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Schlachter 2000 (SCH2000)
Version
2 Samuel 4-7

Ischboseth wird ermordet

Als aber der Sohn Sauls hörte, dass Abner in Hebron gestorben war, ließ er seine Hände sinken, und ganz Israel war bestürzt.

Es waren aber zwei Männer, Truppenführer des Sohnes Sauls — der eine hieß Baana, der andere hieß Rekab —, Söhne Rimmons, des Beerotiters, von den Kindern Benjamins; denn Beerot wurde auch zu Benjamin gerechnet.

Und die Beerotiter waren nach Gittaim geflohen, und sie haben sich dort als Fremdlinge aufgehalten bis zum heutigen Tag.

Jonathan aber, der Sohn Sauls, hatte einen Sohn, der an beiden Füßen gelähmt war. Als er fünf Jahre alt war, kam die Nachricht von Saul und Jonathan aus Jesreel. Da nahm ihn seine Amme auf und floh. Und es geschah, als sie in Eile floh, da fiel er hin und wurde lahm; und sein Name war Mephiboseth.

So gingen nun die Söhne Rimmons, des Beerotiters, Rekab und Baana, hin und kamen zu dem Haus Ischboseths, als der Tag am heißesten war; er aber machte seinen Mittagsschlaf.

Und sie kamen bis ins Innere des Hauses, als wollten sie Weizen holen, und stachen ihn in den Bauch. Und Rekab und sein Bruder Baana entkamen.

[Denn] als sie in das Haus kamen, lag er in seiner Schlafkammer auf seinem Bett; und sie stachen ihn tot und schlugen ihm den Kopf ab; und sie nahmen sein Haupt mit und liefen die ganze Nacht hindurch das Jordantal hinab.

Und sie brachten das Haupt Ischboseths zu David nach Hebron und sprachen zum König: Siehe, da ist das Haupt Ischboseths, des Sohnes Sauls, deines Feindes, der dir nach dem Leben trachtete! Der Herr hat heute meinem Herrn, dem König, Rache gewährt an Saul und seinem Samen!

Aber David antwortete Rekab und seinem Bruder Baana, den Söhnen Rimmons, des Beerotiters, und sprach zu ihnen: So wahr der Herr lebt, der meine Seele aus aller Not erlöst hat:

10 Den, der mir die Nachricht brachte und sprach: »Siehe, Saul ist tot!«, und dabei meinte, ein guter Bote zu sein, den habe ich ergriffen und in Ziklag getötet, um ihm den Botenlohn zu geben.

11 Wie viel mehr, da diese gottlosen Leute einen gerechten Mann in seinem Haus auf seinem Lager ermordet haben! Und nun sollte ich nicht sein Blut von euren Händen fordern und euch aus dem Land ausrotten[a]?

12 Und David gebot seinen jungen Männern; die brachten sie um und schlugen ihnen Hände und Füße ab und hängten sie auf am Teich von Hebron. Aber das Haupt Ischboseths nahmen sie und begruben es in Abners Grab in Hebron.

Davids Königsherrschaft über ganz Israel

David wird König von ganz Israel und zieht nach Jerusalem

Und alle Stämme Israels kamen zu David nach Hebron und sprachen: Siehe, wir sind dein Gebein und dein Fleisch!

Schon früher, als Saul noch König über uns war, warst du es, der Israel aus- und einführte. Und der Herr hat zu dir gesagt: Du sollst mein Volk Israel weiden, und du sollst Fürst sein über Israel!

Und alle Ältesten Israels kamen zu dem König nach Hebron. Und der König David machte mit ihnen einen Bund in Hebron vor dem Herrn. Und sie salbten David zum König über Israel.

David war 30 Jahre alt, als er König wurde, und er regierte 40 Jahre lang.

In Hebron regierte er über Juda sieben Jahre und sechs Monate; aber in Jerusalem regierte er über ganz Israel und Juda 33 Jahre.

Und der König zog mit seinen Männern nach Jerusalem gegen die Jebusiter, die im Land wohnten. Die aber sprachen zu David und sagten: Du wirst hier nicht hereinkommen, sondern die Blinden und die Lahmen werden dich vertreiben! Denn sie dachten: David kann nicht hier hereinkommen!

Aber David nahm die Burg Zion ein; das ist die Stadt Davids.

Und David sprach an jenem Tag: Wer die Jebusiter schlägt und die Wasserleitung erreicht und die Lahmen und Blinden, denen die Seele Davids feind ist, [dem wird eine Belohnung zuteil].[b] Daher sagt man: »Es darf kein Blinder oder Lahmer ins Haus kommen!«

Und David wohnte in der Burg und nannte sie »Stadt Davids«. Und David baute ringsum vom Millo[c] an einwärts.

10 Und David wurde immer mächtiger, und der Herr, der Gott der Heerscharen, war mit ihm.

11 Und Hiram, der König von Tyrus, sandte Boten zu David und Zedernstämme und Zimmerleute und Maurer, und sie bauten David ein Haus.

12 Und David erkannte, dass der Herr ihn zum König über Israel bestätigt und sein Königreich zu Ansehen gebracht hatte[d] um seines Volkes Israel willen.

13 Und David nahm sich noch mehr Nebenfrauen und Frauen aus Jerusalem, nachdem er von Hebron gekommen war, und es wurden ihm noch mehr Söhne und Töchter geboren.

14 Und dies sind die Namen derer, die ihm in Jerusalem geboren wurden: Schammua, Schobab, Nathan und Salomo;

15 Jibschar, Elischua, Nepheg und Japhija;

16 Elischama, Eljada und Eliphelet.

Doppelter Sieg Davids über die Philister

17 Als aber die Philister hörten, dass man David zum König über Israel gesalbt hatte, da zogen sie alle herauf, um David herauszufordern. Als David dies erfuhr, zog er zur Bergfeste hinab.

18 Die Philister aber waren gekommen und breiteten sich aus im Tal der Rephaiter.

19 Und David befragte den Herrn und sprach: Soll ich gegen die Philister hinaufziehen? Und willst du sie in meine Hand geben? Und der Herr sprach zu David: Ziehe hinauf, denn ich werde die Philister gewiss in deine Hand geben!

20 Und David kam nach Baal-Perazim; und David schlug sie dort und sprach: Der Herr hat meine Feinde vor mir zerrissen[e], wie das Wasser [einen Damm] zerreißt! Daher nannte man jenen Ort Baal-Perazim[f].

21 Und sie ließen ihre Götzen dort; David aber und seine Männer nahmen sie weg.

22 Aber die Philister zogen nochmals herauf und breiteten sich aus im Tal der Rephaiter.

23 Und David befragte den Herrn. Da sprach er: Ziehe nicht hinauf, sondern umgehe sie und falle ihnen in den Rücken, dass du von den Balsambäumen her an sie herankommst.

24 Und wenn du in den Wipfeln der Balsambäume das Geräusch eines Einherschreitens hören wirst, dann beeile dich; denn dann ist der Herr vor dir hergezogen, um das Heer der Philister zu schlagen!

25 Und David machte es so, wie es der Herr ihm geboten hatte, und er schlug die Philister von Geba an bis man nach Geser kommt.

Die Überführung der Bundeslade nach Jerusalem

Und David versammelte nochmals alle auserwählten Männer in Israel, 30 000.

Und David machte sich auf mit dem ganzen Volk, das bei ihm war, von Baale-Juda, um von dort die Lade Gottes heraufzuholen, bei welcher der Name angerufen wird, der Name des Herrn der Heerscharen, der über den Cherubim thront.

Und sie setzten die Lade Gottes auf einen neuen Wagen und holten sie aus dem Haus Abinadabs, das auf dem Hügel war. Ussa aber und Achio, die Söhne Abinadabs, lenkten den neuen Wagen.

Und sie führten sie aus dem Haus Abinadabs weg, das auf dem Hügel war, [und begleiteten] die Lade Gottes; Achio aber ging vor der Lade her.

Und David und das ganze Haus Israel spielten vor dem Herrn mit allerlei [Instrumenten aus] Zypressenholz, mit Zithern und mit Harfen, mit Tamburinen und mit Schellen und mit Zimbeln.

Und als sie zur Tenne Nachons kamen, griff Ussa nach der Lade Gottes und hielt sie fest; denn die Rinder waren ausgeglitten.

Da entbrannte der Zorn des Herrn gegen Ussa; und Gott schlug ihn dort wegen des Vergehens; so starb er dort bei der Lade Gottes.

Aber David entbrannte darüber, dass der Herr mit Ussa einen solchen Riss gemacht hatte; darum nennt man diesen Ort Perez-Ussa[g] bis zu diesem Tag.

Und David fürchtete sich vor dem Herrn an jenem Tag und sprach: Wie soll die Lade des Herrn zu mir kommen?

10 Deswegen ließ David die Lade des Herrn nicht zu sich in die Stadt Davids hinaufbringen, sondern er ließ sie beiseiteführen in das Haus Obed-Edoms, des Gatiters[h].

11 Und die Lade des Herrn verblieb drei Monate lang im Haus Obed-Edoms, des Gatiters, und der Herr segnete Obed-Edom und sein ganzes Haus.

12 Als nun dem König David berichtet wurde: »Der Herr hat das Haus Obed-Edoms und alles, was er hatte, gesegnet um der Lade Gottes willen!«, da ging David hin und holte die Lade Gottes mit Freuden aus dem Haus Obed-Edoms herauf in die Stadt Davids.

13 Und es geschah, wenn die Träger der Lade des Herrn sechs Schritte gegangen waren, opferte man einen Ochsen und ein fettes Schaf.

14 David aber tanzte mit aller Macht vor dem Herrn her, und David war mit einem leinenen Ephod[i] umgürtet.

15 So führten David und das ganze Haus Israel die Lade des Herrn mit Jubelgeschrei und mit dem Schall des Schopharhorns herauf.

16 Als die Lade des Herrn gerade in die Stadt Davids kam, da schaute Michal, die Tochter Sauls, durchs Fenster und sah den König David hüpfen und vor dem Herrn tanzen, und sie verachtete ihn in ihrem Herzen.

17 Und sie brachten die Lade des Herrn hinein und stellten sie an ihren Ort, in das Zelt, das David für sie aufgeschlagen hatte. Und David opferte Brandopfer und Friedensopfer[j] vor dem Herrn.

18 Und als David die Brandopfer und Friedensopfer vollendet hatte, segnete er das Volk im Namen des Herrn der Heerscharen.

19 Und er ließ dem ganzen Volk, der ganzen Menge Israels, Männern und Frauen, jedem einen Brotkuchen, einen Dattelkuchen und einen Rosinenkuchen austeilen. Dann ging das ganze Volk fort, jeder in sein Haus.

20 Als aber David umkehrte, um sein Haus zu segnen, da ging Michal, die Tochter Sauls, David entgegen und sprach: Welche Ehre hat sich heute der König Israels erworben, dass er sich heute vor den Augen der Mägde seiner Knechte entblößt hat, wie sich nur einer der leichtfertigen Leute entblößen kann!

21 David aber sprach zu Michal: Vor dem Herrn, der mich vor deinem Vater und vor seinem ganzen Haus erwählt und mir befohlen hat, Fürst über das Volk des Herrn, über Israel zu sein, vor dem Herrn will ich spielen[k].

22 Und ich will noch geringer werden als diesmal und niedrig sein in meinen Augen; und bei den Mägden, von denen du gesprochen hast, will ich mir Ehre erwerben!

23 Michal aber, die Tochter Sauls, hatte kein Kind bis zum Tag ihres Todes.

Davids Wunsch, dem Herrn einen Tempel zu bauen. Gottes Verheißung für David und sein Königtum

Und es geschah, als der König in seinem Haus wohnte und der Herr ihm Ruhe gegeben hatte vor allen seinen Feinden ringsumher,

da sprach der König zu dem Propheten Nathan[l]: Siehe doch, ich wohne in einem Haus aus Zedernholz, aber die Lade Gottes wohnt unter Teppichen!

Und Nathan sprach zum König: Geh hin und tue alles, was dir am Herzen liegt, denn der Herr ist mit dir!

Aber es geschah in derselben Nacht, da erging das Wort des Herrn an Nathan so:

Geh hin und rede zu meinem Knecht, zu David: So spricht der Herr: Solltest du mir ein Haus bauen, dass ich darin wohne?

Denn ich habe in keinem Haus gewohnt von dem Tag an, als ich die Kinder Israels aus Ägypten heraufführte, bis zu diesem Tag, sondern ich bin stets in einem Zelt und in einer Wohnung[m] umhergezogen!

Wo ich auch immer umherzog mit allen Kindern Israels, habe ich auch jemals ein Wort geredet zu einem der Stammeshäupter Israels, denen ich gebot, mein Volk Israel zu weiden, und gesagt: Warum baut ihr mir kein Haus aus Zedernholz?

So sprich nun zu meinem Knecht David: So spricht der Herr der Heerscharen: Ich habe dich von der Weide hinter den Schafen weggenommen, damit du Fürst würdest über mein Volk, über Israel;

und ich bin überall mit dir gewesen, wohin du gegangen bist, und habe alle deine Feinde vor dir her ausgerottet und dir einen großen Namen gemacht, gleich dem Namen der Gewaltigen auf Erden.

10 Und ich werde für mein Volk Israel einen Ort bereiten und werde es einpflanzen, dass es dort bleiben und nicht mehr beunruhigt werden soll; und die Söhne der Bosheit sollen es nicht mehr bedrängen wie zuvor,

11 seit der Zeit, als ich Richter über mein Volk Israel eingesetzt habe. Und ich habe dir vor allen deinen Feinden Ruhe verschafft; so verkündigt dir nun der Herr, dass der Herr dir ein Haus bauen wird!

12 Wenn deine Tage erfüllt sind und du bei deinen Vätern liegst, so will ich deinen Samen nach dir erwecken, der aus deinem Leib kommen wird, und ich werde sein Königtum befestigen[n].

13 Der wird meinem Namen ein Haus bauen, und ich werde den Thron seines Königreichs auf ewig befestigen.

14 Ich will sein Vater sein, und er soll mein Sohn sein. Wenn er eine Missetat begeht, will ich ihn mit Menschenruten züchtigen und mit Schlägen der Menschenkinder strafen.

15 Aber meine Gnade[o] soll nicht von ihm weichen, wie ich sie von Saul weichen ließ, den ich vor dir beseitigt habe;

16 sondern dein Haus und dein Königreich sollen ewig Bestand haben vor deinem Angesicht; dein Thron soll auf ewig fest stehen!

Davids Dankgebet

17 Alle diese Worte und diese ganze Offenbarung[p] teilte Nathan dem David mit.

18 Da kam der König David und setzte sich vor dem Herrn nieder und sprach: Wer bin ich, Herr, du [mein] Herr[q], und was ist mein Haus, dass du mich bis hierher gebracht hast?

19 Und das war noch zu wenig in deinen Augen, Herr, du [mein] Herr; sondern du hast über das Haus deines Knechtes noch von ferner Zukunft geredet, und zwar, Herr, [mein] Herr, als Weisung[r] für den Menschen!

20 Was kann da David weiter zu dir sagen? Du kennst ja deinen Knecht, Herr, du [mein] Herr!

21 Um deines Wortes willen und nach deinem Herzen hast du all dies Große getan, um es deinem Knecht zu verkünden!

22 Darum bist du, Herr Gott, auch so hoch erhaben; denn dir ist niemand gleich, und es gibt keinen Gott außer dir, nach allem, was wir mit unseren Ohren gehört haben!

23 Und wer ist wie dein Volk, wie Israel, die einzige Nation auf Erden, um derentwillen Gott hingegangen ist, sie als Volk für sich zu erlösen und sich einen Namen zu machen und so großartige und furchtgebietende Taten für dein Land zu tun vor dem Angesicht deines Volkes, das du dir aus Ägypten, [von] den Heidenvölkern und ihren Göttern erlöst hast?

24 Und du hast dir dein Volk Israel fest gegründet, damit es auf ewig dein Volk sei; und du, o Herr, bist ihr Gott geworden!

25 So erfülle nun, Herr Gott, auf ewig das Wort, das du über deinen Knecht und über sein Haus geredet hast, und tue, wie du geredet hast,

26 damit man ewiglich deinen Namen erhebe und sage: Der Herr der Heerscharen ist Gott über Israel! Und das Haus deines Knechtes David möge vor dir Bestand haben!

27 Denn du, Herr der Heerscharen, du Gott Israels, hast dem Ohr deines Knechts geoffenbart und gesagt: Ich will dir ein Haus bauen! Darum hat dein Knecht den Mut gefunden, dieses Gebet zu dir zu beten.

28 Und nun, Herr, [mein] Herr, du bist Gott, und deine Worte sind Wahrheit, und du hast deinem Knecht so viel Gutes zugesagt.

29 So lasse es dir nun wohlgefällig sein, das Haus deines Knechtes zu segnen, dass es ewiglich vor dir sei; denn du selbst, Herr, [mein] Herr, hast es gesagt. So möchte denn das Haus deines Knechtes mit deinem Segen gesegnet werden ewiglich!

Schlachter 2000 (SCH2000)

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