Chronological
Entstehung und Zweck dieses Buches
1 In diesem Buch enthüllt Jesus Christus, was ihm von Gott über die Zukunft gezeigt worden ist. Gott hatte ihm den Auftrag gegeben, seine Diener wissen zu lassen, was kommen muss und schon bald geschehen wird.[a] Deshalb sandte Jesus seinen Engel zu seinem Diener Johannes mit der Anweisung, ihn die zukünftigen Dinge sehen zu lassen[b]. 2 Johannes nun berichtet alles so, wie es ihm gezeigt wurde und wie er es als Botschaft Gottes von Jesus Christus empfangen hat.[c] 3 Glücklich, wer aus diesem Buch vorliest[d], und glücklich, wer diese prophetische Botschaft hört und sich danach richtet! Denn was hier angekündigt ist, wird sich bald erfüllen.
Die Botschaften an die sieben Gemeinden in der Provinz Asien (Kapitel 1,4 bis 3,22)
Jesus Christus: Erlöser und wiederkommender Herr
4 Johannes an die sieben Gemeinden in ´der Provinz` Asien: Gnade und Frieden ´wünsche ich` euch von dem, der ist, der war und der kommt, von den sieben Geistern vor seinem Thron 5 und von Jesus Christus, dem vertrauenswürdigen[e] Zeugen ´für die Wahrheit`, der als Erster von den Toten auferstanden ist[f] und jetzt über alle Könige der Erde regiert.
Ihm, der uns liebt
und uns durch sein Blut von unseren Sünden erlöst[g] hat,
6 ihm, der uns zu Mitherrschern in seinem Reich
und zu Priestern[h] für seinen Gott und Vater gemacht hat,
ihm gebührt die Ehre[i] und die Macht für immer und ewig. Amen.
7 Und er wird wiederkommen!
Auf[j] den Wolken wird er kommen,
und alle werden ihn sehen,
auch die, die ihn durchbohrt haben.
Sein Anblick wird alle Völker der Erde
in Schrecken und Trauer versetzen.[k]
Ja, amen, ´so wird es sein`.
8 »Ich bin das A und das O[l], ´der Ursprung und das Ziel aller Dinge`«, sagt Gott, der Herr, der ist, der war und der kommt, der allmächtige Herrscher[m].
Johannes erhält seinen Auftrag
9 Ich, Johannes, euer Bruder, bin auf die Insel Patmos verbannt worden, weil ich das Wort Gottes verkündete und für die Botschaft von Jesus eintrat. Ich bin also wie ihr um Jesu willen in Bedrängnis, aber durch Jesus haben wir alle auch Anteil an Gottes Reich und sind dazu aufgerufen, unbeirrt durchzuhalten.[n] 10 Hier auf Patmos wurde ich an einem Sonntag, dem Tag des Herrn, vom Geist Gottes ergriffen.[o] Ich hörte hinter mir eine Stimme, die durchdringend wie eine Posaune klang 11 und die mir befahl: »Schreibe das, was du siehst, auf eine Schriftrolle[p], und schicke sie an die sieben Gemeinden in ´den Städten` Ephesus, Smyrna, Pergamon, Thyatira, Sardes, Philadelphia und Laodizea.«
12 Ich wandte mich um, weil ich sehen wollte, wessen Stimme es war, die ich hörte, und wer mit mir redete. Da sah ich sieben goldene Leuchter 13 und mitten unter den Leuchtern jemand, der aussah wie der Menschensohn[q]. Er war mit einem Gewand bekleidet, das ihm bis an die Füße reichte, und trug ein breites goldenes Band um die Brust. 14 Das Haar auf seinem Kopf war weiß[r] wie schneeweiße Wolle, und seine Augen glichen lodernden Flammen. 15 Seine Füße glänzten wie Golderz, das im Schmelzofen glüht[s], und seine Stimme klang wie das Tosen einer mächtigen Brandung[t]. 16 In seiner rechten Hand hielt er sieben Sterne, und aus seinem Mund kam ein scharfes, beidseitig geschliffenes Schwert. Sein Gesicht leuchtete wie die Sonne in ihrem vollen Glanz.
17 Bei seinem Anblick fiel ich wie tot vor seinen Füßen nieder. Doch er legte seine rechte Hand auf mich und sagte: »Du brauchst dich nicht zu fürchten! Ich bin der Erste und der Letzte 18 und der Lebendige. Ich war tot, aber jetzt lebe ich in alle Ewigkeit, und ich habe die Schlüssel zum Tod und zum Totenreich.
19 Du wirst nun vieles gezeigt bekommen. Einiges davon betrifft die Gegenwart, anderes wird erst später geschehen. Schreibe alles auf![u] 20 ´Ich will dir auch erklären,` welches Geheimnis sich hinter den sieben Sternen verbirgt, die du in meiner rechten Hand gesehen hast, und was die sieben goldenen Leuchter bedeuten: Die sieben Sterne sind die Engel[v] der sieben Gemeinden, und die sieben Leuchter sind die sieben Gemeinden selbst.«
Die Botschaft an die Gemeinde in Ephesus
2 »Schreibe an den Engel der Gemeinde in Ephesus: Der, der die sieben Sterne in seiner rechten Hand hält und zwischen den sieben goldenen Leuchtern umhergeht, lässt ´der Gemeinde` sagen: 2 Ich weiß, wie du lebst und was du tust[w]; ich kenne deinen unermüdlichen Einsatz und deine Ausdauer. Ich weiß auch, dass du niemand in deiner Mitte duldest, der Böses tut, und dass du die geprüft und als Lügner entlarvt hast, die behaupten, Apostel zu sein, und es gar nicht sind. 3 Ja, du hast Ausdauer bewiesen und hast um meines Namens willen viel ausgehalten, ohne dich entmutigen zu lassen[x]. 4 Doch einen Vorwurf muss ich dir machen: Du liebst mich nicht mehr so wie am Anfang.[y] 5 Erinnerst du dich nicht, wie es damals war? Wie weit hast du dich davon entfernt![z] Kehr um und handle wieder so wie am Anfang! Wenn du nicht umkehrst, werde ich mich gegen dich wenden und deinen Leuchter von seinem Platz stoßen. 6 Eins allerdings muss ich anerkennen: Du verabscheust die Praktiken der Nikolaiten[aa] genauso wie ich.
7 Wer bereit ist zu hören, achte auf das[ab], was der Geist den Gemeinden sagt!
Dem, der siegreich aus dem Kampf hervorgeht, werde ich vom Baum des Lebens zu essen geben, der im Paradies Gottes steht[ac].«
Die Botschaft an die Gemeinde in Smyrna
8 »Schreibe an den Engel der Gemeinde in Smyrna: Der Erste und der Letzte, der, der tot war und wieder lebendig wurde, lässt ´der Gemeinde` sagen: 9 Ich weiß, wie hart du bedrängt wirst und in welcher Armut du lebst (eigentlich bist du aber reich!). Ich weiß auch, wie sehr du von Leuten verhöhnt und verleumdet wirst, die sich zwar Juden nennen, aber in Wirklichkeit eine Synagoge des Satans bilden. 10 Doch du wirst ´noch mehr` leiden müssen. Es wird so weit kommen, dass der Teufel einige von euch ins Gefängnis werfen lässt. Das wird eine harte Prüfung für euch sein[ad], und ihr werdet zehn Tage lang Schweres durchmachen. Lass dich durch das alles nicht erschrecken! Bleibe mir treu, selbst wenn es dich das Leben kostet, und ich werde dir als Siegeskranz das ewige Leben geben.[ae]
11 Wer bereit ist zu hören, achte auf das, was der Geist den Gemeinden sagt!
Dem, der siegreich aus dem Kampf hervorgeht, kann der zweite Tod[af] nichts anhaben.«
Die Botschaft an die Gemeinde in Pergamon
12 »Schreibe an den Engel der Gemeinde in Pergamon: Der, dem das scharfe, beidseitig geschliffene Schwert zur Verfügung steht, lässt ´der Gemeinde` sagen: 13 Ich weiß, dass dort, wo du wohnst, der Thron des Satans steht. Und trotzdem hältst du am Bekenntnis zu mir[ag] fest; du hast deinen Glauben an mich nicht verleugnet, auch damals nicht, als in eurer Stadt, dieser Hochburg des Satans[ah], mein treuer Zeuge Antipas getötet wurde. 14 Doch einen Vorwurf kann ich dir nicht ersparen: Du duldest in deiner Mitte Anhänger der Lehre Bileams. Bileam hatte Balak den Rat gegeben, die Israeliten zum Essen von Opferfleisch, das den Götzen geweiht war, und zu sexueller Zügellosigkeit zu verführen und sie dadurch zu Fall zu bringen.[ai] 15 Auch bei dir gibt es Leute wie Bileam: Es sind die Anhänger der Lehre der Nikolaiten.[aj] 16 Darum ´sage ich dir`: Kehre um! Wenn du nicht umkehrst, werde ich nicht zögern, mich gegen dich zu wenden und mit dem Schwert, das aus meinem Mund kommt, gegen diese Leute Krieg zu führen.
17 Wer bereit ist zu hören, achte auf das, was der Geist den Gemeinden sagt!
Dem, der siegreich aus dem Kampf hervorgeht, werde ich von dem Manna[ak] zu essen geben, das ´jetzt noch` verborgen ist. Und ich werde ihm einen weißen Stein geben, in den ein neuer Name eingraviert ist, den niemand kennt außer dem, der ihn bekommt.«
Die Botschaft an die Gemeinde in Thyatira
18 »Schreibe an den Engel der Gemeinde in Thyatira: Der Sohn Gottes, dessen Augen wie Feuerflammen lodern und dessen Füße wie Golderz glänzen, lässt ´der Gemeinde` sagen: 19 Ich weiß, wie du lebst und was du tust; ich kenne deine Liebe, deinen Glauben, deine Hilfsbereitschaft[al] und deine Ausdauer. Ich weiß auch, dass du heute sogar noch mehr tust als früher. 20 Doch einen Vorwurf muss ich dir machen: Du lässt diese Isebel[am], die behauptet, eine Prophetin zu sein, ungehindert gewähren. Und dabei verführt sie mit ihrer Lehre meine Diener zu sexueller Zügellosigkeit und zum Essen von Opferfleisch, das den Götzen geweiht wurde. 21 Ich habe ihr Zeit gegeben, sich zu besinnen und umzukehren, aber ´es war umsonst`: Sie weigert sich, ihre unmoralische Lebensweise aufzugeben. 22 Darum werfe ich sie jetzt aufs Krankenbett. Und die, die mit ihr Ehebruch begangen haben[an], lasse ich in größte Not geraten – es sei denn, sie kommen zur Besinnung und wenden sich von dem ab, was diese Frau tut. 23 Isebels Kinder aber müssen sterben; ich werde sie nicht am Leben lassen.[ao] Daran werden alle Gemeinden erkennen, dass mir auch die geheimsten Gedanken und Absichten nicht verborgen bleiben[ap] und dass ich jedem von euch das geben werde, was er für sein Tun verdient hat.
26 Dem, der siegreich aus dem Kampf hervorgeht und bis zuletzt nicht aufhört, so zu handeln, wie ich es will[ar], werde ich Macht über die Völker geben, 27 sodass er mit eisernem Zepter über sie regieren und sie wie Tongeschirr zerschmettern wird[as]. 28 Ich verleihe ihm damit dieselbe Macht, die auch ich von meinem Vater bekommen habe. Und ´als Zeichen dieser Macht` werde ich ihm den Morgenstern geben.
29 Wer bereit ist zu hören, achte auf das, was der Geist den Gemeinden sagt!«
Die Botschaft an die Gemeinde in Sardes
3 »Schreibe an den Engel der Gemeinde in Sardes: Der, bei dem die sieben Geister Gottes sind und der die sieben Sterne in seiner Hand hält, lässt ´der Gemeinde` sagen: Ich weiß, wie du lebst und was du tust. Du stehst im Ruf, eine lebendige Gemeinde zu sein, aber in Wirklichkeit bist du tot. 2 Wach auf und stärke, was noch am Leben ist, damit es nicht auch stirbt[at]. Denn ich musste feststellen, dass das, was du tust, nicht vor meinem Gott bestehen kann[au]. 3 Erinnerst du dich nicht, wie bereitwillig du das Evangelium aufnahmst und auf seine Botschaft hörtest?[av] Richte dich wieder nach ´meinem Wort` und kehre um! Wenn du jedoch weiterhin schläfst, werde ich dich wie ein Dieb überraschen und zu einem Zeitpunkt kommen, an dem du nicht mit mir rechnest. 4 Aber es gibt bei euch in Sardes einige[aw], die ihre Kleider nicht beschmutzt haben. Sie werden einmal in weißen Festgewändern ´im Triumphzug` neben mir hergehen; sie sind es wert.
5 Jedem, der siegreich aus dem Kampf hervorgeht, wird ein weißes Festgewand angelegt werden. Und ich werde seinen Namen nicht aus dem Buch des Lebens streichen, sondern mich vor meinem Vater und seinen Engeln zu ihm[ax] bekennen.
6 Wer bereit ist zu hören, achte auf das, was der Geist den Gemeinden sagt!«
Die Botschaft an die Gemeinde in Philadelphia
7 »Schreibe an den Engel der Gemeinde in Philadelphia: Der, der heilig ist, dessen Wort wahr ist[ay] und der den Schlüssel Davids hat – wenn er aufschließt, kann niemand zuschließen, und wenn er zuschließt, kann niemand aufschließen –, der lässt ´der Gemeinde` sagen: 8 Ich weiß, wie du lebst und was du tust: Du hast nur wenig Kraft, aber du hast dich nach meinem Wort gerichtet und dich unerschrocken zu meinem Namen bekannt. Darum habe ich eine Tür vor dir geöffnet, die niemand zuschließen kann. 9 Ich werde sogar dafür sorgen, dass Leute aus der Synagoge des Satans zu dir kommen und sich vor dir niederwerfen – Leute, die lügen, indem sie sich Juden nennen, obwohl sie gar keine ´wahren` Juden sind. Sie sollen erkennen[az], wie sehr ich dich liebe. 10 Weil du dich an meine Aufforderung gehalten hast, standhaft zu bleiben[ba], werde auch ich zu dir halten und dich bewahren, wenn die große Versuchung über die Welt hereinbricht, jene Zeit[bb], in der die ganze Menschheit den Mächten der Verführung[bc] ausgesetzt sein wird. 11 Ich komme bald. Halte fest, was du hast! Lass dich von niemand um deinen Siegeskranz bringen!
12 Den, der siegreich aus dem Kampf hervorgeht, werde ich zu einem Pfeiler im Tempel meines Gottes machen, und er wird seinen Platz für immer behalten[bd]. Und auf seine Stirn[be] werde ich den Namen meines Gottes schreiben und den Namen der Stadt meines Gottes, des neuen Jerusalems, das von ihm aus dem Himmel herabkommen wird, und meinen eigenen neuen Namen.
13 Wer bereit ist zu hören, achte auf das, was der Geist den Gemeinden sagt!«
Die Botschaft an die Gemeinde in Laodizea
14 »Und an den Engel der Gemeinde in Laodizea schreibe: Der, der treu ist[bf], der vertrauenswürdige[bg] und zuverlässige Zeuge, der Ursprung von allem[bh], was Gott geschaffen hat – der lässt ´der Gemeinde` sagen: 15 Ich weiß, wie du lebst und was du tust; ich weiß, dass du weder kalt noch warm bist. Wenn du doch das eine oder das andere wärst! 16 Aber weil du weder warm noch kalt bist, sondern lauwarm, werde ich dich aus meinem Mund ausspucken. 17 Du sagst: ›Ich bin reich und habe alles im Überfluss[bi], es fehlt mir an nichts‹, und dabei merkst du nicht, in was für einem jämmerlichen und erbärmlichen Zustand du bist – arm, blind und nackt. 18 Ich rate dir: Kaufe bei mir Gold, das im Feuer gereinigt wurde, damit du reich wirst, und weiße Kleider, damit du etwas anzuziehen hast und nicht nackt dastehen und dich schämen musst. Kaufe auch Salbe und streiche sie dir auf die Augen, damit du wieder sehen kannst. 19 So mache ich es mit allen, die ich liebe: Ich decke auf, was bei ihnen verkehrt ist, und weise sie zurecht[bj]. Darum mach Schluss mit deiner Gleichgültigkeit und kehre um! 20 Merkst du nicht, dass ich vor der Tür stehe und anklopfe?[bk] Wer meine Stimme hört und mir öffnet, zu dem werde ich hineingehen, und wir werden miteinander essen – ich mit ihm und er mit mir.
21 Dem, der siegreich aus dem Kampf hervorgeht, werde ich das Recht geben, mit mir auf meinem Thron zu sitzen, so wie auch ich den Sieg errungen habe und jetzt mit meinem Vater auf seinem Thron sitze.
22 Wer bereit ist zu hören, achte auf das, was der Geist den Gemeinden sagt!«
Eine Schau der himmlischen Welt (Kapitel 4 und 5)
Der Thron Gottes
4 Danach wurde mir etwas anderes gezeigt. Ich sah im[bl] Himmel eine geöffnete Tür und hörte, wie die gleiche Stimme, die schon zuvor mit mir gesprochen hatte und die wie eine Posaune klang, zu mir sagte: »Komm hier herauf! Ich werde dir zeigen, was nach den Dingen, von denen du bereits gehört hast, noch kommen muss[bm].«
2 Im gleichen Augenblick wurde ich vom Geist Gottes ergriffen.[bn] Ich sah einen Thron im Himmel stehen, und auf dem Thron saß jemand, 3 von dem ein Leuchten ausging wie von einem Diamanten[bo] oder einem Karneol. Ein Regenbogen, strahlend[bp] wie ein Smaragd, umgab den Thron mit seinem Glanz. 4 Rings um den Thron standen vierundzwanzig andere Throne, und auf diesen Thronen saßen vierundzwanzig Älteste[bq], die in weiße Gewänder gehüllt waren und goldene Kronen trugen. 5 Von dem Thron ´in der Mitte` her zuckten Blitze auf, begleitet von Donnergrollen[br] und Donnerschlägen. Sieben Fackeln brannten vor dem Thron; das sind die sieben Geister Gottes. 6 Die Fläche, die sich vor dem Thron ausdehnte[bs], sah wie ein gläsernes Meer aus und war von kristallener Klarheit. Unmittelbar beim Thron, rings um ihn herum, standen[bt] vier lebendige Wesen, die vorn und hinten mit Augen bedeckt waren. 7 Das erste dieser Wesen glich einem Löwen, das zweite einem jungen Stier, das dritte hatte ein Gesicht wie ein Mensch, und das vierte sah aus wie ein Adler im Flug. 8 Jedes dieser vier Wesen hatte sechs Flügel, und auch die Flügel waren überall – selbst auf der Unterseite – mit Augen bedeckt.
Tag und Nacht rufen[bu] diese Wesen immer wieder aufs Neue:
»Heilig, heilig, heilig ist Gott, der Herr,
der allmächtige Herrscher,
er, der war, der ist und der kommt.«
9 Und sooft sie dem Ehre erweisen, der auf dem Thron sitzt und in alle Ewigkeit lebt, sooft sie ihn rühmen und ihm ihren Dank bringen, 10 werfen sich auch die vierundzwanzig Ältesten vor ihm nieder und beten ihn an – ihn, der auf dem Thron sitzt und in alle Ewigkeit lebt. Sie legen ihre Kronen vor seinem Thron nieder und rufen:
11 »Würdig bist du, Herr, unser Gott,
Ruhm und Ehre zu empfangen
und für deine Macht gepriesen zu werden[bv]!
Denn du bist der Schöpfer aller Dinge;
nach deinem Willen wurde alles ins Dasein gerufen und erschaffen.«
Das versiegelte Buch und das Lamm
5 Jetzt sah ich, dass der, der auf dem Thron saß, in seiner rechten Hand eine Buchrolle hielt. Sie war innen und außen beschrieben und war mit sieben Siegeln versiegelt. 2 Und ich sah einen mächtigen Engel, der mit lauter Stimme rief: »Wer ist würdig, das Buch zu öffnen? ´Wer hat das Recht,` seine Siegel aufzubrechen?« 3 Aber da war niemand, weder im Himmel noch auf der Erde, noch unter der Erde, der das Buch öffnen konnte, um zu sehen, was darin stand; 4 keiner war zu finden, der würdig gewesen wäre, die Buchrolle aufzumachen und etwas von ihrem Inhalt zu erfahren. Darüber weinte ich sehr. 5 Doch einer der Ältesten sagte zu mir: »Weine nicht! Einer hat den Sieg errungen – der Löwe aus dem Stamm Juda, der Spross, der aus dem Wurzelstock Davids hervorwuchs[bw]. ´Er ist würdig,` das Buch mit den sieben Siegeln zu öffnen.«
6 Nun sah ich in der Mitte, da, wo der Thron war, ein Lamm stehen, umgeben von den vier lebendigen Wesen und den Ältesten[bx]. Es sah aus wie ein Opfertier, das geschlachtet worden ist,[by] und hatte sieben Hörner und sieben Augen. (Die sieben Augen sind die sieben Geister Gottes, die in die ganze Welt ausgesandt sind.) 7 Das Lamm trat vor den hin, der auf dem Thron saß, um das Buch in Empfang zu nehmen, das er in seiner rechten Hand hielt. 8 Als es das Buch entgegengenommen hatte, warfen sich die vier lebendigen Wesen und die vierundzwanzig Ältesten vor ihm nieder. Jeder von den Ältesten[bz] hatte eine Harfe; außerdem hatten sie goldene, mit Räucherwerk gefüllte Schalen. (Das Räucherwerk sind die Gebete derer, die zu Gottes heiligem Volk gehören[ca].)
9 Nun sangen die vier lebendigen Wesen und die Ältesten[cb] ein neues Lied; es lautete:
»Würdig bist du, das Buch entgegenzunehmen
und seine Siegel zu öffnen!
Denn du hast dich als Schlachtopfer töten lassen[cc]
und hast mit deinem Blut
Menschen[cd] aus allen Stämmen und Völkern für Gott freigekauft,
Menschen aller Sprachen und Kulturen[ce].
10 Du hast sie zu Mitherrschern gemacht,
zu Priestern für unseren Gott[cf],
und sie werden einmal auf der Erde[cg] regieren.«
11 Dann sah ich eine ´unzählbar` große Schar von Engeln – tausend mal Tausende und zehntausend mal Zehntausende. Sie standen im Kreis rings um den Thron, um die vier lebendigen Wesen und um die Ältesten, und ich hörte, 12 wie sie in einem mächtigen Chor sangen[ch]:
»Würdig ist das Lamm, das geopfert[ci] wurde,
Macht und Reichtum zu empfangen,
Weisheit und Stärke,
Ehre, Ruhm[cj] und Anbetung!«
13 Und alle Geschöpfe im Himmel, auf der Erde, unter der Erde und im Meer – alle Geschöpfe im ganzen Universum – hörte ich ´mit einstimmen und` rufen[ck]:
»Anbetung, Ehre, Ruhm und Macht
für immer und ewig dem, der auf dem Thron sitzt,
und dem Lamm!«
14 Die vier lebendigen Wesen antworteten: »Amen!« Und die Ältesten warfen sich nieder und beteten an.
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