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Chronological

Read the Bible in the chronological order in which its stories and events occurred.
Duration: 365 days
Schlachter 2000 (SCH2000)
Version
Hiob 32-34

Elihu tadelt Hiobs Freunde und redet zu Hiob

32 Und jene drei Männer hörten auf, Hiob zu antworten, weil er in seinen Augen gerecht war.

Da entbrannte der Zorn Elihus[a], des Sohnes Baracheels, des Busiters, aus dem Geschlecht Ram; über Hiob entbrannte sein Zorn, weil er meinte, er sei Gott gegenüber im Recht;[b]

über seine drei Freunde aber entbrannte sein Zorn, weil sie keine Antwort fanden und Hiob doch verurteilten.

Elihu aber hatte mit seiner Rede an Hiob gewartet; denn jene waren älter als er.

Als aber Elihu sah, dass im Mund jener drei Männer keine Antwort mehr war, da entbrannte sein Zorn.

Und Elihu, der Sohn Baracheels, der Busiter, ergriff das Wort und sprach:

Jung bin ich an Jahren, ihr aber seid grau; darum scheute und fürchtete ich mich, euch mein Wissen zu verkünden.

Ich dachte: Die Betagten sollen reden und die Bejahrten Weisheit lehren!

Aber der Geist ist es im Menschen, und der Odem des Allmächtigen, der sie verständig macht.

Angesehene sind nicht weise, und Alte verstehen sich nicht aufs Recht.

10 Darum sage ich: Höre auf mich, so will ich mein Wissen verkünden, ja, auch ich!

11 Siehe, ich habe eure Reden abgewartet, auf eure Einsichten gehört, bis ihr die [rechten] Worte finden würdet;

12 und ich gab aufmerksam auf euch acht — aber siehe, da war keiner, der Hiob widerlegt hätte, der seine Reden beantwortet hätte!

13 Sagt nur ja nicht: »Wir haben die Weisheit gefunden: Gott wird ihn wegfegen, nicht ein Mensch!«

14 Er hat seine Worte nicht an mich gerichtet, so will ich ihm auch nicht mit euren Worten antworten.

15 Sie sind bestürzt, sie geben keine Antwort mehr, die Worte sind ihnen ausgegangen!

16 Und ich sollte warten, weil sie nichts sagen, weil sie dastehen und nicht mehr antworten?

17 So will auch ich nun meinen Teil erwidern und mein Wissen verkünden, ja, auch ich!

18 Denn ich bin voll von Worten, und der Geist, der in mir ist, drängt mich dazu.

19 Siehe, mein Inneres ist wie Wein, der keine Öffnung hat; wie [Wein], der aus neuen Schläuchen hervorbricht.

20 Ich will reden, damit ich Luft bekomme; ich will meine Lippen auftun und antworten.

21 Ich will aber für niemand Partei ergreifen und keinem Menschen schmeicheln;

22 denn ich kann nicht schmeicheln — leicht könnte mein Schöpfer mich sonst wegraffen!

Elihu verkündet das Heilswerk Gottes

33 Doch höre nun, Hiob, meine Rede, und nimm alle meine Worte zu Ohren!

Siehe doch, ich öffne meinen Mund, meine Zunge redet in meiner Mundhöhle;

meine Reden kommen aus aufrichtigem Herzen, und meine Lippen sprechen lautere Wahrheit aus.

Der Geist Gottes hat mich gemacht, und der Odem des Allmächtigen erhält mich am Leben.

Kannst du es, so widerlege mich; rüste dich, tritt vor mich hin!

Siehe, ich bin vor Gott gleich wie du; auch ich bin aus Lehm gebildet.

Siehe, Furcht vor mir soll dich nicht schrecken, und meine Hand soll dich nicht niederdrücken.[c]

Nun hast du vor meinen Ohren gesagt, und ich höre [noch] den Klang der Worte:

»Rein bin ich, ohne Vergehen, unbefleckt bin ich und ohne Schuld!

10 Siehe, Er erfindet Feindseligkeiten[d] gegen mich, er hält mich für seinen Feind;

11 er legt meine Füße in den Stock und lauert auf alle meine Wege!«

12 Siehe, da bist du nicht im Recht, erwidere ich dir; denn Gott ist größer als der Mensch!

13 Warum rechtest du denn mit ihm, da er doch keine seiner Taten zu verantworten hat?

14 Sondern Gott redet einmal und zum zweiten Mal, aber man beachtet es nicht.

15 Im Traum, im Nachtgesicht, wenn tiefer Schlaf die Menschen befällt und sie auf ihren Lagern schlummern,

16 da öffnet er das Ohr der Menschen und besiegelt seine Warnung an sie,

17 um den Menschen von seinem Tun abzubringen und den Mann vor dem Hochmut zu bewahren,

18 damit er seine Seele vom Verderben[e] zurückhalte, und sein Leben davon, in den Wurfspieß zu rennen.

19 Er züchtigt ihn mit Schmerzen auf seinem Lager, ja, er straft sein Gebein sehr hart,

20 dass ihm das Brot zum Ekel wird und seiner Seele die Lieblingsspeise.

21 Sein Fleisch schwindet dahin, man sieht es nicht mehr, und seine Knochen, die man sonst nicht sah, liegen bloß;

22 seine Seele naht sich dem Verderben und sein Leben den Todesmächten.

23 Wenn es dann für ihn einen Gesandten[f] gibt, einen Mittler[g], einen aus Tausenden, der dem Menschen Seine Gerechtigkeit verkündigt,

24 so wird Er sich über ihn erbarmen und sprechen: »Erlöse ihn, damit er nicht ins Verderben hinabfahre; ich habe ein Lösegeld[h] gefunden!«

25 Alsdann wird sein Fleisch frischer sein als in jungen Jahren; er wird zurückkehren zu den Tagen seiner Jugend;

26 er wird zu Gott flehen, und der wird ihm gnädig sein; ja, Er wird ihn Sein Angesicht sehen lassen mit Jauchzen, und Er wird dem Menschen seine Gerechtigkeit wiedergeben.[i]

27 Der wird [dann] singen vor den Menschen und sagen: Ich hatte gesündigt und das Recht verkehrt; aber er hat mir nicht vergolten [wie ich es verdiente];

28 er hat meine Seele erlöst, dass sie nicht ins Verderben hinabgefahren ist, sodass mein Leben das Licht wieder sieht!

29 Siehe, dies alles tut Gott zwei- oder dreimal mit dem Menschen,

30 um seine Seele vom Verderben zurückzuholen, damit sie erleuchtet werde mit dem Licht der Lebendigen[j].

31 Habe acht, Hiob, höre mir zu; schweige, und ich will reden!

32 Wenn du Worte hast, so antworte mir; rede nur, denn ich wünsche deine Rechtfertigung!

33 Wenn aber nicht, so höre mir zu; schweige, und ich will dich Weisheit lehren!

Elihu verkündet die souveräne Gerechtigkeit Gottes

34 Und Elihu redete weiter und sprach:

Hört, ihr Weisen, auf meine Worte, und ihr Verständigen, gebt mir Gehör!

Denn das Ohr prüft die Worte, wie der Gaumen die Speise schmeckt.

Das Rechte wollen wir uns erwählen, um untereinander zu erkennen, was gut ist!

Denn Hiob behauptet: »Ich bin gerecht, aber Gott hat mir mein Recht entzogen.

Trotz meines Rechtes werde ich zum Lügner gestempelt; tödlich verwundet bin ich vom Pfeil — ohne dass ich schuldig wäre!«

Wer ist ein Mann wie Hiob, der Lästerung trinkt wie Wasser,

der in Gemeinschaft mit Übeltätern wandelt und mit gottlosen Leuten umgeht?

Denn er hat gesagt: »Es nützt dem Menschen nichts, wenn er mit Gott Freundschaft pflegt!«

10 Darum, ihr verständigen Männer, hört mir zu: Fern sei es von Gott, dass er gesetzlos handle, und von dem Allmächtigen, dass er Unrecht tue;

11 sondern er vergilt dem Menschen nach seinem Handeln und lässt es jedem ergehen nach seinem Wandel.

12 Ja wahrlich, Gott handelt nicht gesetzlos, und der Allmächtige beugt das Recht nicht!

13 Wer hätte ihm die Erde unterstellt? Und wer hat den ganzen Erdkreis gegründet?

14 Wenn Er nur noch auf sich selbst achtete und seinen Geist und Odem wieder zurücknähme,

15 so würde alles Fleisch miteinander vergehen und der Mensch zum Staub zurückkehren.

16 Hast du nun Verstand, so höre dies; und schenke der Stimme meiner Worte Gehör!

17 Könnte auch einer herrschen, der das Recht hasst? Oder willst du den Gerechten, den Mächtigen, schuldig sprechen?

18 Darf man zum König sagen: Du Nichtsnutz[k]!, und zu Edlen: Du Gottloser?

19 Wie viel weniger zu dem, der die Person der Fürsten nicht ansieht und den Vornehmen nicht mehr achtet als den Geringen; denn sie sind alle das Werk seiner Hände.

20 Plötzlich sterben sie, mitten in der Nacht; ein Volk wird ins Wanken gebracht und geht dahin, und er beseitigt den Tyrannen ohne Menschenhand.

21 Denn Seine Augen[l] sind auf die Wege des Menschen gerichtet, und Er sieht jeden Schritt, den einer macht.

22 Es gibt keine Finsternis und keinen Todesschatten, wo die Übeltäter sich verbergen könnten.

23 Denn er braucht nicht lange auf einen Menschen zu achten, damit der vor Gott ins Gericht kommt.

24 Er zerschmettert Gewaltige ohne Untersuchung und setzt andere an ihre Stelle.

25 Denn Er kennt ihre Werke, und er kehrt sie um über Nacht, sodass sie zermalmt werden.

26 Als Gottlose züchtigt er sie dort, wo alle es sehen,

27 weil sie von ihm abgefallen sind und keinen seiner Wege beachtet haben,

28 sodass sie das Schreien des Geringen zu ihm hinaufdringen ließen und er das Schreien der Unterdrückten hörte.

29 Wenn er sich ruhig verhält, wer kann [ihn] verurteilen? Wenn er sein Angesicht verbirgt, wer kann ihn schauen? So [handelt] er sowohl an einem Volk als auch an dem einzelnen Menschen,

30 damit nicht gottlose Menschen regieren, dass sie nicht Fallstricke für das Volk werden.

31 Denn zu Gott muss man sagen: »Ich habe [meine Strafe] getragen und will nicht mehr verkehrt handeln;

32 was ich nicht sehe, lehre du mich; wenn ich Unrecht getan habe, so will ich"s nicht wieder tun!«

33 Soll Er nach deinem Sinn Vergeltung üben, weil du verwirfst? Denn du musst wählen, und nicht ich; was du weißt, das rede!

34 Verständige Männer werden mir zustimmen, und [jeder] weise Mann, der mir zuhört:

35 Hiob redet wie ein Unwissender, und seine Worte zeugen nicht von Einsicht.

36 O dass doch Hiob fort und fort geprüft würde, weil er antwortet, wie gottlose Männer antworten!

37 Denn zu seiner Sünde fügt er Frevel hinzu; er verhöhnt uns und redet viel gegen Gott!

Schlachter 2000 (SCH2000)

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