Ruths Treue und ihre Reise nach Israel (Kapitel 1)

»Dein Gott ist mein Gott!«

1-2 Zu der Zeit, als das Volk Israel von Männern geführt wurde, die man Richter nannte, brach im Land eine Hungersnot aus. Darum verließ ein Mann namens Elimelech aus der Sippe Efrat die Stadt Bethlehem in Juda, wo er gewohnt hatte. Er ging mit seiner Frau Noomi und seinen beiden Söhnen Machlon und Kiljon ins Land Moab und ließ sich dort nieder.

Doch dann starb Elimelech, und Noomi blieb mit ihren Söhnen allein zurück. Die beiden heirateten zwei Frauen aus Moab, sie hießen Orpa und Ruth. Nach etwa zehn Jahren starben auch Machlon und Kiljon. Nun hatte Noomi keinen Mann und keine Söhne mehr.

6-7 Bald darauf erfuhr sie, dass der Herr sich über sein Volk erbarmt und ihm wieder eine gute Ernte geschenkt hatte. Sofort brach sie auf, um in ihre Heimat Juda zurückzukehren. Ihre Schwiegertöchter begleiteten sie.

Unterwegs sagte Noomi zu ihnen: »Geht doch wieder zurück in euer Elternhaus, kehrt um! Möge der Herr euch so viel Liebe erweisen, wie ihr sie den Verstorbenen und mir entgegengebracht habt! Er gebe euch ein neues Zuhause an der Seite eines zweiten Mannes!«

Sie küsste ihre Schwiegertöchter. Die beiden fingen an zu weinen 10 und widersprachen ihr: »Nein, wir wollen mit dir zu deinem Volk gehen!« 11 Doch Noomi entgegnete: »Kehrt doch um, meine Töchter! Warum wollt ihr mich unbedingt begleiten? Ich werde keine Söhne mehr zur Welt bringen, die eure Männer werden könnten.[a] 12 Kehrt um, meine Töchter, geht! Ich bin zu alt, um wieder zu heiraten. Und selbst wenn ich die Hoffnung nicht aufgeben würde, ja, wenn ich noch heute Nacht einen Mann bekommen und dann Söhne zur Welt bringen würde: 13 Wollt ihr etwa so lange warten, bis sie erwachsen sind? Wollt ihr euch bis dahin von allen Männern fernhalten und jede Gelegenheit ausschlagen, noch einmal zu heiraten? Nein, meine Töchter! Der Herr hat sich gegen mich gewandt, euch jedoch möchte ich das harte Schicksal ersparen, das mich getroffen hat.«

14 Da weinten die beiden noch mehr. Orpa küsste ihre Schwiegermutter zum Abschied, Ruth aber wollte sie auf keinen Fall verlassen. 15 Da forderte Noomi sie auf: »Schau, deine Schwägerin kehrt zu ihrem Volk und zu ihrem Gott zurück. Geh doch mit ihr!«

16 Aber Ruth erwiderte: »Besteh nicht darauf, dass ich dich verlasse! Ich will mich nicht von dir trennen. Wo du hingehst, da will auch ich hingehen. Wo du bleibst, da bleibe ich auch. Dein Volk ist mein Volk, und dein Gott ist mein Gott. 17 Wo du stirbst, will ich auch sterben und begraben werden. Nur der Tod kann mich von dir trennen; wenn ich dieses Versprechen nicht halte, soll der Herr mich hart bestrafen!«

18 Noomi merkte, dass Ruth darauf bestand, mit ihr zu gehen, und so versuchte sie nicht mehr, sie zur Umkehr zu überreden. 19 Zu zweit setzten sie ihren Weg nach Bethlehem fort. Als sie dort ankamen, ging es wie ein Lauffeuer durch die Stadt. »Ist das nicht Noomi?«, riefen die Frauen.

20 »Nennt mich nicht länger Noomi (›die Fröhliche‹)«, erwiderte sie, »nennt mich Mara (›die Betrübte‹), denn der allmächtige Gott hat mir ein schweres Schicksal auferlegt: 21 Als ich von hier fortzog, hatte ich alles, was man sich nur wünschen kann. Jetzt lässt mich der Herr mit leeren Händen zurückkehren. Warum nennt ihr mich also noch Noomi? Der Herr hat sein Urteil gegen mich gesprochen; er, der Allmächtige, hat mir bitteres Leid zugefügt.«

22 Als Noomi mit ihrer moabitischen Schwiegertochter Ruth nach Bethlehem kam, begann gerade die Gerstenernte.

Footnotes

  1. 1,11 Vgl. 5. Mose 25,5‒10.

Zu der Zeit, da die Richter regierten, ward eine Teuerung im Lande. Und ein Mann von Bethlehem-Juda zog wallen in der Moabiter Land mit seinem Weibe und seinen zwei Söhnen.

Der hieß Elimelech und sein Weib Naemi und seine zwei Söhne Mahlon und Chiljon; die waren Ephrather von Bethlehem-Juda. Und da sie kamen ins Land der Moabiter, blieben sie daselbst.

Und Elimelech, der Naemi Mann, starb, und sie blieb übrig mit ihren zwei Söhnen.

Die nahmen moabitische Weiber; eine hieß Orpa, die andere Ruth. Und da sie daselbst gewohnt hatten ungefähr zehn Jahre,

starben sie alle beide, Mahlon und Chiljon, daß das Weib überlebte beide Söhne und ihren Mann.

Da machte sie sich auf mit ihren zwei Schwiegertöchtern und zog wieder aus der Moabiter Lande; denn sie hatte erfahren im Moabiterlande, daß der HERR sein Volk hatte heimgesucht und ihnen Brot gegeben.

Und sie ging aus von dem Ort, da sie gewesen war, und ihre beiden Schwiegertöchter mit ihr. Und da sie ging auf dem Wege, daß sie wiederkäme ins Land Juda,

sprach sie zu ihren beiden Schwiegertöchtern: Geht hin und kehrt um, eine jegliche zu ihrer Mutter Haus. Der HERR tue an euch Barmherzigkeit, wie ihr an den Toten und mir getan habt!

Der HERR gebe euch, daß ihr Ruhe findet, eine jegliche in ihres Mannes Hause! Und küßte sie. Da hoben sie ihre Stimmen auf und weinten

10 und sprachen zu ihr: Wir wollen mit dir zu deinem Volk gehen.

11 Aber Naemi sprach: Kehrt um, meine Töchter! warum wollt ihr mit mir gehen? Wie kann ich fürder Kinder in meinem Leibe haben, die eure Männer sein könnten?

12 Kehrt um, meine Töchter, und geht hin! denn ich bin nun zu alt, daß ich einen Mann nehme. Und wenn ich spräche: Es ist zu hoffen, daß ich diese Nacht einen Mann nehme und Kinder gebäre,

13 wie könntet ihr doch harren, bis sie groß würden? wie wolltet ihr verziehen, daß ihr nicht Männer solltet nehmen? Nicht, meine Töchter! denn mich jammert euer sehr; denn des HERRN Hand ist über mich ausgegangen.

14 Da hoben sie ihre Stimme auf und weinten noch mehr. Und Opra küßte ihre Schwiegermutter; Ruth aber blieb bei ihr.

15 Sie aber sprach: Siehe, deine Schwägerin ist umgewandt zu ihrem Volk und zu ihrem Gott; kehre auch du um, deiner Schwägerin nach.

16 Ruth antwortete: Rede mir nicht ein, daß ich dich verlassen sollte und von dir umkehren. Wo du hin gehst, da will ich auch hin gehen; wo du bleibst, da bleibe ich auch. Dein Volk ist mein Volk, und dein Gott ist mein Gott.

17 Wo du stirbst, da sterbe ich auch, da will ich auch begraben werden. Der HERR tue mir dies und das, der Tod muß mich und dich scheiden.

18 Als sie nun sah, daß sie fest im Sinn war, mit ihr zu gehen, ließ sie ab, mit ihr davon zu reden.

19 Also gingen die beiden miteinander, bis sie gen Bethlehem kamen. Und da sie nach Bethlehem hineinkamen, regte sich die ganze Stadt über ihnen und sprach: Ist das die Naemi?

20 Sie aber sprach: Heißt mich nicht Naemi, sondern Mara; denn der Allmächtige hat mich sehr betrübt.

21 Voll zog ich aus, aber leer hat mich der HERR wieder heimgebracht. Warum heißt ihr mich denn Naemi, so mich doch der HERR gedemütigt und der Allmächtige betrübt hat?

22 Es war aber um die Zeit, daß die Gerstenernte anging, da Naemi mit ihrer Schwiegertochter Ruth, der Moabitin, wiederkam vom Moabiterlande gen Bethlehem.

Ruth erzeigt Naemi ihre Anhänglichkeit und kommt nach Bethlehem

Zu der Zeit, als die Richter regierten, entstand eine Hungersnot im Land. Damals zog ein Mann von Bethlehem-Juda fort, um sich im Land [[Gefilde]] Moab niederzulassen samt seiner Frau und seinen beiden Söhnen. Dieser Mann aber hieß Elimelech und seine Frau Naemi, seine beiden Söhne aber hießen Machlon und Kiljon, die waren Ephratiter von Bethlehem-Juda; und sie gelangten ins Gefilde Moab und lebten dort.

Elimelech aber, Naemis Mann, starb, und sie blieb allein mit ihren beiden Söhnen. Diese nahmen sich moabitische Frauen, eine hieß Orpa und die andere Ruth[a]. Und sie wohnten etwa zehn Jahre dort. Darnach starben auch sie beide, Machlon und Kiljon, so daß die Frau nach [dem Tode ihrer] beiden Söhne und ihres Mannes allein zurückblieb.

Da machte sie sich mit ihren beiden Schwiegertöchtern auf und kehrte zurück aus dem [[Gefilde]] Land Moab; denn sie hatten dort vernommen, daß der Herr sein Volk heimgesucht und ihm Brot gegeben habe. Und sie verließ den Ort, wo sie gewesen war, und ihre beiden Schwiegertöchter mit ihr, und sie machten sich auf den Weg, um wieder ins Land Juda zurückzukehren.

Naemi aber sprach zu ihren beiden Schwiegertöchtern: Geht hin, kehrt um, eine jede zu ihrer Mutter Haus! Der Herr tue euch Gutes, wie ihr es an den Verstorbenen und an mir getan habt! Der Herr gebe euch, daß ihr Ruhe findet, eine jede in ihres Mannes Haus! Und sie küßte sie. 10 Da erhoben sie ihre Stimmen und weinten und sprachen zu ihr: Wir wollen mit dir zu deinem Volk gehen!

11 Aber Naemi sprach: Kehrt um, meine Töchter! Warum wollt ihr mit mir gehen? Trage ich denn noch Kinder in meinem Schoß, die eure Männer werden könnten? 12 Kehrt um, meine Töchter, und geht hin! Denn ich bin zu alt, um noch eines Mannes Frau zu werden. Und wenn ich auch spräche: Es ist zu hoffen, daß ich schon diese Nacht einen Mann bekomme und Söhne gebäre, wolltet ihr auf sie warten, 13 bis sie groß geworden sind? Wolltet ihr um ihretwillen verziehen, wieder zu heiraten? Nicht doch, meine Töchter! Denn ich bin noch viel trauriger daran als ihr, weil des Herrn Hand wider mich ausgestreckt ist!

14 Da erhoben sie ihre Stimmen und weinten noch mehr; und Orpa küßte ihre Schwiegermutter. Ruth aber hing ihr an.

15 Naemi aber sprach: Siehe, deine Schwägerin ist umgekehrt zu ihrem Volk und zu ihren Göttern; kehre du auch um, deiner Schwägerin nach! 16 Ruth antwortete: Dringe nicht in mich, daß ich dich verlassen und von dir weg umkehren soll! Denn wo du hingehst, da will ich auch hingehen, und wo du bleibst, da bleibe ich auch; dein Volk ist mein Volk, und dein Gott ist mein Gott! 17 Wo du stirbst, da sterbe auch ich, da will auch ich begraben sein; der Herr tue mir dies und das und noch mehr, wenn nicht der Tod allein uns scheiden soll! 18 Als Naemi nun sah, daß sie sich fest vorgenommen hatte, mit ihr zu gehen, ließ sie ab, ihr zuzureden.

19 Also gingen die beiden, bis sie nach Bethlehem kamen. Und als sie zu Bethlehem einzogen, geriet die ganze Stadt ihretwegen in Bewegung, und man fragte: Ist das die Naemi? 20 Sie aber sprach: Heißt mich nicht Naemi[b], sondern nennt mich Mara[c]; denn der Allmächtige hat mich sehr betrübt! 21 Voll zog ich aus, aber leer hat mich der Herr wieder heimgebracht. Warum heißt ihr mich denn Naemi, da doch der Herr mich gedemütigt und der Allmächtige mich betrübt hat? -

22 Es war aber am Anfang der Gerstenernte, daß Naemi mit ihrer Schwiegertochter Ruth, der Moabiterin, aus dem Land [[Gefilde]] Moab nach Bethlehem zurückkehrte.

Footnotes

  1. Ruth 1:4 Ruth, bed. Gefährtin s.a. Glossar
  2. Ruth 1:20 Naemi, bed. die Liebliche
  3. Ruth 1:20 Mara, bed. die Betrübte

Naomi Loses Her Husband and Sons

In the days when the judges ruled,[a](A) there was a famine in the land.(B) So a man from Bethlehem in Judah,(C) together with his wife and two sons, went to live for a while(D) in the country of Moab.(E) The man’s name was Elimelek,(F) his wife’s name was Naomi, and the names of his two sons were Mahlon and Kilion.(G) They were Ephrathites(H) from Bethlehem,(I) Judah. And they went to Moab and lived there.

Now Elimelek, Naomi’s husband, died, and she was left with her two sons. They married Moabite women,(J) one named Orpah and the other Ruth.(K) After they had lived there about ten years, both Mahlon and Kilion(L) also died,(M) and Naomi was left without her two sons and her husband.

Naomi and Ruth Return to Bethlehem

When Naomi heard in Moab(N) that the Lord had come to the aid of his people(O) by providing food(P) for them, she and her daughters-in-law(Q) prepared to return home from there. With her two daughters-in-law she left the place where she had been living and set out on the road that would take them back to the land of Judah.

Then Naomi said to her two daughters-in-law, “Go back, each of you, to your mother’s home.(R) May the Lord show you kindness,(S) as you have shown kindness to your dead husbands(T) and to me. May the Lord grant that each of you will find rest(U) in the home of another husband.”

Then she kissed(V) them goodbye and they wept aloud(W) 10 and said to her, “We will go back with you to your people.”

11 But Naomi said, “Return home, my daughters. Why would you come with me? Am I going to have any more sons, who could become your husbands?(X) 12 Return home, my daughters; I am too old to have another husband. Even if I thought there was still hope for me—even if I had a husband tonight and then gave birth to sons— 13 would you wait until they grew up?(Y) Would you remain unmarried for them? No, my daughters. It is more bitter(Z) for me than for you, because the Lord’s hand has turned against me!(AA)

14 At this they wept(AB) aloud again. Then Orpah kissed her mother-in-law(AC) goodbye,(AD) but Ruth clung to her.(AE)

15 “Look,” said Naomi, “your sister-in-law(AF) is going back to her people and her gods.(AG) Go back with her.”

16 But Ruth replied, “Don’t urge me to leave you(AH) or to turn back from you. Where you go I will go,(AI) and where you stay I will stay. Your people will be my people(AJ) and your God my God.(AK) 17 Where you die I will die, and there I will be buried. May the Lord deal with me, be it ever so severely,(AL) if even death separates you and me.”(AM) 18 When Naomi realized that Ruth was determined to go with her, she stopped urging her.(AN)

19 So the two women went on until they came to Bethlehem.(AO) When they arrived in Bethlehem, the whole town was stirred(AP) because of them, and the women exclaimed, “Can this be Naomi?”

20 “Don’t call me Naomi,[b]” she told them. “Call me Mara,[c] because the Almighty[d](AQ) has made my life very bitter.(AR) 21 I went away full, but the Lord has brought me back empty.(AS) Why call me Naomi? The Lord has afflicted[e] me;(AT) the Almighty has brought misfortune upon me.”

22 So Naomi returned from Moab accompanied by Ruth the Moabite,(AU) her daughter-in-law,(AV) arriving in Bethlehem as the barley harvest(AW) was beginning.(AX)

Footnotes

  1. Ruth 1:1 Traditionally judged
  2. Ruth 1:20 Naomi means pleasant.
  3. Ruth 1:20 Mara means bitter.
  4. Ruth 1:20 Hebrew Shaddai; also in verse 21
  5. Ruth 1:21 Or has testified against