Book of Common Prayer
13.
97 Herr, wie sehr liebe ich dein Gesetz;
den ganzen Tag denke ich darüber nach!
98 Gerade weil es mir immer gegenwärtig ist,
bin ich meinen Feinden an Klugheit überlegen.
99 Ich habe mehr begriffen als alle meine Lehrer,
denn ich mache mir ständig Gedanken über deine Ordnungen.
100 Ich besitze mehr Einsicht als alte Menschen mit ihrer Erfahrung,
denn ich habe mein Leben nach deinen Geboten ausgerichtet.
101 Von krummen Wegen hielt ich mich stets fern,
damit ich nicht gegen dein Wort verstoße.
102 Ich habe deine Belehrungen gerne angenommen,
denn einen besseren Lehrer als dich gibt es nicht.
103 Dein Wort ist meine Lieblingsspeise,
es ist süßer als der beste Honig.
104 Dein Gesetz macht mich einsichtig und klug,
deshalb ist mir jede Art von Falschheit verhasst.
14.
105 Dein Wort ist wie ein Licht in der Nacht,
das meinen Weg erleuchtet.
106 Was du in deinem Wort festgelegt hast,
das will ich tun, gerechter Gott!
Ich habe einen Eid darauf geleistet, und dazu stehe ich.
107 Doch jetzt bin ich völlig am Ende!
Herr, schenke mir neue Kraft, wie du es versprochen hast!
108 Ja, Herr, nimm meinen Dank als ein Opfer an
und lehre mich, deine Ordnungen zu verstehen!
109 Mein Leben ist ständig in Gefahr,[a]
trotzdem vergesse ich dein Gesetz nicht.
110 Die Gottlosen wollen mich in ihre Fallen locken,
doch ich lasse mich nicht von deinen Geboten abbringen.
111 Was uns als dein Wille überliefert wurde,
ist für alle Zeit mein kostbarer Besitz
und erfüllt mein Herz mit tiefer Freude.
112 Ich bin entschlossen, mich an deine Weisungen zu halten –
jeden Tag meines Lebens, bis an mein Ende[b]!
15.
113 Herr, ich kann solche Menschen nicht leiden,
die einmal »Ja« und einmal »Nein« zu dir sagen;
aber dein Gesetz liebe ich mit ungeteiltem Herzen.
114 Bei dir bin ich geborgen wie unter einem schützenden Schild,
auf deine Zusagen setze ich meine Hoffnung.
115 Verschwindet, ihr Unheilstifter, hindert mich nicht –
denn ich will den Geboten meines Gottes gehorchen!
116 Herr, gib mir festen Halt, wie du es versprochen hast,
dann lebe ich wieder auf!
Lass nicht zu, dass ich vergeblich hoffe.
117 Richte mich auf, Herr, dann ist mir geholfen!
Immer will ich deine Ordnungen beachten.
118 Wer deine Befehle in den Wind schlägt, den lehnst auch du ab;
solche Menschen schaden sich mit ihren Lügen nur selbst[c].
119 Wie Müll beseitigst du alle, die dich verachten.
Deshalb liebe ich, was du befiehlst.
120 Aus Furcht vor dir läuft es mir kalt den Rücken herunter,
ich habe Angst, dass du mich verurteilen könntest.
Heilige Feste – nur noch Theater!
81 Von Asaf, zum Spiel auf der Gittit[a].
2 Jubelt unserem Gott zu, stark und mächtig ist er!
Singt laut vor Freude über den Gott Jakobs!
3 Stimmt Lieder an und schlagt die Pauken!
Lasst die Saiten von Harfe und Laute erklingen!
4 Stoßt zum Neumond in das Horn
und blast es wieder zum Vollmond, dem Tag unseres Festes!
5 Dies ist für Israel eine bindende Ordnung,
ein Gesetz des Gottes Jakobs.
6 Er gab es dem Volk Gottes,
als er gegen die Ägypter kämpfte.
Da! Ich höre eine Stimme, die mir bisher unbekannt war:
7 »Ich habe deine Schultern von der Last befreit,
den schweren Tragekorb habe ich dir abgenommen.
8 Als du in der Not zu mir schriest, rettete ich dich.
Ich antwortete dir aus der Gewitterwolke,
in der ich mich verborgen hielt.
In Meriba prüfte ich dein Vertrauen zu mir,
als es dort in der Wüste kein Wasser mehr gab.
9 Höre, mein Volk; lass dich warnen, Israel!
Wenn du doch auf mich hören würdest!
10 Du sollst keine anderen Götter neben mir haben,
wie sie bei fremden Völkern verehrt werden –
bete solche Götzen nicht an!
11 Denn ich bin der Herr, dein Gott,
ich habe dich aus Ägypten herausgebracht.
Von mir sollst du alles erwarten,
und ich werde dir geben, was du brauchst![b]
12 Aber mein Volk hat nicht auf mich gehört,
sie haben nicht mit sich reden lassen.
13 Da überließ ich sie ihrer Starrköpfigkeit,
und sie machten, was sie wollten.
14 Wenn doch mein Volk auf mich hören wollte!
Wenn doch Israel nach meinen Geboten lebte!
15 Dann würde ich seine Feinde sofort in die Knie zwingen
und alle niederwerfen, die Israel unterdrücken.«
16 Ja, alle, die den Herrn hassen, müssten sich ihm ergeben,
und ihre Strafe hätte kein Ende.
17 Israel aber würde er mit dem besten Weizen versorgen
und mit Honig aus den Bergen sättigen.
Der höchste Richter erhebt Anklage
82 Ein Lied von Asaf.
Gott steht auf inmitten der Götter[c],
in ihrer Versammlung erhebt er Anklage:
2 »Wie lange noch wollt ihr das Recht verdrehen,
wenn ihr eure Urteile sprecht?
Wie lange noch wollt ihr Partei ergreifen für Menschen,
die sich mir widersetzen?
3 Verhelft den Wehrlosen und Waisen zu ihrem Recht!
Behandelt die Armen und Bedürftigen, wie es ihnen zusteht!
4 Reißt sie aus den Klauen ihrer Unterdrücker!«
5 Aber sie handeln ohne Sinn und Verstand;
sie irren im Dunkeln umher und sehen nicht,
dass durch ihre Bosheit die Welt ins Wanken gerät.
6 Zwar hatte ich ihnen gesagt: »Ihr seid Götter!
Ihr alle seid Söhne des Höchsten!
7 Aber wie gewöhnliche Menschen müsst auch ihr sterben;
euer Leben wird genauso enden wie das eines jeden Herrschers!«
8 Erhebe dich, Gott, und richte die Welt,
denn dir gehören alle Völker!
Jakob gebraucht eine List
27 Isaak war alt geworden und konnte nichts mehr sehen. Eines Tages rief er seinen ältesten Sohn Esau zu sich. »Was ist, Vater?«, fragte Esau. 2 »Ach, mein Sohn, ich bin alt und weiß nicht, wie lange ich noch lebe«, sagte Isaak. 3 »Deshalb erfülle mir noch einen Wunsch: Nimm deinen Bogen und jage ein Stück Wild für mich! 4 Du weißt ja, wie ich es gern habe – bereite es mir so zu und bring es her! Ich möchte davon essen, damit ich dir meinen Segen erteilen kann, bevor ich sterbe.«
5 Rebekka aber hatte das Gespräch der beiden belauscht. Kaum war Esau zur Jagd hinausgegangen, 6-7 da rief sie Jakob herbei und erzählte ihm, was sie gehört hatte. 8 »Jetzt pass genau auf, was ich dir sage!«, forderte sie ihn auf. 9 »Lauf schnell zur Herde und such zwei schöne Ziegenböckchen aus! Ich bereite sie dann so zu, wie dein Vater es gern hat. 10 Und du bringst ihm den Braten, damit er davon isst und dir vor seinem Tod den Segen gibt.«
11 »Hast du denn nicht daran gedacht, dass Esaus Haut behaart ist, aber meine ganz glatt?«, entgegnete Jakob. 12 »Wenn mein Vater mich berührt, merkt er den Unterschied. Der Betrug fliegt auf, und er verflucht mich, anstatt mich zu segnen!« 13 Rebekka aber ließ sich nicht beirren: »Dann soll der Fluch mich treffen!«, erwiderte sie. »Jetzt tu, was ich dir gesagt habe! Hol mir die Ziegenböckchen!«
14 Jakob brachte sie, und Rebekka bereitete ein schmackhaftes Essen zu, so wie Isaak es gern hatte. 15 Sie nahm die besten Kleider Esaus, die sie bei sich aufbewahrte, und befahl Jakob, sie anzuziehen. 16 Die Felle der Böckchen wickelte sie ihm um die Hände und um den glatten Hals. 17 Dann gab sie ihm den Braten und frisch gebackenes Brot.
18 Jakob ging damit zu seinem Vater und begrüßte ihn. Isaak fragte: »Wer ist da, Esau oder Jakob?« 19 »Ich bin Esau, dein Erstgeborener«, antwortete Jakob. »Ich habe getan, worum du mich gebeten hast. Komm, setz dich auf und iss, damit du mir nachher den Segen geben kannst!« 20 Verwundert fragte Isaak: »Wie konntest du nur so schnell ein Stück Wild erlegen, mein Sohn?« »Der Herr, dein Gott, hat es mir über den Weg laufen lassen!«, erwiderte Jakob.
21 »Komm näher«, forderte Isaak ihn auf, »ich will mich davon überzeugen, ob du wirklich mein Sohn Esau bist oder nicht!« 22 Jakob ging zu ihm hin, und Isaak betastete ihn. »Die Stimme ist zwar die von Jakob«, sagte er, »aber den Händen nach ist es Esau!« 23 Er erkannte Jakob nicht, weil er behaarte Hände hatte wie Esau. Darum entschloss er sich, ihn zu segnen, 24 doch vorher fragte er noch einmal nach: »Bist du wirklich mein Sohn Esau?« »Ja, ich bin’s!«, log Jakob. 25 »Dann gib mir das Essen, damit ich von dem Wild esse und dir den Segen gebe!«, sagte Isaak. Jakob reichte es ihm, und sein Vater aß; dann gab er ihm Wein, und Isaak trank. 26 »Komm und küss mich, mein Sohn!«, bat Isaak. 27 Jakob ging zu ihm und küsste ihn. Als Isaak den Duft der Kleider roch, sprach er den Segen:
»Mein Sohn, deine Kleider tragen den Geruch der Felder, die der Herr mit Regen getränkt hat!
28 Gott gebe dir viel Regen und mache dein Land fruchtbar, Getreide und Wein sollst du im Überfluss ernten!
29 Viele Völker und Volksstämme sollen sich dir unterwerfen und dir dienen. Herrsche über deine Brüder; in Ehrfurcht müssen sie sich vor dir beugen! Verflucht sei, wer dir Böses wünscht; wer dir aber wohlgesinnt ist, soll gesegnet werden!«
Wie Christen leben und miteinander umgehen sollen (Kapitel 12,1–15,13)
Das ganze Leben – ein Gottesdienst
12 Weil ihr Gottes reiche Barmherzigkeit erfahren habt, fordere ich euch auf, liebe Brüder und Schwestern, euch mit eurem ganzen Leben Gott zur Verfügung zu stellen. Seid ein lebendiges Opfer, das Gott dargebracht wird und ihm gefällt. Ihm auf diese Weise zu dienen ist der wahre Gottesdienst und die angemessene Antwort auf seine Liebe. 2 Passt euch nicht den Maßstäben dieser Welt an, sondern lasst euch von Gott verändern, damit euer ganzes Denken neu ausgerichtet wird. Nur dann könnt ihr beurteilen, was Gottes Wille ist, was gut und vollkommen ist und was ihm gefällt.
3 In der Vollmacht,[a] die mir Gott als Apostel gegeben hat, ermahne ich euch: Überschätzt euch nicht, sondern bleibt ehrlich und bescheiden im Urteil über euch selbst. Keiner von euch soll sich etwas anmaßen, was über die Kraft des Glaubens hinausgeht, die Gott ihm geschenkt hat.
4 Unser Körper besteht aus vielen Teilen, die ganz unterschiedliche Aufgaben haben. 5 Ebenso ist es mit uns Christen. Gemeinsam bilden wir alle den Leib von Christus, und jeder Einzelne ist auf die anderen angewiesen.
6 Gott hat jedem von uns unterschiedliche Gaben geschenkt. Hat jemand die Gabe bekommen, in Gottes Auftrag prophetisch zu reden, dann muss dies mit der Lehre unseres Glaubens übereinstimmen. 7 Wem Gott einen praktischen Dienst übertragen hat, der soll ihn gewissenhaft ausführen. Wer die Gemeinde im Glauben unterweist, soll diesem Auftrag gerecht werden. 8 Wer andere ermahnen und ermutigen kann, der nutze diese Gabe. Wer Bedürftige unterstützt, soll das gerecht und unparteiisch tun. Wer eine Gemeinde zu leiten hat, der setze sich ganz für sie ein. Wer sich um Menschen in Not kümmert, der soll es gerne tun.
Das Licht, das zum Leben führt
12 Ein anderes Mal sagte Jesus zu den Menschen: »Ich bin das Licht für die Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Dunkelheit umherirren, sondern er hat das Licht, das ihn zum Leben führt.«
13 Darauf hielten ihm die Pharisäer vor: »Du bist doch wieder nur dein eigener Zeuge. Das beweist noch lange nicht, dass du die Wahrheit sagst.« 14 Jesus erwiderte ihnen: »Auch wenn ich hier als mein eigener Zeuge auftrete, sage ich die Wahrheit. Denn ich weiß, woher ich komme und wohin ich gehe; aber ihr wisst das alles nicht. 15 Ihr urteilt über mich nach dem äußeren Schein. Ich urteile über niemanden. 16 Wenn ich aber doch über jemanden ein Urteil spreche, dann beruht es ganz und gar auf der Wahrheit. Denn ich richte nicht allein, sondern ich spreche das Urteil zusammen mit meinem Vater, der mich gesandt hat. 17 Nach eurem Gesetz ist vor Gericht eine Aussage glaubwürdig, wenn es dafür mindestens zwei Zeugen gibt.[a] 18 Nun, ich selbst trete für mich als Zeuge auf, und mein Vater, der mich gesandt hat, ist auch mein Zeuge.« 19 »Wo ist denn dein Vater?«, fragten sie daraufhin. Jesus antwortete: »Ihr wisst nicht, wer ich bin; deshalb kennt ihr meinen Vater nicht. Wenn ihr mich kennen würdet, wüsstet ihr auch, wer mein Vater ist.«
20 Das alles sagte Jesus an der Stelle des Tempels, wo die Opferkästen für die Geldspenden aufgestellt waren. Aber niemand nahm ihn fest, denn seine Zeit war noch nicht gekommen.
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