M’Cheyne Bible Reading Plan
21 Als Joschafat starb, wurde er in der »Stadt Davids«, einem Stadtteil von Jerusalem, im Grab der königlichen Familie beigesetzt. Sein Sohn Joram wurde sein Nachfolger.
Weitere Könige von Juda (Kapitel 21–28)
König Joram von Juda (2. Könige 8,16‒24)
2 Joschafats weitere Söhne hießen Asarja, Jehiël, Secharja, Asarja, Michael und Schefatja. 3 Joschafat hatte ihnen viel Silber, Gold und andere Schätze geschenkt und ihnen die befestigten Städte in Juda überlassen. Zu seinem Nachfolger hatte er Joram bestimmt, weil er der älteste Sohn war. 4 Als nun Joram die Herrschaft angetreten hatte und seine Macht wuchs, ließ er seine Brüder umbringen. Auch einige führende Männer seines Volkes tötete er.
5 Joram wurde mit 32 Jahren König und regierte acht Jahre in Jerusalem. 6 Er war mit einer Tochter von Ahab verheiratet, und so folgte er in allem dem schlechten Vorbild seines Schwiegervaters. Genau wie die Könige von Israel tat auch er, was dem Herrn missfiel. 7 Doch der Herr wollte das Königshaus David nicht vernichten, weil er sich an den Bund hielt, den er mit David geschlossen hatte. Er hatte ihm versprochen: »Immer wird einer deiner Nachkommen König von Juda sein.«
8 Während Jorams Regierungszeit sagten sich die Edomiter von der Herrschaft Judas los und ernannten einen eigenen König. 9 Da rückte König Joram mit seinen Offizieren und Streitwagen gegen sie aus. Doch die edomitischen Truppen umzingelten sie. In der folgenden Nacht gelang es den Eingeschlossenen zwar, die Reihen der Edomiter zu durchbrechen. 10 Trotzdem konnte sich Edom von der Herrschaft Judas befreien und ist bis heute unabhängig geblieben. Zur selben Zeit lehnte sich auch Libna gegen Juda auf und machte sich unabhängig. Dies alles geschah, weil Joram den Herrn, den Gott seiner Vorfahren, verlassen hatte. 11 Er baute die Götzenopferstätten auf den Hügeln Judas wieder auf und verleitete die Einwohner von Jerusalem dazu, dem Herrn untreu zu werden. Ganz Juda verführte er zum Götzendienst.
12 Da erhielt er vom Propheten Elia einen Brief, in dem stand:
»So spricht der Herr, der Gott deines Vorfahren David: Du bist nicht dem Vorbild deines Vaters Joschafat und deines Großvaters Asa, des Königs von Juda, gefolgt. 13 Du hast den gleichen Weg eingeschlagen wie die Könige von Israel. Die Bewohner von Jerusalem und ganz Juda hast du zum Götzendienst verführt, so wie die Familie Ahabs es tat. Aber damit nicht genug: Deine Brüder hast du umgebracht, die doch alle viel besser waren als du! 14 Darum werde ich, der Herr, großes Unheil über dein Volk, deine Söhne und deine Frauen bringen. Auch dein Besitz bleibt nicht von der Strafe verschont. 15 Du selbst aber wirst unheilbar krank werden. Du wirst lange leiden, und zuletzt werden deine Eingeweide aus dem Leib hervortreten.«
16 Der Herr brachte die Philister dazu, zusammen mit den Araberstämmen, die neben den Äthiopiern wohnten, Joram den Krieg zu erklären. 17 Sie marschierten in Juda ein, drangen bis Jerusalem vor und plünderten den Palast des Königs aus. Auch seine Söhne und seine Frauen nahmen sie mit. Nur Joahas, Jorams jüngster Sohn, konnte entkommen.
18 Dann ließ der Herr den König unheilbar krank werden. Die Krankheit befiel seine Eingeweide, 19 verschlimmerte sich und war nach zwei Jahren so weit fortgeschritten, dass die Eingeweide aus dem Leib des Königs hervortraten. Joram starb unter furchtbaren Schmerzen. Anders als bei seinen Vorgängern zündete das Volk kein Feuer zu seiner Ehre an.
20 Joram war mit 32 Jahren König geworden und hatte acht Jahre in Jerusalem regiert. Als er starb, trauerte niemand um ihn. Man begrub ihn in dem Stadtteil von Jerusalem, der »Stadt Davids« genannt wurde, jedoch nicht in den Königsgräbern.
Die fünfte Posaune
9 Da stieß der fünfte Engel in seine Posaune. Ich sah einen Stern, der vom Himmel auf die Erde gefallen war. Diesem Stern wurde der Schlüssel zu dem Schacht gegeben, der in den Abgrund hinabführt. 2 Er öffnete den Schacht, und heraus quoll beißender Rauch wie aus einem riesigen Schmelzofen. Die Luft war vom Qualm so erfüllt, dass man die Sonne nicht mehr sehen konnte.
3 Aus dem Rauch kamen Heuschrecken hervor und überfielen die Erde. Sie erhielten die Macht, wie Skorpione zu stechen. 4 Doch sie durften weder dem Gras noch den Bäumen oder irgendeiner Pflanze auf der Erde Schaden zufügen. Sie sollten nur die Menschen quälen, die nicht das Siegel Gottes auf ihrer Stirn trugen. 5 Es wurde ihnen nicht erlaubt, die Menschen zu töten, aber sie durften ihnen fünf Monate lang qualvolle Schmerzen zufügen, wie sie der Stich eines Skorpions hervorruft. 6 In dieser Zeit werden sich die Menschen verzweifelt den Tod wünschen, aber er wird sie nicht erlösen. Sie wollen nur noch sterben, aber der Tod wird vor ihnen fliehen.
7 Die Heuschrecken sahen aus wie Schlachtrosse, die in den Kampf ziehen. Auf ihren Köpfen glänzte es, als würden sie goldene Kronen tragen, und ihre Gesichter hatten menschliche Züge. 8 Sie hatten eine Mähne wie Frauenhaar und Zähne wie Löwen. 9 Brustschilde hatten sie wie Eisenpanzer, und ihre Flügelschläge dröhnten wie Streitwagen, die mit vielen Pferden bespannt in die Schlacht ziehen. 10 Sie hatten Schwänze und Stacheln wie Skorpione. Mit ihrem Gift konnten sie die Menschen fünf Monate lang quälen. 11 Als König herrschte über sie der Engel aus dem Abgrund. Auf Hebräisch heißt er Abaddon, auf Griechisch Apollyon. Das bedeutet »Zerstörer«.
12 Aber das ist noch nicht alles. Diesem ersten Unheil werden noch zwei weitere folgen.
Die sechste Posaune
13 Jetzt blies der sechste Engel seine Posaune. Ich hörte eine Stimme von allen vier Ecken[a] des goldenen Altars, der vor dem Thron Gottes steht. 14 Diese Stimme forderte den sechsten Engel auf: »Befrei die vier Engel, die am Euphrat, dem großen Strom, gefangen sind!« 15 Und die vier Engel wurden befreit. Auf dieses Jahr, diesen Monat, diesen Tag, ja, genau auf diese Stunde waren sie bereitgehalten worden, um ein Drittel der Menschheit zu töten. 16 Sie führten ein riesiges Heer mit zweihundert Millionen Reitern. Das ist die Zahl, die mir gesagt wurde.
17 Und dann sah ich sie in dieser Vision: Die Pferde trugen ebenso wie ihre Reiter feuerrot, dunkelblau und schwefelgelb glänzende Rüstungen. Mächtig wie Löwenköpfe waren die Köpfe der Pferde. Feuer, Rauch und brennender Schwefel schossen aus ihren Mäulern. 18 Mit diesen drei Waffen töteten sie ein Drittel der Menschheit. 19 Aber nicht nur aus ihren Mäulern kamen Tod und Zerstörung, auch mit ihren Schwänzen konnten sie die Menschen umbringen. Denn ihre Schwänze sahen aus wie Schlangen und hatten Köpfe, mit denen sie den Menschen Schaden zufügten.
20 Doch trotz all dieser entsetzlichen Katastrophen dachten die Überlebenden nicht daran, sich zu ändern und zu Gott umzukehren. Nach wie vor beteten sie die Dämonen an und ihre selbst gemachten Götzen aus Gold, Silber, Bronze, Stein oder Holz, die weder hören noch sehen noch laufen können. 21 Ja, die Menschen kehrten nicht um. Sie hörten nicht auf, einander umzubringen, Zauberei zu treiben, sexuell unmoralisch zu leben und einander zu bestehlen.
Die sechste Vision: Die fliegende Schriftrolle
5 Als ich wieder aufblickte, sah ich eine Schriftrolle durch die Luft fliegen. 2 Der Engel fragte mich: »Was siehst du?« Ich antwortete: »Eine ausgebreitete Schriftrolle, die durch die Luft fliegt; sie ist zehn Meter lang und fünf Meter breit!« 3 Da sagte er zu mir: »Auf dieser Rolle steht ein Fluch, der über das ganze Land hinausgehen wird. Bisher sind alle ungestraft geblieben, die gestohlen oder Meineide geschworen haben. Doch das hat jetzt ein Ende! 4 Der Herr, der allmächtige Gott, kündigt euch an: ›Ich schicke diesen Fluch in die Häuser der Diebe und zu allen, die bei meinem Namen falsch schwören. Er lastet auf ihren Häusern, er zerfrisst die Balken und Steine, bis alles in sich zusammenfällt.‹«
Die siebte Vision: Die Frau im Fass
5 Der Engel, der mir alles erklärte, trat zu mir und forderte mich auf: »Schau hin! Sieh, was dort erscheint!« 6 »Was ist das?«, fragte ich. Er antwortete: »Ein Fass[a]. Es enthält die Schuld, die die Menschen im ganzen Land auf sich geladen haben.[b]« 7 Plötzlich hob sich der runde Bleideckel, und eine Frau kam zum Vorschein. 8 Der Engel sagte: »Das ist die Gottlosigkeit!« Er drängte die Frau wieder in das Fass zurück und schlug den Bleideckel zu.
9 Als ich nach oben schaute, sah ich zwei Frauen mit Flügeln, wie Störche sie haben; der Wind trug sie her. Sie ergriffen das Fass und flogen mit ihm davon. 10 Ich fragte den Engel: »Wohin bringen sie das Fass?« 11 Er antwortete: »Ins Land Schinar[c]. Dort baut man der Frau einen Tempel; und wenn er fertig ist, stellt man das Fass darin auf einem Podest auf.«
Jesus vergibt der Ehebrecherin
8 Jesus verließ die Stadt und ging zum Ölberg. 2 Aber schon früh am nächsten Morgen war er wieder im Tempel. Viele Menschen drängten sich um ihn. Er setzte sich und lehrte sie.
3 Da schleppten die Schriftgelehrten und Pharisäer eine Frau heran, die beim Ehebruch überrascht worden war. Sie stellten sie in die Mitte, wo sie von allen gesehen werden konnte, 4 und sagten zu Jesus: »Lehrer, diese Frau wurde auf frischer Tat beim Ehebruch ertappt. 5 Im Gesetz hat Mose uns befohlen, eine solche Frau zu steinigen. Was meinst du dazu?«[a]
6 Sie fragten dies, um Jesus auf die Probe zu stellen und ihn dann anklagen zu können. Aber Jesus bückte sich nur und schrieb mit dem Finger auf die Erde. 7 Als sie nicht lockerließen, richtete er sich auf und sagte: »Wer von euch noch nie gesündigt hat, soll den ersten Stein auf sie werfen!« 8 Dann bückte er sich wieder und schrieb weiter auf die Erde. 9 Als die Ankläger das hörten, gingen sie einer nach dem anderen davon – die älteren zuerst. Schließlich war Jesus mit der Frau allein. Sie stand immer noch an der gleichen Stelle.
10 Da richtete er sich erneut auf und fragte sie: »Wo sind jetzt deine Ankläger? Hat dich denn keiner verurteilt?« 11 »Nein, Herr«, antwortete sie. »Ich verurteile dich auch nicht«, entgegnete ihr Jesus. »Du kannst gehen, aber sündige nun nicht mehr!«
Das Licht, das zum Leben führt
12 Ein anderes Mal sagte Jesus zu den Menschen: »Ich bin das Licht für die Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Dunkelheit umherirren, sondern er hat das Licht, das ihn zum Leben führt.«
13 Darauf hielten ihm die Pharisäer vor: »Du bist doch wieder nur dein eigener Zeuge. Das beweist noch lange nicht, dass du die Wahrheit sagst.« 14 Jesus erwiderte ihnen: »Auch wenn ich hier als mein eigener Zeuge auftrete, sage ich die Wahrheit. Denn ich weiß, woher ich komme und wohin ich gehe; aber ihr wisst das alles nicht. 15 Ihr urteilt über mich nach dem äußeren Schein. Ich urteile über niemanden. 16 Wenn ich aber doch über jemanden ein Urteil spreche, dann beruht es ganz und gar auf der Wahrheit. Denn ich richte nicht allein, sondern ich spreche das Urteil zusammen mit meinem Vater, der mich gesandt hat. 17 Nach eurem Gesetz ist vor Gericht eine Aussage glaubwürdig, wenn es dafür mindestens zwei Zeugen gibt.[b] 18 Nun, ich selbst trete für mich als Zeuge auf, und mein Vater, der mich gesandt hat, ist auch mein Zeuge.« 19 »Wo ist denn dein Vater?«, fragten sie daraufhin. Jesus antwortete: »Ihr wisst nicht, wer ich bin; deshalb kennt ihr meinen Vater nicht. Wenn ihr mich kennen würdet, wüsstet ihr auch, wer mein Vater ist.«
20 Das alles sagte Jesus an der Stelle des Tempels, wo die Opferkästen für die Geldspenden aufgestellt waren. Aber niemand nahm ihn fest, denn seine Zeit war noch nicht gekommen.
»Wohin ich gehen werde, dahin könnt ihr mir nicht folgen«
21 Später sagte Jesus noch einmal zu ihnen: »Ich gehe fort. Ihr werdet mich dann verzweifelt suchen, aber ihr werdet in euren Sünden umkommen. Wohin ich gehen werde, dahin könnt ihr mir nicht folgen.«
22 »Will er sich etwa das Leben nehmen?«, fragten sich die Juden. »Oder was heißt das: ›Wohin ich gehen werde, dahin könnt ihr mir nicht folgen‹?« 23 Dazu sagte Jesus ihnen: »Ihr seid von hier unten; ich komme von oben. Ihr gehört zu dieser Welt; ich gehöre nicht zu dieser Welt. 24 Deshalb habe ich gesagt: Ihr werdet in euren Sünden umkommen. Wenn ihr nicht glaubt, dass ich wirklich bin, der ich bin[c], gibt es keine Rettung für euch.«
25 »Dann sag uns, wer du bist!«, forderten sie ihn auf. Jesus erwiderte: »Darüber habe ich doch von Anfang an mit euch geredet.[d] 26 Ich hätte euch viel vorzuwerfen und viel an euch zu verurteilen. Trotzdem gebe ich euch nur weiter, was ich von dem gehört habe, der mich gesandt hat. Was er sagt, ist die Wahrheit.«
27 Aber sie verstanden noch immer nicht, dass Jesus von Gott, seinem Vater, sprach. 28 Deshalb erklärte er ihnen: »Wenn ihr den Menschensohn erhöht[e] habt, werdet ihr erkennen, dass ich wirklich bin, der ich bin. Dann werdet ihr einsehen, dass ich nichts von mir aus tue, sondern weitergebe, was mich mein Vater gelehrt hat. 29 Er, der mich gesandt hat, ist bei mir und lässt mich nie allein, weil ich immer das tue, was ihm gefällt.« 30 Nach diesen Worten glaubten viele an Jesus.
Wer sündigt, ist ein Sklave der Sünde
31 Zu den Juden, die nun an ihn glaubten, sagte Jesus: »Wenn ihr an meinen Worten festhaltet und das tut, was ich euch gesagt habe, dann seid ihr wirklich meine Jünger. 32 Ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch befreien!«
33 »Aber wir sind Nachkommen von Abraham und niemals Sklaven gewesen«, wandten sie ein. »Wie kannst du da sagen: ›Ihr sollt befreit werden‹?«
34 Jesus erwiderte ihnen: »Ich sage euch die Wahrheit: Jeder, der sündigt, ist ein Sklave der Sünde. 35 Ein Sklave hat nicht das Recht, für immer in der Familie zu bleiben, für die er arbeitet. Dieses Recht hat nur der Sohn der Familie. 36 Wenn euch also der Sohn Gottes befreit, dann seid ihr wirklich frei.
37 Ich weiß natürlich auch, dass ihr Abrahams Nachkommen seid. Und trotzdem wollt ihr mich töten, weil ihr meine Worte nicht zu euch durchdringen lasst. 38 Ich spreche von dem, was ich bei meinem Vater gesehen habe. Und auch ihr tut, was ihr von eurem Vater gehört habt.«
39 »Unser Vater ist Abraham«, erklärten sie. »Nein«, widersprach ihnen Jesus, »wenn er es wirklich wäre, würdet ihr auch so handeln wie er. 40 Ich sage euch die Wahrheit, die ich von Gott gehört habe, und nun wollt ihr mich töten. Das hätte Abraham nie getan. 41 Nein, ihr handelt genau wie euer wirklicher Vater.« »Wir sind doch schließlich nicht im Ehebruch gezeugt worden«, wandten sie ein. »Wir haben nur einen Vater: Gott selbst!«
42 Doch Jesus entgegnete ihnen: »Wenn es tatsächlich so wäre, dann würdet ihr mich lieben. Denn ich bin ja von Gott zu euch gekommen, in seinem Auftrag und nicht aus eigenem Entschluss. 43 Aber ich will euch sagen, weshalb ihr das nicht versteht: weil ihr überhaupt nicht in der Lage seid, auf meine Worte zu hören! 44 Denn ihr seid Kinder des Teufels. Und deshalb tut ihr bereitwillig das, was euer Vater wünscht. Der war schon von Anfang an ein Mörder und stand nie auf der Seite der Wahrheit, denn sie ist ihm völlig fremd. Sein ganzes Wesen ist Lüge, er ist der Lügner schlechthin – ja, der Vater jeder Lüge.
45 Mir aber glaubt ihr nicht, weil ich die Wahrheit sage. 46 Oder kann mir einer von euch auch nur eine einzige Sünde nachweisen? Wenn ich euch die Wahrheit sage, warum glaubt ihr mir dann nicht? 47 Wer Gott zum Vater hat, der hört auf das, was Gott sagt. Ihr aber habt Gott nicht zum Vater, und deshalb hört ihr auch seine Worte nicht.«
Jesus, ein Gotteslästerer?
48 »Also hatten wir doch recht«, schimpften die Juden. »Du bist ein Samariter, von bösen Geistern besessen!«
49 »Nein«, antwortete Jesus, »ich habe keinen bösen Geist, sondern ich ehre meinen Vater. Ihr aber zieht meine Ehre in den Schmutz. 50 Trotzdem suche ich nicht meine eigene Ehre. Gott tut das für mich, und er ist auch der Richter. 51 Ich sage euch die Wahrheit: Wer meine Botschaft annimmt und danach lebt, wird niemals sterben.«
52 Darauf riefen die Juden: »Jetzt hast du dich verraten: Du wirst von einem Dämon beherrscht! Selbst Abraham und die Propheten sind gestorben. Und da willst du behaupten: ›Wer nach meiner Botschaft lebt, wird niemals sterben‹? 53 Bist du etwa mehr als unser Vater Abraham, der doch auch gestorben ist? Oder willst du mehr sein als die Propheten, die schließlich alle sterben mussten? Was bildest du dir eigentlich ein?«
54 Jesus entgegnete: »Würde ich mir selbst eine solche Ehre zuschreiben, dann wäre diese Ehre nichts wert. Nun ist es aber mein Vater, der mich ehrt. Ihr nennt ihn zwar euren Gott, 55 doch ihr kennt ihn überhaupt nicht. Ich aber kenne ihn. Wenn ich etwas anderes behaupten würde, dann wäre ich ein Lügner wie ihr. Doch ich kenne ihn und richte mich nach seinem Wort. 56 Euer Vater Abraham freute sich auf den Tag, an dem ich kommen würde. Er hat mein Kommen gesehen und war froh darüber.«
57 »Was?«, spotteten die Juden. »Du bist noch nicht einmal 50 Jahre alt und willst Abraham gesehen haben?« 58 Jesus entgegnete ihnen: »Ich sage euch die Wahrheit: Lange bevor Abraham überhaupt geboren wurde, war ich da.[f]« 59 Zornig griffen sie nach Steinen, um Jesus zu töten. Aber er entkam ihnen und verließ den Tempel.
Hoffnung für Alle® (Hope for All) Copyright © 1983, 1996, 2002 by Biblica, Inc.®