Sprüche 30
Schlachter 2000
Die Worte Agurs und Lemuels
Die Worte Agurs
30 Worte Agurs, des Sohnes Jakes, der Ausspruch;
das Manneswort an Itiel,
an Itiel und Ukal:
2 Ich bin unvernünftiger als irgendein Mann
und habe keinen Menschenverstand.
3 Ich habe keine Weisheit gelernt,
Dass ich die Erkenntnis des Heiligen besäße.
4 Wer stieg zum Himmel empor und fuhr herab?
Wer fasste den Wind in seine Fäuste?
Wer band die Wasser in ein Kleid?
Wer richtete alle Enden der Erde auf?
Was ist sein Name und was ist der Name seines Sohnes?
Weißt du das?
5 Alle Reden Gottes sind geläutert;
er ist ein Schild denen, die ihm vertrauen[a].
6 Tue nichts zu seinen Worten hinzu,
damit er dich nicht bestraft und du als Lügner dastehst!
7 »Zweierlei erbitte ich mir von dir,
das wollest du mir nicht versagen, ehe ich sterbe:
8 Falschheit und Lügenwort entferne von mir;
Armut und Reichtum gib mir nicht,
nähre mich mit dem mir beschiedenen Brot;
9 Dass ich nicht aus Übersättigung dich verleugne
und sage: Wer ist der Herr?,
Dass ich aber auch nicht aus lauter Armut stehle
und mich am Namen meines Gottes vergreife!«
10 Verleumde keinen Knecht bei seinem Herrn,
damit er dich nicht verflucht und du es büßen musst!
11 Es gibt ein Geschlecht, das seinen Vater verflucht
und seine Mutter nicht segnet;
12 ein Geschlecht, das rein ist in seinen eigenen Augen
und doch von seinem Kot nicht gewaschen ist;
13 ein Geschlecht mit was für hohen Augen
und erhabenen Augenwimpern!
14 Ein Geschlecht, dessen Zähne Schwerter
und dessen Gebisse Messer sind,
um die Elenden aus dem Land wegzufressen
und die Armen aus der Mitte der Menschen.
15 Der Blutegel hat zwei Töchter:
»Gib her, gib her!«
Drei Dinge werden nimmer satt,
vier sagen nie: »Es ist genug!«:
16 Das Totenreich, der verschlossene Mutterleib,
die Erde, die vom Wasser nicht satt wird,
und das Feuer, das nie spricht: »Es ist genug!«[b]
17 Ein Auge, das den Vater verspottet
und es verachtet, der Mutter zu gehorchen,
das werden die Raben am Bach aushacken
und die jungen Adler fressen!
18 Drei Dinge sind mir zu wunderbar,
ja, vier begreife ich nicht:
19 den Weg des Adlers am Himmel,
den Weg der Schlange auf einem Felsen,
den Weg des Schiffes mitten im Meer,
und den Weg des Mannes zu einer Jungfrau.
20 Ebenso unbegreiflich ist mir der Weg einer Ehebrecherin:
Sie isst und wischt ihr Maul
und spricht: »Ich habe nichts Böses getan!«
21 Unter drei Dingen zittert ein Land,
und unter vieren ist es ihm unerträglich:
22 Unter einem Knecht, wenn er zur Königsherrschaft kommt,
unter einem schändlichen Narren, wenn er mit Brot gesättigt ist,
23 unter einer Verschmähten, wenn sie zur Frau genommen wird,
und unter einer Magd, wenn sie ihre Herrin beerbt.
24 Diese vier sind die Kleinen im Lande,
und doch sind sie überaus weise:
25 Die Ameisen — kein starkes Volk,
aber sie sammeln im Sommer ihre Speise;
26 die Klippdachse — kein mächtiges Volk,
aber sie setzen ihr Haus auf den Felsen;
27 die Heuschrecken — sie haben keinen König,
und doch ziehen sie alle in geordneten Scharen aus;
28 die Eidechse — du kannst sie mit Händen fangen,
und dennoch findet sie sich in den Palästen der Könige.
29 Diese drei haben einen schönen Gang,
und vier schreiten stattlich einher:
30 Der Löwe, der Held unter den Tieren
— er weicht vor nichts zurück,
31 das lendengegürtete [Kriegsross], der Ziegenbock,
und der König, der mit seinem Heer zieht.
32 Bist du töricht gewesen und stolz,
oder hast du böse Pläne gemacht, so lege die Hand auf den Mund!
33 Denn schlägt man die Milch, so gibt es Butter,
und schlägt man die Nase, so gibt es Blut,
und schlägt man den Zorn, so gibt es Streit.
Sprueche 30
Hoffnung für Alle
Die weisen Worte von Agur und Lemuel (Kapitel 30–31)
Worte von Agur
30 Folgende Worte stammen von Agur, dem Sohn von Jake.[a] Dieser Mann sagte:[b]
Ich habe mich abgemüht, o Gott, ich habe mich abgemüht und bin am Ende! 2 Denn ich bin zu dumm, um als Mensch gelten zu können, und besitze keinen Verstand. 3 Ich habe keine Weisheit erlangt, ich weiß fast nichts über den heiligen Gott und bin mit ihm nicht vertraut.
4 Sag mir:
Wer ist jemals zum Himmel hinauf- und wieder hinabgestiegen?
Wer hat den Wind mit seinen Händen gezähmt
oder die Wassermassen gebändigt?
Wer setzte die Grenzen der Erde fest?
Weißt du, wer das alles vollbracht hat?
Dann nenn mir seinen Namen und den seines Sohnes!
5 Was Gott sagt, ist wahr und zuverlässig; er beschützt alle, die Schutz bei ihm suchen.
6 Füge seinen Worten nichts hinzu, sonst zieht er dich zur Rechenschaft, und du stehst als Lügner da!
7 Herr, ich bitte dich um zweierlei, erfülle mir doch diese Bitten, solange ich lebe: 8 Bewahre mich davor, zu lügen und zu betrügen, und lass mich weder arm noch reich sein! Gib mir nur so viel, wie ich zum Leben brauche! 9 Denn wenn ich zu viel besitze, bestreite ich vielleicht, dass ich dich brauche, und frage: »Wer ist denn schon der Herr?« Wenn ich aber zu arm bin, werde ich vielleicht zum Dieb und bereite dir, meinem Gott, damit Schande!
10 Mach einen Diener bei seinem Herrn nicht schlecht, sonst verflucht er dich, und du musst es büßen!
11 Was müssen das für Leute sein,
die ihren Vater verfluchen
und ihre Mutter missachten!
12 Was müssen das für Leute sein,
die sich selbst für untadelig halten
und doch besudelt sind mit ihrer Schuld!
13 Was müssen das für Leute sein,
die hochmütig und überheblich
auf andere herabschauen!
14 Was müssen das für Leute sein,
die alle Armen und Hilflosen rücksichtslos ausbeuten
und von der Erde vertilgen[c]!
15 Manche Leute sind wie Blutegel: »Gib her, gib her!«, fordern sie und saugen andere damit aus.[d]
Drei sind unersättlich, und auch das Vierte bekommt niemals genug:[e] 16 das Reich der Toten, eine unfruchtbare Frau, die gerne Kinder haben möchte, trockener Boden, der nach Regen dürstet, und das Feuer, das gierig immer weiterfrisst.
17 Wer spöttisch auf seinen Vater herabsieht und seiner Mutter nicht gehorchen will, dem werden die Raben die Augen aushacken, und die Geier werden ihn auffressen!
18 Drei Dinge sind mir rätselhaft, und auch das Vierte ist für mich unbegreiflich: 19 der Flug des Adlers am Himmel, das Schleichen der Schlange über einen Felsen, die Fahrt des Schiffes über das tiefe Meer und die Liebe zwischen Mann und Frau!
20 So benimmt sich eine untreue Frau: Sie schläft mit einem anderen Mann, wäscht sich und sagt:[f] »Ich habe doch nichts Böses getan!«
21 Durch drei Begebenheiten wird ein Land erschüttert, und auch das Vierte kann es nicht ertragen: 22 wenn ein Sklave König wird, wenn ein Unverständiger Reichtum erlangt, 23 wenn eine von allen verschmähte Frau geheiratet wird und wenn eine Sklavin die Herrin aus ihrer Stellung verdrängt.
24 Vier Tiere sind sehr klein und doch überaus klug: 25 die Ameisen – sie sind ein schwaches Volk, und doch legen sie im Sommer einen Vorrat an; 26 die Klippdachse – sie sind nicht kräftig, aber sie bauen ihren Unterschlupf in den unzugänglichen Felsklüften; 27 die Heuschrecken – sie haben zwar keinen König, aber sie ziehen in geordneten Scharen aus; 28 die Eidechsen – du kannst sie mit den Händen fangen, und doch findest du sie in Palästen!
29 Drei schreiten stolz umher, und auch der Vierte hat einen majestätischen Gang: 30 der Löwe, König der Tiere, der vor nichts Angst hat; 31 ein Hahn, der umherstolziert; ein Ziegenbock und ein König, der sein Heer anführt.
32 Wenn du meinst, du seist besser als andere, ob zu Recht oder zu Unrecht, dann halte den Mund und schweig lieber! 33 Denn wenn man Milch schlägt, gibt es Butter; schlägt man die Nase, kommt Blut heraus; und reizt man den Zorn, dann gibt es Streit!
Footnotes
- 30,1 Oder: Folgende Worte stammen von Agur, dem Sohn von Jake aus Massa.
- 30,1 Der hebräische Text ist nicht sicher zu deuten. Man kann auch übersetzen: Ausspruch des Mannes zu Itiël, zu Itiël und Ukal.
- 30,14 Wörtlich: deren Zähne Schwerter sind und Messer ihr Gebiss, um wegzufressen die Elenden von der Erde und die Armen weg aus der Mitte der Menschheit.
- 30,15 Wörtlich: Der Blutegel hat zwei Töchter: Gib her, gib her!
- 30,15 Vgl. die Anmerkung zu Kapitel 6,16.
- 30,20 Wörtlich: Sie isst, wäscht ihren Mund und sagt.
Proverbs 30
New International Version
Sayings of Agur
30 The sayings(A) of Agur son of Jakeh—an inspired utterance.
This man’s utterance to Ithiel:
“I am weary, God,
but I can prevail.[a]
2 Surely I am only a brute, not a man;
I do not have human understanding.
3 I have not learned wisdom,
nor have I attained to the knowledge of the Holy One.(B)
4 Who has gone up(C) to heaven and come down?
Whose hands(D) have gathered up the wind?
Who has wrapped up the waters(E) in a cloak?(F)
Who has established all the ends of the earth?
What is his name,(G) and what is the name of his son?
Surely you know!
5 “Every word of God is flawless;(H)
he is a shield(I) to those who take refuge in him.
6 Do not add(J) to his words,
or he will rebuke you and prove you a liar.
7 “Two things I ask of you, Lord;
do not refuse me before I die:
8 Keep falsehood and lies far from me;
give me neither poverty nor riches,
but give me only my daily bread.(K)
9 Otherwise, I may have too much and disown(L) you
and say, ‘Who is the Lord?’(M)
Or I may become poor and steal,
and so dishonor the name of my God.(N)
10 “Do not slander a servant to their master,
or they will curse you, and you will pay for it.
11 “There are those who curse their fathers
and do not bless their mothers;(O)
12 those who are pure in their own eyes(P)
and yet are not cleansed of their filth;(Q)
13 those whose eyes are ever so haughty,(R)
whose glances are so disdainful;
14 those whose teeth(S) are swords
and whose jaws are set with knives(T)
to devour(U) the poor(V) from the earth
and the needy from among mankind.(W)
15 “The leech has two daughters.
‘Give! Give!’ they cry.
“There are three things that are never satisfied,(X)
four that never say, ‘Enough!’:
16 the grave,(Y) the barren womb,
land, which is never satisfied with water,
and fire, which never says, ‘Enough!’
17 “The eye that mocks(Z) a father,
that scorns an aged mother,
will be pecked out by the ravens of the valley,
will be eaten by the vultures.(AA)
18 “There are three things that are too amazing for me,
four that I do not understand:
19 the way of an eagle in the sky,
the way of a snake on a rock,
the way of a ship on the high seas,
and the way of a man with a young woman.
20 “This is the way of an adulterous woman:
She eats and wipes her mouth
and says, ‘I’ve done nothing wrong.’(AB)
21 “Under three things the earth trembles,
under four it cannot bear up:
22 a servant who becomes king,(AC)
a godless fool who gets plenty to eat,
23 a contemptible woman who gets married,
and a servant who displaces her mistress.
24 “Four things on earth are small,
yet they are extremely wise:
25 Ants are creatures of little strength,
yet they store up their food in the summer;(AD)
26 hyraxes(AE) are creatures of little power,
yet they make their home in the crags;
27 locusts(AF) have no king,
yet they advance together in ranks;
28 a lizard can be caught with the hand,
yet it is found in kings’ palaces.
29 “There are three things that are stately in their stride,
four that move with stately bearing:
30 a lion, mighty among beasts,
who retreats before nothing;
31 a strutting rooster, a he-goat,
and a king secure against revolt.[b]
32 “If you play the fool and exalt yourself,
or if you plan evil,
clap your hand over your mouth!(AG)
33 For as churning cream produces butter,
and as twisting the nose produces blood,
so stirring up anger produces strife.”
Footnotes
- Proverbs 30:1 With a different word division of the Hebrew; Masoretic Text utterance to Ithiel, / to Ithiel and Ukal:
- Proverbs 30:31 The meaning of the Hebrew for this phrase is uncertain.
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