Revised Common Lectionary (Complementary)
Herr, hilf mir!
70 Ein Lied von David, um sich bei Gott in Erinnerung zu bringen.
2 Gott, ich bitte dich: Rette mich,
komm mir schnell zu Hilfe!
3 Wer mir nach dem Leben trachtet,
der soll scheitern und öffentlich bloßgestellt werden.
Wer sich über mein Unglück hämisch freut,
den jage mit Schimpf und Schande davon!
4 Alle, die schadenfroh lästern: »Haha, das geschieht dir recht!«,
sollen kleinlaut davonschleichen
wegen ihrer selbst verschuldeten Schande!
5 Aber alle, die nach dir fragen,
sollen vor Freude jubeln!
Wer dich als Retter kennt und liebt,
soll immer wieder rufen: »Gott ist groß!«
6 Ich bin hilflos und ganz auf dich angewiesen;
Gott, sorge für mich, denn du bist mein Helfer und Befreier!
Komm rasch zu mir! Herr, zögere nicht länger!
6 Ich, der Herr, ließ bei euch eine Hungersnot ausbrechen, in euren Städten und Dörfern gab es nichts mehr zu essen. Und doch seid ihr nicht zu mir zurückgekommen!
7 Drei Monate vor der Ernte schickte ich euch keinen Regen mehr, den ihr doch so dringend brauchtet. Auf die eine Stadt ließ ich es regnen, auf die andere fiel kein einziger Tropfen. Das eine Feld bekam genug Feuchtigkeit, das andere blieb trocken, und alles verdorrte. 8 Wenn es irgendwo noch etwas zu trinken gab, schleppten sich die Einwohner der umliegenden Orte dorthin, dem Verdursten nahe; aber es reichte nicht für so viele. Und doch seid ihr nicht zu mir zurückgekommen!
9 Ich, der Herr, habe euer Getreide durch Dürre und Pilzbefall vernichtet; ich ließ eure Gärten und Weinberge vertrocknen, und die Heuschrecken fraßen eure Feigen- und Olivenbäume kahl. Und doch seid ihr nicht zu mir zurückgekommen!
10 Ich schickte euch die Pest, wie sie in Ägypten gewütet hat. In den Kriegen trieb ich eure jungen Männer in den Tod, und eure Pferde gab ich dem Feind zur Beute. In euren Feldlagern stank es nach verwesenden Leichen. Und doch seid ihr nicht zu mir zurückgekommen!
11 Ich, der Herr, ließ Unheil über euch hereinbrechen wie über Sodom und Gomorra. Nur wenige kamen davon, so wie ein Holzscheit, das gerade noch aus dem Feuer gerissen wird. Und doch seid ihr nicht zu mir zurückgekommen!
12 Darum müsst ihr Israeliten jetzt die Folgen tragen – ihr habt keine Wahl. Macht euch bereit, eurem Gott zu begegnen!«
13 Ja, Gott ist der Herr, der die Berge formte und den Wind schuf, er lässt die Menschen wissen, was er tun will. Morgengrauen und tiefste Nacht sind sein Werk, er schreitet über die höchsten Gipfel der Berge. »Herr, allmächtiger Gott« – so lautet sein Name!
Jesus spricht über die letzte Zeit und das Gericht Gottes (Kapitel 24–25)
Jesus kündigt die Zerstörung des Tempels an (Markus 13,1‒2; Lukas 21,5‒6)
24 Jesus verließ den Tempel und wandte sich zum Gehen. Da kamen seine Jünger und wollten ihm die riesigen Ausmaße der Tempelanlage zeigen. 2 »Ihr bestaunt das alles, nicht wahr?«, sagte Jesus zu ihnen. »Aber ich versichere euch: Kein Stein wird hier auf dem anderen bleiben. Alles wird nur noch ein großer Trümmerhaufen sein.«
Die Zukunft der Welt (Markus 13,3‒8; Lukas 21,7‒11)
3 Als Jesus später am Abhang des Ölbergs saß und mit seinen Jüngern allein war, baten sie ihn: »Sag uns doch: Wann wird das geschehen? Welches Ereignis wird dein Kommen und das Ende der Welt ankündigen?«
4 Jesus antwortete: »Lasst euch von keinem Menschen täuschen! 5 Denn viele werden unter meinem Namen auftreten und von sich behaupten: ›Ich bin der Christus, der von Gott erwählte Retter!‹ Und so werden sie viele in die Irre führen. 6 Ihr werdet von Kriegen hören und davon, dass Kriege drohen. Lasst euch dadurch nicht erschrecken! Das muss geschehen, doch es bedeutet noch nicht das Ende. 7 Ein Volk wird gegen das andere kämpfen und ein Königreich das andere angreifen. In vielen Teilen der Welt wird es Hungersnöte und Erdbeben geben. 8 Das alles ist aber erst der Anfang – so wie die ersten Wehen bei einer Geburt.«
Die Verfolgung der Christen und die Zerstörung Jerusalems (Markus 13,9‒20; Lukas 21,12‒24)
9 »Dann werdet ihr gefoltert, getötet und in der ganzen Welt gehasst werden, weil ihr euch zu mir bekennt. 10 Viele werden sich vom Glauben abwenden, einander verraten und hassen. 11 Falsche Propheten werden in großer Zahl auftreten und viele verführen. 12 Und weil Gottes Gebote immer stärker missachtet werden, setzt sich das Böse überall durch. Die Liebe wird bei den meisten von euch erkalten. 13 Aber wer bis zum Ende standhält, der wird gerettet. 14 Die rettende Botschaft von Gottes Reich wird auf der ganzen Welt verkündet werden, damit alle Völker sie hören. Dann erst wird das Ende kommen.
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