Book of Common Prayer
Das Geheimnis der Zufriedenheit
131 Ein Lied von David für Festbesucher, die nach Jerusalem hinaufziehen.
Herr, ich bin nicht hochmütig
und schaue nicht auf andere herab.
Ich strecke mich nicht nach Dingen aus,
die doch viel zu hoch für mich sind.
2 Ich bin zur Ruhe gekommen,
mein Herz ist zufrieden und still.
Wie ein kleines Kind in den Armen seiner Mutter,
so ruhig und geborgen bin ich bei dir!
3 Volk Israel, setze deine Hoffnung auf den Herrn,
jetzt und für alle Zeiten!
Gottes Heiligtum und Davids Königshaus
132 Ein Lied für Festbesucher, die nach Jerusalem hinaufziehen.
Herr, erinnere dich doch,
welche Mühe David auf sich nahm!
2 Denk an den feierlichen Schwur, den er dir leistete,
dir, dem starken Gott Jakobs!
3 Er schwor: »Ich will nicht nach Hause gehen
und mich nicht mehr zur Ruhe legen,
4 ich will mir keinen Schlaf gönnen
und nicht einmal die Augen schließen,
5 bis ich einen Platz gefunden habe, der dem Herrn,
dem starken Gott Jakobs, als Wohnstätte dienen kann!«
6 In Efrata bekamen wir Nachricht über die Bundeslade;
wir fanden sie dann im Gebiet von Jaar[a].
7 Kommt, wir gehen zur Wohnung des Herrn!
Wir wollen uns zu seinen Füßen niederwerfen!
8 Herr, erhebe dich! Lass dich im Heiligtum nieder,
zusammen mit der Bundeslade, dem Zeichen deiner Macht.
9 Die Priester sollen dir gerecht und treu dienen,[b]
und jeder, der dich liebt, soll vor Freude jubeln!
10 Herr, denke daran, was du deinem Diener David versprachst,
und weise auch jetzt deinen auserwählten König nicht ab!
11 Ja, der Herr hat David einen Treueeid geschworen,
und diesen Schwur wird er niemals brechen!
Er versprach ihm: »Einen deiner Söhne
mache ich zu deinem Thronfolger!
12 Wenn deine Nachkommen sich an meinen Bund halten
und meine Gebote befolgen, die ich ihnen einpräge,
dann sollen auch ihre Nachkommen
für alle Zeiten regieren!«
13 Der Herr hat den Berg Zion ausgewählt,
dort wollte er bei seinem Volk wohnen.
14 Er sprach: »An diesem Ort lasse ich mich für immer nieder.
Hier soll mein Ruheplatz sein – so habe ich es gewollt!
15 Die ganze Stadt Jerusalem werde ich reich beschenken
mit allem, was sie braucht,
auch die Armen sollen genug zu essen haben!
16 Die Priester sollen dem Volk mein Heil bezeugen.[c]
Alle, die mir die Treue halten, sollen laut jubeln vor Freude!
17 In dieser Stadt festige ich die Herrschaft der Nachkommen Davids,
ja, sein Königshaus wird bestehen wie ein unauslöschliches Licht![d]
18 Schimpf und Schande bringe ich über die Feinde des Königs,
aber der Ruhm seiner Krone wird immer heller erstrahlen!«
Bruderliebe – kein leeres Wort
133 Ein Lied von David für Festbesucher, die nach Jerusalem hinaufziehen.
Wie schön und angenehm ist es,
wenn Brüder in Frieden zusammenleben!
2 Das ist so wohltuend wie das duftende Öl,
mit dem der Priester Aaron gesalbt wurde
und das vom Kopf herunterrann in seinen Bart,
bis hin zum Halssaum seines Gewandes.
3 Es ist so wohltuend wie frischer Tau,
der vom Berg Hermon auf die Berge Zions niederfällt.
Ja, dort schenkt der Herr seinen Segen
und Leben, das niemals aufhört.
Nächtliches Lob im Tempel
134 Ein Lied für Festbesucher, die nach Jerusalem hinaufziehen.
Kommt und lobt den Herrn, alle seine Diener,
die ihr nachts in seinem Tempel steht!
2 Streckt eure Hände zum Heiligtum aus
und preist den Herrn im Gebet!
3 Dort auf dem Berg Zion wohnt der Herr,
der Himmel und Erde gemacht hat.
Er gebe dir seinen Segen!
Der Herr ist mächtiger als alle Götter!
135 Halleluja – lobt den Herrn!
Preist den Namen des Herrn,
ja, lobt ihn, alle seine Diener,
2 die ihr in seinem Tempel steht,
in den Vorhöfen beim Haus unseres Gottes!
3 Preist den Herrn, denn er ist gut;
musiziert zur Ehre seines herrlichen Namens.
4 Er hat die Nachkommen Jakobs auserwählt
und ganz Israel zu seinem Eigentum erklärt.
5 Ja, ich habe erkannt: Groß ist der Herr!
Unser Herr ist mächtiger als alle Götter.
6 Was er will, das tut er auch –
sei es im Himmel oder auf der Erde,
im Meer oder in den tiefsten Tiefen.
7 Er lässt Wolken am Horizont aufsteigen,
er sendet Regen und grelle Blitze,
den Sturmwind holt er aus seiner Kammer
und schickt ihn auf die Reise.
8 In Ägypten tötete er alle ältesten Söhne,
die Erstgeborenen von Mensch und Vieh.
9 Er vollbrachte dort Zeichen und Wunder
am Pharao und allen seinen Untergebenen.
10 Er besiegte viele Völker
und ließ mächtige Könige umkommen:
11 Sihon, den König der Amoriter, Og, den König von Baschan,
und alle Könige von Kanaan.
12 Die Länder, über die sie geherrscht hatten, übergab er Israel,
sein Volk bekam das ganze Gebiet als bleibenden Besitz.
13 Herr, dein Name wird nie in Vergessenheit geraten;
dich wird man rühmen, solange es Menschen gibt.
14 Du, Herr, wirst deinem Volk zum Recht verhelfen.
Du erbarmst dich über alle, die dir dienen.
15 Die Götter der anderen Völker
sind nur Figuren aus Silber und Gold,
von Menschenhänden gemacht.
16 Sie haben einen Mund, aber reden können sie nicht;
Augen haben sie, doch sie können nicht sehen.
17 Mit ihren Ohren hören sie nicht,
auch können sie nicht atmen.
18 Genauso starr und tot sollen die werden, die diese Götzen schufen,
und auch alle, die solchen Götzen vertrauen!
19 Ihr Israeliten, lobt den Herrn!
Ihr Priester,[e] lobt den Herrn!
20 Ihr Leviten, lobt den Herrn!
Alle, die ihr den Herrn achtet – lobt ihn!
21 Gelobt sei der Herr auf dem Berg Zion,
denn dort in Jerusalem ist seine Wohnung.
Lobt den Herrn – halleluja!
Gottes Urteil über die führenden Männer und falschen Propheten
3 Ich, Micha, sagte: Hört her, ihr führenden Männer Israels, ihr Nachkommen von Jakob! Eigentlich solltet ihr doch das Recht kennen. 2-3 Aber ihr hasst das Gute und liebt das Böse. Ihr geht mit meinem Volk um wie mit Schlachtvieh, dem man die Haut abzieht, das Fleisch herunterschneidet und die Knochen zerhackt. Dann werft ihr alles zusammen in einen Topf und lasst es euch schmecken! 4 Doch es kommt der Tag, da werdet ihr zum Herrn um Hilfe schreien, aber er wird euch nicht mehr anhören. Er will nichts mehr mit euch zu tun haben wegen all eurer Verbrechen.
5 Auch für eure Propheten hat der Herr eine Botschaft! Glück und Frieden sagen sie denen voraus, die ihnen zu essen geben. Doch wer ihnen keine Geschenke gibt, dem drohen sie mit Gottes Strafgericht. Weil sie das Volk in die Irre führen, kündigt Gott ihnen an: 6 »Finsterste Nacht wird über euch hereinbrechen, so dass ihr nicht mehr in die Zukunft schauen könnt und vergeblich auf Visionen wartet. Die Sonne wird nicht mehr für euch scheinen, selbst am helllichten Tag tappt ihr im Dunkeln. 7 Mit eurer Wahrsagerei und euren Prophezeiungen ist es dann endgültig vorbei, ihr müsst euch in Grund und Boden schämen! Denn ich antworte nicht mehr, wenn ihr mich befragt. Ihr könnt nur noch vor Trauer euer Gesicht verhüllen.«
8 Mich aber hat der Herr mit seinem Geist erfüllt. Er gibt mir die Kraft und den Mut, für das Recht einzutreten und den Israeliten ihre Vergehen vorzuwerfen. Ich nenne ihre Sünden beim Namen.
Anklage gegen Paulus
24 Fünf Tage später erschienen der Hohepriester Hananias, einige führende Männer des Volkes und der Anwalt Tertullus, um beim Statthalter Anklage gegen Paulus zu erheben. 2-3 Nachdem man Paulus hereingerufen hatte, begann Tertullus: »Verehrter Felix! Unser Volk ist dir gegenüber von großer Dankbarkeit erfüllt, denn durch dich genießen wir endlich Ruhe und Frieden, und es geht uns aufgrund deiner Fürsorge so gut wie selten zuvor[a]. Davon sprechen wir voller Anerkennung, wann immer sich uns die Gelegenheit dazu bietet. 4 Um aber deine kostbare Zeit nicht unnötig in Anspruch zu nehmen, bitten wir dich, uns gütigerweise kurz anzuhören. 5 Wir haben festgestellt, dass dieser Mann gefährlich ist wie die Pest. Überall im Römischen Reich zettelt er unter den Juden Aufstände an. Und er selbst ist der Anführer der Nazarener-Sekte. 6 Als er auch noch versuchte, den Tempel zu entweihen, haben wir ihn gefasst.[b] 8 Wenn du ihn verhörst, wirst du feststellen, dass unsere Beschuldigungen wahr sind.«
9 Die anderen Juden unterstützten die Anklagerede in allen Punkten und erklärten, dass sie die reine Wahrheit enthalte.
Paulus verteidigt sich vor Felix
10 Auf einen Wink des Statthalters stand Paulus auf und sagte: »Weil ich weiß, dass du seit vielen Jahren Richter für dieses Volk bist, will ich mich gern vor dir verantworten. 11 Wie du leicht nachprüfen kannst, bin ich erst vor zwölf Tagen nach Jerusalem gekommen, um im Tempel zu beten. 12 Dabei habe ich weder im Tempel noch in den Synagogen oder in der Öffentlichkeit mit jemandem gestritten oder gar einen Aufstand unter dem Volk angezettelt. 13 Deshalb gibt es auch keinerlei Beweise für die Anklagen, die gegen mich vorgebracht wurden.
14 Dies eine bekenne ich allerdings offen: Ich diene dem Gott unserer Vorfahren, und zwar nach der Glaubensrichtung, die sie für eine Sekte halten. Ich glaube alles, was im Gesetz von Mose und in den Propheten steht. 15 Wie meine Ankläger hier habe ich die Hoffnung, dass Gott alle Menschen vom Tod auferwecken wird – sowohl die Menschen, die nach seinem Willen gelebt haben, als auch die anderen, die nichts von ihm wissen wollten. 16 Deshalb bemühe ich mich auch, immer ein reines Gewissen vor Gott und den Menschen zu haben.
17 Nachdem ich viele Jahre nicht in Jerusalem gelebt habe, bin ich nun zurückgekehrt, um eine Geldspende für mein Volk zu übergeben und um Gott im Tempel ein Opfer darzubringen. 18 Ich war gerade dabei, mich auf das Reinigungsopfer vorzubereiten – unauffällig und ohne jedes Aufsehen –, da erkannten mich 19 einige Juden aus der Provinz Asia. Sie müssten eigentlich hier vor dir als Ankläger auftreten, wenn wirklich etwas gegen mich vorzubringen wäre! 20 Oder lass dir von den hier Anwesenden sagen, welche Verbrechen sie mir vorwerfen konnten, als ich vor dem Hohen Rat stand. 21 Es kann lediglich der Satz gewesen sein, den ich allen Versammelten zurief: ›Weil ich an die Auferstehung der Toten glaube, werde ich heute von euch angeklagt!‹«
22 Felix, der über den Glauben der Christen viel wusste, vertagte daraufhin die Verhandlung und sagte: »Wenn der Kommandant Lysias hier ist, werde ich die Sache entscheiden!« 23 Paulus wurde weiterhin gefangen gehalten. Aber Felix wies den verantwortlichen Hauptmann an, die Haft zu mildern. Außerdem durften Angehörige und Freunde Paulus versorgen.
Jesus bei dem Pharisäer Simon
36 Einmal wurde Jesus von einem Pharisäer zum Essen eingeladen. Er ging in das Haus dieses Mannes und begab sich an den Tisch. 37 Da kam eine Prostituierte[a] herein, die in der Stadt lebte. Sie hatte erfahren, dass Jesus bei dem Pharisäer eingeladen war. In ihrer Hand trug sie ein Fläschchen mit kostbarem Öl. 38 Die Frau ging zu Jesus, kniete bei ihm nieder und weinte so sehr, dass seine Füße von ihren Tränen nass wurden. Mit ihrem Haar trocknete sie die Füße, küsste sie und goss das Öl darüber.
39 Der Pharisäer hatte das alles beobachtet und dachte: »Wenn dieser Mann wirklich ein Prophet wäre, müsste er doch wissen, was für eine Frau ihn da berührt. Sie ist schließlich eine stadtbekannte Hure!«
40 »Simon, ich will dir etwas erzählen«, unterbrach ihn Jesus in seinen Gedanken. »Ja, ich höre zu, Lehrer«, antwortete Simon.
41 »Ein reicher Mann hatte zwei Leuten Geld geliehen. Der eine Mann schuldete ihm 500 Silberstücke, der andere 50. 42 Weil sie das Geld aber nicht zurückzahlen konnten, schenkte er es beiden. Welcher der beiden Männer wird ihm nun am meisten dankbar sein?«
43 Simon antwortete: »Bestimmt der, dem er die größere Schuld erlassen hat.« »Du hast recht!«, bestätigte ihm Jesus.
44 Dann wandte er sich der Frau zu und sagte zu Simon: »Sieh diese Frau an! Ich kam in dein Haus, und du hast mir kein Wasser für meine Füße gegeben, was doch sonst selbstverständlich ist. Aber sie hat meine Füße mit ihren Tränen gewaschen und mit ihrem Haar getrocknet. 45 Du hast mich nicht mit einem Kuss begrüßt. Aber seit ich hier bin, hat diese Frau gar nicht mehr aufgehört, meine Füße zu küssen. 46 Du hast meinen Kopf nicht mit Öl gesalbt, während sie dieses kostbare Öl sogar über meine Füße gegossen hat. 47 Deshalb sage ich dir: Ihre vielen Sünden sind ihr vergeben; und darum hat sie mir so viel Liebe erwiesen. Wem aber wenig vergeben wird, der liebt auch wenig.«
48 Zu der Frau sagte Jesus: »Deine Sünden sind dir vergeben.« 49 Da tuschelten die anderen Gäste untereinander: »Was ist das nur für ein Mensch? Er vergibt sogar Sünden!«
50 Jesus aber sagte zu der Frau: »Dein Glaube hat dich gerettet! Geh in Frieden.«
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