M’Cheyne Bible Reading Plan
Josia feiert das Passahfest (2. Könige 23,21‒23)
35 Am 14. Tag des 1. Monats ließ Josia in Jerusalem Lämmer schlachten, um für den Herrn das Passahfest zu feiern. 2 Er teilte den Priestern ihre Aufgaben zu und ermutigte sie zu ihrem Dienst im Tempel des Herrn. 3 Er sagte zu den Leviten, die ganz Israel im Gesetz unterrichteten und zum Dienst für den Herrn geweiht waren:
»Die Bundeslade hat ihren festen Platz im Tempel, den König Salomo von Israel, Davids Sohn, gebaut hat! Ihr braucht sie nicht auf euren Schultern von einem Ort zum anderen zu tragen. Darum könnt ihr euch hier im Tempel mit ganzer Kraft dem Dienst für den Herrn, euren Gott, und für sein Volk Israel widmen! 4 Stellt wieder die Dienstgruppen nach euren Sippen zusammen, wie König David sie damals eingeteilt und sein Sohn Salomo sie später aufgeschrieben hat! 5 Jede Dienstgruppe ist für eine bestimmte Anzahl von Sippen aus dem Volk zuständig. Kommt zum Tempel 6 und reinigt euch für euren heiligen Dienst! Schlachtet für eure Brüder aus dem Volk das Passahopfer und bereitet es so zu, wie der Herr es uns durch Mose aufgetragen hat!«
7 Josia schenkte den Israeliten, die zum Fest gekommen waren, aus seinem Besitz 30.000 Lämmer und junge Ziegenböcke für das Passahopfer sowie 3000 Rinder für andere Opfer. 8 Auch seine Beamten stifteten Tiere für das Volk, für die Priester und die Leviten. Hilkija, Secharja und Jehiël, die drei obersten Priester, gaben den anderen Priestern 2600 Lämmer und junge Ziegenböcke für das Passahopfer sowie 300 Rinder. 9 Auch die drei Brüder Konanja, Schemaja und Netanel sowie die Führer der Leviten, Haschabja, Jeïël und Josabad, gaben den Leviten 5000 Jungtiere für das Passahopfer und 500 Rinder. 10 Als alle Aufgaben verteilt waren, stellten die Priester sich an ihre Plätze, und die Leviten traten in den Dienstgruppen an, so wie Josia es befohlen hatte. 11 Die Leviten schlachteten die Passahlämmer und zogen ihnen die Haut ab, während die Priester das Blut der Tiere, das sie von den Leviten entgegennahmen, an den Altar sprengten. 12 Die Teile, die für die Brandopfer bestimmt waren, legte man für die Familien aus dem Volk beiseite, damit sie das Fleisch später dem Herrn als Opfer darbringen konnten, wie es in Moses Gesetz vorgeschrieben war. Ebenso machte man es mit den Rindern. 13 Die Passahlämmer wurden nach Vorschrift am Feuer gebraten, während das übrige Fleisch für die Opfermahlzeiten in Töpfen, Kesseln und Schüsseln gekocht wurde. Sobald es gar war, verteilten die Leviten es in aller Eile an die Festbesucher. 14 Danach bereiteten sie für sich und die Priester die Passahlämmer zu. Denn die Priester, die Nachkommen von Aaron, mussten so viele Brandopfer und Fettstücke darbringen, dass sie bis in die Nacht hinein damit beschäftigt waren.
15 Während des ganzen Festes blieben die Sänger aus der Sippe Asaf an ihrem Platz, wie es einst David, sein Seher Jedutun, Asaf und Heman angeordnet hatten. Auch die Torwächter blieben an den Tempeleingängen. Sie brauchten ihre Posten nicht zu verlassen, weil die Leviten auch für sie das Passah zubereiteten. 16 So wurde an jenem Tag auf Josias Befehl alles geordnet, was den Tempeldienst während des Passahfestes betraf. Nun konnte das Volk das Passahfest feiern, und auch die Brandopfer konnten auf dem Altar des Herrn dargebracht werden.
17 Eine Woche lang feierten die Israeliten, die nach Jerusalem gekommen waren, das Passahfest und das Fest der ungesäuerten Brote. 18 Das Passahfest hatte seit der Zeit des Propheten Samuel in Israel nicht mehr so stattgefunden. Keiner der Könige in Israel hatte es so gefeiert wie Josia, die Priester und Leviten, die Bewohner von Jerusalem, von Juda und jene, die aus Israel nach Jerusalem gekommen waren. 19 Das Fest fand im 18. Regierungsjahr von Josia statt.
Josias Tod (2. Könige 23,28‒30)
20 Nachdem Josia die Arbeiten am Tempel beendet hatte, zog Pharao Necho, der König von Ägypten, mit seinem Heer in Richtung Karkemisch am Euphrat. Josia versuchte, die Ägypter mit seinen Truppen aufzuhalten. 21 Da schickte der Pharao eine Gesandtschaft zu ihm und ließ ihm sagen: »Was habe ich dir getan, König von Juda? Nicht dich greife ich an, sondern das Königshaus, mit dem ich Krieg führe! Gott will, dass ich mich beeile, er steht auf meiner Seite. Stell dich ihm nicht in den Weg, sonst wird er dich vernichten!«
22 Doch Josia ließ sich nicht umstimmen. Er hörte nicht auf Nechos Worte, durch die Gott ihn warnen wollte. Stattdessen verkleidete er sich als einfacher Soldat und zog mit seinem Heer in die Ebene von Megiddo, wo es zum Kampf kam. 23 In der Schlacht wurde König Josia von den feindlichen Bogenschützen getroffen. Da befahl er seinen Dienern: »Bringt mich weg von hier, ich bin schwer verwundet!« 24 Sie hoben ihn aus dem Streitwagen, trugen ihn zu einem anderen Wagen und brachten ihn nach Jerusalem. Dort starb er und wurde in den Königsgräbern seiner Vorfahren beigesetzt. Ganz Juda und Jerusalem trauerte um ihn.
25 Jeremia schrieb ein Klagelied über den verstorbenen König, und noch heute ist es ein fester Brauch in Israel, dass die Sänger und Sängerinnen Josia in ihren Trauerliedern beklagen. Die Texte stehen im Buch der Klagelieder.
26-27 Alles Weitere über Josias Leben findet sich in der Chronik der Könige von Israel und Juda. Man kann dort von seinen Taten lesen, an denen sich seine Treue zu Gott zeigte, und wie er alles befolgte, was im Gesetzbuch des Herrn aufgeschrieben ist.
Der neue Himmel und die neue Erde (Kapitel 21–22)
Die neue Welt Gottes
21 Dann sah ich einen neuen Himmel und eine neue Erde. Denn der vorige Himmel und die vorige Erde waren vergangen, und auch das Meer war nicht mehr da. 2 Ich sah, wie die Heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkam: festlich geschmückt wie eine Braut für ihren Bräutigam. 3 Eine gewaltige Stimme hörte ich vom Thron her rufen: »Hier wird Gott mitten unter den Menschen sein! Er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein. Ja, von nun an wird Gott selbst[a] in ihrer Mitte leben. 4 Er wird ihnen alle Tränen abwischen. Es wird keinen Tod mehr geben, kein Leid, keine Klage und keine Schmerzen; denn was einmal war, ist für immer vorbei.«
5 Der auf dem Thron saß, sagte: »Sieh doch, ich mache alles neu!« Und mich forderte er auf: »Schreib auf, was ich dir sage, alles ist zuverlässig und wahr.« 6 Und weiter sagte er: »Alles ist in Erfüllung gegangen. Ich bin der Anfang, und ich bin das Ziel, das A und O[b]. Allen Durstigen werde ich Wasser aus der Quelle des Lebens schenken. 7 Wer durchhält und den Sieg erringt, wird dies alles besitzen. Ich werde sein Gott sein, und er wird mein Kind sein. 8 Furchtbar aber wird es denen ergehen, die mich feige verleugnen und mir den Rücken gekehrt haben, die ein Leben führen, das ich verabscheue, den Mördern und denen, die sexuell unmoralisch leben, allen, die Zauberei treiben und Götzen anbeten, den Lügnern und Betrügern. Sie alle werden in den See aus brennendem Schwefel geworfen. Das ist der zweite, der ewige Tod.«
Die neue Stadt Gottes
9 Dann kam einer der sieben Engel, die in ihren Schalen die letzten sieben Katastrophen gebracht hatten, zu mir und sagte: »Komm, ich will dir die Braut zeigen, die sich das Lamm zur Frau nehmen wird!« 10 Gottes Geist ergriff mich und führte mich auf einen großen, hohen Berg. Dort zeigte er mir die heilige Stadt Jerusalem, wie sie von Gott aus dem Himmel herabkam. 11 Die Stadt erstrahlte im Glanz der Herrlichkeit Gottes. Sie leuchtete wie ein Edelstein, wie ein kristallklarer Jaspis.
12 Eine hohe und starke Mauer umgab die Stadt. Sie hatte zwölf Tore, die von zwölf Engeln bewacht wurden. An den Toren standen die Namen der zwölf Stämme Israels. 13 Auf jeder Seite – im Norden, Süden, Osten und Westen – gab es drei Tore. 14 Die Mauer ruhte auf zwölf Grundsteinen, auf denen standen die Namen der zwölf Apostel des Lammes.
15 Der Engel, der mit mir redete, hielt in seiner Hand einen goldenen Messstab, um die Stadt, ihre Tore und ihre Mauern auszumessen. 16 Die Stadt hatte die Form eines Vierecks und war ebenso lang wie breit. Mit seinem Messstab hatte der Engel gemessen, dass die Stadt 12.000 Wegstrecken – das sind etwa 2200 Kilometer – lang, breit und hoch ist. 17 Dann maß er auch die Mauer der Stadt und verwendete dabei ein Maß, das auch wir Menschen gebrauchen. Sie war 144 Ellen hoch[c] – das sind etwa 70 Meter – 18 und bestand ganz und gar aus Jaspis. Die Stadt war aus reinem Gold gebaut, klar und durchsichtig wie Glas.
19 Die Grundsteine der Stadtmauer schmückten die verschiedensten Edelsteine. Der erste Grundstein war ein Jaspis, der zweite ein Saphir, der dritte ein Chalzedon, der vierte ein Smaragd, 20 der fünfte ein Sardonyx, der sechste ein Karneol, der siebte ein Chrysolith, der achte ein Beryll, der neunte ein Topas, der zehnte ein Chrysopras, der elfte ein Hyazinth und der zwölfte ein Amethyst. 21 Die zwölf Tore bestanden aus zwölf Perlen, jedes Tor aus einer einzigen Perle. Und die Hauptstraße war aus reinem Gold, klar und durchsichtig wie Glas.
22 Nirgendwo in der Stadt sah ich einen Tempel. Ihr Tempel ist der Herr selbst, der allmächtige Gott, und mit ihm das Lamm. 23 Die Stadt braucht als Lichtquelle weder Sonne noch Mond, denn in ihr leuchtet die Herrlichkeit Gottes, und ihr Licht ist das Lamm. 24 In diesem Licht werden die Völker der Erde leben, und die Herrscher der Welt werden kommen und ihre Reichtümer in die Stadt bringen. 25 Weil es keine Nacht gibt, werden die Tore niemals geschlossen; sie stehen immer offen. 26 Die Völker werden all ihre Schätze und Kostbarkeiten in die Stadt bringen. 27 Doch wer sich durch Götzendienst verunreinigt hat, wer lügt und betrügt, der darf diese Stadt niemals betreten. Nur wer im Lebensbuch des Lammes steht, wird eingelassen.
3 Der Herr, der allmächtige Gott, antwortet: »Ich schicke meinen Boten voraus, der mein Kommen ankündigt und mir den Weg bereitet. Noch wartet ihr auf den Herrn, ihr wünscht euch den Boten herbei, der meinen Bund mit euch bestätigt. Ich sage euch: Er ist schon unterwegs! Ganz plötzlich werde ich, der Herr, in meinen Tempel einziehen.
2 Doch wer kann mein Kommen ertragen? Wer kann an diesem Tag vor mir bestehen? Ich werde für euch wie Feuer im Schmelzofen sein und wie scharfe Lauge im Waschtrog. 3 So wie man Gold und Silber schmilzt, um es zu läutern, so werde ich Levis Nachkommen von ihrer Schuld reinigen. Dann werden sie wieder zu mir gehören und mir in rechter Weise Opfer darbringen. 4 Ja, so wie früher, wie in längst vergangenen Zeiten, werden mir die Opfer wieder Freude bereiten, die mir die Menschen in Juda und Jerusalem darbringen.
5 Ich, der Herr, der allmächtige Gott, kündige euch an: Ich komme zum Gericht und mache kurzen Prozess mit den Zauberern und Ehebrechern, mit allen, die Meineide schwören, die ihre Arbeiter um den gerechten Lohn bringen und die Witwen, Waisen und Ausländer unterdrücken. Ja, ich selbst trete dann als Zeuge gegen alle von euch auf, die keine Ehrfurcht vor mir haben.«
Ihr betrügt Gott!
6 »Ich, der Herr, habe mich nicht geändert. Ihr aber habt euch auch nicht geändert, ihr seid genau solche Betrüger wie euer Stammvater Jakob![a] 7 Ihr habt schon immer gegen meine Gebote verstoßen, so wie es eure Vorfahren taten. Kehrt doch endlich um zu mir! Dann werde auch ich mich euch wieder zuwenden! Das verspreche ich, der Herr, der allmächtige Gott.
Ihr aber fragt: ›Warum sollen wir umkehren, was haben wir denn getan?‹ 8 Ich antworte euch: Findet ihr es etwa richtig, wenn ein Mensch Gott betrügt? Doch genau das tut ihr die ganze Zeit! Ihr entgegnet: ›Womit haben wir dich denn betrogen?‹ Nun, ihr habt mir nicht den zehnten Teil eurer Ernte gegeben, und ihr habt den Priestern ihren Anteil an den Opfergaben verweigert. 9 Mein Fluch lastet schwer auf dem Volk, und trotzdem hört ihr nicht auf, mich allesamt zu hintergehen.
10 Ich, der Herr, der allmächtige Gott, fordere euch nun auf: Bringt den zehnten Teil eurer Erträge in vollem Umfang zu meinem Tempel, damit in den Vorratsräumen kein Mangel herrscht! Stellt mich doch auf die Probe und seht, ob ich meine Zusage halte! Denn ich verspreche euch, dass ich dann die Schleusen des Himmels wieder öffne und euch überreich mit meinem Segen beschenke. 11 Ich lasse es nicht mehr zu, dass Heuschreckenschwärme eure Felder und Weinberge kahl fressen und euch die Ernte verderben. 12 Dann werden alle Völker euch glücklich preisen, weil ihr in einem so herrlichen Land lebt! Darauf gebe ich, der Herr, der allmächtige Gott, mein Wort!«
Treue macht sich am Ende bezahlt
13 »Ihr Israeliten redet überheblich und anmaßend über mich, den Herrn. Doch ihr fragt: ›Wieso, was sagen wir denn über dich?‹ 14 Nun, ihr behauptet: ›Es bringt nichts, Gott zu dienen. Was haben wir schon davon, wenn wir uns nach seinen Weisungen richten und ihm zeigen, dass wir unsere Taten bereuen? 15 Wie gut haben es dagegen die Menschen, die ohne Gott leben. Sie tun Böses und haben auch noch Erfolg damit. Ja, sie kommen ungestraft davon, obwohl sie Gott frech die Stirn bieten!‹«
16 Dann aber redeten diejenigen miteinander, die noch Ehrfurcht vor dem Herrn hatten, und der Herr hörte ihnen genau zu. In einem Buch ließ er die Namen aller aufschreiben, die ihn achten und seinen Namen in Ehren halten. So sollten sie immer in Erinnerung bleiben. 17 Der Herr, der allmächtige Gott, sagt: »An dem Tag, an dem ich mein Urteil spreche, werden diese Menschen in besonderer Weise mein Eigentum sein. Ich will sie verschonen, so wie ein Vater seinen Sohn verschont, der ihm gehorcht. 18 Dann werdet ihr wieder den Unterschied sehen zwischen einem Menschen, der mir die Treue hält, und einem Gottlosen; ihr werdet erkennen, welche Folgen es hat, ob jemand mir dient oder nicht.
19 Ja, es kommt der Tag, an dem mein Zorn wie ein Feuer im Ofen sein wird und alle wie Stroh verbrennt, die sich frech gegen mich auflehnen. Nichts, kein einziger Halm bleibt dann mehr von ihnen übrig! Darauf gebe ich, der Herr, der allmächtige Gott, mein Wort!
20 Für euch aber, die ihr mir die Treue gehalten habt, wird an jenem Tag die Rettung[b] kommen, so wie am Morgen die Sonne aufgeht. Sie wird euch Heilung bringen, und ihr werdet vor Freude springen wie Kälber, die aus dem Stall hinaus auf die Weide dürfen! 21 An dem Tag, an dem ich mein Urteil vollstrecke, werdet ihr die Gottlosen zertreten wie Staub unter euren Füßen! Das verspreche ich, der Herr, der allmächtige Gott.
22 Denkt immer an das Gesetz meines Dieners Mose! Richtet euch nach den Weisungen und Ordnungen, die ich ihm am Berg Horeb für das ganze Volk Israel gab! 23 Ihr werdet sehen: Noch bevor der große und schreckliche Tag kommt, an dem ich Gericht halte, schicke ich den Propheten Elia zu euch. 24 Er wird Eltern und Kinder wieder miteinander versöhnen, damit ich euch und euer Land nicht völlig vernichten muss, wenn ich komme.«
Jesus lebt (Matthäus 28,1‒8; Markus 16,1‒8; Lukas 24,1‒12)
20 Am Sonntagmorgen, dem ersten Tag der neuen Woche, ging Maria aus Magdala noch vor Sonnenaufgang zum Grab. Da sah sie, dass der Stein, mit dem das Grab verschlossen gewesen war, nicht mehr vor dem Eingang lag. 2 Sofort lief sie zu Simon Petrus und dem anderen Jünger, den Jesus sehr lieb hatte. Aufgeregt berichtete sie ihnen: »Sie haben den Herrn aus dem Grab geholt, und wir wissen nicht, wohin sie ihn gebracht haben!«
3 Da beeilten sich Petrus und der andere Jünger, um möglichst schnell zum Grab zu kommen. 4 Gemeinsam liefen sie los, aber der andere war schneller als Petrus und kam zuerst dort an. 5 Ohne hineinzugehen, schaute er in die Grabkammer und sah die Leinentücher dort liegen. 6 Dann kam auch Simon Petrus. Er ging in das Grab hinein und sah ebenfalls die Leinentücher 7 zusammen mit dem Tuch, das den Kopf von Jesus bedeckt hatte. Es lag nicht zwischen den Leinentüchern, sondern zusammengefaltet an der Seite. 8 Jetzt ging auch der andere Jünger, der zuerst angekommen war, in die Grabkammer. Er sah sich darin um, und nun glaubte er, dass Jesus von den Toten auferstanden war.[a] 9 Denn bis zu diesem Zeitpunkt hatten sie die Heilige Schrift noch nicht verstanden, in der es heißt, dass Jesus von den Toten auferstehen muss. 10 Danach gingen die beiden Jünger nach Hause zurück.
Jesus begegnet Maria aus Magdala (Matthäus 28,9‒10; Markus 16,9‒11)
11 Inzwischen war auch Maria aus Magdala zum Grab zurückgekehrt und blieb voller Trauer davor stehen. Weinend schaute sie in die Kammer 12 und sah zwei weiß gekleidete Engel an der Stelle sitzen, wo der Leichnam von Jesus gelegen hatte; einen am Kopfende, den anderen am Fußende. 13 »Warum weinst du?«, fragten die Engel. »Sie haben meinen Herrn weggenommen, und ich weiß nicht, wo sie ihn hingebracht haben«, antwortete Maria.
14 Als sie sich umblickte, sah sie Jesus dastehen. Aber sie erkannte ihn nicht. 15 Er fragte sie: »Warum weinst du? Wen suchst du?« Maria hielt Jesus für den Gärtner und fragte deshalb: »Hast du ihn weggenommen? Dann sag mir doch bitte, wohin du ihn gebracht hast. Ich will ihn holen.«
16 »Maria!«, sagte Jesus nun. Sie wandte sich ihm zu und rief: »Rabbuni!« Das ist Hebräisch und heißt: »Mein Lehrer.« 17 Jesus sagte: »Halte mich nicht fest![b] Denn ich bin noch nicht zu meinem Vater in den Himmel zurückgekehrt. Geh aber zu meinen Brüdern[c] und sag ihnen: Ich gehe zurück zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott!« 18 Maria aus Magdala lief nun zu den Jüngern und berichtete ihnen: »Ich habe den Herrn gesehen!« Und sie erzählte alles, was Jesus ihr gesagt hatte.
Der Auferstandene erscheint seinen Jüngern (Matthäus 28,16‒20; Markus 16,14‒18; Lukas 24,36‒49)
19 Am Abend desselben Tages hatten sich alle Jünger versammelt. Aus Angst vor den führenden Juden ließen sie die Türen fest verschlossen. Plötzlich kam Jesus zu ihnen. Er trat in ihre Mitte und grüßte sie: »Friede sei mit euch!« 20 Dann zeigte er ihnen die Wunden in seinen Händen und an seiner Seite. Als die Jünger ihren Herrn sahen, freuten sie sich sehr.
21 Jesus sagte noch einmal: »Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich jetzt euch!« 22 Nach diesen Worten hauchte er sie an und sprach: »Empfangt den Heiligen Geist! 23 Wem ihr die Sünden erlasst, dem sind sie erlassen. Und wem ihr die Schuld nicht vergebt, der bleibt schuldig.«
24 Thomas, einer der zwölf Jünger, der auch Zwilling genannt wurde, war nicht dabei. 25 Deshalb erzählten die Jünger ihm später: »Wir haben den Herrn gesehen!« Doch Thomas zweifelte: »Das glaube ich nicht! Ich glaube es erst, wenn ich seine durchbohrten Hände gesehen habe. Mit meinen Fingern will ich sie fühlen, und meine Hand will ich in die Wunde an seiner Seite legen.«
26 Acht Tage später hatten sich die Jünger wieder versammelt. Diesmal war Thomas bei ihnen. Und obwohl sie die Türen wieder abgeschlossen hatten, stand Jesus auf einmal in ihrer Mitte und grüßte sie: »Friede sei mit euch!« 27 Dann wandte er sich an Thomas: »Leg deinen Finger auf meine durchbohrten Hände und sieh sie dir an! Gib mir deine Hand und leg sie in die Wunde an meiner Seite! Zweifle nicht länger, sondern glaube!« 28 Thomas antwortete: »Mein Herr und mein Gott!« 29 Da sagte Jesus: »Du glaubst, weil du mich gesehen hast. Wie glücklich können sich erst die schätzen, die mich nicht sehen und trotzdem glauben!«
Der Zweck dieses Buches
30 Die Jünger erlebten, wie Jesus noch viele andere Wunder tat, die nicht in diesem Buch geschildert werden. 31 Aber die hier aufgezeichneten Berichte wurden geschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist, der versprochene Retter und Sohn Gottes. Wenn ihr an ihn glaubt, habt ihr durch ihn das ewige Leben.
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