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Old/New Testament

Each day includes a passage from both the Old Testament and New Testament.
Duration: 365 days
Schlachter 2000 (SCH2000)
Version
Hesekiel 24-26

Letzte Gerichtsworte über Jerusalem. Das Gleichnis vom rostigen Topf

24 Im neunten Jahr, im zehnten Monat, am zehnten Tag des Monats, erging das Wort des Herrn an mich folgendermaßen:

Menschensohn, schreibe dir den Namen dieses Tages auf, ja, eben dieses heutigen Tages; denn der König von Babel rückt an eben diesem Tag gegen Jerusalem heran!

Und du sollst dem widerspenstigen Haus ein Gleichnis vortragen und zu ihnen sagen: So spricht Gott, der Herr: Setze den Topf auf, setze ihn auf und gieße auch Wasser hinein!

Sammle die Fleischstücke dafür, alle guten Stücke, Lende und Schulter, und fülle ihn mit den besten Knochen;

nimm das Beste von den Schafen und schichte auch Holzscheite darunter auf; lass es tüchtig sieden, damit auch seine Knochen darin gut kochen!

Darum, so spricht Gott, der Herr: Wehe der blutbefleckten Stadt, dem Topf, an dem noch der Rost hängt und von dem der Rost nicht abgefegt ist! Nimm Fleischstück um Fleischstück heraus, ohne das Los darüber zu werfen!

Denn ihr Blut ist noch mitten in ihr. Sie hat es auf einen nackten Felsen gegossen und nicht auf die Erde geschüttet, dass man es mit Staub hätte zudecken können.

Um meinen Zorn auflodern zu lassen und Rache zu nehmen, habe ich ihr Blut auf einen nackten Felsen gießen lassen, dass man es nicht zudecken kann.

Darum, so spricht Gott, der Herr: Wehe der blutdürstigen Stadt! Auch ich will einen großen Holzstoß aufrichten!

10 Trage viel Holz zusammen, zünde das Feuer an, koche das Fleisch gar, bereite eine Brühe, und die Knochen sollen anbrennen!

11 Stelle danach den leeren Topf auf seine Kohlen, damit sein Erz heiß und glühend wird, damit seine Unreinheit in ihm schmilzt und sein Rost verzehrt wird.

12 Es ist vergebliche Mühe! Der viele Rost geht doch nicht weg, sein Rost bleibt auch im Feuer.

13 Du begehst wieder Unzucht in deiner Unreinheit! Weil ich dich reinigen wollte und du dich nicht reinigen ließest, so sollst du von deiner Unreinheit nicht mehr gereinigt werden, bis ich meinen Zorn an dir gestillt habe.

14 Ich, der Herr, habe es gesagt; es kommt dazu, und ich werde es tun! Ich lasse nicht nach, ich schone nicht, und es soll mich auch nicht reuen. Man wird dich richten nach deinem Wandel und nach deinen Taten!, spricht Gott, der Herr.

Hesekiels zeichenhaftes Verhalten beim Tod seiner Ehefrau

15 Und das Wort des Herrn erging an mich folgendermaßen:

16 Menschensohn, siehe, ich will die Lust deiner Augen durch einen [plötzlichen] Schlag von dir wegnehmen; aber du sollst weder klagen noch weinen und keine Tränen darüber vergießen.

17 Seufze still, aber veranstalte keine Totenklage! Binde deinen Kopfbund um und lege deine Schuhe an deine Füße; verhülle den Bart nicht und iss das Brot der Leute nicht[a]!

18 Und ich redete am Morgen früh zu dem Volk, und am Abend starb meine Frau. Da handelte ich am anderen Morgen so, wie mir geboten war.

19 Da sprach das Volk zu mir: Willst du uns nicht wissen lassen, was das für uns bedeuten soll, was du da tust?

20 Ich antwortete ihnen: Das Wort des Herrn ist so an mich ergangen:

21 Sprich zu dem Haus Israel: So spricht Gott, der Herr: Seht, ich will mein Heiligtum entweihen, euren höchsten Stolz, die Lust eurer Augen und das Verlangen eurer Seelen; und eure Söhne und eure Töchter, die ihr zurückgelassen habt, sollen durchs Schwert fallen.

22 Da werdet ihr handeln, wie ich gehandelt habe; ihr werdet den Bart nicht verhüllen und das Brot der Leute nicht essen,

23 und ihr werdet euren Kopfbund auf dem Kopf behalten und eure Schuhe an euren Füßen; ihr werdet weder klagen noch weinen, sondern ihr werdet in euren Missetaten dahinschwinden und miteinander seufzen.

24 Und so wird Hesekiel für euch ein Zeichen sein; ihr werdet genau so handeln, wie er gehandelt hat; und wenn es eintreffen wird, werdet ihr erkennen, dass ich Gott, der Herr, bin!

25 Du aber, Menschensohn, siehe, an dem Tag, da ich ihnen ihre starke Burg[b] wegnehmen werde, den prächtigen Gegenstand ihrer Freude, die Lust ihrer Augen, das Verlangen ihrer Seelen, ihre Söhne und ihre Töchter

26 — an jenem Tag wird ein Entflohener zu dir kommen, dass du es mit eigenen Ohren hören kannst.

27 An jenem Tag wird dein Mund vor dem Entflohenen aufgetan werden, dass du reden und nicht mehr stumm sein wirst; und du wirst für sie ein Zeichen sein, und sie werden erkennen, dass ich der Herr bin.

Gerichtsworte über die benachbarten Heidenvölker

Über die Ammoniter

25 Und das Wort des Herrn erging an mich folgendermaßen:

Menschensohn, wende dein Angesicht gegen die Ammoniter und weissage gegen sie;

und sprich zu den Ammonitern: Hört das Wort Gottes, des Herrn! So spricht Gott, der Herr: Weil du »Ha! Ha!« gerufen hast über mein Heiligtum, weil es entweiht ist, und über das Land Israel, weil es verwüstet ist, und über das Haus Juda, weil es in die Verbannung wandern musste;

darum siehe, will ich dich den Söhnen des Ostens[c] zum Besitztum geben; die sollen ihre Zeltlager in dir aufschlagen und ihre Wohnungen in dir errichten; sie sollen deine Früchte essen und deine Milch trinken.

Ich will Rabba zu einer Weide für Kamele machen und das Ammoniterland zu einem Lagerplatz der Herden; und ihr sollt erkennen, dass ich der Herr bin!

Denn so spricht Gott, der Herr: Weil du mit den Händen geklatscht und mit den Füßen gestampft hast, ja, dich von Herzen mit aller Verachtung über das Land Israel gefreut hast,

darum, siehe, will ich meine Hand gegen dich ausstrecken und dich den Heiden zum Raub übergeben und dich aus den Völkern ausrotten und dich aus den Ländern vertilgen und dich verwüsten; und du sollst erkennen, dass ich der Herr bin!

Über die Moabiter

So spricht Gott, der Herr: Weil Moab und Seir sprechen: »Siehe, das Haus Juda ist wie alle Heidenvölker!«,

darum, siehe, will ich Moabs Bergseite entblößen von den Städten, von den Städten an seinen Grenzen, die eine Zierde des Landes sind, nämlich Beth-Jesimot, Baal-Meon und Kirjataim.

10 Den Söhnen des Ostens will ich sie mitsamt dem Ammoniterland zum Erbe geben, sodass man unter den Heidenvölkern nicht mehr an die Ammoniter gedenken wird.

11 Und über Moab will ich Gericht halten; und sie sollen erkennen, dass ich der Herr bin!

Über die Edomiter

12 So spricht Gott, der Herr: Weil Edom Rachsucht geübt hat am Haus Juda und sich damit schwer verschuldet hat, indem es sich an ihnen rächte,

13 darum, so spricht Gott, der Herr: Ich will meine Hand gegen Edom ausstrecken und Menschen und Vieh darin ausrotten. Von Teman an will ich es in Trümmer legen, und bis nach Dedan sollen sie durchs Schwert fallen!

14 Und ich will meine Rache an Edom vollstrecken durch die Hand meines Volkes Israel; diese sollen an Edom handeln nach meinem Zorn und nach meinem Grimm, sodass sie meine Rache kennenlernen sollen, spricht Gott, der Herr.

Über die Philister

15 So spricht Gott, der Herr: Weil die Philister aus Rachsucht gehandelt und Rache geübt haben in Verachtung des Lebens und in ewiger Feindschaft, um zu verderben,

16 darum, so spricht Gott, der Herr: Siehe, ich will meine Hand gegen die Philister ausstrecken und die Kreter[d] ausrotten und den Überrest an der Meeresküste umbringen.

17 Ich will große Rache an ihnen üben durch grimmige Züchtigungen; und sie sollen erkennen, dass ich der Herr bin, wenn ich meine Rache über sie bringe!

Weissagung gegen Tyrus

26 Und es geschah im elften Jahr, am ersten Tag des Monats, da erging das Wort des Herrn an mich folgendermaßen:

Menschensohn, weil Tyrus über Jerusalem ausgerufen hat: »Ha! Ha! Es ist zerbrochen, das Tor der Völker; es öffnet sich mir! Nun werde ich [alles] in Fülle haben, weil es verwüstet ist!«,

darum, so spricht Gott, der Herr: Siehe, ich komme über dich, Tyrus, und will viele Völker gegen dich heraufführen, wie das Meer seine Wellen heraufführt!

Und sie werden die Mauern von Tyrus zerstören und ihre Türme niederreißen; und ich will das Erdreich von ihr wegfegen und sie zu einem kahlen Felsen machen;

zu einem Ort, wo man die Fischernetze ausspannt, soll sie werden inmitten des Meeres. Ich habe es gesagt, spricht Gott, der Herr, sie soll den Völkern zur Beute werden!

Und ihre Tochterstädte auf dem Festland sollen durchs Schwert umkommen; und sie sollen erkennen, dass ich der Herr bin.

Denn so spricht Gott, der Herr: Siehe, ich bringe Nebukadnezar, den König von Babel, der ein König aller Könige ist, von Norden her über Tyrus, mit Rossen, Streitwagen und Reitern und mit einem großen Haufen Volk.

Er wird deine Tochterstädte auf dem Festland mit dem Schwert umbringen, und gegen dich wird er Belagerungstürme aufstellen und einen Wall gegen dich aufwerfen und den Schild gegen dich aufstellen.

Er wird auch seine Sturmböcke gegen deine Mauern einsetzen und deine Türme mit seinen Brecheisen niederreißen.

10 Der Staub von der Menge seiner Pferde wird dich bedecken; deine Mauern werden erbeben vor dem Getümmel der Reiter, Räder und Streitwagen, wenn der Feind durch deine Tore einzieht, wie man in eine eroberte Stadt einzuziehen pflegt.

11 Er wird mit den Hufen seiner Pferde alle deine Gassen zertreten; er wird dein Volk mit dem Schwert töten, und die Gedenksäulen deiner Macht werden zu Boden sinken.

12 Und sie[e] werden deinen Reichtum rauben und deine Handelsgüter plündern; sie werden deine Mauern niederreißen und deine prächtigen Häuser zerstören; sie werden deine Steine, dein Holz und deinen Schutt ins Wasser werfen.

13 So will ich dem Lärm deiner Lieder ein Ende machen, und dein Saitenspiel soll künftig nicht mehr gehört werden.

14 Ich will einen kahlen Felsen aus dir machen; du sollst ein Ort werden, wo man die Fischernetze ausspannt, und du sollst nicht wieder aufgebaut werden. Denn ich, der Herr, habe es gesagt!, spricht Gott, der Herr.

15 So spricht Gott, der Herr, zu Tyrus: Werden nicht von dem Getöse deines Falls, von dem Seufzen der Erschlagenen, von dem Morden in deiner Mitte die Inseln[f] erbeben?

16 Und alle Fürsten am Meer werden von ihren Thronen herabsteigen; sie werden ihre Mäntel ablegen und ihre gestickten Gewänder ausziehen; in Schrecken werden sie sich kleiden, auf dem Boden sitzen; sie werden jeden Augenblick erzittern und sich über dich entsetzen.

17 Und sie werden ein Klagelied über dich anstimmen und zu dir sagen: Ach, wie bist du zugrunde gegangen, in der man über den Meeren thronte, du berühmte Stadt, die mächtig war auf dem Meer, sie und ihre Einwohner, die Schrecken einflößte allen, die um sie her wohnen!

18 Jetzt werden die Inseln zittern, am Tag deines Falls, ja, die Inseln im Meer sind bestürzt wegen deines Untergangs!

19 Denn so spricht Gott, der Herr: Wenn ich dich zur verwüsteten Stadt mache, gleich den unbewohnten Städten, wenn ich die Flut gegen dich aufsteigen lasse und die großen Wasser dich bedecken,

20 dann lasse ich dich hinabfahren mit denen, die in die Grube hinabfahren, zu dem Volk der Vorzeit, dass du in den untersten Örtern der Erde wohnen sollst, gleich uralten Ruinen, mit denen, die in die Grube hinabgefahren sind, damit du unbewohnt bleibst. Aber im Land der Lebendigen schenke ich Herrlichkeit.

21 Zum Schrecken will ich dich machen, und du sollst nicht mehr sein! Man wird dich suchen, aber du sollst ewiglich nicht mehr gefunden werden!, spricht Gott, der Herr.

1 Petrus 2

So legt nun ab alle Bosheit und allen Betrug und Heuchelei und Neid und alle Verleumdungen,

und seid als neugeborene Kindlein begierig nach der unverfälschten Milch des Wortes[a], damit ihr durch sie heranwachst,

wenn ihr wirklich geschmeckt habt, dass der Herr freundlich ist.

Jesus Christus als Eckstein des Hauses Gottes. Die Berufung der Gemeinde als heiliges Priestertum

Da ihr zu ihm gekommen seid, zu dem lebendigen Stein, der von den Menschen zwar verworfen, bei Gott aber auserwählt und kostbar ist,

so lasst auch ihr euch nun als lebendige Steine aufbauen, als ein geistliches Haus, als ein heiliges Priestertum, um geistliche Opfer darzubringen, die Gott wohlgefällig[b] sind durch Jesus Christus.

Darum steht auch in der Schrift: »Siehe, ich lege in Zion einen auserwählten, kostbaren Eckstein, und wer an ihn glaubt, soll nicht zuschanden werden«.[c]

Für euch nun, die ihr glaubt, ist er kostbar; für die aber, die sich weigern zu glauben, gilt: »Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, gerade der ist zum Eckstein geworden«,

ein »Stein des Anstoßes« und ein »Fels des Ärgernisses«.[d] Weil sie sich weigern, dem Wort zu glauben, nehmen sie Anstoß, wozu sie auch bestimmt sind.

Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, ein königliches Priestertum, ein heiliges Volk, ein Volk des Eigentums, damit ihr die Tugenden[e] dessen verkündet, der euch aus der Finsternis berufen hat zu seinem wunderbaren Licht

10 — euch, die ihr einst nicht ein Volk wart, jetzt aber Gottes Volk seid, und einst nicht begnadigt wart, jetzt aber begnadigt seid.

Der Wandel des Gläubigen als Fremdling in dieser Welt

11 Geliebte, ich ermahne euch als Gäste und Fremdlinge[f]: Enthaltet euch der fleischlichen Begierden, die gegen die Seele streiten;

12 und führt einen guten Wandel unter den Heiden, damit sie da, wo sie euch als Übeltäter verleumden, doch aufgrund der guten Werke, die sie gesehen haben, Gott preisen am Tag der Untersuchung.

13 Ordnet euch deshalb aller menschlichen Ordnung unter um des Herrn willen, es sei dem König als dem Oberhaupt

14 oder den Statthaltern als seinen Gesandten zur Bestrafung der Übeltäter und zum Lob derer, die Gutes tun.

15 Denn das ist der Wille Gottes, dass ihr durch Gutestun die Unwissenheit der unverständigen Menschen zum Schweigen bringt;

16 als Freie, und nicht als solche, die die Freiheit als Deckmantel für die Bosheit benutzen, sondern als Knechte Gottes.

17 Erweist jedermann Achtung, liebt die Bruderschaft, fürchtet Gott, ehrt den König!

Das Verhältnis der Gläubigen zu Vorgesetzten. Das herrliche Vorbild Jesu Christi

18 Ihr Hausknechte, ordnet euch in aller Furcht euren Herren unter, nicht nur den guten und milden, sondern auch den verkehrten!

19 Denn das ist Gnade, wenn jemand aus Gewissenhaftigkeit gegenüber Gott Kränkungen erträgt, indem er zu Unrecht leidet.

20 Denn was ist das für ein Ruhm, wenn ihr geduldig Schläge ertragt, weil ihr gesündigt habt? Wenn ihr aber für Gutestun leidet und es geduldig ertragt, das ist Gnade bei Gott.

21 Denn dazu seid ihr berufen, weil auch Christus für uns gelitten und uns ein Vorbild hinterlassen hat, damit ihr seinen Fußstapfen nachfolgt.

22 »Er hat keine Sünde getan, es ist auch kein Betrug in seinem Mund gefunden worden«;[g]

23 als er geschmäht wurde, schmähte er nicht wieder, als er litt, drohte er nicht, sondern übergab es dem, der gerecht richtet.

24 Er hat unsere Sünden selbst an seinem Leib getragen auf dem Holz, damit wir, den Sünden gestorben, der Gerechtigkeit leben mögen; durch seine Wunden seid ihr heil geworden.

25 Denn ihr wart wie Schafe, die in die Irre gehen;[h] jetzt aber habt ihr euch bekehrt zu dem Hirten und Hüter[i] eurer Seelen.

Schlachter 2000 (SCH2000)

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