Revised Common Lectionary (Complementary)
Hannas Lobgesang
2 Und Hanna betete und sprach:
Mein Herz freut sich am Herrn,
mein Horn ist erhöht durch den Herrn;
mein Mund hat sich weit aufgetan über meine Feinde;
denn ich freue mich deines Heils!
2 Es ist niemand heilig wie der Herr,
ja, es ist keiner, außer dir;
und es ist kein Fels wie unser Gott!
3 Redet nicht viel von hohen Dingen;
Vermessenes gehe nicht aus eurem Munde!
Denn der Herr ist ein Gott, der alles weiß,
und von ihm werden die Taten gewogen.
4 Der Bogen der Starken ist zerbrochen,
und die Schwachen haben sich mit Kraft umgürtet.
5 Die Satten haben sich um Brot verdingt,
aber die Hungrigen hungern nicht mehr;
ja, die Unfruchtbare hat sieben geboren,
und die viele Kinder hatte, ist verwelkt!
6 Der Herr tötet und macht lebendig;
er stürzt ins Totenreich und führt herauf!
7 Der Herr macht arm und macht reich;
er erniedrigt, aber er erhöht auch.
8 Er erhebt den Geringen aus dem Staub
und erhöht den Armen aus dem Kot,
daß er sie setze unter die Fürsten
und sie den Thron der Ehren erben lasse;
denn die Grundfesten der Erde sind des Herrn,
und er hat den Weltkreis darauf gestellt.
9 Er wird die Füße seiner Frommen behüten;
aber die Gottlosen kommen um in der Finsternis;
denn nicht durch Kraft kommt der Mensch empor.
10 Die Widersacher werden vor dem Herrn erschrecken;
er wird über sie donnern im Himmel.
Der Herr wird die Enden der Erde richten
und wird seinem König Stärke verleihen
und das Horn seines Gesalbten erhöhen!
Die Geburt Isaaks
21 Und der Herr suchte Sarah heim, wie er verheißen hatte, und der Herr tat an Sarah, wie er geredet hatte. 2 Und Sarah empfing und gebar dem Abraham einen Sohn in seinem Alter, zur bestimmten Zeit, wie ihm Gott versprochen hatte. 3 Und Abraham nannte seinen Sohn, der ihm geboren wurde, den ihm Sarah gebar, Isaak[a] 4 Und Abraham beschnitt Isaak, seinen Sohn, als er acht Tage alt war, wie ihm Gott geboten hatte. 5 Hundert Jahre alt war Abraham , als ihm sein Sohn Isaak geboren wurde.
6 Und Sarah sprach: Gott hat mir ein Lachen bereitet; wer es hören wird, der wird meiner lachen! 7 Und sie sprach: Wer verkündigt das dem Abraham, daß Sarah Kinder säugt, daß ich ihm in seinem Alter einen Sohn geboren habe?
8 Und das Kind wuchs und wurde entwöhnt. Und Abraham machte ein großes Mahl des Tages, da Isaak entwöhnt wurde.
Hagar in der Wüste
9 Und Sarah sah, daß der Sohn der Hagar, der ägyptischen Magd, den diese dem Abraham geboren hatte, Mutwillen trieb. 10 Da sprach sie zu Abraham: Treibe diese Magd mit ihrem Sohne aus; denn der Sohn dieser Magd soll nicht erben mit meinem Sohn Isaak!
11 Dieses Wort mißfiel Abraham sehr um seines Sohnes willen. 12 Aber Gott sprach zu Abraham: Es soll dir das nicht mißfallen! Höre auf alles, was Sarah dir sagt wegen des Knaben und deiner Magd; denn in Isaak soll deine eigentliche Nachkommenschaft[b] berufen werden. 13 Doch ich will auch den Sohn der Magd zum Volk machen, weil er dein Abkomme ist.
14 Da stand Abraham am Morgen früh auf und nahm Brot und einen Schlauch voll Wasser, gab es Hagar und legte es auf ihre Schulter; er gab ihr auch den Knaben und schickte sie fort. Sie ging und irrte in der Wüste Beer-Scheba umher.
15 Da nun das Wasser im Schlauch ausgegangen war, warf sie den Knaben unter einen Strauch, 16 ging hin und setzte sich gegenüber, einen Bogenschuß weit entfernt; denn sie sprach: Ich kann des Knaben Sterben nicht sehen! Und sie saß ihm gegenüber, erhob ihre Stimme und weinte.
17 Da erhörte Gott die Stimme des Knaben, und der Engel Gottes rief der Hagar vom Himmel her und sprach zu ihr: Was ist dir, Hagar? Fürchte dich nicht, denn Gott hat die Stimme des Knaben erhört, da wo er liegt. 18 Steh auf, nimm den Knaben und fasse ihn mit deiner Hand, denn ich will ihn zu einem großen Volk machen!
19 Und Gott öffnete ihr die Augen, daß sie einen Wasserbrunnen sah. Da ging sie hin und füllte den Schlauch mit Wasser und tränkte den Knaben.
20 Und Gott war mit dem Knaben; der wuchs und wohnte in der Wüste und wurde ein Bogenschütze. 21 Und er wohnte in der Wüste Paran, und seine Mutter nahm ihm eine Frau aus Ägypten.
Söhne der Knechtschaft und Söhne der Freiheit
21 Saget mir, die ihr unter dem Gesetz sein wollt: höret ihr das Gesetz nicht? 22 Es steht doch geschrieben, daß Abraham zwei Söhne hatte, einen von der Sklavin, den andern von der Freien. 23 Der von der Sklavin war nach dem Fleisch geboren, der von der Freien aber kraft der Verheißung. 24 Das hat einen bildlichen Sinn: Es sind zwei Bündnisse; das eine von dem Berge Sinai[a], das zur Knechtschaft gebiert, das ist Hagar. 25 Denn „Hagar“ bedeutet in Arabien den Berg Sinai und entspricht dem jetzigen Jerusalem, weil dieses samt seinen Kindern in Knechtschaft ist. 26 Das obere Jerusalem aber ist frei, und dieses ist unsere Mutter. 27 Denn es steht geschrieben:
„Freue dich, Unfruchtbare, die du nicht gebierst; brich in Jubel aus und schreie, die du nicht in Wehen liegst, denn die Vereinsamte hat mehr Kinder als die, welche den Mann hat.“
28 Wir aber, Brüder, sind nach der Weise des Isaak Kinder der Verheißung. 29 Doch gleichwie damals der nach dem Fleisch Geborene den nach dem Geist [Geborenen] verfolgte, so auch jetzt. 30 Was sagt aber die Schrift: „Stoße aus die Sklavin und ihren Sohn! Denn der Sohn der Sklavin soll nicht erben mit dem Sohn der Freien.“ 31 So sind wir also, meine Brüder, nicht Kinder der Sklavin, sondern der Freien.
Freiheit in Christus
5 Für die Freiheit hat uns Christus befreit; so stehet nun fest und lasset euch nicht wieder in ein Joch der Knechtschaft spannen!
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