josefs?«, fragten sie.
23 Da sagte Jesus zu ihnen: »Ihr werdet mir sicher das Sprichwort vorhalten: ›Arzt, hilf dir selbst!‹ und werdet sagen: ›Wie wir gehört haben, hast du in Kafarnaum große Dinge getan. Nun, dann tu sie auch hier in deiner Vaterstadt!‹«
24 »Ich sage euch«, fuhr Jesus fort, »kein Prophet gilt etwas in seiner Vaterstadt. 25 Im Übrigen erinnere ich euch an Folgendes[c]: Es gab in Israel viele Witwen, als es in den Tagen Elias drei Jahre und sechs Monate nicht regnete[d] und im ganzen Land eine große Hungersnot herrschte. 26 Und doch wurde Elia zu keiner von ihnen geschickt, sondern zu einer Witwe in Sarepta im Gebiet von Sidon. 27 Und zur Zeit des Propheten Elisa gab es in Israel viele Aussätzige. Aber nicht einer von ihnen wurde geheilt, nur der Syrer Naaman.«
28 Als die Leute in der Synagoge das hörten, packte sie alle die Wut. 29 Sie sprangen auf, zerrten Jesus zur Stadt hinaus und führten ihn an einen Abhang des Hügels, auf dem ihre Stadt erbaut war; dort wollten sie ihn hinunterstürzen. 30 Jesus aber schritt mitten durch die Menge hindurch und ging fort.
Copyright © 2011 by Société Biblique de Genève