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Chronological

Read the Bible in the chronological order in which its stories and events occurred.
Duration: 365 days
Schlachter 2000 (SCH2000)
Version
Sprüche 7-9

Der unverständige junge Mann wird Opfer der Ehebrecherin

Mein Sohn, bewahre meine Worte
und birg meine Gebote bei dir!

Bewahre meine Gebote, so wirst du leben,
und bewahre meine Lehre wie deinen Augapfel!

Binde sie um deine Finger,
schreibe sie auf die Tafel deines Herzens!

Sprich zur Weisheit: Du bist meine Schwester!
und sage zur Einsicht: Du bist meine Vertraute!,

damit du bewahrt bleibst vor der Verführerin,
vor der Fremden, die glatte Worte gibt!

Denn als ich am Fenster meines Hauses
durch das Gitter schaute

und die Unverständigen beobachtete,
bemerkte ich unter den Söhnen einen jungen Mann ohne Einsicht.

Der strich auf der Gasse herum, nicht weit von ihrem Winkel,
und betrat den Weg zu ihrem Haus,

in der Dämmerung, am Abend des Tages,
beim Einbruch der Nacht, als es dunkelte.

10 Siehe, da lief ihm eine Frau entgegen,
in Hurenkleidung und mit arglistigem Herzen.

11 Sie ist unbändig und zügellos,
ihre Füße können nicht zu Hause bleiben;

12 bald ist sie auf der Straße, bald auf den Plätzen;
an allen Ecken lauert sie.

13 Da ergriff sie ihn und küsste ihn,
und mit unverschämter Miene sprach sie zu ihm:

14 »Ich war Friedensopfer schuldig,
heute habe ich meine Gelübde bezahlt;

15 darum bin ich ausgegangen, dir entgegen,
um eifrig dein Angesicht zu suchen, und ich fand dich auch!

16 Ich habe mein Lager mit Teppichen bedeckt,
mit bunten Decken aus ägyptischem Garn;

17 ich habe mein Bett besprengt mit Myrrhe,
mit Aloe und Zimt.

18 Komm, wir wollen uns an Liebe berauschen bis zum Morgen,
uns an Liebkosungen erfreuen!

19 Denn der Mann ist nicht zu Hause,
er ist auf eine weite Reise gegangen;

20 er hat den Geldbeutel mitgenommen
und kommt erst am Tag des Vollmonds wieder heim!«

21 Durch ihr eifriges Zureden verleitete sie ihn
und riss ihn fort mit ihren glatten Worten,

22 sodass er ihr plötzlich nachlief,
wie ein Ochse zur Schlachtbank geht,
und wie ein Gefesselter zur Bestrafung der Toren,

23 bis ihm der Pfeil die Leber spaltet;
wie ein Vogel hastig ins Netz hineinfliegt
und nicht weiß, dass es ihn sein Leben kostet!

24 So hört nun auf mich, ihr Söhne,
und achtet auf die Worte meines Mundes!

25 Dein Herz neige sich nicht ihren Wegen zu,
und verirre dich nicht auf ihre Pfade;

26 denn sie hat viele verwundet und zu Fall gebracht,
und gewaltig ist die Zahl derer, die sie getötet hat.

27 Ihr Haus ist der Eingang zum Totenreich[a],
der hinabführt zu den Kammern des Todes!

Die Weisheit Gottes redet

Ruft nicht die Weisheit laut,
und lässt nicht die Einsicht ihre Stimme vernehmen?

Oben auf den Höhen, draußen auf dem Weg,
mitten auf den Plätzen[b] hat sie sich aufgestellt;

zur Seite der Tore, am Ausgang der Stadt,
beim Eingang der Pforten ruft sie laut:

An euch, ihr Männer, ergeht mein Ruf,
und meine Stimme an die Menschenkinder!

Ihr Unverständigen, werdet klug,
und ihr Toren, gebraucht den Verstand!

Hört, denn ich habe Vortreffliches zu sagen,
und meine Lippen öffnen sich für aufrichtige Rede.

Denn mein Mund redet Wahrheit,
und meine Lippen verabscheuen Gottlosigkeit.

Alle Reden meines Mundes sind gerecht,
es ist nichts Verkehrtes noch Verdrehtes darin.

Den Verständigen sind sie alle klar,
und wer Erkenntnis sucht, findet sie richtig.

10 Nehmt meine Unterweisung[c] an und nicht Silber,
und Erkenntnis lieber als feines Gold!

11 Ja, Weisheit ist besser als Perlen,
und alle Kostbarkeiten sind nicht zu vergleichen mit ihr.

12 Ich, die Weisheit, wohne bei der Klugheit
und gewinne die Erkenntnis wohldurchdachter Pläne.

13 Die Furcht des Herrn bedeutet, das Böse zu hassen;
Stolz und Übermut, den Weg des Bösen und einen verkehrten Mund hasse ich.

14 Von mir kommt Rat und Tüchtigkeit;
ich bin verständig, mein ist die Kraft.

15 Durch mich herrschen die Könige
und erlassen die Fürsten gerechte Verordnungen.

16 Durch mich regieren die Herrscher
und die Edlen, alle Richter auf Erden.

17 Ich liebe, die mich lieben,
und die mich eifrig[d] suchen, finden mich.

18 Reichtum und Ehre kommen mit mir,
bleibende Güter und Gerechtigkeit.

19 Meine Frucht ist besser als Gold, ja, feines Gold,
und was ich einbringe, übertrifft auserlesenes Silber.

20 Ich wandle auf dem Weg der Gerechtigkeit,
mitten auf den Pfaden des Rechts,

21 damit ich denen, die mich lieben, ein wirkliches Erbteil verschaffe
und ihre Schatzkammern fülle.

Die Selbstoffenbarung der Weisheit

22 Der Herr besaß mich am Anfang seines Weges,
ehe er etwas machte[e], vor aller Zeit.

23 Ich war eingesetzt[f] von Ewigkeit her,
vor dem Anfang, vor den Ursprüngen der Erde.

24 Als noch keine Fluten waren, wurde ich geboren,
als die wasserreichen Quellen noch nicht flossen.

25 Ehe die Berge eingesenkt wurden,
vor den Hügeln wurde ich geboren.

26 Als er die Erde noch nicht gemacht hatte und die Fluren,
die ganze Summe des Erdenstaubes,

27 als er den Himmel gründete, war ich dabei;
als er einen Kreis abmaß auf der Oberfläche der Meerestiefe,

28 als er die Wolken droben befestigte
und Festigkeit gab den Quellen der Meerestiefe;

29 als er dem Meer seine Schranke setzte[g],
damit die Wasser seinen Befehl nicht überschritten,
als er den Grund der Erde legte,

30 da war ich Werkmeister[h] bei ihm,
war Tag für Tag seine Wonne
und freute mich vor seinem Angesicht allezeit;

31 ich freute mich auf seinem Erdkreis
und hatte meine Wonne an den Menschenkindern.

32 Und nun, ihr Söhne, hört auf mich!
Wohl denen, die meine Wege bewahren!

33 Hört auf Unterweisung, damit ihr weise werdet,
und verwerft sie nicht!

34 Wohl dem Menschen, der auf mich hört,
indem er täglich an meiner Pforte wacht
und die Pfosten meiner Türen hütet!

35 Denn wer mich findet, der findet das Leben
und erlangt Wohlgefallen von dem Herrn;

36 wer mich aber verfehlt, tut seiner Seele Gewalt an;
alle, die mich hassen, lieben den Tod!

Ruf der Weisheit – Ruf der Torheit

Die Weisheit hat ihr Haus gebaut,
hat ihre sieben Säulen ausgehauen.

Sie hat ihr Vieh geschlachtet, ihren Wein gemischt
und ihre Tafel gedeckt.

Sie hat ihre Mägde ausgesandt, sie lädt ein
auf den Höhen der Stadt:

»Wer unverständig ist, der komme herzu!«
Zum Uneinsichtigen spricht sie:

»Kommt her, esst von meinem Brot
und trinkt von dem Wein, den ich gemischt habe!

Verlasst die Torheit, damit ihr lebt,
und wandelt auf dem Weg der Einsicht!«

Wer einen Spötter züchtigt, holt sich Beschimpfung,
und wer einen Gesetzlosen zurechtweist, der holt sich Schmach.

Weise nicht den Spötter zurecht, damit er dich nicht hasst;
weise den Weisen zurecht, und er wird dich lieben!

Gib dem Weisen, so wird er noch weiser werden;
belehre den Gerechten, so wird er noch mehr lernen!

10 Die Furcht des Herrn ist der Anfang der Weisheit,
und die Erkenntnis des Heiligen ist Einsicht.

11 Denn durch mich werden deine Tage sich mehren
und werden Jahre zu deinem Leben hinzugefügt.

12 Bist du weise, so kommt es dir selbst zugute;
bist du aber ein Spötter, so hast du"s allein zu tragen.

13 Frau Torheit ist unbändig,
voll Unverstand und erkennt gar nichts;

14 und doch sitzt sie bei der Tür ihres Hauses,
auf einem Sessel auf den Höhen der Stadt,

15 um die Vorübergehenden einzuladen,
die auf dem richtigen Pfad wandeln:

16 »Wer unverständig ist, der komme herzu!«
Und zum Uneinsichtigen spricht sie:

17 »Gestohlenes Wasser ist süß,
und heimliches Brot schmeckt köstlich!«

18 Er weiß aber nicht, dass die Schatten dort hausen
und ihre Gäste in den Tiefen des Totenreiches.

Schlachter 2000 (SCH2000)

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