M’Cheyne Bible Reading Plan
David wird König von Juda in Hebron
David erfährt vom Tod Sauls und Jonathans
1 Und es geschah nach dem Tod Sauls, als David von der Schlacht gegen die Amalekiter zurückgekommen und zwei Tage lang in Ziklag geblieben war;
2 und es geschah am dritten Tag, siehe, da kam einer aus dem Heer Sauls, mit zerrissenen Kleidern und Erde auf dem Haupt. Und als er zu David kam, warf er sich zur Erde und verbeugte sich.
3 David aber sprach zu ihm: Wo kommst du her? Er sprach zu ihm: Ich bin aus dem Heer Israels entflohen!
4 Und David sprach zu ihm: Wie steht die Sache? Berichte mir doch! Er sprach: Das Volk ist aus der Schlacht geflohen, auch sind viele von dem Volk gefallen und umgekommen; auch Saul und sein Sohn Jonathan sind tot!
5 David aber sprach zu dem jungen Mann, der ihm berichtete: Woher weißt du, dass Saul und sein Sohn Jonathan tot sind?
6 Und der junge Mann, der ihm dies sagte, sprach: Ich kam zufällig auf das Bergland von Gilboa, und siehe, Saul lehnte sich auf seinen Speer, und siehe, Streitwagen und Reiter jagten hinter ihm her.
7 Und er wandte sich um und sah mich und rief mich. Und ich sprach: Hier bin ich!
8 Und er sprach zu mir: Wer bist du? Ich antwortete ihm: Ich bin ein Amalekiter!
9 Da sprach er zu mir: Tritt doch her zu mir und töte mich; denn Verwirrung hat mich ergriffen, während ich noch bei vollem Bewusstsein bin!
10 Da trat ich auf ihn zu und tötete ihn; denn ich wusste wohl, dass er seinen Fall nicht überleben würde. Und ich nahm die Krone von seinem Haupt und die Spange von seinem Arm; und ich habe sie hergebracht zu dir, meinem Herrn!
11 Da fasste David seine Kleider und zerriss sie, und ebenso alle Männer, die bei ihm waren;
12 und sie stimmten die Totenklage an und weinten und fasteten bis zum Abend um Saul und um seinen Sohn Jonathan und um das Volk des Herrn und um das Haus Israel, weil sie durch das Schwert gefallen waren.
13 Und David sprach zu dem jungen Mann, der ihm dies berichtet hatte: Wo bist du her? Er sprach: Ich bin der Sohn eines Fremdlings, eines Amalekiters.
14 Und David sprach zu ihm: Wie? Du hast dich nicht gefürchtet, deine Hand an den Gesalbten des Herrn zu legen, um ihn zu verderben?
15 Und David rief einen seiner jungen Männer und sprach: Tritt herzu und erschlage ihn! Und er schlug ihn, dass er starb.
16 Da sprach David zu ihm: Dein Blut sei auf deinem Haupt! Denn dein Mund hat gegen dich selbst gezeugt und gesprochen: Ich habe den Gesalbten des Herrn getötet!
Davids Klage um Saul und Jonathan
17 Und David stimmte dieses Klagelied an über Saul und seinen Sohn Jonathan,
18 und er befahl, dass man die Kinder Judas [das Lied von] dem Bogen lehren solle. Siehe, es steht geschrieben im Buch des Rechtschaffenen[a]:
19 »Deine Zierde, Israel, liegt auf deinen Höhen erschlagen.
Wie sind die Helden gefallen!
20 Berichtet es nicht in Gat,
verkündet es nicht auf den Straßen Askalons,
Dass sich nicht freuen die Töchter der Philister,
Dass nicht frohlocken die Töchter der Unbeschnittenen!
21 Ihr Berge von Gilboa,
es soll weder Tau noch Regen auf euch fallen,
noch mögen Felder da sein, von denen Hebopfer kommen;
denn dort ist der Schild der Helden schmählich hingeworfen[b] worden,
der Schild Sauls, als wäre er nicht mit Öl gesalbt!
22 Vom Blut der Erschlagenen,
vom Fett der Helden
ist Jonathans Bogen nie zurückgewichen,
und das Schwert Sauls ist nie leer wiedergekommen.
23 Saul und Jonathan, geliebt und lieblich im Leben,
sind auch im Tod nicht geschieden;
sie waren schneller als Adler,
stärker als Löwen!
24 Ihr Töchter Israels, weint über Saul,
der euch köstlich in Karmesin kleidete,
der eure Kleider mit goldenem Schmuck verzierte!
25 Wie sind doch die Helden gefallen mitten im Kampf!
Jonathan liegt erschlagen auf deinen Höhen!
26 Es ist mir leid um dich, mein Bruder Jonathan;
du bist mir sehr lieb gewesen!
Wunderbar war mir deine Liebe,
mehr als Frauenliebe!
27 Wie sind die Helden gefallen
und verloren die Waffen des Krieges!«
Die Geisteswirkungen und Gnadengaben in der Gemeinde
12 Über die Geisteswirkungen[a] aber, ihr Brüder, will ich euch nicht in Unwissenheit lassen.
2 Ihr wisst, dass ihr einst Heiden wart und euch fortreißen ließt zu den stummen Götzen, so wie ihr geführt wurdet.
3 Darum lasse ich euch wissen, dass niemand, der im Geist Gottes redet, Jesus verflucht nennt; es kann aber auch niemand Jesus Herrn nennen als nur im Heiligen Geist.
4 Es bestehen aber Unterschiede in den Gnadengaben[b], doch es ist derselbe Geist;
5 auch gibt es unterschiedliche Dienste, doch es ist derselbe Herr;
6 und auch die Kraftwirkungen sind unterschiedlich, doch es ist derselbe Gott, der alles in allen wirkt.
7 Jedem wird aber das offensichtliche Wirken des Geistes zum [allgemeinen] Nutzen verliehen.
8 Dem einen nämlich wird durch den Geist ein Wort der Weisheit gegeben, einem anderen aber ein Wort der Erkenntnis[c] gemäß demselben Geist;
9 einem anderen Glauben in demselben Geist; einem anderen Gnadengaben der Heilungen in demselben Geist;
10 einem anderen Wirkungen von Wunderkräften, einem anderen Weissagung[d], einem anderen Geister zu unterscheiden, einem anderen verschiedene Arten von Sprachen[e], einem anderen die Auslegung[f] der Sprachen.
11 Dies alles aber wirkt ein und derselbe Geist, der jedem persönlich zuteilt, wie er will.
Ein Leib, viele Glieder
12 Denn gleichwie der Leib einer ist und doch viele Glieder hat, alle Glieder des einen Leibes aber, obwohl es viele sind, als Leib eins sind, so auch der Christus.
13 Denn wir sind ja alle durch einen Geist in einen Leib hinein getauft worden,[g] ob wir Juden sind oder Griechen, Knechte oder Freie, und wir sind alle getränkt worden zu einem Geist.[h]
14 Denn auch der Leib ist nicht ein Glied, sondern viele.
15 Wenn der Fuß spräche: Ich bin keine Hand, darum gehöre ich nicht zum Leib! — gehört er deswegen etwa nicht zum Leib?
16 Und wenn das Ohr spräche: Ich bin kein Auge, darum gehöre ich nicht zum Leib! — gehört es deswegen etwa nicht zum Leib?
17 Wenn der ganze Leib Auge wäre, wo bliebe das Gehör? Wenn er ganz Ohr wäre, wo bliebe der Geruchssinn?
18 Nun aber hat Gott die Glieder, jedes einzelne von ihnen, so im Leib eingefügt, wie er gewollt hat.
19 Wenn aber alles ein Glied wäre, wo bliebe der Leib?
20 Nun aber gibt es zwar viele Glieder, doch nur einen Leib.
21 Und das Auge kann nicht zur Hand sagen: Ich brauche dich nicht!, oder das Haupt zu den Füßen: Ich brauche euch nicht!
22 Vielmehr sind gerade die scheinbar schwächeren Glieder des Leibes notwendig,
23 und die [Glieder] am Leib, die wir für weniger ehrbar halten, umgeben wir mit desto größerer Ehre, und unsere weniger anständigen erhalten umso größere Anständigkeit;
24 denn unsere anständigen brauchen es nicht. Gott aber hat den Leib so zusammengefügt, dass er dem geringeren Glied umso größere Ehre gab,
25 damit es keinen Zwiespalt im Leib gebe, sondern die Glieder gleichermaßen füreinander sorgen.
26 Und wenn ein Glied leidet, so leiden alle Glieder mit; und wenn ein Glied geehrt wird, so freuen sich alle Glieder mit.
27 Ihr aber seid [der] Leib des Christus, und jeder ist ein Glied [daran] nach seinem Teil.
28 Und Gott hat in der Gemeinde etliche eingesetzt, erstens als Apostel, zweitens als Propheten, drittens als Lehrer; sodann Wunderkräfte, dann Gnadengaben der Heilungen, der Hilfeleistung, der Leitung, verschiedene Sprachen.
29 Sind etwa alle Apostel? Sind etwa alle Propheten? Sind etwa alle Lehrer? Haben etwa alle Wunderkräfte?
30 Haben alle Gnadengaben der Heilungen? Reden alle in Sprachen? Können alle auslegen?
31 Strebt aber eifrig nach den vorzüglicheren Gnadengaben, und ich will euch einen noch weit vortrefflicheren Weg zeigen:
Die Herrlichkeit des Herrn verlässt den Tempel
10 Und ich schaute, und siehe, auf der [Himmels-]Ausdehnung[a], die über dem Haupt der Cherubim war, befand sich etwas wie ein Saphirstein; etwas, das wie das Gebilde eines Thrones aussah, erschien über ihnen.
2 Und er redete mit dem Mann, der das leinene Gewand trug, und sagte: Geh hinein zwischen das Räderwerk[b] unter dem Cherub und fülle deine Hände mit glühenden Kohlen, die zwischen den Cherubim sind, und streue sie über die Stadt! Da ging er vor meinen Augen hinein.
3 Und die Cherubim standen auf der rechten Seite des Hauses, als der Mann hineinging; die Wolke aber erfüllte den inneren Vorhof.
4 Da erhob sich die Herrlichkeit des Herrn von dem Cherub zur Schwelle des Hauses hin, und der Tempel wurde von der Wolke erfüllt, und der Vorhof war voll vom Glanz der Herrlichkeit des Herrn.
5 Und man hörte das Rauschen der Flügel der Cherubim bis in den äußeren Vorhof, gleich der Stimme Gottes, des Allmächtigen, wenn er redet.
6 Und es geschah, als er dem Mann, der das leinene Gewand trug, gebot und sprach: Hole Feuer [aus dem Raum] zwischen dem Räderwerk, zwischen den Cherubim!, da ging dieser hinein und trat neben das Rad.
7 Da streckte ein Cherub seine Hand zwischen die Cherubim, nach dem Feuer, das zwischen den Cherubim war, und nahm davon und gab es dem, der das leinene Gewand trug, in die Hände; der nahm es und ging hinaus.
8 Und es wurde an den Cherubim etwas wie eine Menschenhand unter ihren Flügeln sichtbar.
9 Und ich schaute, und siehe, da waren vier Räder bei den Cherubim; ein Rad bei dem einen Cherub und das andere Rad bei dem anderen Cherub; die Räder aber waren anzusehen wie der Glanz eines Chrysolithsteins.
10 Dem Ansehen nach waren sie alle vier von ein und derselben Gestalt, als wäre ein Rad mitten in dem anderen.
11 Wenn sie gingen, so gingen sie nach ihren vier Seiten; keines wandte sich um, wenn es ging; sondern wohin sich das Haupt wandte, dahin gingen sie, ihm nach, und sie wandten sich nicht um im Gehen.
12 Ihr ganzer Leib und ihr Rücken und ihre Hände und ihre Flügel, auch die Räder waren alle ringsum voller Augen; alle vier hatten ihre Räder.
13 Und ihre Räder, sie nannte er vor meinen Ohren »Räderwerk«.
14 Aber jeder einzelne [Cherub] hatte vier Gesichter; das erste war das Gesicht eines Cherubs, das zweite das Gesicht eines Menschen, das dritte das Gesicht eines Löwen und das vierte das Gesicht eines Adlers.
15 Und die Cherubim erhoben sich. Es war das lebendige Wesen, das ich am Fluss Kebar gesehen hatte.
16 Wenn nun die Cherubim gingen, so gingen auch die Räder neben ihnen mit; und wenn die Cherubim ihre Flügel schwangen, um sich von der Erde emporzuheben, so wandten sich auch die Räder nicht von ihrer Seite.
17 Wenn jene stillstanden, so standen auch diese still; wenn jene sich emporhoben, so erhoben sich auch die Räder mit ihnen; denn der Geist des lebendigen Wesens war in ihnen.
18 Und die Herrlichkeit des Herrn ging von der Schwelle des Tempels hinweg und stellte sich über die Cherubim.
19 Da schwangen die Cherubim ihre Flügel und erhoben sich von der Erde vor meinen Augen, als sie hinausgingen, auch die Räder, die mit ihnen vereint waren. Aber beim Eingang des östlichen Tores am Haus des Herrn blieben sie stehen, und oben über ihnen war die Herrlichkeit des Gottes Israels.
20 Es war das lebendige Wesen, das ich am Fluss Kebar unter dem Gott Israels gesehen hatte; und ich erkannte, dass es Cherubim waren.
21 Jeder hatte vier Gesichter und jeder vier Flügel, und etwas wie Menschenhände war unter ihren Flügeln.
22 Was aber die Gestalt ihrer Gesichter betrifft, so waren es die gleichen Gesichter, die ich am Fluss Kebar gesehen hatte, ihre Erscheinung und sie selbst. Jeder ging gerade vor sich hin.
Psalm 49
1 Dem Vorsänger. Von den Söhnen Korahs. Ein Psalm.
2 Hört dies, ihr Völker alle,
horcht doch auf, alle Bewohner der Welt,
3 ihr Menschenkinder und Herrensöhne,
alle miteinander, reich und arm!
4 Mein Mund soll Weisheit reden
und das Denken meines Herzens verständig sein.
5 Ich will mein Ohr zu einer Gleichnisrede neigen
und beim Lautenspiel mein Rätsel eröffnen.
6 Warum sollte ich mich fürchten zur bösen Zeit,
wenn mich die Missetat meiner Verfolger umringt?
7 Sie verlassen sich auf ihr Vermögen
und prahlen mit ihrem großen Reichtum.
8 Und doch vermag kein Bruder den anderen zu erlösen;[a]
er kann Gott das Lösegeld nicht geben
9 — zu teuer ist die Erlösung ihrer Seelen,
er muss davon abstehen auf ewig! —,
10 damit er für immer leben könnte,
die Grube nicht sähe.
11 Denn er sieht ja, dass die Weisen sterben;
der Tor und der Narr kommen miteinander um
und müssen ihr Vermögen andern überlassen.
12 Ihr Trachten ist, dass ihre Häuser ewig bestehen sollen,
ihre Wohnungen auf alle Geschlechter hin;
sie nennen Ländereien nach ihrem Namen.
13 Aber der Mensch in seiner Pracht bleibt nicht;
er gleicht dem Vieh, das umgebracht wird.
14 Dieser ihr Weg ist ihre Torheit,
und doch haben ihre Nachkommen Wohlgefallen an ihren Worten. (Sela.)
15 Herdenweise sinken sie ins Totenreich hinab;
der Tod weidet sie,
und die Redlichen werden am Morgen über sie herrschen.
Das Totenreich verzehrt ihre Gestalt
fern von ihrer Wohnung.
16 Aber Gott wird meine Seele aus der Gewalt des Totenreichs erlösen;
denn er wird mich aufnehmen![b] (Sela.)
17 Fürchte dich nicht, wenn einer reich wird,
wenn die Herrlichkeit seines Hauses groß wird;
18 denn bei seinem Tod nimmt er das alles nicht mit,
seine Herrlichkeit fährt ihm nicht nach!
19 Denn er preist sich glücklich, solange er lebt
— und man lobt dich, wenn es dir gut geht! —,
20 bis auch er eingehen wird zum Geschlecht seiner Väter,
die in Ewigkeit das Licht nicht sehen.
21 Der Mensch, der in [seiner] Pracht lebt und doch ohne Einsicht ist,
er gleicht dem Vieh, das umgebracht wird!
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