Old/New Testament
Nur du kannst helfen!
54 Von David, zum Nachdenken. Mit Saiteninstrumenten zu begleiten.
2 Dieses Lied stammt aus der Zeit, als die Sifiter zu Saul gekommen waren, um ihm mitzuteilen: »David hält sich bei uns versteckt!«[a]
3 Gott, mach deinem Namen Ehre und hilf mir!
Verschaffe mir Recht durch deine Kraft!
4 Gott, höre mein Gebet,
achte auf mein Schreien!
5 Menschen, die ich nicht kenne, fallen über mich her.
Sie schrecken vor keiner Gewalttat zurück,
ja, sie trachten mir nach dem Leben.
Du, Gott, bist ihnen völlig gleichgültig!
6 Aber ich weiß: Gott ist mein Helfer,
der Herr setzt sich stets für mich ein.
7 Er wird dafür sorgen, dass meine Feinde
durch ihre eigene Bosheit zu Fall kommen.
Ja, Gott, beseitige sie! Du bist doch treu!
8 Mit frohem Herzen will ich dir Opfer bringen,
ich will dich preisen, Herr, denn du bist gut.
9 Aus jeder Not hast du mich errettet,
nur so konnte ich die Feinde besiegen.
Vom besten Freund verraten
55 Von David, zum Nachdenken. Mit Saiteninstrumenten zu begleiten.
2 Lass mein Gebet zu dir dringen, o Gott,
und wende dich nicht ab von meinem Flehen!
3 Beachte mich doch und erhöre mein Rufen!
Meine Sorgen lassen mir keine Ruhe, stöhnend irre ich umher.
4 Denn die Feinde pöbeln mich an
und bedrängen mich von allen Seiten.
Diese gottlosen Menschen wollen mir schaden,
voller Hass feinden sie mich an.
5 Mein Herz krampft sich zusammen,
Todesangst überfällt mich.
6 Furcht und Zittern haben mich erfasst,
und vor Schreck bin ich wie gelähmt.
7 Ach, hätte ich doch Flügel wie eine Taube,
dann würde ich an einen sicheren Ort fliegen!
8 Weit weg würde ich fliehen –
bis in die Wüste.
9 Schnell fände ich eine Zuflucht
vor dem Unwetter und dem wütenden Sturm.
10 Herr, verwirre die Sprache meiner Feinde,
damit sie nichts Böses mehr aushecken können!
Denn in der Stadt habe ich gesehen,
dass Streit und rohe Gewalt überhandnehmen.
11 Tag und Nacht machen sie die Runde auf den Mauern.
Die Stadt ist erfüllt von Unrecht und Verderben.
12 In ihren Straßen herrschen Erpressung und Betrug,
und das Verbrechen scheint kein Ende zu nehmen.
13 Wäre es mein Feind, der mich verhöhnt,
dann könnte ich es noch ertragen.
Würde mein erbitterter Gegner sich über mich erheben,
so wüsste ich ihm aus dem Weg zu gehen.
14 Aber du bist es, mein Vertrauter,
mein bester und engster Freund!
15 Wie schön war es damals, als uns noch tiefe Freundschaft verband[b]!
Einmütig gingen wir in Gottes Haus,
gemeinsam mit den anderen Pilgern.
16 Ohne Vorwarnung hole der Tod meine Feinde!
Mitten aus dem Leben sollen sie gerissen werden,
denn die Bosheit herrscht in ihren Herzen und Häusern.
17 Doch ich schreie zu Gott,
und der Herr wird mir helfen.
18 Den ganzen Tag über klage und stöhne ich,
bis er mich hört.
19 Er rettet mich und gibt mir Sicherheit vor den vielen Feinden,
nichts können sie mir jetzt noch anhaben!
20 Gott, der seit Ewigkeiten herrscht, wird mich erhören.
Er bleibt ihnen die Antwort nicht schuldig.
Denn vor ihm haben sie keine Ehrfurcht,
und ändern wollen sie sich auch nicht.
21 Ach, mein ehemaliger Freund hat alle verraten,
die ihm nahestanden, und hat seine Versprechen gebrochen!
22 Seine Worte sind honigsüß,
aber im Herzen ist er voller Hass.
Was er sagt, klingt schmeichelhaft,
aber es verletzt wie Messerstiche.
23 Überlass alle deine Sorgen dem Herrn!
Er wird dich wieder aufrichten;
niemals lässt er den scheitern, der treu zu ihm steht.
24 Gott, du wirst die Mörder und Betrüger ins Grab stürzen;
mitten aus dem Leben wirst du sie reißen.
Ich aber setze mein Vertrauen auf dich!
Besiegte Angst
56 Ein Lied von David, nach der Melodie: »Die Taube verstummt in der Fremde«. Es stammt aus der Zeit, als die Philister ihn in Gat festgenommen hatten.[c]
2 Gott, hab Erbarmen mit mir,
denn man will mich zur Strecke bringen!
Die Feinde bedrängen mich den ganzen Tag.
3 Unaufhörlich greifen sie mich an,
viele bekämpfen mich in ihrem Hochmut.
4 Doch gerade dann, wenn ich Angst habe,
will ich mich dir anvertrauen.
5 Ich lobe Gott für das, was er versprochen hat;
ihm vertraue ich und fürchte mich nicht.
Was kann ein Mensch mir schon antun?
6 Unablässig verdrehen sie, was ich sage,
und überlegen, wie sie mir schaden können.
7 Überall muss ich mit einem Hinterhalt rechnen. Sie beschatten mich
und warten nur darauf, mich umzubringen.
8 Gott, wirf diese Leute[d] in deinem Zorn zu Boden!
Sollten sie bei so viel Bosheit ungeschoren davonkommen?
9 Du siehst doch, wie lange ich schon umherirre!
Jede Träne hast du gezählt,[e]
ja, alle sind in deinem Buch festgehalten.
10 Sobald ich dich um Hilfe bitte,
werden meine Feinde kleinlaut den Rückzug antreten.
Denn das weiß ich: Du, Gott, bist auf meiner Seite!
11 Ich lobe Gott für das, was er versprochen hat,
ja, ich lobe die Zusage des Herrn.
12 Ihm vertraue ich und fürchte mich nicht.
Was kann ein Mensch mir schon antun?
13 Gott, was ich dir versprochen habe,
will ich jetzt einlösen und dir aus Dank Opfer bringen.
14 Denn du hast mich vor dem Tod gerettet,
vor dem Sturz in die Tiefe hast du mich bewahrt.
Ich darf weiterleben – in deiner Nähe.
Du hast mir das Leben neu geschenkt.
Gott steht zu seinem Wort
3 Welchen Vorteil hat man also davon, ein Jude zu sein, und was nützt einem die Beschneidung? 2 Damit hat man den anderen Menschen in jeder Hinsicht viel voraus! Allem voran hat Gott dem jüdischen Volk sein Wort anvertraut. 3 Zwar sind einige ihre eigenen Wege gegangen, aber was ändert das? Kann die Untreue dieser Menschen etwa Gottes Treue aufheben? 4 Niemals! Gott steht auf jeden Fall zu seinem Wort, auch wenn alle Menschen Lügner sind. Es heißt ja schon in der Heiligen Schrift:
»Deine Worte, Gott, werden sich als wahr erweisen, und du wirst siegen, wenn man dich verurteilen will.«[a]
5 Nun könnte man aber einwenden: Müssen wir Gott nicht sogar untreu sein, damit Gottes Treue erst richtig zur Geltung kommt? Ist es dann nicht ungerecht von Gott, wenn er uns wegen unserer Schuld bestraft? 6 Nein, Gott ist nicht ungerecht! Könnte er denn sonst Richter über uns Menschen sein? 7 Aber fragen wir noch einmal: Wie kann Gott mich als Sünder ansehen und verurteilen, wenn doch erst durch meine Falschheit seine Wahrheit in ihrer ganzen Größe aufstrahlt? 8 Wäre es dann nicht viel besser, nach dem Motto zu leben: »Lasst uns das Böse tun, denn es kommt ja letztlich das Gute dabei heraus«? Das legen mir einige in den Mund und verleumden mich damit. Sie alle bekommen von Gott ihre gerechte Strafe.
Vor Gott sind alle Menschen schuldig
9 Haben wir Juden nun irgendeinen Vorzug vor den anderen Menschen?[b] Ich sage: Nein, ganz und gar nicht! Denn eben habe ich bewiesen, dass alle Menschen – ob Juden oder Nichtjuden – unter der Herrschaft der Sünde leben. 10 Dasselbe sagt schon die Heilige Schrift:
»Es gibt keinen, auch nicht einen Einzigen, der ohne Sünde ist. 11 Es gibt keinen, der einsichtig ist und nach Gott fragt. 12 Alle haben sich von ihm abgewandt und sind dadurch für Gott unbrauchbar geworden. Da ist wirklich keiner, der Gutes tut, kein Einziger.[c] 13 Ihre Worte bringen Tod und Verderben.[d] Durch und durch verlogen ist all ihr Reden, und was über ihre Lippen kommt, ist bösartig und todbringend wie Schlangengift.[e] 14 Ihr Mund ist voller Flüche und Gehässigkeiten.[f] 15 Sie sind schnell bereit, Blut zu vergießen. 16 Sie hinterlassen eine Spur der Verwüstung und des Elends. 17 Den Weg zum Frieden kennen sie nicht,[g] 18 denn sie haben keine Ehrfurcht vor Gott.[h]«
19 So steht es in Gottes Gesetz, und wir wissen: Das Gesetz gilt gerade für die, denen es gegeben wurde. Deshalb kann sich keiner herausreden. Alle Menschen auf der Welt sind vor Gott schuldig. 20 Denn kein Mensch wird jemals vor Gott bestehen, indem er die Gebote erfüllt. Das Gesetz zeigt uns vielmehr unsere Sünde auf.
Wen spricht Gott von seiner Schuld frei?
21 Jetzt aber hat Gott uns gezeigt, wie wir vor ihm bestehen können, nämlich unabhängig vom Gesetz. Das ist schon im Gesetz und bei den Propheten bezeugt. 22 Gott spricht jeden von seiner Schuld frei und nimmt jeden an, der an Jesus Christus glaubt. Nur diese Gerechtigkeit lässt Gott gelten.
Denn darin sind die Menschen gleich: 23 Alle sind schuldig geworden und spiegeln nicht mehr die Herrlichkeit wider, die Gott dem Menschen ursprünglich verliehen hatte[i]. 24 Aber was sich keiner verdienen kann, schenkt Gott in seiner Güte: Er nimmt uns an, weil Jesus Christus uns erlöst hat. 25 Um unsere Schuld zu sühnen, hat Gott seinen Sohn am Kreuz vor aller Welt sterben lassen. Jesus hat sein Blut für uns vergossen und mit diesem Opfer die Vergebung für alle erwirkt, die daran glauben. Daran zeigt sich, dass es gerecht von Gott war, als er die Sünden der Menschen bisher ertrug; 26 er hatte Geduld mit ihnen. Jetzt aber vergibt er ihnen ihre Schuld und erweist damit seine Gerechtigkeit. Gott allein ist gerecht und spricht den von seiner Schuld frei, der an Jesus Christus glaubt.
27 Bleibt uns denn nichts, womit wir uns vor Gott rühmen können? – Nein, gar nichts! Woher kommt das? Weil wir nicht aufgrund irgendeines Gesetzes, das unsere eigene Leistung verlangt, von Gott angenommen werden, sondern allein auf der Grundlage unseres Glaubens.[j]
28 Also steht fest: Nicht wegen meiner guten Taten werde ich von meiner Schuld freigesprochen, sondern allein deshalb, weil ich mein Vertrauen auf Jesus Christus setze.
29 Gilt dies vielleicht nur für die Juden, weil Gott ein Gott der Juden ist? Oder gilt das auch für die anderen Völker? Natürlich gilt das auch für sie, denn Gott ist für alle Menschen da. 30 Es ist ein und derselbe Gott, der Juden wie Nichtjuden durch den Glauben an Jesus von ihrer Schuld befreit. 31 Schaffen wir etwa das Gesetz Gottes ab, wenn wir behaupten, dass der Glaube entscheidend ist? Nein, im Gegenteil! Wir bringen es überhaupt erst zur Geltung.
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