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Chronological

Read the Bible in the chronological order in which its stories and events occurred.
Duration: 365 days
Neue Genfer Übersetzung (NGU-DE)
Version
Offenbarung 6-11

Die Öffnung der sieben Siegel (Kapitel 6,1 bis 8,5)

Die ersten vier Siegel: Die vier Pferde und ihre Reiter

Nun sah ich, wie das Lamm das erste von den sieben Siegeln der Buchrolle öffnete. Daraufhin hörte ich eines der vier lebendigen Wesen rufen: »Komm![a]« Die Stimme war so laut, dass es wie ein Donnerschlag klang. Und auf einmal sah ich ein weißes Pferd und auf dem Pferd einen Reiter, der einen Bogen in der Hand hielt. Dem Reiter wurde ein Siegeskranz[b] gegeben, worauf er wie ein siegreicher Feldherr losritt; nichts konnte seinen Siegeszug aufhalten[c].

Als das Lamm das zweite Siegel öffnete, hörte ich das zweite der lebendigen Wesen rufen: »Komm!« Wieder erschien ein Pferd, aber im Unterschied zum ersten war es feuerrot. Seinem Reiter wurde ein großes Schwert gegeben, und er erhielt die Macht, den Frieden von der Erde wegzunehmen, sodass die Menschen sich gegenseitig hinschlachteten.

Als das Lamm das dritte Siegel öffnete, hörte ich das dritte der lebendigen Wesen rufen: »Komm!« Diesmal sah ich ein schwarzes Pferd, dessen Reiter eine Waage in der Hand hielt. Und eine Stimme, die von dort zu kommen schien[d], wo die vier lebendigen Wesen waren, hörte ich rufen: »Ein Kilo[e] Weizen zu einem vollen Tageslohn[f]! Drei Kilo Gerste zu einem vollen Tageslohn! Aber Öl und Wein darfst du nicht knapp werden lassen![g]«

Als das Lamm das vierte Siegel öffnete, hörte ich das vierte der lebendigen Wesen rufen: »Komm!« Und wieder sah ich ein Pferd; diesmal war es fahlgelb. Der Reiter, der darauf saß, hieß »der Tod«, und sein Gefolge war das Totenreich. Ihnen wurde die Macht gegeben, ein Viertel der Menschheit durch Krieg, Hungersnot, Seuchen und wilde Tiere umkommen zu lassen.[h]

Das fünfte Siegel: Die Seelen der Märtyrer beim Altar

Nun öffnete das Lamm das fünfte Siegel. Da sah ich am Fuß des Altars die Seelen derer, die umgebracht worden waren, weil sie an Gottes Wort festgehalten und sich zur Botschaft von Jesus bekannt hatten[i]. 10 Mit lauter Stimme riefen sie: »Du heiliger und gerechter[j] Herrscher! Wie lange dauert es noch, bis du über die Bewohner der Erde Gericht hältst und sie dafür zur Rechenschaft ziehst, dass unser Blut an ihren Händen klebt?« 11 Daraufhin erhielt jeder von ihnen ein weißes Gewand, und es wurde ihnen gesagt, sie sollten noch eine kurze Zeit Geduld haben. Ihre Zahl sei noch nicht vollständig; denn auch unter ihren Geschwistern, die wie sie Gott dienten, gebe es noch solche, denen[k] es bestimmt sei, dasselbe Schicksal zu erleiden und für ihren Glauben zu sterben.[l]

Das sechste Siegel: Der Tag des Zorns

12 Nun sah ich, wie das Lamm das sechste Siegel öffnete. Ein heftiges Beben erschütterte die Erde, die Sonne wurde schwarz wie ein Trauergewand[m], der Mond verfärbte sich vollständig und wurde rot wie Blut, 13 und die Sterne fielen auf die Erde wie Feigen, die der Herbststurm vom Baum schüttelt[n]. 14 Der Himmel verschwand, als wäre er eine Pergamentrolle[o], die man zusammenrollt, und kein Berg und keine Insel blieben an ihrem Platz. 15 Die Könige der Erde, die hohen Beamten und die Generäle, die Reichen und die Mächtigen, aber auch alle anderen Menschen – Sklaven genauso wie Freie – flüchteten ins Gebirge und versteckten sich dort in Höhlen und Felsspalten. 16 Sie flehten die Berge und Felsen an: »Fallt doch auf uns und verbergt uns vor den Blicken dessen, der auf dem Thron sitzt, und vor dem Zorn des Lammes! 17 Denn jetzt ist er da, der furchtbare Tag, an dem ihr Zorn über uns hereinbricht[p]. Wer kann da noch bestehen?«

Die Versiegelung der 144 000 aus den zwölf Stämmen Israels

Danach sah ich vier Engel, die an den vier äußersten Enden der Erde standen. Sie hielten die vier Sturmwinde zurück, die aus allen vier Himmelsrichtungen über Land und Meer hereinzubrechen und sämtliche Bäume zu entwurzeln drohten[q]. Dann sah ich im Osten einen anderen Engel heraufsteigen. Er hielt das Siegel des lebendigen Gottes in der Hand und rief den vier Engeln, die die Macht bekommen hatten, auf dem Land und auf dem Meer Verwüstungen anzurichten, mit lauter Stimme zu: »Verwüstet das Land und das Meer noch nicht! Richtet an den Bäumen noch keinen Schaden an! Erst müssen wir denen, die unserem Gott dienen, sein Siegel auf die Stirn drücken!«

Daraufhin wurde mir die Zahl derer genannt, die das Siegel erhalten sollten.[r] Es waren hundertvierundvierzigtausend Menschen aus allen Stämmen Israels:

zwölftausend aus Juda,
zwölftausend aus Ruben,
zwölftausend aus Gad,
zwölftausend aus Ascher,
zwölftausend aus Naftali,
zwölftausend aus Manasse,
zwölftausend aus Simeon,
zwölftausend aus Levi,
zwölftausend aus Issaschar,
zwölftausend aus Sebulon,
zwölftausend aus Josef
und zwölftausend aus Benjamin.

Ihnen allen wurde das Siegel Gottes auf die Stirn gedrückt.

Die Erlösten aus allen Völkern vor dem Thron Gottes

Danach sah ich eine riesige Menschenmenge aus allen Stämmen und Völkern, Menschen aller Sprachen und Kulturen; ´es waren so viele, dass` niemand sie zählen konnte. In weiße Gewänder gehüllt, standen sie vor dem Thron und vor dem Lamm, hielten Palmzweige in den Händen 10 und riefen mit lauter Stimme:

»Das Heil[s] kommt von unserem Gott, der auf dem Thron sitzt,
und von dem Lamm!«

11 Diesem Lobpreis schloss sich die ganze unzählbar große Schar der Engel an, die rings um den Thron und um die Ältesten und die vier lebendigen Wesen standen.[t] Sie warfen sich vor dem Thron nieder und beteten Gott an.

12 »Amen, ´so ist es`!«, riefen sie.
»Anbetung, Ehre und Dank
ihm, unserem Gott!
Herrlichkeit[u] und Weisheit,
Macht und Stärke
gehören ihm für immer und ewig!
Amen.«

13 Einer der Ältesten wandte sich zu mir und sagte: »´Weißt du,` wer diese Menschen in den weißen Gewändern sind und woher sie kommen?« – 14 »´Sag du es mir,` mein Herr«, erwiderte ich; »du weißt es.« Da sagte er: »Diese Menschen sind durch die größte Bedrängnis gegangen, die es je gegeben hat. Ihre Gewänder sind deshalb so weiß, weil sie sie im Blut des Lammes gewaschen haben.[v] 15 Darum stehen sie jetzt vor Gottes Thron und dienen Gott Tag und Nacht in seinem Tempel. Er, der auf dem Thron sitzt, ist für sie wie ein Zelt, unter dem sie für immer geborgen sind[w]. 16 Weder Hunger noch Durst wird sie jemals mehr quälen. Die Sonne wird nicht mehr auf sie herabbrennen, und sie werden keiner Gluthitze[x] mehr ausgesetzt sein.[y] 17 Denn das Lamm, das du in der Mitte stehen siehst, dort, wo der Thron ist[z], wird ihr Hirte sein und sie zu den Quellen führen, aus denen das Wasser des Lebens fließt. Und Gott wird alle ihre Tränen abwischen.[aa]«

Das siebte Siegel: Die sieben Engel mit den sieben Posaunen

Als das Lamm das siebte Siegel öffnete, war es im Himmel zunächst etwa eine halbe Stunde lang vollkommen still. Dann sah ich die sieben Engel, die vor Gott stehen, ´um ihm zu dienen`; ich sah, wie jedem von ihnen eine Posaune gegeben wurde.

Der Engel mit dem Räuchergefäß

Ein anderer Engel trat mit einem goldenen Räuchergefäß zum[ab] Altar. Ihm wurde eine große Menge Räucherwerk gegeben; sein Auftrag war, das Räucherwerk zusammen mit den Gebeten aller, die zu Gottes heiligem Volk gehören,[ac] auf dem goldenen Altar darzubringen, der vor dem Thron stand. So stieg nun der Duft[ad] des Räucherwerks zusammen mit den Gebeten der Gläubigen[ae] aus der Hand des Engels zu Gott empor[af]. Anschließend nahm der Engel das Räuchergefäß, füllte es mit glühenden Kohlen[ag] vom Altar und schüttete es auf die Erde aus[ah]. Daraufhin waren Donnerschläge und Donnergrollen zu hören, Blitze zuckten, und die Erde bebte.

Die sieben Posaunen (Kapitel 8,6 bis 11,19)

Die ersten vier Posaunen: Umweltkatastrophen

Nun machten sich die sieben Engel bereit, die sieben Posaunen zu blasen.

Der erste Engel blies seine Posaune. Da prasselten Hagel und Feuer, mit Blut vermischt, auf die Erde nieder.[ai] Ein Drittel der Erdoberfläche, ein Drittel der Bäume und alles Gras verbrannte.

Der zweite Engel blies seine Posaune. Da stürzte etwas ins Meer[aj], was wie ein riesiger brennender Berg aussah. Ein Drittel des Meeres wurde zu Blut, ein Drittel aller Lebewesen im Meer starb, und ein Drittel aller Schiffe wurde zerstört.

Der dritte Engel blies seine Posaune. Da stürzte ein großer Stern brennend wie eine Fackel vom Himmel herab. Der Stern – er hieß Wermut[ak] – fiel auf ein Drittel aller Flüsse und Quellen[al], sodass ein Drittel aller Gewässer ´bitter` wurde wie Wermut und viele Menschen an dem verseuchten[am] Wasser starben.

12 Der vierte Engel blies seine Posaune. Diesmal traf es den dritten Teil der Sonne[an], den dritten Teil des Mondes und ein Drittel der Sterne. Sonne, Mond und Sterne verloren ein Drittel ihrer Helligkeit, und den dritten Teil des Tages und den dritten Teil der Nacht schien kein Licht mehr[ao].

13 Hierauf sah ich einen Adler, der hoch oben am Himmel flog, und hörte ihn mit lauter Stimme rufen: »Weh denen, die auf der Erde leben! Weh ihnen, wenn die letzten drei Engel ihre Posaunen blasen! Weh ihnen, denn dann werden noch furchtbarere Dinge geschehen!«[ap]

Die fünfte Posaune: Heuschrecken aus dem Abgrund

Daraufhin blies der fünfte Engel seine Posaune. Ich sah einen Stern, der vom Himmel auf die Erde herabgestürzt war. Diesem Stern wurde der Schlüssel zu dem Schacht gegeben, der in den Abgrund hinunterführt. Als er den Schacht zum Abgrund aufschloss, quoll Rauch heraus wie aus einem riesigen Schmelzofen und erfüllte die Luft; sogar die Sonne wurde[aq] davon verdunkelt. Aus dem Rauch kamen Heuschrecken hervor, denen die Fähigkeit gegeben war, wie Skorpione zu stechen. Sie schwärmten über die ganze Erde aus[ar], doch wurde ihnen ausdrücklich verboten, das Gras abzufressen oder an Bäumen oder anderen Pflanzen irgendwelchen Schaden anzurichten. Sie durften nur Menschen angreifen, und zwar alle diejenigen, die nicht das Siegel Gottes auf der Stirn trugen. Töten durften sie sie zwar nicht, aber sie bekamen die Macht, ihnen fünf Monate lang qualvolle Schmerzen zuzufügen – Schmerzen, die so ´unerträglich` sind wie der Stich eines Skorpions. Während dieser Zeit werden die Menschen den Tod suchen, ihn aber nicht finden. Sie werden sich danach sehnen zu sterben, aber der Tod wird vor ihnen fliehen.

Das Aussehen der Heuschrecken erinnerte an Pferde, die für die Schlacht gerüstet sind. Auf ihren Köpfen hatten sie etwas, was wie eine goldschimmernde Krone aussah, und ihre Gesichter glichen Menschengesichtern. Sie hatten ´lange` Haare wie Frauen und Zähne wie die eines Löwen. Ihr Rumpf war wie mit Eisen gepanzert, und ihre Flügel machten einen Lärm, als würde ein ganzes Heer von Pferden und Streitwagen in den Kampf ziehen. 10 Ihre Hinterleiber waren wie der Schwanz eines Skorpions geformt und mit einem Stachel versehen. Mit diesem Teil ihres Körpers verursachen sie die Qualen, denen die Menschen fünf Monate lang ausgesetzt sein werden. 11 Der König dieser Heuschrecken ist der Engel aus dem Abgrund; er heißt ´»der Verderber«`– auf Hebräisch Abaddon und auf Griechisch Apollyon.

12 Das erste Unheil, das der Wehruf angekündigt hat,[as] ist vorüber; das zweite und das dritte stehen noch bevor.

Die sechste Posaune: Ein todbringendes Reiterheer

13 Nun blies der sechste Engel seine Posaune. Ich hörte eine Stimme, die von den vier Hörnern des goldenen Altars kam, der vor ´dem Thron` Gottes stand. 14 Sie befahl dem Engel, der die sechste Posaune ´geblasen` hatte: »Binde die vier Engel los, die am großen Strom, dem Euphrat, in Fesseln gelegt sind!« 15 Da wurden die vier Engel von ihren Fesseln befreit. Auf Jahr, Monat, Tag und Stunde genau waren sie ´für diesen Zeitpunkt` bereitgehalten worden, um ein Drittel der Menschheit zu töten. 16 Sie verfügten über ein riesiges Heer von zweihundert Millionen Reitern; diese Zahl wurde mir ausdrücklich genannt.[at]

17 Die Pferde und ihre Reiter sahen in der Vision, die ich hatte, folgendermaßen aus: Die Reiter[au] trugen feuerrote, violette[av] und schwefelgelbe Brustpanzer. Die Pferde hatten Köpfe, die wie Löwenköpfe aussahen, und aus ihren Mäulern schossen Feuer, Rauch und Schwefel. 18 Diesen drei schrecklichen Plagen – dem Feuer, dem Rauch und dem Schwefel aus den Mäulern der Pferde – fiel ein Drittel der Menschheit zum Opfer. 19 Aber die tödliche Wirkung ging nicht nur von den Mäulern der Pferde aus, sondern auch von ihren Schwänzen.[aw] Denn diese Schwänze glichen Schlangen und hatten Köpfe, mit denen sie die Menschen angriffen.

20 Doch diejenigen, die diese Plagen überlebten, waren nicht zur Umkehr bereit. Sie hörten nicht auf, Dämonen anzubeten und sich vor Götzenbildern aus Gold, Silber, Bronze, Stein und Holz niederzuwerfen, die sie mit eigenen Händen gemacht hatten und die[ax] weder sehen noch hören, noch sich von der Stelle bewegen können. 21 Statt umzukehren, mordeten sie weiter, übten okkulte Praktiken aus, lebten in sexueller Ausschweifung und bestahlen einander, ´wie sie es schon immer getan hatten`.

Der Engel mit der kleinen Buchrolle

10 Dann sah ich, wie ein mächtiger Engel – ein anderer ´als der, den ich zuvor gesehen hatte` – vom Himmel herabkam. Der Engel war in eine Wolke gehüllt, über seinem Kopf stand ein[ay] Regenbogen, sein Gesicht leuchtete wie die Sonne, und seine Beine sahen aus wie Säulen aus Feuer. Er hielt eine kleine geöffnete Buchrolle in der Hand. Seinen rechten Fuß setzte er auf das Meer und den linken auf das Festland. Mit einer gewaltigen Stimme, die wie das Brüllen eines Löwen klang, rief er etwas. Kaum hatte er geendet, ließen die sieben Donner ihre ´dröhnenden` Stimmen hören. Als es wieder still war, wollte ich aufschreiben, was die sieben Donner gesagt hatten.[az] Doch da hörte ich eine Stimme aus dem Himmel rufen: »Betrachte das, was die sieben Donner gesagt haben, als versiegelt[ba]; schreibe es nicht auf!«

Nun erhob der Engel, den ich ´mit dem einen Fuß` auf dem Meer und ´mit dem anderen Fuß` auf dem Land stehen sah, seine rechte Hand zum Himmel und rief: »Ich schwöre bei dem, der in alle Ewigkeit lebt und der alles erschaffen hat – den Himmel und alles, was im Himmel ist, die Erde und alles, was auf der Erde ist, das Meer und alles, was im Meer ist; ich schwöre, dass es keinen Aufschub mehr geben wird[bb]! Denn wenn der siebte Engel auftreten und seine Posaune blasen wird, wird Gottes Plan, dieses große Geheimnis, zur Vollendung kommen. Alles, was Gott seinen Dienern, den Propheten, angekündigt hat, wird dann erfüllt sein.[bc]«

Daraufhin sprach die Stimme aus dem Himmel, die ich eben schon gehört hatte, ein zweites Mal zu mir. Sie sagte: »Geh zu dem Engel, der auf dem Meer und auf dem Land steht, und lass dir von ihm die kleine geöffnete Buchrolle geben, die er in seiner Hand hält!« Ich ging zu dem Engel und bat ihn, mir die Buchrolle zu geben. »Nimm sie und iss sie!«, sagte er. »Der Magen wird sich dir zusammenziehen, so bitter ist sie[bd]; aber solange du sie im Mund hast, wird sie süß sein wie Honig.« 10 Ich nahm die Buchrolle aus seiner Hand und aß sie. Und ´wirklich,` als ich sie im Mund hatte, war sie süß wie Honig; aber als ich sie hinuntergeschluckt hatte, war sie so bitter, dass sich mir der Magen zusammenzog[be].

11 Danach wurde mir gesagt: »Du wirst noch mehr verkünden müssen – prophetische Worte über zahlreiche Völker, über Menschen verschiedenster Sprachen und Kulturen und über viele Könige.«

Die beiden Zeugen Gottes

11 Nun wurde mir ein Stab aus Schilfrohr gegeben, wie man ihn zum Messen verwendet. »Geh und miss den Tempel Gottes aus, auch den Altar«, sagte ´eine Stimme` zu mir, »und ´zähl` die Menschen, die im Tempel anbeten! Aber lass beim Vermessen den äußeren Vorhof des Tempels aus, denn er ist den heidnischen Völkern preisgegeben worden, und sie werden die heilige Stadt unterwerfen und zweiundvierzig Monate lang besetzt halten[bf]

»Doch werde ich«, ´fuhr die Stimme fort,` »meine beiden Zeugen zu ihnen schicken[bg], und sie werden ´während dieser ganzen Zeit` – tausendzweihundertsechzig Tage lang –, in Sacktuch gehüllt, als Propheten ´unter ihnen` auftreten.«[bh]

Diese beiden Zeugen sind die zwei Ölbäume und die zwei Leuchter, ´von denen es in der Schrift heißt, dass` sie vor dem Herrn stehen, dem Herrscher über die ganze Erde[bi]. Wenn jemand versucht, ihnen etwas anzutun, wird Feuer aus ihrem Mund kommen und ihn vernichten. So wird es allen ihren Feinden ergehen[bj]; jeder, der ihnen etwas antun will, wird auf diese Weise umkommen. Sie haben die Macht, den Himmel zu verschließen, sodass während der Zeit, in der sie als Propheten auftreten, kein Regen fällt. Sie haben auch die Macht, die Gewässer in Blut zu verwandeln. Sooft sie es wollen, können sie jedes nur erdenkliche Unheil über die Erde hereinbrechen lassen.

Wenn sie ihren Auftrag als Zeugen ´Gottes` erfüllt haben, wird das Tier, das aus dem Abgrund heraufsteigt, gegen sie kämpfen. Es wird sie besiegen und umbringen. Ihre Leichen ´wird man` in der großen Stadt auf offener Straße[bk] ´liegen lassen`, in derselben Stadt, in der schon ihr Herr gekreuzigt wurde und die – was symbolisch zu verstehen ist[bl] – Sodom[bm] oder auch Ägypten[bn] heißt. Während dreieinhalb Tagen werden sich Menschen aus den verschiedensten Völkern und Stämmen, Menschen unterschiedlichster Sprache und Kultur am Anblick der beiden Toten weiden[bo], und man wird[bp] es niemand erlauben, sie zu bestatten[bq]. 10 Überall auf der Welt werden die Menschen jubeln und Freudenfeste feiern und sich[br] gegenseitig Geschenke senden, denn diese beiden Propheten hatten ihnen das Leben zur Qual gemacht.

11 Doch nach den dreieinhalb Tagen wird der Lebenshauch Gottes in sie zurückkehren[bs], und zum größten Entsetzen aller, die das miterleben, werden sie ´plötzlich wieder lebendig werden und` aufstehen. 12 Aus dem Himmel werden sie eine mächtige Stimme hören, die ihnen zuruft[bt]: »Kommt hier herauf!« Daraufhin werden sie vor den Augen ihrer Feinde in einer Wolke in den Himmel emporgehoben werden[bu]. 13 Im selben Augenblick[bv] wird ein heftiges Erdbeben ´die Stadt` erschüttern. Ein Zehntel der Gebäude[bw] wird einstürzen, und siebentausend Menschen werden den Tod finden. Zutiefst erschrocken werden dann die Überlebenden dem Gott, der im Himmel thront,[bx] die Ehre erweisen, ´die ihm gebührt`.

14 Das zweite Unheil, das der Wehruf angekündigt hat,[by] ist vorüber; doch das dritte steht unmittelbar bevor.

Die siebte Posaune: Die Herrschaft Gottes und des Messias

15 Nun blies der siebte Engel seine Posaune. Daraufhin erklang im Himmel ein mächtiger, vielstimmiger Jubelgesang[bz]:

»Jetzt gehört die Herrschaft über die Welt ´endgültig` unserem Herrn
und dem, den er als König eingesetzt hat – Christus[ca].
Ja, ´unser Herr` wird für immer und ewig regieren.«

16 Die vierundzwanzig Ältesten, die vor Gott auf ihren Thronen saßen, warfen sich vor ihm nieder und beteten ihn an. 17 Sie riefen:

»Herr und Gott, du allmächtiger Herrscher,
der du bist und der du warst, dir gilt unser Dank!
Denn nun hast du deine große Macht unter Beweis gestellt[cb]
und hast die Herrschaft angetreten.
18 Die Völker hatten sich im Zorn gegen dich erhoben,
aber jetzt entlädt sich dein Zorn über sie.
Die Zeit ist gekommen, wo über die Toten Gericht gehalten wird
und wo deine Diener, die Propheten, ihren Lohn erhalten
und mit ihnen alle, die zu deinem heiligen Volk gehören[cc]
und sich dir[cd] in Ehrfurcht unterstellen, Kleine und Große.
Aber die, die die Erde zugrunde richten,
werden nun selbst zugrunde gerichtet werden.«

19 Dann öffnete sich der Tempel Gottes im Himmel, und die Bundeslade[ce], die im Tempel steht, wurde sichtbar. Blitze zuckten auf, begleitet von Donnergrollen und Donnerschlägen, die Erde bebte, und ein furchtbarer Hagelsturm ging ´über die Erde` nieder.

Neue Genfer Übersetzung (NGU-DE)

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