Jesaja 1
Schlachter 2000
Weissagungen über Juda und Israel
Klage über das abtrünnige Volk
1 Dies ist die Offenbarung,[a] die Jesaja, der Sohn des Amoz, über Juda und Jerusalem geschaut hat in den Tagen Ussijas, Jotams, Ahas’ und Hiskias, der Könige von Juda:
2 Hört, ihr Himmel, und horche auf, o Erde; denn der Herr hat gesprochen: Ich habe Kinder großgezogen und emporgebracht[b], sie aber sind von mir abgefallen.
3 Ein Ochse kennt seinen Besitzer, und ein Esel die Krippe seines Herrn, [aber] Israel hat keine Erkenntnis; mein Volk hat keine Einsicht.
4 Wehe der sündigen Nation[c], dem schuldbeladenen Volk! Same der Übeltäter, verderbte Kinder! Sie haben den Herrn verlassen, haben den Heiligen Israels gelästert, haben sich abgewandt.
5 Wohin soll man euch noch schlagen, da ihr doch den Abfall nur noch weiter treibt? Das ganze Haupt ist krank, und das ganze Herz ist kraftlos.
6 Von der Fußsohle bis zum Scheitel ist nichts Unversehrtes an ihm, sondern klaffende Wunden und Striemen und frische Verletzungen, die nicht ausgedrückt, noch verbunden, noch mit Öl gelindert sind.
7 Euer Land ist verwüstet, eure Städte sind mit Feuer verbrannt; Fremde fressen euer Land vor euren Augen, und es ist verwüstet, wie von Fremden verheert.
8 Und die Tochter Zion ist übrig geblieben wie eine Hütte im Weinberg, wie ein Wachthäuschen im Gurkenfeld, wie eine belagerte Stadt.
9 Hätte uns der Herr der Heerscharen[d] nicht einen geringen Überrest übrig gelassen, so wären wir wie Sodom, gleich wie Gomorra geworden!
Der Herr tadelt den falschen Gottesdienst
10 Hört das Wort des Herrn, ihr Fürsten von Sodom! Nimm zu Ohren das Gesetz[e] unseres Gottes, du Volk von Gomorra!
11 Was soll mir die Menge eurer Schlachtopfer?, spricht der Herr. Ich bin der Brandopfer von Widdern und des Fettes der Mastkälber überdrüssig, und am Blut der Jungstiere, Lämmer und Böcke habe ich kein Gefallen!
12 Wenn ihr kommt, um vor meinem Angesicht zu erscheinen — wer verlangt dies von euch, dass ihr meine Vorhöfe zertretet?
13 Bringt nicht mehr vergebliches Speisopfer! Räucherwerk ist mir ein Gräuel! Neumond und Sabbat, Versammlungen halten: Frevel verbunden mit Festgedränge ertrage ich nicht!
14 Eure Neumonde und Festzeiten hasst meine Seele; sie sind mir zur Last geworden; ich bin es müde, sie zu ertragen.
15 Und wenn ihr eure Hände ausbreitet[f], verhülle ich meine Augen vor euch, und wenn ihr auch noch so viel betet, höre ich doch nicht, denn eure Hände sind voll Blut!
16 Wascht, reinigt euch! Tut das Böse, das ihr getan habt, von meinen Augen hinweg; hört auf, Böses zu tun!
17 Lernt Gutes tun, trachtet nach dem Recht, helft dem Bedrückten, schafft der Waise Recht, führt den Rechtsstreit für die Witwe!
18 Kommt doch, wir wollen miteinander rechten!, spricht der Herr. Wenn eure Sünden wie Scharlach[g] sind, sollen sie weiß werden wie der Schnee; wenn sie rot sind wie Karmesin[h], sollen sie [weiß] wie Wolle werden.
19 Seid ihr willig und gehorsam, so sollt ihr das Gute des Landes essen;
20 wenn ihr euch aber weigert und widerspenstig seid, so sollt ihr vom Schwert gefressen werden! Ja, der Mund des Herrn hat es gesprochen.
Gericht und Läuterung für Jerusalem
21 Wie ist die treue Stadt zur Hure geworden! Sie war voll Recht; Gerechtigkeit wohnte in ihr, nun aber Mörder!
22 Dein Silber ist zu Schlacken geworden; dein edler Wein ist mit Wasser verfälscht.
23 Deine Fürsten sind Widerspenstige und Diebsgesellen; sie alle lieben Bestechung und jagen nach Geschenken; der Waise schaffen sie nicht Recht, und die Sache der Witwen kommt nicht vor sie.
24 Darum spricht der Herrscher, der Herr der Heerscharen, der Mächtige Israels: Wehe, ich will mir Genugtuung verschaffen von meinen Feinden und mich rächen an meinen Widersachern;
25 und ich will meine Hand gegen dich wenden und deine Schlacken ausschmelzen wie mit Laugensalz und all dein Blei[i] wegschaffen;
26 und ich werde deine Richter wieder machen, wie sie ursprünglich waren, und deine Ratsherren wie am Anfang; danach wird man dich nennen: »Die Stadt der Gerechtigkeit, die treue Stadt«.
27 Zion wird durch Recht[j] erlöst werden und seine Bekehrten[k] durch Gerechtigkeit;
28 aber der Zusammenbruch trifft die Übertreter und Sünder alle miteinander, und die den Herrn verlassen, kommen um.
29 Denn sie werden zuschanden wegen der Terebinthen, an denen ihr Lust hattet, und ihr sollt schamrot werden wegen der Gärten, die ihr erwählt habt;[l]
30 denn ihr werdet sein wie eine Terebinthe, deren Laub verwelkt ist, und wie ein Garten, der ohne Wasser ist;
31 und der Starke wird zum Werg[m] und sein Tun zum Funken, und beide werden miteinander brennen, sodass niemand löschen kann.
Footnotes
- (1,1) w. das Gesicht; gemeint ist die Schau einer sonst verborgenen göttlichen Wirklichkeit; das Wort wird nicht nur von optischen Visionen, sondern sehr oft von der Offenbarung des Wortes des Herrn gebraucht und hat daher eine allgemeinere Bedeutung.
- (1,2) od. zu Ehren gebracht / auferzogen.
- (1,4) Hier steht für »Nation« das Wort, das sonst meist für Heidenvölker gebraucht wird.
- (1,9) hebr. Jahweh Zebaoth.
- (1,10) od. die Weisung / die Lehre (hebr. torah).
- (1,15) d.h. zum Gebet; eine im Orient übliche Gebetshaltung.
- (1,18) hebr. schanim: Gemeint ist der violettrote Farbstoff, der aus Eiernestern einer Schildlaus gewonnen wurde.
- (1,18) hebr. tola (eig. »Wurm«): Karmesin ist ein blutroter Farbstoff, der aus dem Kermeswurm gewonnen wurde.
- (1,25) Gemeint ist das unedle Metall, das beim Läuterungsprozess ausgeschieden wird.
- (1,27) Andere Übersetzung: durch Gericht; gemeint ist die gerechte Rechtsprechung des Messias, der die Bösen verurteilt und den Gerechten zu ihrem Recht verhilft.
- (1,27) d.h. die in Zion umgekehrt sind zu Gott.
- (1,29) Der heidnische Götzendienst, den Israel übernahm, machte bestimmte Bäume wie die Terebinthe und Baumgärten (Haine) zu »geweihten« Orten der Götzenverehrung.
- (1,31) d.h. leicht brennbare Hanffasern.
Isaiah 1
New International Version
1 The vision(A) concerning Judah and Jerusalem(B) that Isaiah son of Amoz saw(C) during the reigns of Uzziah,(D) Jotham,(E) Ahaz(F) and Hezekiah,(G) kings of Judah.
A Rebellious Nation
2 Hear me, you heavens! Listen, earth!(H)
For the Lord has spoken:(I)
“I reared children(J) and brought them up,
but they have rebelled(K) against me.
3 The ox knows(L) its master,
the donkey its owner’s manger,(M)
but Israel does not know,(N)
my people do not understand.(O)”
4 Woe to the sinful nation,
a people whose guilt is great,(P)
a brood of evildoers,(Q)
children given to corruption!(R)
They have forsaken(S) the Lord;
they have spurned the Holy One(T) of Israel
and turned their backs(U) on him.
5 Why should you be beaten(V) anymore?
Why do you persist(W) in rebellion?(X)
Your whole head is injured,
your whole heart(Y) afflicted.(Z)
6 From the sole of your foot to the top of your head(AA)
there is no soundness(AB)—
only wounds and welts(AC)
and open sores,
not cleansed or bandaged(AD)
or soothed with olive oil.(AE)
7 Your country is desolate,(AF)
your cities burned with fire;(AG)
your fields are being stripped by foreigners(AH)
right before you,
laid waste as when overthrown by strangers.(AI)
8 Daughter Zion(AJ) is left(AK)
like a shelter in a vineyard,
like a hut(AL) in a cucumber field,
like a city under siege.
9 Unless the Lord Almighty
had left us some survivors,(AM)
we would have become like Sodom,
we would have been like Gomorrah.(AN)
10 Hear the word of the Lord,(AO)
you rulers of Sodom;(AP)
listen to the instruction(AQ) of our God,
you people of Gomorrah!(AR)
11 “The multitude of your sacrifices—
what are they to me?” says the Lord.
“I have more than enough of burnt offerings,
of rams and the fat of fattened animals;(AS)
I have no pleasure(AT)
in the blood of bulls(AU) and lambs and goats.(AV)
12 When you come to appear before me,
who has asked this of you,(AW)
this trampling of my courts?
13 Stop bringing meaningless offerings!(AX)
Your incense(AY) is detestable(AZ) to me.
New Moons,(BA) Sabbaths and convocations(BB)—
I cannot bear your worthless assemblies.
14 Your New Moon(BC) feasts and your appointed festivals(BD)
I hate with all my being.(BE)
They have become a burden to me;(BF)
I am weary(BG) of bearing them.
15 When you spread out your hands(BH) in prayer,
I hide(BI) my eyes from you;
even when you offer many prayers,
I am not listening.(BJ)
16 Wash(BM) and make yourselves clean.
Take your evil deeds out of my sight;(BN)
stop doing wrong.(BO)
17 Learn to do right;(BP) seek justice.(BQ)
Defend the oppressed.[a](BR)
Take up the cause of the fatherless;(BS)
plead the case of the widow.(BT)
18 “Come now, let us settle the matter,”(BU)
says the Lord.
“Though your sins are like scarlet,
they shall be as white as snow;(BV)
though they are red as crimson,
they shall be like wool.(BW)
19 If you are willing and obedient,(BX)
you will eat the good things of the land;(BY)
20 but if you resist and rebel,(BZ)
you will be devoured by the sword.”(CA)
For the mouth of the Lord has spoken.(CB)
21 See how the faithful city
has become a prostitute!(CC)
She once was full of justice;
righteousness(CD) used to dwell in her—
but now murderers!(CE)
22 Your silver has become dross,(CF)
your choice wine is diluted with water.
23 Your rulers are rebels,(CG)
partners with thieves;(CH)
they all love bribes(CI)
and chase after gifts.
They do not defend the cause of the fatherless;
the widow’s case does not come before them.(CJ)
24 Therefore the Lord, the Lord Almighty,
the Mighty One(CK) of Israel, declares:
“Ah! I will vent my wrath on my foes
and avenge(CL) myself on my enemies.(CM)
25 I will turn my hand against you;[b](CN)
I will thoroughly purge(CO) away your dross(CP)
and remove all your impurities.(CQ)
26 I will restore your leaders as in days of old,(CR)
your rulers as at the beginning.
Afterward you will be called(CS)
the City of Righteousness,(CT)
the Faithful City.(CU)”
27 Zion will be delivered with justice,
her penitent(CV) ones with righteousness.(CW)
28 But rebels and sinners(CX) will both be broken,
and those who forsake(CY) the Lord will perish.(CZ)
29 “You will be ashamed(DA) because of the sacred oaks(DB)
in which you have delighted;
you will be disgraced because of the gardens(DC)
that you have chosen.
30 You will be like an oak with fading leaves,(DD)
like a garden without water.
31 The mighty man will become tinder
and his work a spark;
both will burn together,
with no one to quench the fire.(DE)”
Footnotes
- Isaiah 1:17 Or justice. / Correct the oppressor
- Isaiah 1:25 That is, against Jerusalem
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