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Schlachter 1951 (SCH1951)
Version
Sprüche 30-31

Die Worte Agurs

30 Worte Agurs, des Sohnes Jakes, der Ausspruch, das Manneswort an Itiel, an Itiel und Ukal, nämlich:

Ich bin unvernünftiger als irgend ein Mann
und habe keinen Menschenverstand.
Ich habe keine Weisheit gelernt,
daß ich die Erkenntnis des Heiligen besäße.
Wer stieg zum Himmel empor und fuhr herab?
Wer faßte den Wind in seine Fäuste?
Wer band die Wasser in ein Kleid?
Wer bestimmte alle Enden der Erde?
Wie heißt er und wie heißt sein Sohn?
Weißt du das?
Alle Reden Gottes sind geläutert;
er ist ein Schild denen, die ihm vertrauen.
Tue nichts zu seinen Worten hinzu,
daß er dich nicht strafe und du als Lügner erfunden werdest!
Zweierlei erbitte ich mir von dir;
das wollest du mir nicht versagen, ehe denn ich sterbe:
Falschheit und Lügenwort entferne von mir;
Armut und Reichtum gib mir nicht,
nähre mich mit dem mir beschiedenen Brot,
damit ich nicht aus Übersättigung dich verleugne
und sage: „Wer ist der Herr?“
daß ich aber auch nicht aus lauter Armut stehle
und mich am Namen meines Gottes vergreife.
10 Verleumde keinen Knecht bei seinem Herrn,
damit er dir nicht fluche und du dich versündigest!
11 Es gibt ein Geschlecht, das seinen Vater verflucht
und seine Mutter nicht segnet;
12 ein Geschlecht, das rein ist in seinen eigenen Augen
und doch von seinem Kot nicht gewaschen ist;
13 ein Geschlecht mit was für hohen Augen
und erhabenen Augenwimpern!
14 ein Geschlecht, dessen Zähne Schwerter
und dessen Gebisse Messer sind,
um die Elenden aus dem Lande wegzufressen
und die Armen aus der Mitte der Menschen.
15 Der Blutegel[a] hat zwei Töchter: „Gib her, gib her!“ -
Drei Dinge werden nimmer satt,
vier sagen nie: „Es ist genug!“:
16 das Totenreich, der verschlossene Mutterleib,
die Erde, die des Wassers nicht satt wird,
und das Feuer, das nie spricht: „Es ist genug!“
17 Ein Auge, das den Vater verspottet,
und verachtet, der Mutter zu gehorchen,
das müssen die Raben am Bache aushacken
und die jungen Adler fressen!
18 Drei Dinge sind mir zu wunderbar,
ja vier begreife ich nicht:
19 des Adlers Weg am Himmel,
der Schlange Weg auf einem Felsen,
des Schiffes Weg mitten im Meer
und des Mannes Weg bei einem Mädchen.
20 Ebenso unbegreiflich ist mir der Weg einer Ehebrecherin;
sie ißt und wischt ihr Maul und spricht: „Ich habe nichts Böses getan!“
21 Unter drei Dingen zittert ein Land
und unter vieren ist es ihm unerträglich:
22 unter einem Knecht, wenn er zur Herrschaft kommt;
unter einem Nichtswürdigen, wenn er genug zu essen kriegt;
23 unter einer Verhaßten, wenn sie zur Frau genommen wird;
und unter einer Magd, wenn sie ihre Herrin beerbt.
24 Diese vier sind die Kleinsten im Lande
und doch klüger denn die Weisen:
25 die Ameisen, kein starkes Volk,
aber sie sammeln im Sommer ihre Speise;
26 die Klippdachsen, kein mächtiges Volk,
aber sie legen in Felsspalten ihre Wohnung an;
27 die Heuschrecken haben keinen König
und ziehen doch ganz geordnet aus;
28 die Eidechse kannst du mit den Händen fangen,
und sie findet sich doch in den Palästen der Könige.
29 Diese drei haben einen schönen Gang,
und vier schreiten stattlich einher:
30 Der Löwe, der stärkste unter den Tieren,
kehrt vor niemand um;
31 das lendengegürtete [Roß], der Bock,
und ein König, der mit seinem Heerbann zieht.
32 Bist du närrisch gewesen und stolz
und hast Pläne gemacht, so lege die Hand auf den Mund!
33 Denn drückt man die Milch, so gibt es Butter,
und drückt man die Nase, so gibt es Blut,
und drückt man auf den Zorn, so gibt es Streit.

Die Worte Lemuels

31 Worte des Königs Lemuel; die Lehre, die seine Mutter ihm gab:

Was soll ich dir raten, mein Sohn, du Sohn meines Leibes,
du Sohn meiner Gelübde?
Opfere nicht den Weibern deine Kraft,
noch deine Zeit denen, welche die Könige entnerven!
Es ziemt sich für Könige nicht, Lemuel,
es ziemt sich für Könige nicht, Wein zu trinken,
noch für Fürsten der Hang zu berauschendem Getränk!
Sie könnten über dem Trinken das Gesetz vergessen
und ein falsches Urteil fällen all dem unglücklichen Volk.
Gebt starkes Getränk denen, die untergehen,
und Wein den betrübten Seelen!
So können sie über dem Trinken ihre Armut vergessen
und brauchen nicht mehr an ihr Leid zu denken.
Tue deinen Mund auf für den Stummen,
für das Recht aller Verlassenen!
Tue deinen Mund auf, richte recht
und verteidige den Elenden und Armen!

Lemuel beschreibt die tugenhafte Frau

10 Eine wackere Frau wer findet sie?
ist weit mehr wert als köstliche Perlen!
11 Auf sie verläßt sich ihres Mannes Herz,
und an Gewinn mangelt es ihm nicht.
12 Sie erweist ihm Gutes und nichts Böses
ihr ganzes Leben lang.
13 Sie zieht Wolle und Flachs und
verarbeitet es mit willigen Händen.
14 Wie die Handelsschiffe
bringt sie ihr Brot aus der Ferne herbei.
15 Bevor der Morgen graut, ist sie schon auf
und gibt Speise heraus für ihr Haus und befiehlt ihren Mägden.
16 Sie trachtet nach einem Acker und erwirbt ihn auch;
mit dem Ertrag ihrer Hände pflanzt sie einen Weinberg an.
17 Sie gürtet ihre Lenden mit Kraft
und stählt ihre Arme.
18 Sie sieht, daß ihre Arbeit gedeiht;
ihr Licht geht auch des Nachts nicht aus.
19 Sie greift nach dem Spinnrocken,
und ihre Hände fassen die Spindel.
20 Sie tut ihre Hand dem Unglücklichen auf
und reicht ihre Hände dem Armen.
21 Vor dem Schnee ist ihr nicht bange für ihr Haus,
denn ihr ganzes Haus ist in Scharlach gekleidet.
22 Sie macht sich selbst Decken;
Linnen und Purpur ist ihr Gewand.
23 Ihr Mann ist wohlbekannt in den Toren,
wenn er unter den Ältesten des Landes sitzt.
24 Sie macht Hemden und verkauft sie
und liefert dem Händler Gürtel.
25 Kraft und Würde ist ihr Gewand,
und sie lacht des künftigen Tages.
26 Ihren Mund öffnet sie mit Weisheit,
und freundliche Unterweisung ist auf ihrer Zunge.
27 Sie behält ihre Haushaltung im Auge
und ißt nie das Brot der Faulheit.
28 Ihre Söhne wachsen heran und preisen sie glücklich;
ihr Mann rühmt sie ebenfalls:
29 „Viele Töchter sind wackere Frauen geworden; aber du übertriffst sie alle!“
30 Anmut besticht und Schönheit vergeht;
eine Frau, die den Herrn fürchtet, soll man loben.
31 Gebt ihr von den Früchten ihres Wirkens,
und ihre Werke werden sie loben in den Toren!

Schlachter 1951 (SCH1951)

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