Gott erhört Gebete (Matthäus 6,9‒13; 7,7‒11)

11 Einmal hatte sich Jesus zurückgezogen, um zu beten. Danach sprach ihn einer seiner Jünger an: »Herr, sag uns doch, wie wir beten sollen. Auch Johannes hat dies seine Jünger gelehrt.« Jesus antwortete ihnen:

»So sollt ihr beten:

Vater!
Dein heiliger Name soll geehrt werden.
Lass dein Reich kommen.
Gib uns jeden Tag,
was wir zum Leben brauchen,[a]
und vergib uns unsere Verfehlungen.
Denn auch wir vergeben denen,
die an uns schuldig geworden sind.
Lass nicht zu,
dass wir in Versuchung geraten.«

Dann sagte Jesus zu den Jüngern: »Stellt euch vor, einer von euch hat einen Freund. Mitten in der Nacht geht er zu ihm, klopft an die Tür und bittet ihn: ›Leih mir doch bitte drei Brote. Ich habe unerwartet Besuch bekommen und nichts im Haus, was ich ihm anbieten könnte.‹ Würde der Freund dann von drinnen antworten: ›Stör mich nicht! Ich habe die Tür schon abgeschlossen und mich schlafen gelegt. Außerdem könnten die Kinder in meinem Bett aufwachen. Ich kann jetzt nicht aufstehen und dir etwas geben.‹? Doch bestimmt nicht!

Das eine ist sicher: Selbst wenn er schon nicht aufstehen und dem Mann etwas geben will, weil er sein Freund ist, so wird er schließlich doch aus seinem Bett steigen und ihm alles Nötige geben, weil der andere so unverschämt ist und ihm einfach keine Ruhe lässt.

Darum sage ich euch: Bittet Gott, und er wird euch geben! Sucht, und ihr werdet finden! Klopft an, und euch wird die Tür geöffnet! 10 Denn wer bittet, der bekommt. Wer sucht, der findet. Und wer anklopft, dem wird geöffnet.

11 Welcher Vater würde seinem Kind denn eine Schlange geben, wenn es um einen Fisch bittet, 12 oder einen Skorpion, wenn es um ein Ei bittet? 13 Trotz all eurer Bosheit wisst ihr Menschen doch, was gut für eure Kinder ist, und gebt es ihnen. Wie viel mehr wird der Vater im Himmel denen den Heiligen Geist schenken, die ihn darum bitten!«

»Wer nicht für mich ist, der ist gegen mich« (Matthäus 12,22‒30; Markus 3,22‒27)

14 Einmal trieb Jesus einen Dämon aus, der einen Mann stumm gemacht hatte[b]. Als der Dämon ihn verlassen hatte, konnte der Mann wieder sprechen. Die Leute, die das beobachteten, staunten; 15 aber es gab auch einige, die sagten: »Er hat seine Macht vom Teufel[c], dem Obersten aller Dämonen, bekommen, nur darum kann er die Menschen von Dämonen befreien.« 16 Andere wieder, die Jesus eine Falle stellen wollten, verlangten von ihm ein Wunder als Beweis dafür, dass Gott ihn gesandt hatte.

17 Jesus kannte ihre Gedanken und entgegnete: »Ein Staat, in dem verschiedene Herrscher um die Macht kämpfen, steht vor dem Untergang; und eine Familie, die ständig in Zank und Streit lebt, bricht auseinander. 18 Wenn nun der Satan sich selbst bekämpft – wie kann dann sein Reich bestehen? Ihr behauptet, ich würde die Dämonen durch die Kraft des Teufels austreiben. 19 Wenn das tatsächlich so wäre: Welche Kraft nutzen dann eure eigenen Leute, um böse Geister auszutreiben? Sie selbst werden euch deswegen das Urteil sprechen. 20 Wenn ich aber die Dämonen durch Gottes Macht austreibe, so ist das ein Zeichen dafür, dass Gottes Reich unter euch angebrochen ist!

21 Solange ein starker Mann gut bewaffnet ist und sein Haus bewacht, kann ihm niemand etwas rauben; 22 es sei denn, er wird von einem Stärkeren angegriffen und überwältigt. Dieser nimmt ihm die Waffen weg, auf die er vertraute, und verteilt seinen ganzen Besitz.

23 Ich sage euch: Wer nicht für mich ist, der ist gegen mich, und wer nicht mit mir Menschen für Gott gewinnt, der führt sie in die Irre[d]

Die Gefahr des Rückfalls (Matthäus 12,43‒45)

24 »Wenn ein böser Geist aus einem Menschen ausgetrieben wird, irrt er in öden Gegenden umher auf der Suche nach einem neuen Zuhause. Findet er keins, entschließt er sich: ›Ich will dorthin zurückkehren, woher ich gekommen bin.‹ 25 Wenn er zurückkommt und seine frühere Wohnung sauber und aufgeräumt vorfindet, 26 dann sucht er sich sieben andere Geister, die noch schlimmer sind als er selbst. Zusammen ziehen sie in den Menschen ein, der nun noch schlechter dran ist als vorher.«

Wer darf sich glücklich nennen?

27 Während Jesus das sagte, rief plötzlich eine Frau aus der Menschenmenge ihm zu: »Wie glücklich kann sich die Frau schätzen, die dich geboren und gestillt hat!«

28 Darauf erwiderte Jesus: »Ja, aber noch glücklicher sind die Menschen, die Gottes Botschaft hören und danach leben.«

Die Menschen wollen Beweise (Matthäus 12,38‒42)

29 Immer mehr Leute drängten sich um Jesus. Da sagte er zu ihnen: »Was seid ihr nur für eine böse Generation! Ihr verlangt einen Beweis, dass Gott mich gesandt hat, doch den werdet ihr nicht bekommen. Ihr und eure Zeitgenossen werdet nur das Wunder sehen, das am Propheten Jona geschah. 30 So wie Jona für die Leute von Ninive ein Zeichen Gottes wurde, so wird es auch der Menschensohn für diese Generation sein.

31 Die Königin von Saba wird am Tag des Gerichts gegen die heutige Generation auftreten und sie verurteilen. Denn sie kam von weit her, um von König Salomos Weisheit zu lernen. Und hier steht jemand vor euch, der größer ist als Salomo!

32 Auch die Einwohner von Ninive werden am Gerichtstag gegen diese Generation auftreten und sie verurteilen, denn nach Jonas Predigt kehrten sie um zu Gott. Und hier steht jemand vor euch, der größer ist als Jona.«

Licht und Finsternis (Matthäus 5,15; 6,22‒23)

33 »Niemand zündet eine Öllampe an und versteckt sie dann oder stellt sie unter einen Eimer. Im Gegenteil: Man stellt sie auf den Lampenständer, so dass jeder, der hereinkommt, das Licht sieht.

34 Durch die Augen fällt das Licht in deinen Körper. Wenn sie klar sehen, bist du ganz und gar vom Licht erfüllt. Wenn sie aber getrübt sind, ist es dunkel in dir. 35 Deshalb achte darauf, dass das Licht in deinem Innern nicht erlischt! 36 Wenn du es einlässt und keine Finsternis in dir ist, dann lebst du im Licht – so als würdest du von einer hellen Lampe angestrahlt.«

Die Heuchelei der Pharisäer (Matthäus 23,25‒28; 23,6‒7)

37 Jesus sprach noch mit seinen Zuhörern, als er von einem Pharisäer zum Essen eingeladen wurde. Er ging mit und nahm am Tisch Platz. 38 Entrüstet bemerkte der Gastgeber, dass sich Jesus vor dem Essen nicht die Hände gewaschen hatte, wie es bei den Juden vorgeschrieben war. 39 Da sagte Jesus, der Herr, zu ihm: »Das passt zu euch, ihr Pharisäer! Ihr wascht eure Becher und Schüsseln von außen ab, aber ihr selber seid in eurem Innern voller Gier und Bosheit. 40 Wie dumm ihr doch seid! Ihr wisst ganz genau, dass Gott beides geschaffen hat – Äußeres und Inneres. 41 Gebt das, was in euren Bechern und Schüsseln ist, den Armen, dann seid ihr auch vor Gott rein!

42 Wehe euch, ihr Pharisäer! Sogar von Küchenkräutern wie Minze und Raute und auch von allen anderen Gewürzen gebt ihr Gott den zehnten Teil. Aber das, was viel wichtiger wäre – Gerechtigkeit und die Liebe zu Gott –, ist euch gleichgültig. Doch gerade darum geht es hier: das Wesentliche tun und das andere nicht unterlassen.

43 Wehe euch, ihr Pharisäer! In der Synagoge sitzt ihr am liebsten in der ersten Reihe, und es gefällt euch, wenn man euch auf der Straße ehrfurchtsvoll grüßt.

44 Wehe euch! Wer mit euch zu tun hat, der weiß nicht, dass er sich verunreinigt. Denn ihr seid wie Gräber, die vom Gras überwuchert sind und über die man geht, ohne es zu wissen.«

Frommer Schein (Matthäus 23,4.29‒36; 23,13)

45 »Lehrer«, rief einer der Gesetzeslehrer dazwischen, »damit beleidigst du auch uns!«

46 Jesus erwiderte: »Ja, wehe auch euch Gesetzeslehrern! Ihr bürdet den Menschen fast unerträgliche Lasten auf, doch ihr selbst rührt keinen Finger, um diese Lasten zu tragen. 47 Wehe euch! Ihr baut Denkmäler für die Propheten, die von euren Vorfahren umgebracht wurden. 48 Damit gebt ihr also selbst zu, dass ihr nicht anders seid als eure Vorfahren. Sie haben die Propheten getötet, und ihr vollendet ihr Werk durch eure Denkmäler.

49 Deshalb hat Gott in seiner Weisheit gesagt: Ich werde ihnen Propheten und Apostel schicken; doch sie werden einige von ihnen töten und andere verfolgen! 50 Darum werdet ihr auch zur Rechenschaft gezogen für den Mord an allen Propheten, seit die Welt besteht: 51 angefangen bei Abel bis hin zu Secharja, der zwischen Brandopferaltar und Tempel ermordet worden ist. Ja, ich sage euch: Noch diese Generation wird dafür die Verantwortung tragen müssen.

52 Wehe euch, ihr Gesetzeslehrer! Denn durch eure Lehren verhindert ihr, dass die Menschen den Schlüssel finden, der die Tür zur Wahrheit öffnet.[e] Ihr selbst seid nicht durch diese Tür gegangen, und ihr versperrt auch noch allen den Weg, die hineinwollen.«

53 Als Jesus das Haus wieder verließ, bedrängten ihn die Gesetzeslehrer und Pharisäer hartnäckig mit immer neuen Fragen. 54 Sie warteten nur darauf, ihn mit seinen eigenen Worten in eine Falle locken zu können.

Footnotes

  1. 11,3 Wörtlich: Gib uns jeden Tag unser tägliches Brot.
  2. 11,14 Wörtlich: einen stummen Dämon aus.
  3. 11,15 Wörtlich: Beelzebul. – Dies ist ein anderer Name für Satan, den Obersten aller Dämonen. So auch in Vers 18.
  4. 11,23 Wörtlich: und wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut.
  5. 11,52 Mit dem »Schlüssel« ist wahrscheinlich das richtige Verständnis der Heiligen Schrift gemeint.

Vom Beten

11 Und es begab sich, dass er an einem Ort im Gebet war; und als er aufhörte, sprach einer seiner Jünger zu ihm: Herr, lehre uns beten, wie auch Johannes seine Jünger lehrte!

Da sprach er zu ihnen: Wenn ihr betet, so sprecht: Unser Vater, der du bist im Himmel, geheiligt werde dein Name! Dein Reich komme! Dein Wille geschehe wie im Himmel, so auch auf Erden.

Gib uns täglich unser nötiges Brot!

Und vergib uns unsere Sünden, denn auch wir vergeben jedem, der uns etwas schuldig ist! Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen!

Ermutigung zum beharrlichen Gebet

Und er sprach zu ihnen: Wenn einer von euch einen Freund hätte und ginge zu ihm um Mitternacht und spräche zu ihm: Freund, leihe mir drei Brote,

denn mein Freund ist von der Reise zu mir gekommen, und ich habe nichts, was ich ihm vorsetzen kann!

und jener würde von innen antworten und sagen: Mache mir keine Mühe! Die Türe ist schon verschlossen, und meine Kinder sind bei mir in der Kammer; ich kann nicht aufstehen und dir etwas geben!

— ich sage euch: Wenn er auch nicht deswegen aufstehen und ihm etwas geben wird, weil er sein Freund ist, so wird er doch um seiner Unverschämtheit willen aufstehen und ihm geben, so viel er braucht.

Und ich sage euch: Bittet, so wird euch gegeben; sucht, so werdet ihr finden; klopft an, so wird euch aufgetan!

10 Denn jeder, der bittet, empfängt; und wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird aufgetan.

11 Welcher Vater unter euch wird seinem Sohn einen Stein geben, wenn er ihn um Brot bittet? Oder wenn [er ihn] um einen Fisch [bittet], gibt er ihm statt des Fisches eine Schlange?

12 Oder auch wenn er um ein Ei bittet, wird er ihm einen Skorpion geben?

13 Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben versteht, wie viel mehr wird der Vater im Himmel [den] Heiligen Geist denen geben, die ihn bitten!

Jesu Macht über die bösen Geister

14 Und er trieb einen Dämon aus, und der war stumm. Es geschah aber, nachdem der Dämon ausgefahren war, redete der Stumme. Und die Volksmenge verwunderte sich.

15 Aber etliche von ihnen sprachen: Durch Beelzebul[a], den Obersten der Dämonen, treibt er die Dämonen aus!

16 Und andere versuchten ihn und verlangten von ihm ein Zeichen aus dem Himmel.

17 Er aber, da er ihre Gedanken kannte, sprach zu ihnen: Jedes Reich, das mit sich selbst uneins ist, wird verwüstet, und ein Haus, das gegen sich selbst ist, fällt.

18 Wenn aber auch der Satan mit sich selbst uneins ist, wie kann sein Reich bestehen? Ihr sagt ja, ich treibe die Dämonen durch Beelzebul aus.

19 Wenn ich aber die Dämonen durch Beelzebul austreibe, durch wen treiben eure Söhne sie aus? Darum werden sie eure Richter sein.

20 Wenn ich aber die Dämonen durch den Finger Gottes austreibe, so ist ja das Reich Gottes zu euch gekommen!

21 Wenn der Starke bewaffnet seinen Hof bewacht, so bleibt sein Besitztum in Frieden.

22 Wenn aber der, welcher stärker ist als er, über ihn kommt und ihn überwindet, so nimmt er ihm seine Waffenrüstung, auf die er sich verließ, und verteilt seine Beute.

23 Wer nicht mit mir ist, der ist gegen mich; und wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut!

Die Rückkehr des unreinen Geistes

24 Wenn der unreine Geist von dem Menschen ausgefahren ist, so durchzieht er wasserlose Gegenden und sucht Ruhe. Und da er sie nicht findet, spricht er: Ich will zurückkehren in mein Haus, aus dem ich weggegangen bin.

25 Und wenn er kommt, findet er es gesäubert und geschmückt.

26 Dann geht er hin und nimmt sieben andere Geister mit sich, die bösartiger sind als er selbst, und sie ziehen ein und wohnen dort, und es wird der letzte Zustand dieses Menschen schlimmer als der erste.

27 Es geschah aber, als er dies redete, da erhob eine Frau aus der Volksmenge die Stimme und sprach zu ihm: Glückselig ist der Leib, der dich getragen hat, und die Brüste, die du gesogen hast!

28 Er aber sprach: Glückselig sind vielmehr die, die Gottes Wort hören und es bewahren!

Das Zeichen des Propheten Jona

29 Als aber die Volksmenge sich haufenweise herzudrängte, fing er an zu sagen: Dies ist ein böses Geschlecht! Es fordert ein Zeichen; aber es wird ihm kein Zeichen gegeben werden als das Zeichen des Propheten Jona.

30 Denn gleichwie Jona den Niniviten ein Zeichen war, so wird es auch der Sohn des Menschen diesem Geschlecht sein.

31 Die Königin des Südens wird im Gericht auftreten gegen die Männer dieses Geschlechts und sie verurteilen; denn sie kam vom Ende der Erde, um die Weisheit Salomos zu hören; und siehe, hier ist einer, der größer ist als Salomo!

32 Die Männer von Ninive werden im Gericht auftreten gegen dieses Geschlecht und werden es verurteilen; denn sie taten Buße auf die Verkündigung des Jona hin; und siehe, hier ist einer, der größer ist als Jona!

Die Leuchte des Leibes

33 Niemand aber zündet ein Licht an und setzt es an einen verborgenen Ort, auch nicht unter den Scheffel[b], sondern auf den Leuchter, damit die Hereinkommenden den Schein sehen.

34 Das Auge ist die Leuchte des Leibes. Wenn nun dein Auge lauter[c] ist, so ist auch dein ganzer Leib licht; wenn es aber böse ist, so ist auch dein Leib finster.

35 So habe nun acht, dass das Licht in dir nicht Finsternis ist!

36 Wenn nun dein ganzer Leib licht ist, sodass er keinen finsteren Teil mehr hat, so wird er ganz hell sein, wie wenn das Licht mit seinem Strahl dich erleuchtet.

Strafrede gegen die Pharisäer und Schriftgelehrten

37 Und während er redete, bat ihn ein gewisser Pharisäer, bei ihm zu Mittag zu essen. Und er ging hinein und setzte sich zu Tisch.

38 Der Pharisäer aber verwunderte sich, als er sah, dass er sich vor dem Mittagsmahl nicht gewaschen hatte.

39 Da sprach der Herr zu ihm: Nun, ihr Pharisäer, ihr reinigt das Äußere des Bechers und der Schüssel, euer Inneres aber ist voll Raub und Bosheit.

40 Ihr Toren! Hat nicht der, welcher das Äußere schuf, auch das Innere gemacht?

41 Gebt nur von dem, was darin ist, Almosen, siehe, so ist euch alles rein!

42 Aber wehe euch Pharisäern, dass ihr die Minze und die Raute und alles Gemüse verzehntet und das Recht[d] und die Liebe Gottes umgeht! Dieses sollte man tun und jenes nicht lassen.

43 Wehe euch Pharisäern, dass ihr den ersten Sitz in den Synagogen und die Begrüßungen auf den Märkten liebt!

44 Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler, dass ihr wie die unkenntlich gewordenen Gräber seid, über welche die Leute dahingehen, ohne es zu wissen![e]

45 Da antwortete einer der Gesetzesgelehrten und sprach zu ihm: Meister, mit diesen Worten schmähst du auch uns!

46 Er aber sprach: Wehe auch euch Gesetzesgelehrten! Denn ihr ladet den Menschen unerträgliche Bürden auf, und ihr selbst rührt die Bürden nicht mit einem Finger an.

47 Wehe euch, dass ihr die Grabmäler der Propheten baut! Eure Väter aber haben sie getötet.

48 So bestätigt ihr also die Taten eurer Väter und habt Wohlgefallen daran; denn jene haben sie getötet, ihr aber baut ihre Grabmäler.

49 Darum hat auch die Weisheit Gottes gesprochen: Ich will Propheten und Apostel zu ihnen senden, und sie werden etliche von ihnen töten und verfolgen,

50 damit von diesem Geschlecht das Blut aller Propheten gefordert werde, das seit Grundlegung der Welt vergossen worden ist,

51 vom Blut Abels an bis zum Blut des Zacharias, der zwischen dem Altar und dem Tempel umkam. Ja, ich sage euch, es wird gefordert werden von diesem Geschlecht!

52 Wehe euch Gesetzesgelehrten, denn ihr habt den Schlüssel der Erkenntnis weggenommen! Ihr selbst seid nicht hineingegangen, und die, welche hineingehen wollten, habt ihr daran gehindert!

53 Und als er dies zu ihnen sagte, fingen die Schriftgelehrten und Pharisäer an, ihm hart zuzusetzen und ihn über vieles auszufragen,

54 wobei sie ihm auflauerten und versuchten, etwas aus seinem Mund aufzufangen, damit sie ihn verklagen könnten.

Footnotes

  1. (11,15) im Judentum gebräuchlicher Name des Teufels (vgl. 2Kö 1,2).
  2. (11,33) ein Messgefäß aus Ton.
  3. (11,34) Andere Übersetzung: einfältig / aufrichtig.
  4. (11,42) od. das Gericht (vgl. Fn. zu Mt 23,23).
  5. (11,44) Die Berührung eines Grabes machte die Juden rituell unrein, Gräber wurden deshalb gekennzeichnet.

11 And it came to pass, in his being in a certain place praying, as he ceased, a certain one of his disciples said unto him, `Sir, teach us to pray, as also John taught his disciples.'

And he said to them, `When ye may pray, say ye: Our Father who art in the heavens; hallowed be Thy name: Thy reign come; Thy will come to pass, as in heaven also on earth;

our appointed bread be giving us daily;

and forgive us our sins, for also we ourselves forgive every one indebted to us; and mayest Thou not bring us into temptation; but do Thou deliver us from the evil.'

And he said unto them, `Who of you shall have a friend, and shall go on unto him at midnight, and may say to him, Friend, lend me three loaves,

seeing a friend of mine came out of the way unto me, and I have not what I shall set before him,

and he from within answering may say, Do not give me trouble, already the door hath been shut, and my children with me are in the bed, I am not able, having risen, to give to thee.

`I say to you, even if he will not give to him, having risen, because of his being his friend, yet because of his importunity, having risen, he will give him as many as he doth need;

and I say to you, Ask, and it shall be given to you; seek, and ye shall find; knock, and it shall be opened to you;

10 for every one who is asking doth receive; and he who is seeking doth find; and to him who is knocking it shall be opened.

11 `And of which of you -- the father -- if the son shall ask a loaf, a stone will he present to him? and if a fish, will he instead of a fish, a serpent present to him?

12 and if he may ask an egg, will he present to him a scorpion?

13 If, then, ye, being evil, have known good gifts to be giving to your children, how much more shall the Father who is from heaven give the Holy Spirit to those asking Him!'

14 And he was casting forth a demon, and it was dumb, and it came to pass, the demon having gone forth, the dumb man spake, and the multitudes wondered,

15 and certain of them said, `By Beelzeboul, ruler of the demons, he doth cast forth the demons;'

16 and others, tempting, a sign out of heaven from him were asking.

17 And he, knowing their thoughts, said to them, `Every kingdom having been divided against itself is desolated; and house against house doth fall;

18 and if also the Adversary against himself was divided, how shall his kingdom be made to stand? for ye say, by Beelzeboul is my casting forth the demons.

19 `But if I by Beelzeboul cast forth the demons -- your sons, by whom do they cast forth? because of this your judges they shall be;

20 but if by the finger of God I cast forth the demons, then come unawares upon you did the reign of God.

21 `When the strong man armed may keep his hall, in peace are his goods;

22 but when the stronger than he, having come upon [him], may overcome him, his whole-armour he doth take away in which he had trusted, and his spoils he distributeth;

23 he who is not with me is against me, and he who is not gathering with me doth scatter.

24 `When the unclean spirit may go forth from the man it walketh through waterless places seeking rest, and not finding, it saith, I will turn back to my house whence I came forth;

25 and having come, it findeth [it] swept and adorned;

26 then doth it go, and take to it seven other spirits more evil than itself, and having entered, they dwell there, and the last of that man becometh worst than the first.'

27 And it came to pass, in his saying these things, a certain woman having lifted up the voice out of the multitude, said to him, `Happy the womb that carried thee, and the paps that thou didst suck!'

28 And he said, `Yea, rather, happy those hearing the word of God, and keeping [it]!'

29 And the multitudes crowding together upon him, he began to say, `This generation is evil, a sign it doth seek after, and a sign shall not be given to it, except the sign of Jonah the prophet,

30 for as Jonah became a sign to the Ninevites, so also shall the Son of Man be to this generation.

31 `A queen of the south shall rise up in the judgment with the men of this generation, and shall condemn them, because she came from the ends of the earth to hear the wisdom of Solomon; and lo, greater than Solomon here!

32 `Men of Nineveh shall stand up in the judgment with this generation, and shall condemn it, because they reformed at the proclamation of Jonah; and lo, greater than Jonah here!

33 `And no one having lighted a lamp, doth put [it] in a secret place, nor under the measure, but on the lamp-stand, that those coming in may behold the light.

34 `The lamp of the body is the eye, when then thine eye may be simple, thy whole body also is lightened; and when it may be evil, thy body also is darkened;

35 take heed, then, lest the light that [is] in thee be darkness;

36 if then thy whole body is lightened, not having any part darkened, the whole shall be lightened, as when the lamp by the brightness may give thee light.'

37 And in [his] speaking, a certain Pharisee was asking him that he might dine with him, and having gone in, he reclined (at meat),

38 and the Pharisee having seen, did wonder that he did not first baptize himself before the dinner.

39 And the Lord said unto him, `Now do ye, the Pharisees, the outside of the cup and of the plate make clean, but your inward part is full of rapine and wickedness;

40 unthinking! did not He who made the outside also the inside make?

41 But what ye have give ye [as] alms, and, lo, all things are clean to you.

42 `But wo to you, the Pharisees, because ye tithe the mint, and the rue, and every herb, and ye pass by the judgment, and the love of God; these things it behoveth to do, and those not to be neglecting.

43 `Wo to you, the Pharisees, because ye love the first seats in the synagogues, and the salutations in the market-places.

44 `Wo to you, scribes and Pharisees, hypocrites, because ye are as the unseen tombs, and the men walking above have not known.'

45 And one of the lawyers answering, saith to him, `Teacher, these things saying, us also thou dost insult;'

46 and he said, `And to you, the lawyers, wo! because ye burden men with burdens grievous to be borne, and ye yourselves with one of your fingers do not touch the burdens.

47 `Wo to you, because ye build the tombs of the prophets, and your fathers killed them.

48 Then do ye testify, and are well pleased with the works of your fathers, because they indeed killed them, and ye do build their tombs;

49 because of this also the wisdom of God said: I will send to them prophets, and apostles, and some of them they shall kill and persecute,

50 that the blood of all the prophets, that is being poured forth from the foundation of the world, may be required from this generation;

51 from the blood of Abel unto the blood of Zacharias, who perished between the altar and the house; yes, I say to you, It shall be required from this generation.

52 `Wo to you, the lawyers, because ye took away the key of the knowledge; yourselves ye did not enter; and those coming in, ye did hinder.'

53 And in his speaking these things unto them, the scribes and the Pharisees began fearfully to urge and to press him to speak about many things,

54 laying wait for him, and seeking to catch something out of his mouth, that they might accuse him.

11 And it came to pass, that, as he was praying in a certain place, when he ceased, one of his disciples said unto him, Lord, teach us to pray, as John also taught his disciples.

And he said unto them, When ye pray, say, Our Father which art in heaven, Hallowed be thy name. Thy kingdom come. Thy will be done, as in heaven, so in earth.

Give us day by day our daily bread.

And forgive us our sins; for we also forgive every one that is indebted to us. And lead us not into temptation; but deliver us from evil.

And he said unto them, Which of you shall have a friend, and shall go unto him at midnight, and say unto him, Friend, lend me three loaves;

For a friend of mine in his journey is come to me, and I have nothing to set before him?

And he from within shall answer and say, Trouble me not: the door is now shut, and my children are with me in bed; I cannot rise and give thee.

I say unto you, Though he will not rise and give him, because he is his friend, yet because of his importunity he will rise and give him as many as he needeth.

And I say unto you, Ask, and it shall be given you; seek, and ye shall find; knock, and it shall be opened unto you.

10 For every one that asketh receiveth; and he that seeketh findeth; and to him that knocketh it shall be opened.

11 If a son shall ask bread of any of you that is a father, will he give him a stone? or if he ask a fish, will he for a fish give him a serpent?

12 Or if he shall ask an egg, will he offer him a scorpion?

13 If ye then, being evil, know how to give good gifts unto your children: how much more shall your heavenly Father give the Holy Spirit to them that ask him?

14 And he was casting out a devil, and it was dumb. And it came to pass, when the devil was gone out, the dumb spake; and the people wondered.

15 But some of them said, He casteth out devils through Beelzebub the chief of the devils.

16 And others, tempting him, sought of him a sign from heaven.

17 But he, knowing their thoughts, said unto them, Every kingdom divided against itself is brought to desolation; and a house divided against a house falleth.

18 If Satan also be divided against himself, how shall his kingdom stand? because ye say that I cast out devils through Beelzebub.

19 And if I by Beelzebub cast out devils, by whom do your sons cast them out? therefore shall they be your judges.

20 But if I with the finger of God cast out devils, no doubt the kingdom of God is come upon you.

21 When a strong man armed keepeth his palace, his goods are in peace:

22 But when a stronger than he shall come upon him, and overcome him, he taketh from him all his armour wherein he trusted, and divideth his spoils.

23 He that is not with me is against me: and he that gathereth not with me scattereth.

24 When the unclean spirit is gone out of a man, he walketh through dry places, seeking rest; and finding none, he saith, I will return unto my house whence I came out.

25 And when he cometh, he findeth it swept and garnished.

26 Then goeth he, and taketh to him seven other spirits more wicked than himself; and they enter in, and dwell there: and the last state of that man is worse than the first.

27 And it came to pass, as he spake these things, a certain woman of the company lifted up her voice, and said unto him, Blessed is the womb that bare thee, and the paps which thou hast sucked.

28 But he said, Yea rather, blessed are they that hear the word of God, and keep it.

29 And when the people were gathered thick together, he began to say, This is an evil generation: they seek a sign; and there shall no sign be given it, but the sign of Jonas the prophet.

30 For as Jonas was a sign unto the Ninevites, so shall also the Son of man be to this generation.

31 The queen of the south shall rise up in the judgment with the men of this generation, and condemn them: for she came from the utmost parts of the earth to hear the wisdom of Solomon; and, behold, a greater than Solomon is here.

32 The men of Nineve shall rise up in the judgment with this generation, and shall condemn it: for they repented at the preaching of Jonas; and, behold, a greater than Jonas is here.

33 No man, when he hath lighted a candle, putteth it in a secret place, neither under a bushel, but on a candlestick, that they which come in may see the light.

34 The light of the body is the eye: therefore when thine eye is single, thy whole body also is full of light; but when thine eye is evil, thy body also is full of darkness.

35 Take heed therefore that the light which is in thee be not darkness.

36 If thy whole body therefore be full of light, having no part dark, the whole shall be full of light, as when the bright shining of a candle doth give thee light.

37 And as he spake, a certain Pharisee besought him to dine with him: and he went in, and sat down to meat.

38 And when the Pharisee saw it, he marvelled that he had not first washed before dinner.

39 And the Lord said unto him, Now do ye Pharisees make clean the outside of the cup and the platter; but your inward part is full of ravening and wickedness.

40 Ye fools, did not he that made that which is without make that which is within also?

41 But rather give alms of such things as ye have; and, behold, all things are clean unto you.

42 But woe unto you, Pharisees! for ye tithe mint and rue and all manner of herbs, and pass over judgment and the love of God: these ought ye to have done, and not to leave the other undone.

43 Woe unto you, Pharisees! for ye love the uppermost seats in the synagogues, and greetings in the markets.

44 Woe unto you, scribes and Pharisees, hypocrites! for ye are as graves which appear not, and the men that walk over them are not aware of them.

45 Then answered one of the lawyers, and said unto him, Master, thus saying thou reproachest us also.

46 And he said, Woe unto you also, ye lawyers! for ye lade men with burdens grievous to be borne, and ye yourselves touch not the burdens with one of your fingers.

47 Woe unto you! for ye build the sepulchres of the prophets, and your fathers killed them.

48 Truly ye bear witness that ye allow the deeds of your fathers: for they indeed killed them, and ye build their sepulchres.

49 Therefore also said the wisdom of God, I will send them prophets and apostles, and some of them they shall slay and persecute:

50 That the blood of all the prophets, which was shed from the foundation of the world, may be required of this generation;

51 From the blood of Abel unto the blood of Zacharias which perished between the altar and the temple: verily I say unto you, It shall be required of this generation.

52 Woe unto you, lawyers! for ye have taken away the key of knowledge: ye entered not in yourselves, and them that were entering in ye hindered.

53 And as he said these things unto them, the scribes and the Pharisees began to urge him vehemently, and to provoke him to speak of many things:

54 Laying wait for him, and seeking to catch something out of his mouth, that they might accuse him.