Beginning
Rechenschaftsbericht von Petrus vor der Gemeinde in Jerusalem
11 Die Neuigkeit, dass jetzt auch die Nichtjuden Gottes Botschaft angenommen hatten, erreichte schon bald die Apostel und die Christen[a] in Judäa.
2 Als Petrus nun nach Jerusalem zurückkehrte, stellten ihn die Gläubigen der dortigen Gemeinde, die ja alle beschnitten waren,[b] zur Rede. 3 »Du bist in ein Haus gegangen, in dem Unbeschnittene[c] wohnen, und hast sogar mit ihnen gegessen!«, hielten sie ihm vor.[d]
4 Da gab Petrus ihnen einen ausführlichen Bericht über das[e], was geschehen war. 5 »Als ich«, so begann er, »in der Stadt Joppe war und gerade betete, hatte ich[f] eine Vision: Ich sah etwas wie ein riesiges leinenes Tuch herabkommen, das – gehalten an seinen vier Ecken – aus dem Himmel heruntergelassen wurde, bis es sich unmittelbar vor mir befand. 6 Gespannt schaute ich hinein und erblickte die verschiedensten Tiere – Haustiere[g], wilde Tiere, Reptilien und Vögel. 7 Jetzt hörte ich auch eine Stimme, die zu mir sagte: ›Auf, Petrus, schlachte und iss!‹ – 8 ›Auf gar keinen Fall, Herr!‹, entgegnete ich. ›Noch nie in meinem Leben habe ich von etwas Unheiligem oder Unreinem auch nur einen Bissen gegessen!‹ 9 Doch die Stimme aus dem Himmel wiederholte die Aufforderung. ›Was Gott für rein erklärt hat, das behandle du nicht, als wäre es unrein[h]!‹, sagte sie. 10 Und noch ein drittes Mal wurde ich zum Essen aufgefordert.[i] Danach wurde das Tuch mit allem, was darin war,[j] wieder in den Himmel hinaufgezogen.
11 Die Vision war kaum vorüber, da standen drei Männer vor dem Haus, in dem wir[k] uns befanden; sie kamen aus Cäsarea und waren zu mir geschickt worden. 12 Der Geist ´Gottes` sagte mir, ich solle ohne Bedenken[l] mit ihnen gehen, was ich dann auch tat. Diese sechs Brüder hier, ´die ich aus Joppe mitgebracht habe,` begleiteten mich. Wir betraten das Haus des Mannes, ´der nach mir geschickt hatte,` 13 und er erzählte uns, er habe einen[m] Engel in seinem Haus stehen sehen, der zu ihm gesagt habe: ›Schicke Boten nach Joppe zu einem Simon mit dem Beinamen Petrus und bitte ihn, zu dir zu kommen! 14 Was er dir zu sagen hat, wird dir Rettung bringen, dir und allen, die in deinem Haus leben.‹
15 Ich hatte eben erst begonnen[n], zu den Versammelten zu sprechen, als der Heilige Geist auf sie herabkam – genau wie damals am Pfingsttag[o] auf uns. 16 Da musste ich an das Wort denken, das der Herr gesagt hatte: ›Johannes hat mit Wasser getauft; ihr aber werdet mit dem Heiligen Geist getauft werden.‹[p] 17 Gott hat ihnen also, als sie zum Glauben an Jesus Christus, den Herrn, kamen, dieselbe Gabe geschenkt wie uns.[q] Wer bin ich, dass ich es da noch hätte wagen dürfen, mich Gott in den Weg zu stellen?«
18 Als diejenigen, ´die von Petrus Rechenschaft gefordert hatten,` diesen Bericht hörten, verstummte ihre Kritik[r]. Sie priesen Gott und sagten: »Jetzt hat Gott also auch den Nichtjuden die Umkehr zu ihm ermöglicht und hat ihnen damit den Weg zum Leben eröffnet[s].«
In Antiochia entsteht eine Gemeinde aus Juden und Nichtjuden
19 Die ´Christen`, die sich in der Verfolgungszeit nach dem Tod des Stephanus ´über ganz Judäa und Samarien hin` zerstreut hatten, zogen ´zum Teil` noch weiter und kamen bis nach Phönizien und Zypern und bis nach Antiochia[t], aber sie machten die Botschaft Gottes nach wie vor ausschließlich unter Juden bekannt. 20 Doch einige von ihnen – Männer von Zypern und aus der Gegend von Zyrene – wandten sich, als sie nach Antiochia kamen, auch an die nichtjüdischen Einwohner der Stadt[u] und verkündeten ihnen das Evangelium von Jesus, dem Herrn. 21 Und Gott wirkte so mächtig durch sie, dass[v] eine große Zahl ´Nichtjuden ihrer Botschaft` glaubte und sich dem Herrn zuwandte.
22 Von dieser Entwicklung erfuhr auch die Gemeinde in Jerusalem, und Barnabas reiste in ihrem Auftrag[w] nach Antiochia. 23 Als er sah, was dort durch Gottes Gnade geschah, war er glücklich. Er machte allen Mut und forderte sie dazu auf, dem Herrn mit ungeteilter Hingabe[x] treu zu bleiben. 24 Denn er hatte einen edlen Charakter, war mit dem Heiligen Geist erfüllt und hatte einen festen Glauben. Durch seinen Dienst stieg die Zahl derer, die an den Herrn glaubten, ständig an.[y] 25 Schließlich reiste er nach Tarsus, um Saulus zu suchen, 26 und als er ihn gefunden hatte, nahm er ihn mit nach Antiochia. Die beiden waren dann ein ganzes Jahr miteinander in der Gemeinde ´tätig` und unterrichteten viele Menschen ´im Glauben`.
Hier in Antiochia wurden die Jünger ´des Herrn` zum ersten Mal Christen genannt.
Hilfe aus Antiochia für die Gemeinde in Jerusalem
27 Während dieser Zeit kamen einige Propheten aus Jerusalem nach Antiochia. 28 Einer von ihnen – ein Mann namens Agabus – wurde vom Geist ´Gottes` dazu gedrängt, vor ´die Gemeinde` zu treten und anzukündigen, dass eine schwere Hungersnot über die ganze Welt hereinbrechen werde (was während der Regierungszeit von Kaiser Klaudius dann auch tatsächlich geschah).[z] 29 Da beschlossen die Jünger, den Geschwistern in Judäa ´eine Geldspende` zukommen zu lassen; jeder sollte entsprechend seinen Möglichkeiten zu ihrer Unterstützung beitragen. 30 Das taten sie dann auch. Sie schickten ´das Geld` an die Ältesten ´der Gemeinde von Jerusalem`, und Barnabas und Saulus waren die Überbringer.
Verfolgung der Jerusalemer Gemeinde durch König Herodes: Jakobus wird hingerichtet, Petrus inhaftiert
12 Um diese Zeit begann König Herodes[aa], die Gemeinde in Jerusalem zu verfolgen, und ging mit Gewalt gegen einige ihrer Mitglieder vor[ab]. 2 Jakobus, den Bruder des Johannes, ließ er mit dem Schwert hinrichten. 3 Als er sah, dass er den Juden damit einen Gefallen tat, setzte er den eingeschlagenen Kurs fort und ließ auch Petrus festnehmen, und zwar gerade während der Zeit, in der ´das Passafest` gefeiert wurde, das Fest der ungesäuerten Brote.[ac] 4 Herodes ließ Petrus ins Gefängnis bringen und beauftragte vier Gruppen zu je vier Soldaten mit seiner Bewachung[ad]; nach den Festtagen[ae] wollte er ihn dann vor allem Volk aburteilen. 5 Während Petrus nun also ´streng bewacht` im Gefängnis saß, betete die Gemeinde intensiv für ihn zu Gott.
Befreiung von Petrus durch einen Engel
6 In der Nacht vor der von Herodes geplanten öffentlichen Verurteilung schlief Petrus zwischen zwei Soldaten, mit je einer Kette an sie gefesselt; und vor der Tür seiner Zelle waren Posten aufgestellt und hielten Wache. 7 Mit einem Mal stand ein[af] Engel des Herrn in der Zelle, und helles Licht erfüllte den Raum. Der Engel gab Petrus einen Stoß in die Seite, um ihn zu wecken. »Schnell, steh auf!«, sagte er. Im selben Augenblick fielen die Ketten, die Petrus um die Handgelenke trug, zu Boden. 8 Der Engel sagte: »Binde den Gürtel um[ag] und zieh deine Sandalen an!«, Petrus tat es. »Und jetzt wirf dir den Mantel über und komm mit!«, sagte der Engel. 9 Petrus folgte ihm nach draußen, allerdings ohne zu wissen, dass das, was er mit dem Engel erlebte, Wirklichkeit war; er meinte vielmehr, er hätte eine Vision[ah]. 10 Sie passierten den ersten Wachtposten, ebenso den zweiten, und als sie schließlich zu dem eisernen Tor kamen, das in die Stadt führte, öffnete es sich ihnen von selbst.[ai] Sie traten ins Freie und gingen eine Gasse entlang[aj] – und plötzlich war der Engel verschwunden.
11 Da erst kam Petrus zu sich. »Wahrhaftig«, sagte er, »jetzt weiß ich, dass der Herr seinen Engel gesandt hat! Er hat mich Herodes und seiner Macht entrissen und hat mich vor all dem bewahrt, was das jüdische Volk so gern gesehen hätte.« 12 Nachdem er über seine Lage nachgedacht hatte[ak], ging er zum Haus von Maria, der Mutter des Johannes, der den Beinamen Markus trägt[al]. Dort war eine große Zahl ´von Christen` zum Gebet versammelt. 13 Petrus klopfte an das Eingangstor, worauf eine Dienerin namens Rhode kam, um nachzusehen, wer vor dem Haus stand[am]. 14 Als sie die Stimme von Petrus erkannte, vergaß sie vor lauter Freude, das Tor zu öffnen, lief ins Haus zurück und rief: »Es ist Petrus! Petrus steht vor dem Tor!« – 15 »Du hast wohl den Verstand verloren!«, entgegneten die anderen. Und als Rhode darauf beharrte, dass es sich genauso verhielt, wie sie sagte, meinten sie: »Dann muss es sein Engel sein.[an]« 16 Währenddessen klopfte Petrus wieder und wieder ans Tor. Als sie schließlich öffneten und ihn sahen, waren sie außer sich vor Freude. 17 Petrus bat sie mit einer Handbewegung, sich zu beruhigen, und erzählte ihnen, wie der Herr ihn aus dem Gefängnis herausgeführt hatte. »Berichtet das auch Jakobus[ao] und den anderen Geschwistern[ap]!«, sagte er. Dann verabschiedete er sich von ihnen und verließ die Stadt.[aq]
18 Als es Tag wurde, war die Bestürzung unter den Soldaten groß; keiner wusste, was mit Petrus geschehen war. 19 Herodes ließ überall nach ihm suchen, aber er blieb unauffindbar.[ar] Da nahm Herodes die Wachen ins Verhör und befahl schließlich, sie ´zur Hinrichtung` abzuführen.[as] Daraufhin verließ er Jerusalem und das judäische Umland[at] und reiste nach Cäsarea[au], wo er seine Residenz hatte[av].
Das schreckliche Ende des Herodes
20 Herodes lag damals in heftigem Streit mit den Bürgern von Tyrus und Sidon. Nun schickten sie eine gemeinsame Abordnung zu ihm, und nachdem es den Delegierten gelungen war, Blastus, den Palastverwalter und engen Vertrauten des Königs, als Fürsprecher zu gewinnen, baten sie Herodes um eine friedliche Beilegung des Konflikts. (´Sie sahen sich zu diesem Schritt gezwungen,` weil ihr Land auf die Lieferung von Nahrungsmitteln aus dem Herrschaftsgebiet des Königs angewiesen war.) 21 An dem Tag, der ´für die offizielle Beendigung des Streits` vorgesehen war, erschien Herodes in königlichem Prunk[aw] ´vor dem versammelten Volk`, nahm auf der Tribüne[ax] Platz und hielt eine feierliche Rede an die Delegation aus Tyrus und Sidon[ay]. 22 Begeistert jubelte das Volk ihm zu: »So spricht ein Gott und nicht ein Mensch!« 23 Und Herodes ließ sich das gefallen, anstatt Gott die Ehre zu geben. Da vollstreckte ein Engel des Herrn das göttliche Urteil an ihm: Herodes brach noch auf der Tribüne zusammen, von einer schweren Krankheit befallen. Würmer zerfraßen seinen Leib, und er starb einen qualvollen Tod.[az]
24 Die Botschaft Gottes aber breitete sich immer weiter aus, und die Zahl derer, die sie annahmen, wuchs ständig.[ba]
25 Nachdem Barnabas und Saulus ihren Auftrag in Jerusalem erfüllt ´und die Geldspende überbracht` hatten[bb], kehrten sie ´nach Antiochia` zurück; Johannes mit dem Beinamen Markus begleitete sie.
Die erste Missionsreise des Apostels Paulus (Kapitel 13,1 bis 14,28)
Aussendung von Barnabas und Saulus durch die Gemeinde in Antiochia
13 In der Gemeinde von Antiochia gab es eine Reihe von Propheten und Lehrern: Barnabas[bc], Simeon, genannt »der Schwarze«[bd], Luzius aus Zyrene, Manaën, der zusammen mit dem Fürsten Herodes[be] aufgewachsen war[bf], und Saulus. 2 Eines Tages, während die Gemeinde dem Herrn mit Gebet und Fasten diente[bg], sagte der Heilige Geist: »Stellt mir Barnabas und Saulus für die Aufgabe frei, zu der ich sie berufen habe!« 3 Da legte man[bh] den beiden nach weiterem Fasten und Beten die Hände auf und ließ sie ziehen[bi].
Auf Zypern: Zusammenstoß mit einem jüdischen Magier, Erfolg bei dem Prokonsul der Insel
4 Auf diese Weise vom Heiligen Geist ausgesandt, gingen Barnabas und Saulus nach Seleuzia hinunter und nahmen dort ein Schiff, das nach Zypern fuhr; 5 als Helfer hatten sie Johannes[bj] dabei. In Salamis angekommen, verkündeten sie die Botschaft Gottes in den jüdischen Synagogen der Stadt. 6 Anschließend durchzogen sie die ganze Insel, bis sie nach Paphos kamen. Dort begegneten sie einem Juden, der ein Magier und ein falscher Prophet war. Er hieß Barjesus 7 und gehörte zum Gefolge von Sergius Paulus, dem Prokonsul[bk] der Insel, einem klugen und vernünftigen Mann. Dieser hatte Barnabas und Saulus zu sich eingeladen, weil er sehr daran interessiert war, die Botschaft Gottes zu hören. 8 Doch Barjesus (oder Elymas, wie der Magier auch genannt wurde[bl] – Elymas bedeutet »Zauberer«) griff die beiden heftig an und versuchte mit allen Mitteln, den Prokonsul vom Glauben abzuhalten. 9 Da blickte ihn Saulus – sein römischer Name ist Paulus[bm] – durchdringend an. Vom Heiligen Geist erfüllt, 10 sagte er zu ihm: »Du Sohn des Teufels[bn], hinterhältig und durchtrieben bist du, ein Feind von allem, was gut und richtig ist! Wann hörst du endlich auf, dich dem Herrn in den Weg zu stellen, um seine guten Pläne zu durchkreuzen[bo]? 11 Doch jetzt bekommst du die ´mächtige` Hand des Herrn zu spüren: Du wirst eine Zeitlang[bp] blind sein und die Sonne nicht sehen können!« Im selben Augenblick fand sich der Magier in tiefste Dunkelheit gehüllt; er tappte hilflos umher und suchte jemand, der bereit war, ihn an der Hand zu führen. 12 Als der Prokonsul das sah, kam er zum Glauben, tief beeindruckt von der Lehre des Herrn[bq], ´die solche Dinge bewirkte`.
Im pisidischen Antiochia: Paulus predigt in der Synagoge
13 Paulus und seine Begleiter brachen wieder auf; sie bestiegen ein Schiff und fuhren von Paphos nach Perge in Pamphylien. Dort trennte sich Johannes von Paulus und Barnabas. Während Johannes nach Jerusalem zurückkehrte, 14 zogen die beiden anderen von Perge aus landeinwärts, bis sie in das an der Grenze zu Pisidien gelegene Antiochia[br] kamen. Am Sabbat gingen sie in die dortige Synagoge und setzten sich ´zu den Gottesdienstbesuchern`. 15 Nach der Lesung aus dem Gesetz des Mose und aus den Schriften der Propheten schickten die Synagogenvorsteher ´den Synagogendiener` zu Paulus und Barnabas und ließen ihnen mitteilen[bs]: »Liebe Brüder, wenn ihr ein Wort der Ermutigung[bt] mitgebracht habt, das ihr an die Gemeinde[bu] weitergeben wollt, dann ist jetzt Gelegenheit dazu!«
16 Da stand Paulus auf, bat mit einer Handbewegung um Aufmerksamkeit und begann: »Ihr Israeliten und ihr anderen, die ihr an den Gott Israels glaubt[bv], hört mich an! 17 Der Gott unseres israelitischen Volkes hat unsere Väter erwählt. Er ließ unsere Vorfahren zu einem großen Volk werden[bw], als sie in der Fremde waren, in Ägypten, und bewies dann seine Macht, indem er sie von dort wegführte[bx]. 18 Mit großer Geduld ertrug er sie[by] während der ganzen Zeit, die sie in der Wüste zubrachten, etwa vierzig Jahre lang. 19 Danach unterwarf er die Einwohner Kanaans – ´nicht weniger als` sieben Völker – und gab ihr Land unseren Vorfahren zum Besitz. 20 Das geschah etwa vierhundertfünfzig Jahre ´nach der Übersiedlung unserer Vorfahren nach Ägypten`. In der nun folgenden Zeit[bz] gab Gott ihnen Richter; der letzte Richter war der Prophet Samuel[ca]. 21 Dann forderten sie von Gott einen König, und Gott gab ihnen Saul, den Sohn des Kisch, einen Mann aus dem Stamm Benjamin. Doch nachdem Saul vierzig Jahre regiert hatte, 22 verstieß ihn Gott und erhob David auf den Thron. Ihm stellte er folgendes Zeugnis aus: ›In David, dem Sohn Isais, habe ich einen Mann gefunden[cb], wie ich ihn mir wünsche; er wird alle meine Pläne ausführen[cc].‹
23 Einen von Davids Nachkommen hat Gott nun dem israelitischen Volk als Retter gesandt, wie er es zugesagt hatte[cd], und das ist Jesus. 24 Vorbereitet wurde sein Kommen von Johannes, der ganz Israel dazu aufrief, umzukehren und sich taufen zu lassen[ce]. 25 Als Johannes am Ende seines Wirkens stand, sagte er zu den Leuten: ›Für wen haltet ihr mich? Ich bin nicht der, ´auf den ihr wartet[cf]`. Aber der, der nach mir kommt, der ist es, und ich bin nicht einmal würdig, ihm die Riemen seiner Sandalen zu öffnen.‹[cg]
26 Liebe Geschwister, ihr Nachkommen Abrahams und auch ihr anderen hier, die ihr an den Gott Israels glaubt[ch] – uns allen hat Gott diese rettende Botschaft gesandt[ci]. 27 Die Einwohner von Jerusalem und ihre führenden Männer erkannten nämlich nicht, wer dieser Jesus ist[cj]. Sie verstanden auch die Voraussagen der Propheten nicht, deren Schriften doch Sabbat für Sabbat ´in der Synagoge` vorgelesen werden. So kam es, dass sie ihm den Prozess machten, und gerade auf diese Weise haben sie die prophetischen Ankündigungen erfüllt! 28 Obwohl sie nichts an ihm fanden, was den Tod verdient hätte, forderten sie von Pilatus, ihn hinrichten zu lassen. 29 Durch das, was sie taten, ging alles in Erfüllung, was in der Schrift über sein Leiden und Sterben vorausgesagt war. Zuletzt nahmen sie ihn vom Kreuz herunter[ck] und legten ihn in ein Grab. 30 Aber Gott hat ihn von den Toten auferweckt, 31 und als der Auferstandene hat er sich über viele Tage hin denen gezeigt, die ihn auf seinem Weg von Galiläa nach Jerusalem begleitet hatten und die heute als seine Zeugen vor dem israelitischen Volk stehen.
32 Und nun sind Barnabas und ich hier, um euch diese gute Nachricht zu überbringen: Was Gott unseren Vorfahren zugesagt hatte, 33 das hat er jetzt eingelöst, sodass es uns, den Nachkommen, zugute kommt. Er hat seine Zusage erfüllt, indem er Jesus auferweckte[cl]. Damit ist eingetreten, was im zweiten[cm] Psalm steht, ´wo Gott sagt`:
›Du bist mein Sohn;
heute habe ich dich gezeugt[cn].‹
34 Dass er ihn von den Toten auferweckt und damit für immer der Verwesung entrissen hat, hat er mit folgenden Worten angekündigt:
›Ich werde euch die heiligen und unvergänglichen Gaben schenken,
die ich David versprochen habe[co].‹
35 Deshalb heißt es[cp] auch an einer anderen Stelle[cq]:
›Du wirst deinen heiligen ´Diener` nicht der Verwesung preisgeben.‹[cr]
36 Wie war es denn bei David, ´von dem diese Aussage stammt`? Nachdem er den Menschen seiner Zeit so gedient hatte, wie Gott es wollte, starb er[cs] und wurde bei seinen Vorfahren begraben[ct], und sein Körper verweste. 37 Der jedoch, den Gott auferweckt hat, verweste nicht.
38 Ihr sollt daher wissen, Geschwister, dass es durch Jesus Vergebung der Sünden gibt; das ist die Botschaft, die Gott euch verkünden lässt. Wozu das Gesetz des Mose nie imstande war, 39 das hat Jesus möglich gemacht: Jeder, der an ihn glaubt, wird von aller Schuld freigesprochen.[cu]
40 Jetzt liegt es also an euch zu verhindern, dass ´das Unheil über euch` hereinbricht, von dem im Zwölfprophetenbuch[cv] zu lesen ist. ´Dort sagt Gott:`
41 ›Seht her, ihr, die ihr meine Weisungen missachtet[cw],
staunt, ´erschreckt` und geht zugrunde!
Denn schon bald werde ich etwas ganz Außergewöhnliches tun;
wenn euch jemand davon berichten würde,
würdet ihr ihm nicht glauben.‹[cx]«
42 Als Paulus und Barnabas die Synagoge verließen, wurden sie gebeten[cy], am nächsten Sabbat ´wiederzukommen und noch mehr` über diese Dinge zu sagen. 43 Viele, die am Gottesdienst teilgenommen hatten, schlossen sich[cz] den beiden an – sowohl Juden als auch fromme[da] Nichtjuden, die zum Judentum übergetreten waren. Paulus und Barnabas sprachen lange mit ihnen und forderten sie eindringlich auf, sich ganz auf Gottes Gnade zu verlassen und auf dem jetzt eingeschlagenen Weg zu bleiben[db].
Auseinandersetzung mit den Juden, Hinwendung zu den Nichtjuden
44 Am folgenden Sabbat kam fast die ganze Stadt zusammen, um die Botschaft des Herrn zu hören. 45 Als diejenigen Juden, ´die vom Evangelium nichts wissen wollten,` die Menschenmassen sahen, packte sie der Neid, und sie beschimpften Paulus und widersprachen ihm[dc] bei allem, was er sagte. 46 Schließlich erklärten Paulus und Barnabas frei und offen: »Zuerst musste die Botschaft Gottes euch verkündet werden. Doch ihr weist sie zurück und zeigt damit[dd], dass ihr nicht würdig seid, das ewige Leben zu bekommen. Deshalb wenden wir uns jetzt an die Nichtjuden. 47 Wir erfüllen damit den Auftrag, den der Herr uns gegeben hat. Er hat gesagt:
›Ich habe dich zu einem Licht für alle Völker[de] gemacht;
du sollst das Heil bis in die entferntesten Gegenden der Erde bringen[df].‹«
48 Als die Nichtjuden das hörten, brachen sie in Jubel aus[dg] und priesen den Herrn für diese Botschaft. Alle, die dazu bestimmt waren, das ewige Leben zu erhalten, kamen zum Glauben, 49 und die Botschaft des Herrn verbreitete sich in der ganzen Gegend.
50 Aber die Juden ´von Antiochia` hetzten die einflussreichen griechischen Frauen, die sich zur Synagogengemeinde hielten[dh], sowie die Magistratsbeamten der Stadt gegen Paulus und Barnabas auf; sie zettelten eine Verfolgung der beiden an und sorgten dafür, dass sie aus der Stadt[di] ausgewiesen wurden. 51 Da schüttelten Paulus und Barnabas den Staub von ihren Füßen als Zeichen der Warnung für die Juden von Antiochia[dj] und machten sich auf den Weg nach Ikonion. 52 Die Jünger ´in Antiochia` aber waren ´trotz dieser Vorkommnisse` voller Freude und wurden ´immer mehr` mit dem Heiligen Geist erfüllt.
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