Revised Common Lectionary (Complementary)
Das große Loblied auf Gottes Wort[a]
1
119 Glücklich zu preisen sind alle, deren Lebensweg untadelig ist,
die den Weg gehen, den das Gesetz des
2 Glücklich sind, die auf alles achten, was er in seinem Wort bezeugt,
die von ganzem Herzen nach ihm fragen,
3 die kein Unrecht tun,
sondern auf Gottes Wegen gehen.
4 Du selbst, ´
damit wir sie mit ganzem Ernst beachten.
5 Ach, dass ich doch beständig die Wege gehen möge,
auf denen ich deine Bestimmungen einhalte!
6 Dann werde ich nicht in Schande enden,
wenn ich auf all deine Gebote schaue.
7 Mit aufrichtigem Herzen will ich dir danken,
wenn ich immer besser deine Rechtsordnung befolgen lerne,
in der sich deine Gerechtigkeit spiegelt.
8 An deine Bestimmungen will ich mich halten,
verlasse du mich nur nicht ganz und gar!
Das Heiligtum des ersten Bundes
9 Nun gehörten ja bereits zum ersten Bund gottesdienstliche Vorschriften, und es gab schon damals ein Heiligtum – allerdings ein irdisches, 2 ein Zelt[a], das folgendermaßen aufgebaut und eingerichtet war: Es hatte einen vorderen Raum, in dem der Leuchter[b], der Tisch[c] und – darauf ausgelegt – die geweihten Brote waren. Dieser erste Raum des Zeltes, ´den man durch einen Vorhang betrat,` wurde das Heilige genannt. 3 Dahinter befand sich, durch einen weiteren Vorhang abgetrennt, ein zweiter Raum, das so genannte Allerheiligste[d], 4 zu dem der goldene Räucheraltar[e] und die ganz mit Gold überzogene Bundeslade[f] gehörten. In dieser waren der goldene Krug mit dem Manna[g], der Stab Aarons, der Blüten getrieben hatte[h], und die ´beiden` Steintafeln ´mit den Gesetzesbestimmungen` des Bundes[i]. 5 Auf der Bundeslade standen – als Hinweis auf die Gegenwart der Herrlichkeit Gottes – zwei Kerube, die ihre Flügel über der Deckplatte der Lade, dem so genannten Sühnedeckel, ausbreiteten.[j]
6 So sahen also – ohne dass wir jetzt auf weitere Einzelheiten einzugehen brauchen – Aufbau und Einrichtung des Heiligtums aus. Jeden Tag nun betraten die Priester den vorderen Raum des Zeltes, um dort ihre gottesdienstlichen Pflichten zu erfüllen. 7 Den hinteren Raum jedoch durfte nur der Hohepriester betreten, und zwar nur ein einziges Mal im Jahr und nur mit dem Blut ´von Opfertieren`. Dieses Blut brachte er als Opfer für seine eigenen Verfehlungen[k] und für die des Volkes dar.
8 Was lehrt uns der Heilige Geist durch das alles? Er macht deutlich, dass der Weg ins ´himmlische` Heiligtum nicht offen ist, solange die Bestimmungen des irdischen Zeltes in Kraft sind[l]. 9 Dieses Zelt ist nämlich ein Sinnbild, dessen volle Bedeutung wir erst in der heutigen Zeit verstehen[m]: Die Gaben und Opfer, die nach den Vorschriften des Gesetzes dargebracht werden, sind nicht imstande, den Opfernden wirklich von seiner Schuld zu befreien und sein Gewissen zur Ruhe zu bringen[n]. 10 Bei allen diesen Vorschriften geht es um Äußerlichkeiten[o] – um Fragen des Essens und Trinkens und um eine Vielzahl[p] von rituellen Waschungen –, und sie gelten deshalb auch nur bis zu dem Zeitpunkt, an dem eine neue und bessere Ordnung[q] eingeführt wird.
Das Opfer des Hohenpriesters Christus
11 ´Jetzt aber ist diese Zeit angebrochen, denn jetzt` ist Christus gekommen, der Hohepriester, der uns die wahren Güter gebracht hat[r]. Er hat ein größeres und vollkommeneres Zelt durchschritten, ein Zelt, das nicht von Menschen gemacht wurde und nicht zu dieser Schöpfung gehört. 12 Und was ihm den Weg ins Heiligtum[s] öffnete[t], war nicht das Blut von Böcken und Kälbern, sondern sein eigenes Blut. Ein einziges Mal ist er hineingegangen, und die Erlösung, die er bewirkt hat, gilt für immer und ewig[u].
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