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Schlachter 2000 (SCH2000)
Version
2 Könige 20-22

Hiskias Krankheit und Genesung

20 In jenen Tagen wurde Hiskia todkrank. Da kam der Prophet Jesaja, der Sohn des Amoz, zu ihm und sprach zu ihm: So spricht der Herr: Bestelle dein Haus;[a] denn du sollst sterben und nicht am Leben bleiben!

Da wandte er sein Angesicht gegen die Wand und betete zum Herrn und sprach:

Ach, Herr, gedenke doch daran, dass ich in Wahrheit und mit ganzem Herzen vor dir gewandelt bin und getan habe, was gut ist in deinen Augen! Und Hiskia weinte sehr.

Als aber Jesaja noch nicht aus dem mittleren Hof hinausgegangen war, da geschah es, dass das Wort des Herrn folgendermaßen an ihn erging:

Kehre um und sage zu Hiskia, dem Fürsten meines Volkes: So spricht der Herr, der Gott deines Vaters David: Ich habe dein Gebet erhört und deine Tränen angesehen. Siehe, ich will dich heilen; am dritten Tag wirst du in das Haus des Herrn hinaufgehen;

und ich will zu deinen Lebenstagen noch 15 Jahre hinzufügen; und ich will dich und diese Stadt aus der Hand des Königs von Assyrien erretten; und ich will diese Stadt beschirmen um meinetwillen und um meines Knechtes David willen!

Und Jesaja sprach: Bringt eine Feigenmasse her! Und als sie eine solche brachten, strichen sie diese als Salbe auf das Geschwür, und er wurde gesund.

Hiskia aber sprach zu Jesaja: Welches ist das Zeichen, dass mich der Herr gesund machen wird und dass ich am dritten Tag in das Haus des Herrn hinaufgehen werde?

Jesaja sprach: Dies sei dir das Zeichen von dem Herrn, dass der Herr das Wort erfüllen wird, das er gesprochen hat: Soll der Schatten [der Sonnenuhr] zehn Stufen vorwärtsgehen oder zehn Stufen zurückkehren?

10 Hiskia sprach: Es ist ein Leichtes, dass der Schatten zehn Stufen abwärtsgeht; nein, sondern der Schatten soll zehn Stufen zurückgehen!

11 Da rief der Prophet Jesaja den Herrn an; und er ließ an der Sonnenuhr des Ahas den Schatten, der abwärtsgegangen war, zehn Stufen zurückgehen.

Die Botschafter aus Babel bei Hiskia. Jesaja kündigt die Wegführung an

12 Zu jener Zeit sandte Berodach-Baladan, der Sohn Baladans, der König von Babel, einen Brief und Geschenke an Hiskia, denn er hatte gehört, dass Hiskia krank gewesen war.

13 Hiskia aber schenkte ihnen Gehör und zeigte ihnen sein ganzes Schatzhaus, das Silber und das Gold und die Spezereien und das kostbare Öl und sein ganzes Zeughaus samt allem, was sich in seinen Schatzkammern vorfand. Es gab nichts in seinem Haus und im ganzen Bereich seiner Herrschaft, das Hiskia ihnen nicht gezeigt hätte.

14 Da kam der Prophet Jesaja zum König Hiskia und fragte ihn: Was haben diese Männer gesagt? Und woher sind sie zu dir gekommen? Und Hiskia antwortete: Sie sind aus einem fernen Land zu mir gekommen, aus Babel!

15 Er aber fragte: Was haben sie in deinem Haus gesehen? Und Hiskia antwortete: Sie haben alles gesehen, was in meinem Haus ist; es gibt nichts in meinen Schatzkammern, was ich ihnen nicht gezeigt hätte!

16 Da sprach Jesaja zu Hiskia: Höre das Wort des Herrn!

17 Siehe, es kommt die Zeit, da alles, was in deinem Haus ist und was deine Väter bis zu diesem Tag gesammelt haben, nach Babel weggebracht werden wird; es wird nichts übrig bleiben! spricht der Herr.

18 Und von deinen Söhnen, die von dir abstammen werden, die du zeugen wirst, wird man welche nehmen, und sie werden Kämmerer[b] sein im Palast des Königs von Babel!

19 Da sprach Hiskia zu Jesaja: Das Wort des Herrn, das du geredet hast, ist gut! Denn, sprach er, es wird ja doch Friede und Sicherheit[c] sein zu meinen Lebzeiten!

20 Was aber mehr von Hiskia zu sagen ist, und alle seine großen Taten, und wie er den Teich und die Wasserleitung erbaute und das Wasser in die Stadt leitete, ist das nicht aufgezeichnet im Buch der Chronik der Könige von Juda?

21 Und Hiskia legte sich zu seinen Vätern; und sein Sohn Manasse wurde König an seiner Stelle.

König Manasse von Juda

21 Manasse[d] war 12 Jahre alt, als er König wurde, und er regierte 55 Jahre lang in Jerusalem. Und der Name seiner Mutter war Hephziba.

Und er tat, was böse war in den Augen des Herrn, nach den Gräueln der Heidenvölker, die der Herr vor den Kindern Israels vertrieben hatte.

Er baute die Höhen wieder auf, die sein Vater Hiskia zerstört hatte, und errichtete dem Baal Altäre und machte ein Aschera-Standbild, wie es Ahab, der König von Israel, getan hatte, und er betete das ganze Heer des Himmels an und diente ihnen.[e]

Er baute auch Altäre im Haus des Herrn, von dem der Herr gesagt hatte: In Jerusalem will ich meinen Namen wohnen lassen.

Und er baute dem ganzen Heer des Himmels Altäre in beiden Vorhöfen am Haus des Herrn.

Er ließ auch seinen Sohn durchs Feuer gehen und trieb Zeichendeuterei und Zauberei und hielt Geisterbefrager und Wahrsager; er tat vieles, was böse ist in den Augen des Herrn, um ihn herauszufordern.

Er setzte auch das Standbild der Aschera, das er gemacht hatte, in das Haus, von dem der Herr zu David und zu seinem Sohn Salomo gesagt hatte: »In diesem Haus und in Jerusalem, das ich aus allen Stämmen Israels erwählt habe, will ich meinen Namen wohnen lassen ewiglich,

und ich will den Fuß Israels nicht mehr aus dem Land wandern lassen, das ich ihren Vätern gegeben habe; wenn sie nur darauf achten, nach allem zu handeln, was ich ihnen geboten habe, ja, nach dem ganzen Gesetz, das mein Knecht Mose ihnen befohlen hat!«

Aber sie gehorchten nicht, und Manasse verführte sie, sodass sie Schlimmeres taten als die Heidenvölker, die der Herr vor den Kindern Israels vertilgt hatte.

10 Da redete der Herr durch seine Knechte, die Propheten, und sprach:

11 Weil Manasse, der König von Juda, diese Gräuel verübt hat, die schlimmer sind als alle Gräuel, welche die Amoriter getan haben, die vor ihm gewesen sind, und weil er auch Juda mit seinen Götzen[f] zur Sünde verführt hat,

12 darum spricht der Herr, der Gott Israels: Siehe, ich will Unheil über Jerusalem und über Juda bringen, dass jedem, der es hört, beide Ohren gellen sollen.

13 Und ich will über Jerusalem die Messschnur Samarias ausspannen und das Senkblei des Hauses Ahabs,[g] und ich will Jerusalem auswischen, wie man eine Schüssel auswischt: Wenn man sie ausgewischt hat, dreht man sie um auf ihre Oberseite.

14 Und den Überrest meines Erbteils will ich verwerfen und sie in die Hand ihrer Feinde geben, und sie sollen allen ihren Feinden zum Raub und zur Beute werden;

15 weil sie getan haben, was böse ist in meinen Augen, und mich erzürnt haben, von dem Tag an, als ihre Väter aus Ägypten gezogen sind, bis zu diesem Tag!

16 Auch vergoss Manasse sehr viel unschuldiges Blut, sodass er Jerusalem damit erfüllte, von einem Ende bis zum anderen, abgesehen von seiner Sünde, zu der er Juda verführt hatte, sodass sie taten, was böse war in den Augen des Herrn.

17 Was aber mehr von Manasse zu sagen ist, und alles, was er getan hat, und seine Sünde, die er tat, ist das nicht aufgezeichnet im Buch der Chronik der Könige von Juda?

18 Und Manasse legte sich zu seinen Vätern und wurde begraben im Garten seines Hauses, im Garten Ussas. Und sein Sohn Amon wurde König an seiner Stelle.

König Amon von Juda

19 Amon[h] war 22 Jahre alt, als er König wurde, und er regierte zwei Jahre in Jerusalem. Und der Name seiner Mutter war Messulemet, eine Tochter des Haruz von Jotba.

20 Und er tat, was böse war in den Augen des Herrn, wie es sein Vater Manasse getan hatte.

21 Und er wandelte ganz auf dem Weg, den sein Vater gewandelt war, und diente den Götzen, denen sein Vater gedient hatte, und betete sie an;

22 und er verließ den Herrn, den Gott seiner Väter, und wandelte nicht im Weg des Herrn.

23 Und die Knechte Amons machten eine Verschwörung gegen ihn und töteten den König in seinem Haus.

24 Aber das Volk des Landes erschlug alle, die sich gegen den König Amon verschworen hatten; und das Volk des Landes machte seinen Sohn Josia zum König an seiner Stelle.

25 Was aber mehr von Amon zu sagen ist und was er getan hat, ist das nicht aufgezeichnet im Buch der Chronik der Könige von Juda?

26 Und er wurde begraben in seiner Grabstätte im Garten Ussas, und sein Sohn Josia wurde König an seiner Stelle.

König Josia von Juda und die Ausbesserung des Tempels

22 Josia[i] war acht Jahre alt, als er König wurde, und er regierte 31 Jahre lang in Jerusalem. Und der Name seiner Mutter war Jedida, eine Tochter Adajas von Bozkat.

Und er tat, was recht war in den Augen des Herrn, und wandelte in allen Wegen seines Vaters David, und wich nicht davon ab, weder zur Rechten noch zur Linken.

Und im achtzehnten Jahr [der Regierung] des Königs Josia sandte der König den Schaphan, den Sohn Azaljas, des Sohnes Meschullams, den Schreiber, in das Haus des Herrn und sprach:

Geh hinauf zu Hilkija, dem Hohenpriester! Er soll das Geld bereitstellen, das zum Haus des Herrn gebracht worden ist, das die Hüter der Schwelle vom Volk gesammelt haben,

damit man es den Werkmeistern gebe, die am Haus des Herrn die Arbeit beaufsichtigen; diese sollen es den Arbeitern am Haus des Herrn geben, damit sie die Schäden am Haus ausbessern;

nämlich den Handwerkern und Bauleuten und den Maurern, um Holz und behauene Steine für die Ausbesserung des Hauses zu kaufen;

doch soll man nicht abrechnen mit ihnen wegen des Geldes, das ihnen in die Hand gegeben wird, denn sie handeln treu!

Das Buch des Gesetzes wird wiedergefunden. Josias Demütigung

Und Hilkija[j], der Hohepriester, sprach zu Schaphan, dem Schreiber: Ich habe das Buch des Gesetzes im Haus des Herrn gefunden! Und Hilkija übergab Schaphan das Buch, und er las es.

Und Schaphan, der Schreiber, kam zum König und brachte dem König Bericht und sprach: Deine Knechte haben das Geld ausgeschüttet, das im Haus vorhanden war, und haben es den Werkmeistern gegeben, die am Haus des Herrn die Arbeit beaufsichtigen.

10 Dann berichtete Schaphan, der Schreiber, dem König und sprach: Der Priester Hilkija hat mir ein Buch gegeben! Und Schaphan las es vor dem König.

11 Und es geschah, als der König die Worte des Buches des Gesetzes hörte, da zerriss er seine Kleider.

12 Und der König gebot dem Priester Hilkija und Achikam, dem Sohn Schaphans, und Achbor, dem Sohn Michajas, und Schaphan, dem Schreiber, und Asaja, dem Knecht des Königs, und sprach:

13 Geht hin und befragt den Herrn für mich und das Volk und für ganz Juda wegen der Worte dieses Buches, das gefunden worden ist! Denn groß ist der Zorn des Herrn, der gegen uns entbrannt ist, weil unsere Väter nicht auf die Worte dieses Buches gehört haben, dass sie alles getan hätten, was uns darin vorgeschrieben ist!

14 Da gingen der Priester Hilkija und Achikam, Achbor, Schaphan und Asaja zu der Prophetin Hulda, der Frau Schallums, des Sohnes Tikwas, des Sohnes Harchas, des Hüters der Kleider. Sie wohnte aber in Jerusalem, im zweiten Stadtteil. Und sie redeten mit ihr.

Die Botschaft des Herrn an Josia

15 Sie aber sprach zu ihnen: So spricht der Herr, der Gott Israels: Sagt dem Mann, der euch zu mir gesandt hat:

16 So spricht der Herr: »Siehe, ich will Unheil bringen über diesen Ort und über seine Einwohner, nämlich alle Worte des Buches, das der König von Juda gelesen hat,

17 weil sie mich verlassen und anderen Göttern geräuchert haben, um mich herauszufordern mit allen Werken ihrer Hände; deshalb wird mein Zorn gegen diesen Ort entbrennen und nicht ausgelöscht werden!«

18 Zu dem König von Juda aber, der euch gesandt hat, um den Herrn zu befragen, sollt ihr so reden: So spricht der Herr, der Gott Israels: »Was die Worte betrifft, die du gehört hast —

19 weil dein Herz weich geworden ist und du dich vor dem Herrn gedemütigt hast, als du hörtest, was ich gegen diesen Ort und seine Einwohner geredet habe, dass sie zum Entsetzen und zum Fluch werden sollen; und weil du deine Kleider zerrissen und vor mir geweint hast, so habe auch ich darauf gehört, spricht der Herr.

20 Darum, siehe, ich will dich zu deinen Vätern versammeln, dass du in Frieden in dein Grab gebracht wirst, und deine Augen all das Unheil nicht sehen müssen, das ich über diesen Ort bringen will!« Und sie brachten dem König diese Antwort.

Schlachter 2000 (SCH2000)

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