Book of Common Prayer
7.
49 Herr, mach dein Versprechen wahr,
das mich, deinen Diener, wieder hoffen ließ.
50 Denn immer, wenn ich in Not geriet,
hat deine Zusage mich getröstet und belebt.
51 Selbstgefällige Leute ziehen ständig über mich her;
trotzdem weiche ich kein Stück von deinem Gesetz ab.
52 Ich verliere nicht den Mut, denn ich erinnere mich daran,
wie du schon früher für Recht gesorgt hast.
53 Mich packt der Zorn, wenn ich an die Menschen denke,
die sich von dir und deinem Gesetz losgesagt haben.
54 Ich aber werde deine Ordnungen besingen,
solange ich ein Gast auf dieser Erde bin.
55 Herr, sogar in der Nacht denke ich an dich,
und deine Gebote will ich gern befolgen.
56 Ja, es ist mir zur Gewohnheit geworden,
unbeirrt nach deinen Leitlinien zu leben.
8.
57 Du, Herr, bist alles, was ich brauche!
Deshalb werde ich tun, was du sagst.
58 Von ganzem Herzen flehe ich dich an:
Sei mir gnädig, wie du es versprochen hast!
59 Ich gebe mir Rechenschaft über mein Leben
und richte mich wieder neu nach deinen Geboten aus.
60 Ich zögere nicht und will keine Zeit verlieren,
das zu tun, was du befohlen hast.
61 Die Leute, die sich dir widersetzen, wollen mich zu Fall bringen,
doch ich vergesse dein Gesetz nicht.
62 Mitten in der Nacht stehe ich auf, um dir zu danken,
weil deine Urteile gerecht sind.
63 Wer Ehrfurcht vor dir hat und nach deinen Maßstäben lebt,
der ist mein Freund.
64 Herr, die ganze Erde ist erfüllt von deiner Güte.
Lehre mich, deine Ordnungen zu verstehen!
9.
65 Herr, du bist gut zu mir, deinem Diener,
ganz so, wie du es versprochen hast.
66 Schenke mir Urteilskraft und Verständnis,
denn auf deine Gebote verlasse ich mich.
67 Ich bin viele Irrwege gegangen, bis ich in Bedrängnis geriet
und schließlich umkehren musste.
Daher will ich mich jetzt nach deinem Willen richten.
68 Gott, du bist gut – dir verdanke ich so viel!
Lass mich deine Ordnungen verstehen!
69 Unverfrorene Lügner ziehen meinen Namen in den Schmutz,
aber ich befolge unbeirrbar deine Weisungen.
70 Ihr Gewissen ist abgestumpft; an ihnen prallt alles ab, was du sagst.
Ich aber freue mich über dein Gesetz.
71 Für mich war es gut, dass ich in Bedrängnis geriet
und schließlich umkehren musste.
Denn da erst lernte ich, wie hilfreich deine Gebote sind.
72 Ja, dein Gesetz ist wertvoller für mich
als Berge von Silber und Gold!
Das Leben ist nicht käuflich!
49 Ein Lied der Nachkommen von Korach.
2 Hört zu, all ihr Völker!
Horcht auf, ihr Bewohner der Erde!
3 Ob ihr einfache oder vornehme Leute seid,
ob arm oder reich –
4 ich habe euch Wichtiges zu sagen!
Meine Worte sind die Worte eines Weisen,
und tiefe Einsicht spricht aus ihnen.
5 Denn ich höre genau zu, wenn Gott mir Sprüche der Weisheit vermittelt,[a]
beim Spiel auf der Laute will ich euch nun ihre Bedeutung erklären.
6 Warum sollte ich mich fürchten, wenn ein Unglück naht,
wenn ich umgeben bin von boshaften und hinterhältigen Menschen?
7 Sie verlassen sich auf ihren Reichtum,
mit Geld und Luxus protzen sie.
8 Doch niemand kann für das Leben seines Freundes bezahlen,
niemand kann ihn bei Gott vom Tod freikaufen.
9 Denn ein Menschenleben kann man nicht mit Gold aufwiegen –
aller Reichtum dieser Welt wäre noch zu wenig!
10 Keiner lebt hier ewig,
niemand kann dem Grab entrinnen.
11 Jeder kann es sehen: Auch die klügsten Menschen werden vom Tod ereilt,
genauso wie Tagträumer und Dummköpfe.
Ihren Besitz müssen sie zurücklassen – für andere!
12 Sie bilden sich ein, dass ihre Häuser für die Ewigkeit gebaut sind
und alle Generationen überdauern.
Aber es hilft ihnen nichts,
selbst wenn sie ganze Länder besessen haben.[b]
13 Reichtum und Ansehen erhalten keinen Menschen am Leben;
er verendet wie das Vieh.
14 Dieses Schicksal trifft alle, die auf sich selbst vertrauen
und sich in ihrem überheblichen Gerede gefallen:
15 Ahnungslos wie Schafe trotten sie in die Totenwelt;
ihr Hirte dort ist niemand anderes als der Tod.
Ihr Körper verwest im Grab, und ihre vornehmen Häuser zerfallen.
Dann bricht ein neuer Morgen an –
der Tag, an dem die aufrichtigen Menschen über sie triumphieren.[c]
16 Ich bin gewiss: Gott wird mich erlösen,
er wird mich den Klauen des Todes entreißen.
17 Lass dich nicht einschüchtern, wenn einer steinreich wird
und sein Haus immer prachtvoller ausstattet!
18 Nichts kann er davon mitnehmen, wenn er stirbt;
was er angehäuft hat, folgt ihm nicht ins Grab.
19 Er preist sich selbst: »Ich bin meines Glückes Schmied!«,
und man schmeichelt ihm, weil er so erfolgreich ist.
20 Und doch kommt auch er dorthin, wo seine Vorfahren sind,
die nie mehr das Licht sehen.
21 Ein Mensch mag zu Reichtum und Ansehen kommen;
aber wenn er keine Einsicht erlangt, verendet er wie das Vieh.
Es gibt keinen, der Gutes tut
53 Von David, zum Nachdenken. Auf eine traurige Weise zu singen.[a]
2 Wer sich einredet: »Gott gibt es überhaupt nicht!«,
der ist unverständig und dumm.
Solche Menschen richten nichts als Unheil an
und begehen abscheuliches Unrecht.
Es gibt keinen, der Gutes tut.
3 Gott schaut vom Himmel auf die Menschen.
Er will sehen, ob es wenigstens einen gibt,
der einsichtig ist und nach ihm fragt.
4 Aber alle haben sich von ihm abgewandt
und sind nun verdorben, einer wie der andere.
Da ist wirklich keiner, der Gutes tut, nicht ein Einziger!
5 Wissen denn diese Unheilstifter nicht, was sie tun?
Sie verschlingen mein Volk wie ein Stück Brot
und denken sich nichts dabei.
Mit Gott rechnen sie überhaupt nicht mehr.
6 Aber schon bald werden sie in Angst und Schrecken fallen,
wie sie es vorher noch nie erlebt haben[b].
Denn Gott wird die Feinde seines Volkes vollkommen vernichten,
und ihre Gebeine werden achtlos liegen bleiben.
Gott hat sie verworfen und wird sie darum scheitern lassen.
7 Ach, käme Gott doch vom Berg Zion, um sein Volk zu retten!
Dann wird wieder Freude in Israel herrschen,
ja, alle Nachkommen von Jakob werden jubeln,
wenn Gott ihr Schicksal zum Guten wendet.
Alles hat seine Zeit
3 Jedes Ereignis, alles auf der Welt hat seine Zeit:
2 Geborenwerden und Sterben,
Pflanzen und Ausreißen,
3 Töten und Heilen,
Niederreißen und Aufbauen,
4 Weinen und Lachen,
Klagen und Tanzen,
5 Steinewerfen und Steinesammeln,
Umarmen und Loslassen,
6 Suchen und Finden,
Aufbewahren und Wegwerfen,
7 Zerreißen und Zusammennähen,
Schweigen und Reden,
8 Lieben und Hassen,
Krieg und Frieden.
9 Was also hat der Mensch davon, dass er sich abmüht?
10 Ich habe erkannt, was für eine schwere Last das ist, die Gott den Menschen auferlegt hat. 11 Für alles auf der Welt hat Gott schon vorher die rechte Zeit bestimmt. In das Herz des Menschen hat er den Wunsch gelegt, nach dem zu fragen, was ewig ist. Aber der Mensch kann Gottes Werke nie voll und ganz begreifen.
12 So kam ich zu dem Schluss, dass es für den Menschen nichts Besseres gibt, als fröhlich zu sein und das Leben zu genießen. 13 Wenn er zu essen und zu trinken hat und sich über die Früchte seiner Arbeit freuen kann, ist das Gottes Geschenk.
14 Ich begriff, dass Gottes Werk für immer bestehen wird. Niemand kann etwas hinzufügen oder wegnehmen. So hat Gott es eingerichtet, damit die Menschen Ehrfurcht vor ihm haben. 15 Was immer sich auch ereignet oder noch ereignen wird – alles ist schon einmal da gewesen. Gott lässt von neuem geschehen, was in der Vergangenheit bereits geschah.
Auseinandersetzung zwischen Paulus und Petrus
11 Als aber Petrus später nach Antiochia kam, musste ich ihm vor allen widersprechen, denn er hatte sich eindeutig falsch verhalten. 12 Zunächst hatte er ohne Bedenken mit den Christen, die keine Juden waren, an den gemeinsamen Mahlzeiten teilgenommen. Als aber einige jüdische Christen aus dem Kreis um Jakobus dazukamen, zog er sich zurück und wollte nicht mehr wie bisher mit allen zusammen essen. Er fürchtete nämlich die Vorwürfe der jüdischen Christen.
13 Auch die anderen Juden in der Gemeinde handelten daraufhin gegen ihre Überzeugung, und schließlich verleiteten sie sogar Barnabas dazu, den gemeinsamen Mahlzeiten fernzubleiben.
14 Als ich merkte, dass sie nicht ehrlich waren und von der Wahrheit der rettenden Botschaft abwichen, stellte ich Petrus vor der ganzen Gemeinde zur Rede: »Obwohl du als Jude geboren wurdest, lebst du nicht mehr streng nach den jüdischen Vorschriften, weil du Christ geworden bist. Weshalb verlangst du dann von den Christen, die aus den nichtjüdischen Völkern stammen, dass sie sich an die jüdischen Regeln und Gesetze halten sollen?«
15 Zwar sind wir durch unsere Geburt Juden und keine Sünder wie die Menschen anderer Völker. 16 Trotzdem wissen wir inzwischen sehr genau, dass wir nicht durch Taten, wie das Gesetz sie von uns fordert, vor Gott bestehen können, sondern allein durch den Glauben an Jesus Christus. Wir sind doch deshalb Christen geworden, weil wir davon überzeugt sind, dass wir nur durch den Glauben an Christus von unserer Schuld freigesprochen werden; nicht aber, weil wir die Forderungen des Gesetzes erfüllen. Denn kein Mensch findet durch gute Werke Gottes Anerkennung.
17 Wenn aber auch wir Juden allein durch den Glauben an Christus Anerkennung bei Gott finden wollen, dann geben wir damit zu, dass auch wir Sünder sind – ebenso wie die Menschen aus anderen Völkern.[a] Bedeutet dies nun, dass Christus zum Komplizen[b] der Sünde wird, wenn wir durch den Glauben an ihn nicht mehr dem Gesetz unterstellt sind? Auf gar keinen Fall! 18 Nicht Christus, sondern ich selbst bin ein Komplize der Sünde, wenn ich dem Gesetz wieder Geltung verschaffen will, das ich vorher als nutzlos erkannt habe.
19 Durch das Gesetz nämlich war ich zum Tode verurteilt. So bin ich nun für das Gesetz tot, damit ich für Gott leben kann. Mein altes Leben ist mit Christus am Kreuz gestorben. 20 Darum lebe nicht mehr ich, sondern Christus lebt in mir! Mein vergängliches Leben auf dieser Erde lebe ich im Glauben an Jesus Christus, den Sohn Gottes, der mich geliebt und sein Leben für mich gegeben hat. 21 Ich lehne dieses unverdiente Geschenk Gottes nicht ab – ganz im Gegensatz zu den Christen, die sich noch an die Forderungen des Gesetzes halten wollen. Könnten wir nämlich durch das Befolgen des Gesetzes von Gott angenommen werden, dann hätte Christus nicht zu sterben brauchen.
Jesus versorgt, rettet, heilt, befreit (Kapitel 14–15)
Der Mord an Johannes dem Täufer (Markus 6,14‒29; Lukas 3,19‒20; 9,7‒9)
14 Zu der Zeit hörte auch Herodes[a], der Herrscher über Galiläa, von Jesus und seinen Taten. 2 Da sagte er zu seinen Dienern: »Das muss Johannes der Täufer sein. Er ist von den Toten auferstanden! Deshalb kann er solche Wunder tun.«
3 Herodes hatte Johannes nämlich verhaften, fesseln und ins Gefängnis werfen lassen. Der Grund dafür war, dass der König die Frau seines eigenen Bruders Philippus geheiratet hatte; sie hieß Herodias. 4 Daraufhin hatte Johannes ihm vorgehalten: »Es ist nicht richtig, dass du die Frau deines Bruders geheiratet hast!«[b] 5 Herodes hätte Johannes am liebsten umbringen lassen; aber er wagte es nicht, weil er sich vor den vielen Menschen fürchtete, die in Johannes einen Propheten sahen.
6 Als nun Herodes Geburtstag feierte, tanzte die Tochter von Herodias vor den Gästen. Herodes war so begeistert, 7 dass er ihr mit einem Schwur versprach: »Bitte mich, um was du willst; ich will es dir geben!«
8 Von ihrer Mutter angestiftet, bat sie den König: »Dann lass mir sofort den Kopf von Johannes dem Täufer auf einem Teller herbringen.«
9 Der König war bestürzt. Aber weil er sein Versprechen gegeben hatte – noch dazu vor allen Gästen –, willigte er ein und befahl, 10 Johannes im Gefängnis zu enthaupten. 11 Man brachte den Kopf auf einem Teller, überreichte ihn dem Mädchen, und die gab ihn ihrer Mutter.
12 Die Jünger von Johannes holten seinen Leichnam und bestatteten ihn. Danach gingen sie zu Jesus und berichteten ihm, was geschehen war.
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