Book of Common Prayer
Zion, Gottes geliebte Stadt
87 Ein Lied von den Nachkommen Korachs.
Hoch auf dem heiligen Berg hat Gott die Stadt Zion errichtet.
2 Er liebt Jerusalem mit seinen herrlichen Toren
mehr als alle anderen Orte, in denen die Nachkommen von Jakob wohnen.
3 Du bist weltberühmt, du Stadt Gottes!
Der Herr sagt:
4 »In Ägypten und Babylon gibt es Menschen,
die mich kennen und ehren,
und auch bei den Philistern, in Tyrus und Äthiopien
findet man Bürger meiner Stadt.«[a]
5 Aber von Jerusalem selbst heißt es:
»Alle seine Einwohner haben hier ihr Bürgerrecht!«[b]
Ja, er, der Höchste, lässt Zion fest bestehen!
6 Der Herr wird eine Liste aller Völker aufstellen
und darin jeden vermerken, der zu Jerusalem gehört.[c]
7 Sie alle werden tanzen und fröhlich singen:
»Was wir haben, verdanken wir dieser Stadt!«
Viertes Buch
(Psalm 90–106)
Ist denn alles vergeblich?
90 Ein Gebet von Mose, dem Mann Gottes.
Herr, solange es Menschen gibt, bist du unsere Zuflucht!
2 Ja, bevor die Berge geboren wurden,
noch bevor Erde und Weltall unter Wehen entstanden,
warst du, o Gott, schon da. Du bist ohne Anfang und Ende.
3 Du lässt den Menschen wieder zu Staub werden.
»Kehr zurück!«, sprichst du zu ihm.
4 Tausend Jahre sind für dich wie ein einziger Tag,
der doch im Flug vergangen ist,
kurz wie ein paar Stunden Schlaf.
5 Du reißt die Menschen hinweg,
sie verschwinden so schnell wie ein Traum nach dem Erwachen.
Sie vergehen wie das Gras:
6 Morgens sprießt es und blüht auf,
doch schon am Abend welkt und verdorrt es im heißen Wüstenwind.
7 Ja, durch deinen Zorn vergehen wir,
schnell ist es mit uns zu Ende!
8 Unsere Schuld liegt offen vor dir,
auch unsere geheimsten Verfehlungen bringst du ans Licht.
9 Dein Zorn lässt unser Leben verrinnen –
schnell wie ein kurzer Seufzer ist es vorbei!
10 Unser Leben dauert siebzig, vielleicht sogar achtzig Jahre.
Doch alles, worauf wir stolz sind,
ist nur Mühe, viel Lärm um nichts!
Wie schnell eilen die Jahre vorüber!
Wie rasch schwinden wir dahin!
11 Doch wer kann begreifen, wie gewaltig dein Zorn ist?
Wer fürchtet sich schon davor?
12 Mach uns bewusst, wie kurz das Leben ist,
damit wir unsere Tage weise nutzen!
13 Herr, wende dich uns wieder zu!
Wie lange soll dein Zorn noch dauern?
Hab Erbarmen mit uns, wir sind doch deine Diener!
14 Schenke uns deine Liebe jeden Morgen neu!
Dann können wir singen und uns freuen, solange wir leben!
15 So viele Jahre litten wir unter Not und Bedrückung;
lass uns nun ebenso viele Jahre Freude erleben!
16 Zeige uns, wie machtvoll du eingreifst;
auch unsere Kinder sollen deine mächtigen Taten sehen!
17 Herr, unser Gott! Zeige uns deine Güte!
Lass unsere Mühe nicht vergeblich sein!
Ja, lass unsere Arbeit Früchte tragen!
Seine Gnade hört niemals auf!
136 Dankt dem Herrn, denn er ist gut –
seine Gnade hört niemals auf!
2 Dankt ihm, dem Gott über alle Götter –
seine Gnade hört niemals auf!
3 Dankt ihm, dem Herrn über alle Herren –
seine Gnade hört niemals auf!
4 Er allein vollbringt große Wunder –
seine Gnade hört niemals auf!
5 Mit Weisheit hat er den Himmel geschaffen –
seine Gnade hört niemals auf!
6 Die Erde breitete er über den Meeren aus –
seine Gnade hört niemals auf!
7 Er hat die großen Lichter geschaffen –
seine Gnade hört niemals auf!
8 Die Sonne, um den Tag zu bestimmen –
seine Gnade hört niemals auf!
9 Mond und Sterne für die Nacht –
seine Gnade hört niemals auf!
10 Alle Erstgeborenen der Ägypter tötete er –
seine Gnade hört niemals auf!
11 Er führte sein Volk Israel aus Ägypten heraus –
seine Gnade hört niemals auf!
12 Das alles vollbrachte er durch seine gewaltige Macht –
seine Gnade hört niemals auf!
13 Er teilte das Schilfmeer –
seine Gnade hört niemals auf!
14 Sein Volk ließ er mitten hindurchziehen –
seine Gnade hört niemals auf!
15 Den Pharao und sein Heer aber ließ er in die Fluten stürzen –
seine Gnade hört niemals auf!
16 Er führte sein Volk durch die Wüste –
seine Gnade hört niemals auf!
17 Er ließ mächtige Könige umkommen –
seine Gnade hört niemals auf!
18 Ja, gewaltige Herrscher tötete er –
seine Gnade hört niemals auf!
19 Sihon, den König der Amoriter –
seine Gnade hört niemals auf!
20 Og, den König von Baschan –
seine Gnade hört niemals auf!
21 Ihre Länder übergab er Israel –
seine Gnade hört niemals auf!
22 So bekam sein Volk, das ihm diente,
das ganze Gebiet als bleibenden Besitz –
seine Gnade hört niemals auf!
23 Er vergaß uns nicht, als wir unterdrückt wurden –
seine Gnade hört niemals auf!
24 Er befreite uns von unseren Feinden –
seine Gnade hört niemals auf!
25 Allen Geschöpfen gibt er zu essen –
seine Gnade hört niemals auf!
26 Ja, dankt ihm, dem Gott, der im Himmel regiert –
seine Gnade hört niemals auf!
Mose bekommt Hilfe
16 Der Herr antwortete Mose: »Such unter den Sippenoberhäuptern von Israel siebzig Männer aus! Nimm Leute, die als zuverlässige Anführer des Volkes bekannt sind. Bring sie zum heiligen Zelt und stell dich mit ihnen dort auf! 17 Dann will ich herabkommen und mit dir sprechen. Ich werde etwas von meinem Geist, der auf dir ruht, nehmen und auf sie legen. Sie sollen von nun an die Last mit dir teilen. Du musst die Verantwortung für das Volk nicht mehr allein tragen.
24 Da berichtete Mose den Israeliten, was der Herr ihm aufgetragen hatte. Er suchte unter den Sippenoberhäuptern des Volkes siebzig Männer aus und befahl ihnen, sich im Halbkreis vor dem Heiligtum aufzustellen. 25 Dann sahen sie, wie der Herr in der Wolke herabkam. Er sprach mit Mose und legte etwas von dem Geist, der auf Mose ruhte, auf die siebzig Männer. Im selben Augenblick begannen sie zu reden, was er ihnen eingab. Das geschah jedoch nur dieses eine Mal.
26 Zwei der siebzig Männer, deren Namen Mose aufgeschrieben hatte, waren nicht zum heiligen Zelt gekommen, sondern im Lager geblieben. Der eine hieß Eldad, der andere Medad. Auch auf sie kam Gottes Geist, und auch sie begannen zu reden, was er ihnen eingab. 27 Ein junger Mann lief zu Mose und meldete ihm: »Eldad und Medad führen sich mitten im Lager wie Propheten auf!«
28 Das hörte Josua, der Sohn von Nun, ein Mann, der von Jugend an Mose gedient hatte. Er sagte zu Mose: »Verbiete es ihnen!« 29 Doch Mose erwiderte: »Hast du Angst, dass mir jemand meinen Platz streitig macht? Ich wünschte, der Herr würde seinen Geist auf das ganze Volk legen und alle wären Propheten!«
Versöhnt mit Gott und miteinander
11 Vergesst nie, dass ihr früher verächtlich »Unbeschnittene« genannt wurdet, weil ihr zu den nichtjüdischen Völkern gehört. Die Juden wollten sich als »Beschnittene« von euch unterscheiden, obwohl ihre Beschneidung nur von Menschen durchgeführt wird. 12 Ihr habt damals ohne Christus gelebt und wart ausgeschlossen von Israel, dem Volk Gottes. Darum galten für euch die Zusagen nicht, die Gott seinem Volk gab, als er seine Bündnisse mit ihnen schloss. Ohne jede Hoffnung und ohne Gott habt ihr in dieser Welt gelebt. 13 Doch das ist vorbei! Jetzt gehört ihr zu Jesus Christus, der am Kreuz sein Blut für euch vergossen hat. Ihr seid Gott jetzt nahe, obwohl ihr vorher so weit von ihm entfernt lebtet.
14 Durch Christus haben wir Frieden. Er hat Juden und Nichtjuden in seiner Gemeinde vereint, die Mauer zwischen ihnen niedergerissen und ihre Feindschaft beendet. Durch sein Sterben 15 hat er das jüdische Gesetz mit seinen zahlreichen Geboten und Forderungen außer Kraft gesetzt. Durch Christus leben wir nicht länger voneinander getrennt, der eine als Jude, der andere als Nichtjude. Als Christen sind wir eins.[a] So hat er zwischen uns Frieden gestiftet. 16 Christus ist für alle Menschen am Kreuz gestorben, damit wir alle Frieden mit Gott haben. In seinem neuen Leib, der Gemeinde von Christus, können wir nun als Versöhnte miteinander leben.
17 Christus ist gekommen und hat seine Friedensbotschaft allen gebracht: euch, die ihr fern von Gott lebtet, und allen, die nahe bei ihm waren. 18 Durch Christus dürfen wir jetzt alle, Juden wie Nichtjuden, vereint in einem Geist zu Gott, dem Vater, kommen.
19 So seid ihr nicht länger Fremde und Heimatlose; ihr gehört jetzt als Bürger zum Volk Gottes, ja sogar zu seiner Familie. 20 Als Gemeinde von Jesus Christus steht ihr auf dem Fundament der Apostel und Propheten. Doch der Grundstein, der dieses Gebäude trägt und zusammenhält, ist Jesus Christus selbst. 21 Durch ihn sind die Bauteile untereinander fest verbunden und wachsen zu einem Tempel des Herrn heran. 22 Weil ihr zu Christus gehört, seid auch ihr ein Teil dieses Baus, in dem Gott durch seinen Geist wohnt.
Die Wirkung der Bergpredigt
28 Als Jesus dies alles gesagt hatte, waren die Zuhörer von seinen Worten tief beeindruckt. 29 Denn Jesus lehrte sie mit einer Vollmacht, die Gott ihm verliehen hatte – ganz anders als ihre Schriftgelehrten.
Jesus besiegt Krankheit und Tod (Kapitel 8–9)
Jesus heilt einen Aussätzigen (Markus 1,40‒45; Lukas 5,12‒16)
8 Eine große Menschenmenge folgte Jesus, als er vom Berg herabstieg. 2 Da kam ein Aussätziger und warf sich vor ihm nieder: »Herr, wenn du willst, kannst du mich heilen[a]!«
3 Jesus streckte die Hand aus, berührte ihn und sagte: »Das will ich! Sei gesund!« Im selben Augenblick war der Mann von seiner Krankheit geheilt. 4 Da befahl ihm Jesus nachdrücklich: »Sag niemandem etwas, sondern geh sofort zum Priester und lass dich von ihm untersuchen. Danach bring das Opfer dar, wie es Mose vorgeschrieben hat.[b] So werden die Menschen sehen, dass ich im Auftrag Gottes handle.«
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