Old/New Testament
Lamed l
89 Auf ewig, o Herr,
steht dein Wort fest in den Himmeln;
90 deine Treue[a] währt von Geschlecht zu Geschlecht!
Du hast die Erde gegründet, und sie steht;
91 nach deinen Bestimmungen stehen sie[b] noch heute;
denn alles muss dir dienen![c]
92 Wäre dein Gesetz[d] nicht meine Freude gewesen,
so wäre ich vergangen in meinem Elend.
93 Ich will deine Befehle auf ewig nicht vergessen;
denn durch sie hast du mich belebt[e].
94 Ich bin dein; hilf mir,
denn ich habe nach deinen Befehlen getrachtet[f]!
95 Die Gottlosen lauern mir auf, um mich zu verderben;
aber ich richte meinen Sinn auf deine Zeugnisse.
96 Von aller Vollkommenheit habe ich ein Ende gesehen;
aber dein Gebot ist unbeschränkt.
Mem m
97 Wie habe ich dein Gesetz so lieb!
Ich sinne darüber nach den ganzen Tag.
98 Deine Gebote machen mich weiser als meine Feinde,
denn sie sind ewiglich mein [Teil].
99 Ich bin verständiger geworden als alle meine Lehrer,
denn über deine Zeugnisse sinne ich nach.
100 Ich bin einsichtiger als die Alten,
denn ich achte auf deine Befehle.
101 Ich halte meine Füße fern von jedem bösen Weg,
damit ich dein Wort befolge.
102 Von deinen Bestimmungen bin ich nicht abgewichen,
denn du hast mich gelehrt.
103 Wie süß ist dein Wort meinem Gaumen,
mehr als Honig meinem Mund!
104 Von deinen Befehlen werde ich verständig;
darum hasse ich jeden Pfad der Lüge.
Nun n
105 Dein Wort ist meines Fußes Leuchte
und ein Licht auf meinem Weg.
106 Ich habe geschworen und will es halten,
dass ich die Bestimmungen deiner Gerechtigkeit bewahren will.
107 Ich bin tief gebeugt;
Herr, belebe mich nach deinem Wort!
108 Herr, lass dir doch wohlgefallen die freiwilligen Opfer meines Mundes,
und lehre mich deine Bestimmungen!
109 Mein Leben ist beständig in Gefahr,[g]
aber ich vergesse dein Gesetz nicht.
110 Die Gottlosen haben mir eine Schlinge gelegt;
aber ich bin von deinen Befehlen nicht abgeirrt.
111 Deine Zeugnisse sind mein ewiges Erbe,[h]
denn sie sind die Wonne meines Herzens.
112 Ich habe mein Herz geneigt, deine Anweisungen zu erfüllen,
auf ewig, bis ans Ende.
Samech s
113 Ich hasse, die geteilten Herzens sind[i];
aber dein Gesetz habe ich lieb.
114 Du bist mein Schirm und mein Schild;
ich hoffe[j] auf dein Wort.
115 Weicht von mir, ihr Übeltäter,
ich will die Gebote meines Gottes befolgen!
116 Unterstütze mich nach deinem Wort, damit ich lebe
und nicht zuschanden werde mit meiner Hoffnung!
117 Stärke du mich, so ist mir geholfen,
und ich werde deine Anweisungen stets beachten!
118 Du wirst alle verwerfen, die von deinen Anweisungen abweichen;
denn ihre Täuschung ist vergeblich.
119 Wie Schlacken räumst du alle Gottlosen von der Erde hinweg;
darum liebe ich deine Zeugnisse.
120 Mein Fleisch schaudert aus Furcht vor dir,
und ich habe Ehrfurcht vor deinen Bestimmungen!
Ajin u
121 Ich habe Recht und Gerechtigkeit geübt;
überlass mich nicht meinen Bedrückern!
122 Tritt als Bürge ein[k] zum Besten für deinen Knecht,
dass mich die Frechen nicht unterdrücken!
123 Meine Augen verlangen nach deiner Rettung
und nach dem Wort deiner Gerechtigkeit.
124 Handle mit deinem Knecht nach deiner Gnade
und lehre mich deine Anweisungen!
125 Ich bin dein Knecht; gib mir Einsicht,
damit ich deine Zeugnisse verstehe!
126 Es ist Zeit für den Herrn, zu handeln;
sie haben dein Gesetz gebrochen[l]!
127 Darum liebe ich deine Gebote
mehr als Gold und feines Gold;
128 darum halte ich alle deine Befehle in allem für recht
und hasse jeden Pfad der Lüge[m].
Pe p
129 Wunderbar sind deine Zeugnisse;
darum bewahrt sie meine Seele.
130 Die Eröffnung[n] deiner Worte erleuchtet
und gibt den Unverständigen Einsicht.
131 Ich tue meinen Mund weit auf und lechze,
denn mich verlangt nach deinen Geboten.
132 Wende dich zu mir und sei mir gnädig,
nach deinem Rechtsspruch für die, welche deinen Namen lieben!
133 Mache meine Schritte fest durch dein Wort,
und lass nichts Böses[o] über mich herrschen!
134 Erlöse mich von der Bedrückung durch Menschen,
und ich will deine Befehle befolgen!
135 Lass dein Angesicht leuchten über deinen Knecht
und lehre mich deine Anweisungen!
136 Tränenströme fließen aus meinen Augen,
weil man dein Gesetz nicht befolgt.
Zade x
137 Gerecht bist du, o Herr,
und deine Bestimmungen sind richtig!
138 Du hast deine Zeugnisse in Gerechtigkeit verordnet
und in großer Treue.
139 Mein Eifer verzehrt mich,
weil meine Widersacher deine Worte vergessen.
140 Dein Wort ist wohlgeläutert,
und dein Knecht hat es lieb.
141 Ich bin gering und verachtet;
doch deine Befehle habe ich nicht vergessen.
142 Deine Gerechtigkeit ist eine ewige Gerechtigkeit,
und dein Gesetz[p] ist Wahrheit.
143 Angst und Drangsal haben mich getroffen;
aber deine Gebote sind meine Freude.
144 Deine Zeugnisse sind auf ewig gerecht;
gib mir Einsicht, so werde ich leben!
Qoph q
145 Ich rufe von ganzem Herzen: Herr, erhöre mich;
ich will deine Anweisungen befolgen!
146 Ich rufe zu dir; hilf mir,
so will ich deine Zeugnisse bewahren.
147 Ich komme der Morgendämmerung zuvor und schreie;
ich hoffe auf dein Wort.
148 Meine Augen kommen den Nachtwachen zuvor,
damit ich nachsinne über dein Wort.
149 Höre meine Stimme nach deiner Gnade!
O Herr, belebe mich nach deinen Bestimmungen!
150 Die der Arglist nachjagen, nahen sich;
von deinem Gesetz sind sie fern.
151 Du bist nahe, o Herr,
und alle deine Gebote sind Wahrheit.
152 Längst weiß ich aus deinen Zeugnissen,
dass du sie auf ewig gegründet hast.
Resch r
153 Sieh mein Elend an und errette mich;
denn ich habe dein Gesetz nicht vergessen!
154 Führe meine Sache[q] und erlöse mich;
belebe mich nach deinem Wort!
155 Das Heil ist fern von den Gottlosen;
denn sie fragen nicht nach deinen Anweisungen.
156 Deine Barmherzigkeit ist groß, o Herr;
belebe mich nach deinen Bestimmungen!
157 Zahlreich sind meine Verfolger und Widersacher;
dennoch habe ich mich nicht abgewandt von deinen Zeugnissen.
158 Wenn ich die Abtrünnigen ansehe, empfinde ich Abscheu,
weil sie dein Wort nicht bewahren.
159 Siehe, ich liebe deine Befehle;
o Herr, belebe mich nach deiner Gnade!
160 Die Summe deines Wortes ist Wahrheit,
und jede Bestimmung deiner Gerechtigkeit bleibt ewiglich.
Schin c
161 Fürsten verfolgen mich ohne Ursache;
aber vor deinem Wort fürchtet sich mein Herz.
162 Ich freue mich über dein Wort
wie einer, der große Beute findet.
163 Ich hasse die Lüge[r] und verabscheue sie;
dein Gesetz aber habe ich lieb.
164 Ich lobe dich siebenmal am Tag
wegen der Bestimmungen deiner Gerechtigkeit.
165 Großen Frieden haben, die dein Gesetz lieben,
und nichts bringt sie zu Fall.
166 Ich hoffe auf dein Heil, o Herr,
und tue deine Gebote.
167 Meine Seele bewahrt deine Zeugnisse
und liebt sie sehr.
168 Ich habe deine Befehle und deine Zeugnisse bewahrt;
denn alle meine Wege sind vor dir.
Thaw t
169 Herr, lass mein Rufen vor dich kommen;
gib mir Einsicht entsprechend deinem Wort!
170 Lass mein Flehen vor dich kommen;
errette mich nach deiner Verheißung!
171 Meine Lippen sollen überfließen von Lob,
wenn du mich deine Anweisungen lehrst.
172 Meine Zunge soll reden von deinem Wort,
denn alle deine Gebote sind gerecht.
173 Deine Hand komme mir zu Hilfe,
denn ich habe deine Befehle erwählt.
174 Ich habe Verlangen nach deinem Heil, o Herr,
und dein Gesetz ist meine Lust[s].
175 Lass meine Seele leben, damit sie dich lobe,
und deine Bestimmungen seien meine Hilfe!
176 Ich bin in die Irre gegangen wie ein verlorenes Schaf; suche deinen Knecht!
Denn deine Gebote habe ich nicht vergessen.
Das Essen von Götzenopferfleisch und die Grenzen der Freiheit des Gläubigen
8 Was aber die Götzenopfer angeht, so wissen wir: Wir alle haben Erkenntnis. Die Erkenntnis bläht auf, die Liebe aber erbaut.
2 Wenn aber jemand meint, etwas zu wissen, der hat noch nichts so erkannt, wie man erkennen soll.
3 Wenn aber jemand Gott liebt, der ist von ihm erkannt.
4 Was nun das Essen der Götzenopfer betrifft, so wissen wir, dass ein Götze in der Welt nichts ist, und dass es keinen anderen Gott gibt außer dem Einen.
5 Denn wenn es auch solche gibt, die Götter genannt werden, sei es im Himmel oder auf Erden — wie es ja wirklich viele »Götter« und viele »Herren« gibt —,
6 so gibt es für uns doch nur einen Gott, den Vater, von dem alle Dinge sind und wir für ihn; und einen Herrn, Jesus Christus, durch den alle Dinge sind, und wir durch ihn.
7 Aber nicht alle haben die Erkenntnis, sondern etliche machen sich ein Gewissen wegen des Götzen und essen [das Fleisch] noch immer als Götzenopferfleisch, und so wird ihr Gewissen befleckt, weil es schwach ist.
8 Nun bringt uns aber eine Speise nicht näher zu Gott; denn wir sind nicht besser, wenn wir essen, und sind nicht geringer, wenn wir nicht essen.
9 Habt aber acht, dass diese eure Freiheit den Schwachen nicht zum Anstoß wird!
10 Denn wenn jemand dich, der du die Erkenntnis hast, im Götzentempel zu Tisch sitzen sieht, wird nicht sein Gewissen, weil es schwach ist, dazu ermutigt[a] werden, Götzenopferfleisch zu essen?
11 Und so wird wegen deiner Erkenntnis der schwache Bruder verderben, um dessen willen Christus gestorben ist.
12 Wenn ihr aber auf solche Weise an den Brüdern sündigt und ihr schwaches Gewissen verletzt, so sündigt ihr gegen Christus.
13 Darum, wenn eine Speise meinem Bruder ein Anstoß [zur Sünde] wird, so will ich lieber in Ewigkeit kein Fleisch essen, damit ich meinem Bruder keinen Anstoß [zur Sünde] gebe.
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