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M’Cheyne Bible Reading Plan

The classic M'Cheyne plan--read the Old Testament, New Testament, and Psalms or Gospels every day.
Duration: 365 days
Hoffnung für Alle (HOF)
Version
Rut 1

Ruths Treue und ihre Reise nach Israel (Kapitel 1)

»Dein Gott ist mein Gott!«

1-2 Zu der Zeit, als das Volk Israel von Männern geführt wurde, die man Richter nannte, brach im Land eine Hungersnot aus. Darum verließ ein Mann namens Elimelech aus der Sippe Efrat die Stadt Bethlehem in Juda, wo er gewohnt hatte. Er ging mit seiner Frau Noomi und seinen beiden Söhnen Machlon und Kiljon ins Land Moab und ließ sich dort nieder.

Doch dann starb Elimelech, und Noomi blieb mit ihren Söhnen allein zurück. Die beiden heirateten zwei Frauen aus Moab, sie hießen Orpa und Ruth. Nach etwa zehn Jahren starben auch Machlon und Kiljon. Nun hatte Noomi keinen Mann und keine Söhne mehr.

6-7 Bald darauf erfuhr sie, dass der Herr sich über sein Volk erbarmt und ihm wieder eine gute Ernte geschenkt hatte. Sofort brach sie auf, um in ihre Heimat Juda zurückzukehren. Ihre Schwiegertöchter begleiteten sie.

Unterwegs sagte Noomi zu ihnen: »Geht doch wieder zurück in euer Elternhaus, kehrt um! Möge der Herr euch so viel Liebe erweisen, wie ihr sie den Verstorbenen und mir entgegengebracht habt! Er gebe euch ein neues Zuhause an der Seite eines zweiten Mannes!«

Sie küsste ihre Schwiegertöchter. Die beiden fingen an zu weinen 10 und widersprachen ihr: »Nein, wir wollen mit dir zu deinem Volk gehen!« 11 Doch Noomi entgegnete: »Kehrt doch um, meine Töchter! Warum wollt ihr mich unbedingt begleiten? Ich werde keine Söhne mehr zur Welt bringen, die eure Männer werden könnten.[a] 12 Kehrt um, meine Töchter, geht! Ich bin zu alt, um wieder zu heiraten. Und selbst wenn ich die Hoffnung nicht aufgeben würde, ja, wenn ich noch heute Nacht einen Mann bekommen und dann Söhne zur Welt bringen würde: 13 Wollt ihr etwa so lange warten, bis sie erwachsen sind? Wollt ihr euch bis dahin von allen Männern fernhalten und jede Gelegenheit ausschlagen, noch einmal zu heiraten? Nein, meine Töchter! Der Herr hat sich gegen mich gewandt, euch jedoch möchte ich das harte Schicksal ersparen, das mich getroffen hat.«

14 Da weinten die beiden noch mehr. Orpa küsste ihre Schwiegermutter zum Abschied, Ruth aber wollte sie auf keinen Fall verlassen. 15 Da forderte Noomi sie auf: »Schau, deine Schwägerin kehrt zu ihrem Volk und zu ihrem Gott zurück. Geh doch mit ihr!«

16 Aber Ruth erwiderte: »Besteh nicht darauf, dass ich dich verlasse! Ich will mich nicht von dir trennen. Wo du hingehst, da will auch ich hingehen. Wo du bleibst, da bleibe ich auch. Dein Volk ist mein Volk, und dein Gott ist mein Gott. 17 Wo du stirbst, will ich auch sterben und begraben werden. Nur der Tod kann mich von dir trennen; wenn ich dieses Versprechen nicht halte, soll der Herr mich hart bestrafen!«

18 Noomi merkte, dass Ruth darauf bestand, mit ihr zu gehen, und so versuchte sie nicht mehr, sie zur Umkehr zu überreden. 19 Zu zweit setzten sie ihren Weg nach Bethlehem fort. Als sie dort ankamen, ging es wie ein Lauffeuer durch die Stadt. »Ist das nicht Noomi?«, riefen die Frauen.

20 »Nennt mich nicht länger Noomi (›die Fröhliche‹)«, erwiderte sie, »nennt mich Mara (›die Betrübte‹), denn der allmächtige Gott hat mir ein schweres Schicksal auferlegt: 21 Als ich von hier fortzog, hatte ich alles, was man sich nur wünschen kann. Jetzt lässt mich der Herr mit leeren Händen zurückkehren. Warum nennt ihr mich also noch Noomi? Der Herr hat sein Urteil gegen mich gesprochen; er, der Allmächtige, hat mir bitteres Leid zugefügt.«

22 Als Noomi mit ihrer moabitischen Schwiegertochter Ruth nach Bethlehem kam, begann gerade die Gerstenernte.

Apostelgeschichte 26

Die Verteidigungsrede von Paulus

26 Nun sagte Agrippa zu Paulus: »Du darfst dich jetzt selbst verteidigen.« Paulus hob die Hand zum Gruß und begann: »Ich bin sehr froh, König Agrippa, dass ich mich heute wegen der Anschuldigungen der Juden vor dir rechtfertigen kann; denn du kennst ja die jüdischen Sitten und Streitfragen sehr genau. Darum bitte ich dich, mich geduldig anzuhören.

Weil ich von Jugend an in Jerusalem bei meinem Volk lebte, bin ich allen Juden dort sehr gut bekannt. Wenn sie es nur wollten, könnten sie bezeugen, dass ich von Anfang an zur strengsten jüdischen Glaubensrichtung, zu den Pharisäern, gehört habe. Heute stehe ich nur deshalb vor Gericht, weil ich an die Zusage glaube, die Gott unseren Vorfahren gab. Die zwölf Stämme Israels dienen Gott unablässig Tag und Nacht, weil sie hoffen, die Erfüllung dieser Verheißung zu erleben. Und trotzdem, König Agrippa, werde ich wegen dieser Hoffnung von den Juden angeklagt! Warum erscheint es euch denn so schwer zu glauben, dass Gott Tote auferweckt?

Zwar meinte auch ich zunächst, man müsste den Glauben an Jesus aus Nazareth mit allen Mitteln bekämpfen. 10 Und das habe ich in Jerusalem auch getan. Ich ließ mir eine Vollmacht des Hohenpriesters geben und brachte viele Christen ins Gefängnis. Wenn sie zum Tode verurteilt werden sollten, stimmte ich dafür. 11 In allen Synagogen der Stadt belegte ich sie mit harten Strafen und versuchte sie dahin zu bringen, dass sie Christus verleugnen. In meinem maßlosen Hass verfolgte ich sie schließlich sogar bis ins Ausland.

12 Aus diesem Grund reiste ich im Auftrag der obersten Priester und mit ihrer Vollmacht versehen nach Damaskus. 13 Plötzlich umstrahlte mich und meine Begleiter mitten am Tag, o König, ein Licht vom Himmel, das heller als die Sonne war. 14 Wir stürzten alle zu Boden, und ich hörte eine Stimme in hebräischer Sprache: ›Saul, Saul, warum verfolgst du mich? Dein Kampf gegen mich ist sinnlos.[a]

15 Ich fragte: ›Herr, wer bist du?‹, worauf er antwortete: ›Ich bin Jesus, den du verfolgst! 16 Aber steh jetzt auf; denn ich bin dir erschienen, um dich zu meinem Diener und Zeugen zu machen. Verkünde den Menschen, was du heute erlebt hast und was ich dir in Zukunft zeigen werde. 17 Ich sende dich zu deinem Volk und zu den Völkern, die nichts von mir wissen. Und vor all ihren Angriffen werde ich dich schützen. 18 Du sollst ihnen die Augen öffnen, damit sie sich von der Finsternis dem Licht zuwenden und aus der Herrschaft des Satans zu Gott kommen. Dann werde ich ihnen die Sünden vergeben, und weil sie an mich glauben, haben sie einen Platz unter denen, die zu mir gehören.‹

19 Was diese Erscheinung vom Himmel mir aufgetragen hat, habe ich befolgt, König Agrippa. 20 Zuerst habe ich in Damaskus und Jerusalem gepredigt, dann in Judäa und bei den übrigen Völkern. Überall habe ich verkündet, die Menschen sollten sich von der Sünde abwenden, zu Gott umkehren und durch ihr Leben zeigen, dass es ihnen damit ernst ist.

21 Allein deswegen haben mich die Juden im Tempel ergriffen, und deswegen wollen sie mich umbringen. 22 Aber Gott hat mich bewahrt, so dass ich noch heute vor allen, den Machthabern wie dem einfachen Volk, bezeugen kann, was schon die Propheten und Mose vorhergesagt haben: 23 nämlich dass Christus, der versprochene Retter, leiden muss und als Erster von den Toten auferstehen wird, um den Juden, aber auch allen anderen Völkern das Licht der Rettung zu bringen.«

24 An dieser Stelle unterbrach ihn Festus erregt: »Du bist wahnsinnig, Paulus! Vor lauter Studieren hast du den Verstand verloren!« 25 Doch Paulus erwiderte: »Ich bin nicht wahnsinnig, verehrter Festus. Meine Worte sind wahr und vernünftig. 26 Der König, zu dem ich in aller Offenheit spreche, kann das bestätigen. Ich bin überzeugt, dass er davon erfahren hat, denn schließlich ist das nicht in irgendeinem verborgenen Winkel der Welt geschehen. 27 Glaubst du den Propheten, König Agrippa? Du glaubst ihnen! Ich weiß es.« 28 Jetzt sagte Agrippa: »Es fehlt nicht viel, und du überredest mich noch, ein Christ zu werden!« 29 »Ich bete zu Gott«, entgegnete Paulus, »dass nicht nur du, sondern alle hier über kurz oder lang Christen würden wie ich – allerdings ohne Fesseln!«

30 Da erhoben sich der König, der Statthalter, Berenike und alle anderen. 31 Nach der anschließenden Beratung erklärten sie einstimmig: »Dieser Mann hat nichts getan, wofür er die Todesstrafe oder Haft verdient hätte.« 32 »Wir könnten diesen Mann freilassen«, meinte Agrippa zu Festus, »hätte er nicht verlangt, dass sein Fall vor dem Kaiser verhandelt wird.«

Jeremia 36

Baruch liest Jeremias Schriftrolle im Tempel vor

36 Im 4. Regierungsjahr von König Jojakim, dem Sohn von Josia, sprach der Herr zu Jeremia: »Nimm eine Schriftrolle und schreib alle Botschaften auf, die ich dir für Israel, Juda und die anderen Völker gegeben habe, von der Regierungszeit Josias an bis zum heutigen Tag! Wenn die Bewohner Judas von dem Unheil hören, das ich über sie bringen will, werden sie vielleicht von ihren falschen Wegen umkehren und ihr Leben ändern. Dann will ich ihre Schuld und ihre Sünde vergeben.«

Da rief Jeremia Baruch, den Sohn von Nerija, zu sich und diktierte ihm alles, was der Herr zu ihm gesprochen hatte. Baruch schrieb es auf eine Schriftrolle. Dann gab Jeremia ihm den Auftrag: »Ich darf den Tempel nicht mehr betreten. Darum geh du dorthin und lies die Worte des Herrn vor, so wie ich sie dir diktiert habe! Alle Einwohner Jerusalems und der anderen Städte Judas sollen sie hören, wenn sie sich am Fastentag im Tempel versammeln. Vielleicht flehen sie dann den Herrn um Gnade an und kehren von ihren falschen Wegen um, denn der Herr ist voller Zorn über sie und hat ihnen großes Unheil angedroht.«

Baruch befolgte Jeremias Anweisungen und verkündete die Botschaft des Herrn im Tempel. Im 9. Monat des 5. Regierungsjahres von Jojakim, dem Sohn von Josia, hatte man nämlich das ganze Volk zum Fasten aufgerufen, um den Herrn um Gnade zu bitten. Viele Menschen aus Jerusalem und den anderen Städten Judas waren dazu in den Tempel gekommen. 10 Baruch las Jeremias Worte vor den versammelten Israeliten vor, und alle hörten gespannt zu. Er saß in der Kammer von Gemarja, der ein Sohn des Hofsekretärs Schafan war; die Kammer lag am oberen Vorhof, dicht beim Neuen Tor des Tempels.

11 Als Michaja, ein Sohn von Gemarja und Enkel von Schafan, die Worte des Herrn hörte, 12 lief er zum Königspalast und ging in den Raum des Hofsekretärs. Dort saßen alle führenden Männer beieinander: der Hofsekretär Elischama, Delaja, der Sohn von Schemaja, Elnatan, der Sohn von Achbor, Gemarja, der Sohn von Schafan, Zedekia, der Sohn von Hananja, und die übrigen hohen Würdenträger. 13 Michaja berichtete ihnen, was Baruch vor allen Leuten aus der Schriftrolle vorgelesen hatte. 14 Da schickten die führenden Männer einen Mann namens Jehudi, den Sohn von Netanja, Enkel von Schelemja und Urenkel von Kuschi, zu Baruch und ließen ihm sagen: »Komm zu uns und bring die Schriftrolle mit!« Baruch nahm sie und ging zu ihnen.

15 »Setz dich und lies uns daraus vor«, baten sie ihn. Und so las Baruch ihnen alles vor. 16 Als die Männer die Weissagungen hörten, schauten sie sich entsetzt an und sagten zu Baruch: »Wir müssen das unbedingt dem König melden! 17 Wie bist du dazu gekommen, dies alles aufzuschreiben? Hat Jeremia dir das gesagt?« 18 »Jeremia hat mir jedes Wort diktiert«, antwortete Baruch, »und ich habe alles mit Tinte auf dieser Schriftrolle niedergeschrieben.«

19 »Ihr müsst euch verstecken, du und Jeremia«, rieten die Männer. »Niemand darf wissen, wo ihr seid!«

Jojakim verbrennt die Schriftrolle

20 Sie bewahrten die Rolle im Raum des Hofsekretärs Elischama auf, gingen in den inneren Hof des Palasts und erstatteten dem König Bericht. 21 Jojakim ließ Jehudi die Schriftrolle aus dem Raum von Elischama holen. Dann las Jehudi sie dem König und den führenden Männern vor, die sich um ihn versammelt hatten.

22 Weil es der 9. Monat des Jahres war, saß der König im Winterhaus, und vor ihm stand ein Kohlenbecken, in dem ein Feuer brannte. 23 Sobald Jehudi drei oder vier Spalten vorgelesen hatte, schnitt der König sie mit einem Federmesser ab und warf sie ins Feuer, bis er die ganze Schriftrolle verbrannt hatte.

24 Weder der König noch seine Würdenträger waren entsetzt über das, was sie gehört hatten; niemand zerriss in Trauer sein Gewand. 25 Nur Elnatan, Delaja und Gemarja flehten den König an, die Schriftrolle nicht zu verbrennen, aber er hörte nicht auf sie. 26 Er befahl dem Prinzen Jerachmeel sowie Seraja, dem Sohn von Asriël, und Schelemja, dem Sohn von Abdeel, sie sollten den Schreiber Baruch und den Propheten Jeremia gefangen nehmen. Aber der Herr sorgte dafür, dass man die beiden nicht fand.

Baruch schreibt Gottes Botschaft noch einmal auf

27 Nachdem der König die Schriftrolle verbrannt hatte, die Jeremia Baruch diktiert hatte, gab der Herr Jeremia den Auftrag:

28 »Nimm eine andere Rolle und schreib noch einmal alle Botschaften nieder, die auf der ersten standen! 29 Richte Jojakim aus:

So spricht der Herr: Du hast die erste Rolle verbrannt und Jeremia gefragt: ›Warum kündigst du an, dass der König von Babylonien unser Land ganz bestimmt angreifen und zu einer Wüste machen wird, in der es keine Menschen und Tiere mehr gibt?‹ 30 Höre nun, König von Juda, was ich, der Herr, über dich sage:

In Zukunft wird niemand aus deiner Familie mehr als Nachfolger von David über Juda regieren. Deine Leiche wird man draußen liegen lassen, tagsüber ist sie der Hitze und nachts der Kälte ausgesetzt. 31 Ich bestrafe dich, deine Nachkommen und deine Würdenträger wegen eurer Schuld. Ja, über euch, über die Einwohner Jerusalems und alle Judäer lasse ich das Unheil hereinbrechen, das ich euch angedroht habe, denn ihr wolltet nicht auf mich hören!«

32 Jeremia nahm eine andere Schriftrolle und gab sie dem Schreiber Baruch, dem Sohn von Nerija. Baruch schrieb nach Jeremias Anweisung alle Botschaften der alten Rolle nieder, die König Jojakim von Juda verbrannt hatte. Außerdem wurden noch viele ähnliche Weissagungen hinzugefügt.

Jeremia 45

Eine Botschaft für Baruch

45 Im 4. Regierungsjahr des judäischen Königs Jojakim, des Sohnes von Josia, sagte der Prophet Jeremia zu Baruch, dem Sohn von Nerija, der gerade Jeremias Botschaften auf eine Schriftrolle geschrieben hatte: »So spricht der Herr, der Gott Israels: Baruch, du klagst: ›Ich unglücklicher Mensch! Leide ich nicht schon genug? Und nun lädt mir der Herr noch neuen Kummer auf! Vom vielen Seufzen bin ich völlig erschöpft und finde keine Ruhe!‹ Ich, der Herr, sage dir: Was ich in diesem Land aufgebaut habe, zerstöre ich wieder, und was ich eingepflanzt habe, reiße ich wieder aus! Und da hoffst du, du könntest in Glück und Frieden leben? Erwarte nicht zu viel! Denn ich, der Herr, lasse Unheil über alle Menschen hereinbrechen. Doch eines verspreche ich dir: Wo immer du hingehst, wirst du mit dem Leben davonkommen!«

Psalm 9

Gott richtet und rettet[a]

Ein Lied von David, nach der Melodie: »Vom Sterben des Sohnes«.

Dir, Herr, will ich von ganzem Herzen danken,
    von all deinen wunderbaren Taten will ich erzählen.
Ich freue mich über dich und juble dir zu.
    Ich singe zu deiner Ehre und preise deinen Namen, du höchster Gott!
Denn du schlägst meine Feinde in die Flucht,
    sie stürzen und kommen um!
Durch dein Eingreifen hast du mir Recht verschafft,
    als ein gerechter Richter sitzt du auf dem Thron.
Die feindlichen Völker hast du in ihre Grenzen verwiesen,
die Verbrecher hast du umgebracht
    und alles ausgelöscht, was an sie erinnerte.
Der Feind ist für immer erledigt,
    seine Städte sind nur noch Ruinen. Keiner denkt mehr an sie.

Aber der Herr regiert für immer und ewig,
    sein Richterstuhl steht schon bereit.
Über die ganze Welt wird er ein gerechtes Urteil sprechen
    und allen Völkern seine Entscheidung verkünden.
10 Die Unterdrückten finden Zuflucht bei Gott,
    in schwerer Zeit ist er für sie wie eine sichere Burg.

11 Herr, wer dich kennt, der vertraut dir gern.
    Denn wer sich auf dich verlässt, der ist nie verlassen.
12 Singt für den Herrn, der auf dem Berg Zion wohnt,
    und erzählt allen Völkern von seinen machtvollen Taten!
13 Den Schrei der Wehrlosen überhört er nicht,
    und keine Bluttat lässt er ungestraft.

14 Hab auch Erbarmen mit mir, Herr!
Sieh doch, wie ich leide unter dem Hass meiner Feinde!
    Ich stehe am Rand des Todes – bring mich in Sicherheit!
15 Dann will ich dich in der Stadt Zion loben.
    Alle sollen hören, wie du mich gerettet hast.

16 Die Völker, die andere ins Verderben stürzen wollten,
sind in ihre eigene Falle gelaufen.
    Ihr Netz haben sie gut versteckt ausgelegt –
    und verstrickten sich am Ende selbst darin!
17 So hat der Herr bewiesen, wer er ist:
Er hat Gericht an den Gottlosen geübt!
    Ihre Machenschaften ließ er ihnen zum Verhängnis werden.[b]
18 Ja, die Unheilstifter werden im Totenreich enden,
    alle Völker, die von Gott nichts wissen wollen!
19 Aber wer sein Recht nicht durchsetzen kann,
den hat Gott nicht vergessen.
    Seine Hoffnung wird sich erfüllen,
    auch wenn es zunächst nicht so scheint.

20 Greif ein, Herr! Lass nicht zu,
dass Menschen über dich triumphieren!
    Ruf die Völker vor deinen Thron und sprich ihnen das Urteil!
21 Lass sie vor Angst erzittern, Herr,
    und zeige ihnen, dass sie nur Menschen sind!

Hoffnung für Alle (HOF)

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