Print Page Options
Previous Prev Day Next DayNext

Old/New Testament

Each day includes a passage from both the Old Testament and New Testament.
Duration: 365 days
Schlachter 2000 (SCH2000)
Version
Hohelied 6-8

Die Freude der Wiedervereinigung

Die Töchter Jerusalems:

Wohin ist dein Geliebter gegangen,
du Schönste unter den Frauen?
Wohin hat sich dein Geliebter gewandt?
Wir wollen ihn mit dir suchen!

Sulamit:

Mein Geliebter ist in seinen Garten hinabgegangen,
zu den Balsambeeten,
um sich in den Gärten zu ergehen
und Lilien zu pflücken!

Ich bin meines Geliebten,
und mein Geliebter ist mein,
der unter den Lilien weidet.

Salomo:

Du bist schön, meine Freundin, wie Tirza[a],
lieblich wie Jerusalem,
furchtgebietend wie Heerscharen mit Kriegsbannern!

Wende deine Augen ab von mir,
denn sie überwältigen mich!
Dein Haar gleicht der Ziegenherde,
die vom Bergland Gilead herabwallt.

Deine Zähne gleichen einer Herde Mutterschafe,
die von der Schwemme kommen,
die allesamt Zwillinge tragen,
und von denen keines unfruchtbar ist.

Wie Granatapfelhälften sind deine Schläfen
hinter deinem Schleier.

Sechzig Königinnen sind es,
und achtzig Nebenfrauen,
dazu Jungfrauen ohne Zahl;

[doch] diese eine ist meine Taube,
meine Makellose;
sie ist die Einzige ihrer Mutter,
sie ist die Auserwählte[b] derer, die sie geboren hat.
Die Töchter sahen sie
und priesen sie glücklich,
die Königinnen und Nebenfrauen
rühmten sie:

10 Wer ist sie, die hervorglänzt wie das Morgenrot,
schön wie der Mond,
klar[c] wie die Sonne,
furchtgebietend wie Heerscharen mit Kriegsbannern?

Sulamit:

11 Zum Nussgarten war ich hinabgegangen,
um die grünen Triebe des Tales[d] zu betrachten,
um zu sehen, ob der Weinstock ausgeschlagen,
ob die Granatbäume Blüten getrieben hätten

12 — ich wusste nicht, dass mein Verlangen[e] mich gesetzt hatte
auf die Wagen meines edlen Volkes.

Die Schönheit der Braut und ihre Zuneigung zu dem Geliebten Die Töchter Jerusalems:

Dreh dich, dreh dich, o Sulamit,
dreh dich, dreh dich, dass wir dich betrachten!

Sulamit:

Was wollt ihr Sulamit betrachten
wie den Reigen von Mahanaim?

Die Töchter Jerusalems:

Wie schön sind deine Schritte in den Schuhen,
du Tochter eines Edlen!
Die Wölbungen deiner Hüften sind wie ein Schmuckstück,
von Künstlerhand gemacht.

Dein Schoß[f] ist wie eine runde Schale,
in der der Mischwein nicht fehlt;
dein Leib ist wie aufgehäufte Weizenkörner,
mit Lilien eingefasst;

deine beiden Brüste gleichen zwei jungen Gazellen,
Gazellenzwillingen;

dein Hals gleicht einem Turm aus Elfenbein,
deine Augen den Teichen von Hesbon am Tor Batrabbim;[g]
deine Nase ist wie der Libanonturm,
der nach Damaskus schaut.

Dein Haupt gleicht dem Karmel,
und dein herabhängendes Haupthaar dem Purpur;
der König ist gefesselt durch deine Locken.

Salomo:

Wie schön bist du und wie lieblich,
o Liebe voller Wonnen!

Dieser dein Wuchs ist der Palme gleich,
und deine Brüste den Trauben.

Ich sprach: Ich will die Palme besteigen
und ihre Zweige erfassen;
dann werden deine Brüste mir sein
wie Trauben des Weinstocks,
und der Duft deiner Nase wie Äpfel,

10 und dein Gaumen wie der beste Wein —

Sulamit:

… der meinem Geliebten sanft hinuntergleitet,
Über die Lippen der Schlafenden rieselt.

11 Ich gehöre meinem Geliebten,
und sein Verlangen steht nach mir!

12 Komm, mein Geliebter,
wir wollen aufs Feld hinausgehen,
in den Dörfern übernachten;

13 wir wollen früh zu den Weinbergen aufbrechen,
nachsehen, ob der Weinstock ausgeschlagen hat,
ob die Blüten sich geöffnet haben,
ob die Granatbäume blühen;
dort will ich dir meine Liebe schenken!

14 Die Alraunen[h] verbreiten Duft,
und über unseren Türen sind allerlei edle Früchte;
neue und alte
habe ich dir, mein Geliebter, aufbewahrt!

Die Macht der Liebe Sulamit:

Ach, dass du mir wärst wie ein Bruder,
der die Brüste meiner Mutter sog!
Dann dürfte ich dich doch küssen,
wenn ich dich draußen träfe,
ohne dass man mich deshalb verachtete.

Ich wollte dich führen, dich bringen
ins Haus meiner Mutter;
du würdest mich lehren;
ich würde dich mit Würzwein tränken,
mit meinem Granatäpfelmost.

Seine Linke sei unter meinem Haupt,
und seine Rechte umfange mich!

Ich beschwöre euch, ihr Töchter Jerusalems:
Erregt und erweckt nicht die Liebe,
bis es ihr gefällt!

Die Töchter Jerusalems:

Wer ist sie, die da heraufkommt von der Wüste,
gestützt auf ihren Geliebten?

Salomo:

Unter dem Apfelbaum weckte ich dich auf;
dort litt deine Mutter Wehen für dich,
dort litt sie Wehen, die dich gebar.

Setze mich wie ein Siegel auf dein Herz,
wie ein Siegel an deinen Arm!
Denn die Liebe ist stark wie der Tod,
und ihr Eifer unbezwinglich[i] wie das Totenreich;
ihre Glut ist Feuerglut,
eine Flamme des Herrn.

Große Wasser können die Liebe nicht auslöschen,
und Ströme sie nicht ertränken.
Wenn einer allen Reichtum seines Hauses um die Liebe gäbe,
so würde man ihn nur verachten!

Die Töchter Jerusalems:

Wir haben eine kleine Schwester,
die noch keine Brüste hat.
Was tun wir nun mit unserer Schwester
an dem Tag, da man um sie wirbt?

Ist sie eine Mauer, so bauen wir
eine silberne Zinne darauf;
ist sie aber eine Tür,
so verschließen wir sie
mit einem Zedernbrett!

Sulamit:

10 Ich bin eine Mauer,
und meine Brüste sind wie Türme;
da wurde ich in seinen Augen
wie eine, die Frieden gefunden hat.

11 Salomo hatte einen Weinberg
bei Baal-Hamon;
er übergab den Weinberg den Hütern,
jeder sollte für seine Frucht tausend Silberlinge bringen.

12 Mein eigener Weinberg liegt vor mir;
die tausend gehören dir, o Salomo,
und zweihundert den Hütern seiner Frucht!

Salomo:

13 Die du in den Gärten wohnst,
die Gefährten lauschen deiner Stimme;
Lass mich sie hören!

Sulamit:

14 Eile dahin, mein Geliebter,
und sei der Gazelle gleich
oder dem jungen Hirsch
auf den Balsambergen!

Galater 4

Ich sage aber: Solange der Erbe unmündig ist, besteht zwischen ihm und einem Knecht kein Unterschied, obwohl er Herr aller Güter ist;

sondern er steht unter Vormündern und Verwaltern bis zu der vom Vater festgesetzten Zeit.

Ebenso waren auch wir, als wir noch unmündig waren, den Grundsätzen der Welt als Knechte unterworfen.

Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und unter das Gesetz getan,

damit er die, welche unter dem Gesetz waren, loskaufte, damit wir die Sohnschaft empfingen.

Weil ihr nun Söhne seid, hat Gott den Geist seines Sohnes in eure Herzen gesandt, der ruft: Abba, Vater!

So bist du also nicht mehr Knecht, sondern Sohn; wenn aber Sohn, dann auch Erbe Gottes durch Christus.

Warnender Zuspruch des Apostels

Damals aber, als ihr Gott nicht kanntet, dientet ihr denen, die von Natur nicht Götter sind.

Jetzt aber, da ihr Gott erkannt habt, ja vielmehr von Gott erkannt seid, wieso wendet ihr euch wiederum den schwachen und armseligen Grundsätzen zu, denen ihr von Neuem dienen wollt?

10 Ihr beachtet Tage und Monate und Zeiten und Jahre.[a]

11 Ich fürchte um euch, dass ich am Ende vergeblich um euch gearbeitet habe.

12 Werdet doch wie ich, denn ich bin wie ihr! Ich bitte euch, ihr Brüder! Ihr habt mir nichts zuleide getan;

13 ihr wisst aber, dass ich euch in Schwachheit des Fleisches zum ersten Mal das Evangelium verkündigt habe.

14 Und meine Anfechtung in meinem Fleisch habt ihr nicht verachtet oder gar verabscheut, sondern wie einen Engel Gottes nahmt ihr mich auf, wie Christus Jesus.

15 Was war denn eure Glückseligkeit? Denn ich gebe euch das Zeugnis, dass ihr wenn möglich eure Augen ausgerissen und mir gegeben hättet.

16 Bin ich also euer Feind geworden, weil ich euch die Wahrheit sage?

17 Sie eifern um euch nicht in edler Weise, sondern wollen euch ausschließen[b], damit ihr um sie eifert.

18 Das Eifern ist aber gut, wenn es für das Gute geschieht, und zwar allezeit, nicht nur, wenn ich bei euch anwesend bin.

19 Meine Kinder[c], um die ich noch einmal Geburtswehen leide, bis Christus in euch Gestalt gewinnt

20 — wie gerne wollte ich jetzt bei euch sein und in anderem Ton zu euch reden, denn ich weiß nicht, woran ich mit euch bin!

Die Kinder der Magd und die Kinder der Freien

21 Sagt mir, die ihr unter dem Gesetz sein wollt: Hört ihr das Gesetz nicht?

22 Es steht doch geschrieben, dass Abraham zwei Söhne hatte, einen von der [leibeigenen] Magd[d], den anderen von der Freien.

23 Der von der Magd war gemäß dem Fleisch geboren, der von der Freien aber kraft der Verheißung.

24 Das hat einen bildlichen Sinn[e]: Dies sind nämlich die zwei Bündnisse; das eine vom Berg Sinai, das zur Knechtschaft gebiert, das ist Hagar.

25 Denn »Hagar« bedeutet den Berg Sinai in Arabien und entspricht dem jetzigen Jerusalem, und es ist in Knechtschaft samt seinen Kindern.

26 Das obere Jerusalem aber ist frei, und dieses ist die Mutter von uns allen.

27 Denn es steht geschrieben: »Freue dich, du Unfruchtbare, die du nicht gebierst; brich in Jubel aus und jauchze, die du nicht in Wehen liegst, denn die Vereinsamte hat mehr Kinder als die, welche den Mann hat«.[f]

28 Wir aber, Brüder, sind nach der Weise des Isaak Kinder der Verheißung.

29 Doch gleichwie damals der gemäß dem Fleisch Geborene den gemäß dem Geist [Geborenen] verfolgte, so auch jetzt.

30 Was aber sagt die Schrift? »Treibe die Magd hinaus und ihren Sohn! Denn der Sohn der Magd soll nicht erben mit dem Sohn der Freien«.[g]

31 So sind wir also, Brüder, nicht Kinder der [leibeigenen] Magd, sondern der Freien.

Schlachter 2000 (SCH2000)

Copyright © 2000 by Société Biblique de Genève