Book of Common Prayer
Hat Gott sein Wort gebrochen?
89 Von Etan, dem Esrachiter. Zum Nachdenken.
2 Herr, von deiner Gnade will ich für immer singen;
allen kommenden Generationen will ich erzählen, wie treu du bist.
3 Ich weiß: Deine Gnade gilt für alle Zeiten
und deine Treue, solange der Himmel besteht.
4 Du hast gesagt: »Ich habe David auserwählt
und einen Bund mit ihm geschlossen.
Er ist mein Diener, dem ich versprach:
5 Für alle Zeiten sollen deine Nachkommen herrschen,
für immer wird dein Königshaus bestehen!«
6 Herr, der Himmel lobt dich, denn du tust Wunder;
die Schar deiner heiligen Engel[a] preist deine Treue.
7 Denn wer im Himmel ist dir gleich?
Kein himmlisches Wesen[b] ist so mächtig wie du!
8 In der himmlischen Ratsversammlung
fürchten sie Gott mit heiliger Scheu;
ja, Ehrfurcht ergreift alle, die um ihn sind.
9 Herr, du allmächtiger Gott, niemand ist so stark wie du!
Was du auch tust: Auf dich ist Verlass!
10 Du hast Gewalt über die tosenden Meere,
und wenn sich die Wellen auftürmen, bändigst du sie!
11 Du hast das Meerungeheuer[c] besiegt und zermalmt;
machtvoll hast du deine Feinde in alle Winde zerstreut.
12 Dir gehört der Himmel, und dir gehört die Erde,
das weite Land mit all seiner Fülle: Es ist dein Werk.
13 Norden und Süden hast du geschaffen;
der Berg Tabor und der Hermon jubeln dir zu.
14 Wie stark ist dein Arm, wie gewaltig deine Hand!
Du erhebst sie zum Zeichen deines Sieges!
15 Gerechtigkeit und Recht sind die Säulen deiner Herrschaft;
alles, was du tust, zeigt deine Liebe und Treue.
16 Herr, glücklich ist das Volk, das dich mit Jubelrufen feiert!
Deine Nähe macht ihr Leben hell.
17 Jeden Tag bist du ihr Grund zur Freude,
deine Gerechtigkeit erfüllt sie mit Glück.
18 Du selbst bist die Quelle ihrer Kraft,
durch deine Liebe gelangen sie zu Ansehen und Macht.
19 Herr, du heiliger Gott Israels,
dir gehört unser König, der uns beschützt.[d]
20 Vor langer Zeit sprachst du zu denen, die dir die Treue hielten,
in einer Vision hast du ihnen offenbart:
»Ich habe einen jungen Mann aus dem Volk ausgewählt,
den ich zu einem starken Helden machen will.
21 David ist sein Name, ihn habe ich gefunden
und mit heiligem Öl zum König gesalbt.
22 Ich werde ihn mit meiner Kraft begleiten,
stark soll er werden, weil ich ihn stütze.
23 Kein Feind wird ihn jemals überwältigen,
und kein Aufstand kann ihn stürzen.
24 Vor seinen Augen werde ich seine Feinde niedermachen;
alle, die ihn hassen, will ich vernichtend schlagen.
25 Immer will ich treu zu ihm stehen;
und durch mich wird er mächtig werden[e].
26 Ich werde seine Herrschaft bis zum Meer ausdehnen –
ja, über die großen Ströme wird er gebieten.
27 Im Gebet wird er zu mir sagen: ›Du bist mein Vater,
mein Gott und mein Fels, bei dem ich Rettung finde!‹
28 Und ich statte ihn mit allen Rechten eines erstgeborenen Sohnes aus,
ich mache ihn zum größten König der Welt!
29 Für alle Zeiten darf er wissen:
Ich bin ihm gnädig, mein Bund mit ihm wird für immer gelten.
30 Nie wird sein Königsgeschlecht aussterben,
sein Thron wird bleiben, solange der Himmel besteht.
31 Wenn aber seine Nachkommen mein Gesetz übertreten
und meine Weisungen in den Wind schlagen,
32 wenn sie meine Ordnungen missachten
und meine Gebote nicht halten,
33 dann werde ich sie für ihre Treulosigkeit bestrafen
und ihnen ihre Schuld mit Schlägen vergelten.
34 Aber meine Gnade will ich David nie entziehen,
meine Zusagen werde ich halten.
35 Meinen Bund mit ihm werde ich niemals brechen,
was ich versprochen habe, nehme ich nicht zurück!
36 Ein für alle Mal habe ich einen Eid geschworen
und bürge dafür mit meinem heiligen Namen:
Nie werde ich David täuschen!
37-38 Seine Nachkommen werden für alle Zeiten den Thron besitzen.
Ihre Herrschaft soll so beständig sein wie Sonne und Mond –
diese treuen Zeugen hoch oben am Himmel!«
39 Nun aber hast du deinen König doch aufgegeben und verstoßen,
dein Auserwählter bekommt deinen großen Zorn zu spüren.
40 Du hast deinem Diener den Bund aufgekündigt,
seine Krone in den Schmutz getreten und entweiht.
41 Die schützenden Mauern seiner Stadt hast du niedergerissen
und alle seine Festungen in Trümmer gelegt.
42 Jeder, der vorüberzog, hat ihn ausgeplündert,
und bei den Nachbarvölkern erntet er nur Hohn und Spott.
43 Seinen Feinden hast du den Sieg ermöglicht,
jetzt ist ihre Schadenfreude groß.
44 Die Streitkräfte des Königs hast du zerschlagen,
im Kampf hast du ihn im Stich gelassen.
45 Seinen Glanz und sein Ansehen hast du zerstört
und seinen Thron zu Boden gestoßen.
46 Du hast ihn vorzeitig alt werden lassen;
ja, mit Schimpf und Schande hast du ihn bedeckt.
47 Herr, willst du dich für immer verbergen?
Wie lange soll dein Zorn noch brennen?
48 Bedenke doch, wie kurz mein Leben ist!
Nur für einen flüchtigen Augenblick hast du uns Menschen geschaffen.
49 Welcher Mensch ist unsterblich?
Wer kann dem Tod entrinnen?
50 Herr, wo sind die Beweise deiner Liebe geblieben?
Du hast doch David deine Treue zugesichert
und einen Eid darauf geschworen!
51 Höre doch, wie deine Diener beschimpft werden!
Ich leide darunter, dass die Völker uns verachten!
52 Deine Feinde verspotten den König, den du erwählt hast;
sie verhöhnen ihn auf Schritt und Tritt.
53 Gelobt sei der Herr für alle Zeit!
Amen, so soll es sein!
Absaloms Rache
23 Zwei Jahre vergingen. Absalom ließ in Baal-Hazor in der Nähe der Stadt Ephraim seine Schafe scheren. Bei dieser Gelegenheit wollte er einmal alle Söhne des Königs zu einem Fest einladen. 24 Er ging zu König David und sagte zu ihm: »Mein Vater, ich lasse gerade meine Schafe scheren. Und da wäre es mir eine Ehre, wenn der König und sein Hofstaat meine Einladung zu einem Fest annehmen würden.«
25 Doch David wehrte ab: »Nein, mein Sohn, wir können nicht alle kommen. Wir würden dir nur zur Last fallen!« Absalom versuchte, seinen Vater zu überreden, aber David nahm die Einladung nicht an. Er segnete seinen Sohn und verabschiedete sich von ihm.
26 Schließlich bat Absalom: »Wenn du selbst schon nicht willst, dann lass doch wenigstens meinen Bruder Amnon mitkommen.« »Warum gerade Amnon?«, fragte David. 27 Doch Absalom ließ nicht locker, und so gestattete David Amnon und seinen anderen Söhnen, mit nach Baal-Hazor zu gehen.
28 Ehe das Fest begann, befahl Absalom seinen Dienern: »Sobald Amnon vom Wein etwas angeheitert ist, gebe ich euch ein Zeichen. Dann bringt ihr ihn um! Ihr habt nichts zu befürchten, denn ich habe es euch befohlen und trage die volle Verantwortung dafür. Nur Mut, erweist euch als tapfere Männer!«
29 Die Diener führten den Befehl aus und ermordeten Amnon. Entsetzt sprangen die anderen Königssöhne auf und flohen auf ihren Maultieren. 30 Noch bevor sie in Jerusalem ankamen, war ihnen das Gerücht vorausgeeilt. Man berichtete dem König: »Absalom hat alle deine Söhne umgebracht, kein einziger hat überlebt!«
31 Der König fuhr auf, zerriss seine Kleider und warf sich auf den Boden. Sprachlos standen seine Diener um ihn herum, auch sie hatten ihre Gewänder zerrissen. 32 Schließlich ergriff Davids Neffe Jonadab das Wort: »Mein Herr«, versuchte er den König zu beruhigen, »noch weißt du nicht sicher, ob wirklich alle deine Söhne ermordet worden sind. Ich nehme an, dass nur Amnon tot ist. Denn seit er Tamar vergewaltigt hat, war Absalom fest entschlossen, sich zu rächen. 33 Darum, mein Herr und König, nimm das Gerücht nicht allzu ernst, dass alle deine Söhne umgekommen seien. Bestimmt wurde nur Amnon getötet.«
34 Absalom war nach seiner Tat geflohen. Einer der Wächter auf der Stadtmauer von Jerusalem erblickte plötzlich in der Ferne eine große Gruppe von Menschen. Sie kamen auf der Straße von Horonajim[a] den Hügel herunter. 35 Da sagte Jonadab zu David: »Siehst du, schon kommen deine Söhne zurück. Ich habe es doch gleich gewusst!« 36 Kaum hatte er ausgeredet, da liefen Davids Söhne herein. Sie fingen alle an zu weinen, auch der König und seine Diener brachen in Tränen aus.
37 Es verging kein Tag, an dem David nicht um seinen Sohn trauerte. Absalom aber floh zum König von Geschur, zu Talmai, dem Sohn von Ammihud. 38 Dort blieb er drei Jahre lang. 39 Allmählich fand David sich mit Amnons Tod ab, und so legte sich mit der Zeit auch sein Zorn gegen Absalom.
Abschied von den Christen aus Ephesus
17 Von Milet aus schickte Paulus jedoch einen Boten mit der Nachricht nach Ephesus, dass er gern mit den Leitern der Gemeinde sprechen würde. 18 Als sie alle gekommen waren, sagte er zu ihnen: »Ihr wisst, wie ich mich während meines ganzen Aufenthalts in der Provinz Asia verhalten habe, und zwar vom ersten Tag an. 19 Ohne an mich selbst zu denken, habe ich dem Herrn gedient, oft unter Tränen und in schweren Prüfungen, weil die Juden mich verfolgten.
20 Ihr wisst auch, dass ich nichts verschwiegen habe. Ich habe euch alles gepredigt und gelehrt, was eurer Rettung dient – öffentlich, aber auch in euren Häusern. 21 Juden wie Nichtjuden habe ich eindringlich aufgefordert, dass sie zu Gott umkehren und an Jesus, unseren Herrn, glauben sollen.
22 Ich gehe jetzt nach Jerusalem, und es ist der Heilige Geist, der mich dazu drängt. Was dort mit mir geschehen wird, weiß ich nicht. 23 Nur dies eine weiß ich, dass mich Gefangenschaft und Leiden erwarten. Denn das bestätigt mir der Heilige Geist deutlich in allen Städten, die ich besuche. 24 Aber mein Leben ist mir nicht wichtig. Vielmehr will ich bis zum Schluss den Auftrag ausführen, den mir Jesus, der Herr, gegeben hat: die rettende Botschaft von Gottes Gnade zu verkünden.
25 Hört, was ich euch nun sagen möchte: Ich weiß, dass keiner von euch, denen ich von Gottes Reich gepredigt und bei denen ich gelebt habe, mich wiedersehen wird. 26 Deshalb erkläre ich euch heute: Ich bin nicht schuld daran, wenn einer von euch verloren geht. 27 Denn ich habe nichts verschwiegen, sondern euch den ganzen Plan Gottes zur Rettung der Welt verkündet.
28 Von jetzt an müsst ihr auf euch selbst achten und auf die ganze Gemeinde, für die euch der Heilige Geist als Hirten eingesetzt hat. Ihr sollt die Gemeinde Gottes hüten, die er sich durch das Blut seines Sohnes[a] erworben hat. 29 Denn ich weiß: Wenn ich nicht mehr da bin, werden sich falsche Lehrer in die Gemeinde einschleichen und wie reißende Wölfe über euch herfallen. 30 Sogar innerhalb der Gemeinde wird es Männer geben, die nur deshalb die Wahrheit verfälschen, weil sie Menschen, die zu Jesus gehören, für sich selbst gewinnen wollen. 31 Seid also wachsam! Denkt daran, dass ich drei Jahre lang unermüdlich jedem von euch Tag und Nacht den rechten Weg gewiesen habe, manchmal sogar unter Tränen.
32 Und nun vertraue ich euch Gottes Schutz an und der Botschaft von seiner Gnade. Sie allein hat die Macht, euch im Glauben wachsen zu lassen und euch das Erbe zu geben, das Gott denen zugesagt hat, die zu ihm gehören. 33 Niemals habe ich von jemand Geld oder Kleidung verlangt. 34 Ihr wisst selbst, dass ich den Lebensunterhalt für mich und meine Begleiter mit meinen eigenen Händen verdient habe. 35 Damit wollte ich euch zeigen, dass man hart arbeiten muss, um auch noch den Armen etwas abgeben zu können. Dabei sollen wir immer an die Worte denken, die unser Herr Jesus selbst gesagt hat: Geben macht glücklicher als Nehmen.«
36 Nach diesen Worten knieten alle nieder, und Paulus betete mit ihnen. 37 Sie küssten und umarmten Paulus zum Abschied; viele weinten laut, 38 vor allem deshalb, weil er ihnen gesagt hatte, sie würden ihn nicht wiedersehen. Dann begleiteten sie ihn zum Schiff.
Lasst euch nicht zum Bösen verleiten! (Matthäus 18,6‒9; Lukas 17,1‒2)
42 »Wer einen dieser kleinen, unbedeutenden Menschen, die mir vertrauen, zu Fall bringt, für den wäre es noch das Beste, mit einem Mühlstein[a] um den Hals ins Meer geworfen zu werden.
43 Selbst wenn dich deine Hand zur Sünde verführen will, hack sie ab! Es ist besser, du gehst verstümmelt ins ewige Leben, als dass du mit beiden Händen ins unauslöschliche Feuer der Hölle kommst.[b]
45 Und wenn dein Fuß dich auf Abwege führen will, dann hack ihn ab! Es ist besser für dich, mit nur einem Fuß ins ewige Leben einzugehen, als mit beiden Füßen geradewegs in die Hölle zu marschieren.
47 Auch wenn dich dein Auge zu Fall bringen will, dann reiß es heraus. Es ist besser für dich, einäugig in Gottes Reich zu gelangen, als mit zwei gesunden Augen in die Hölle geworfen zu werden. 48 Dort wird die Qual nicht enden und das Feuer nicht verlöschen.
49 Niemand kann sich dem Feuer der Prüfung Gottes entziehen. Es gehört zum Leben so wie das Salz zum Opfer.[c]
50 Salz ist gut und notwendig, solange es wirkt. Wenn es aber fade geworden ist, wodurch soll es seine Würzkraft wiedergewinnen? Deshalb achtet darauf, dass man an euch die Wirkung des Salzes sieht, und haltet Frieden untereinander.«
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