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Revised Common Lectionary (Semicontinuous)

Daily Bible readings that follow the church liturgical year, with sequential stories told across multiple weeks.
Duration: 1245 days
Schlachter 1951 (SCH1951)
Version
Psalmen 55:1-15

PSALM 55

Flehentliches Gebet angesichts von Feindschaft und Treulosigkeit

55 Dem Vorsänger. Mit Saitenspiel. Eine Unterweisung von David.

Vernimm, o Gott, mein Gebet,
und verbirg dich nicht vor meinem Flehen:
merke auf mich und erhöre mich,
obwohl ich umherirre in meiner Klage und unruhig bin,
vor dem Brüllen des Feindes,
vor der Bedrückung des Gottlosen;
denn sie überhäufen mich mit Beschuldigungen
und befeinden mich grimmig!
Mein Herz bebt in mir,
und des Todes Schrecken ist auf mich gefallen;
Furcht und Zittern kommt mich an,
und Todesblässe bedeckt mich.
Und ich sprach: O hätte ich doch Taubenflügel,
daß ich davonfliegen und irgendwo bleiben könnte!
Siehe, ich wollte weit weg fliehen,
in der Wüste Aufenthalt nehmen;
ich wollte zu meinem Zufluchtsort eilen
vor dem sausenden Wind und Sturm. - (Pause.)
10 Verwirre sie, Herr, mach uneins ihre Zungen,
denn ich sehe in der Stadt Gewalttätigkeit und Streit!
11 Solches geht Tag und Nacht um auf ihren Mauern,
und in ihrem Innern ist Unheil und Mühsal.
12 Habgier herrscht in ihrer Mitte,
und von ihrem Markt weichen nicht Erpressung und Betrug.
13 Denn es ist nicht mein Feind, der mich schmäht - das könnte ich ertragen -;
nicht mein Hasser erhebt sich wider mich -
vor dem wollte ich mich verbergen;
14 aber du bist es, ein Mensch meinesgleichen,
mein Freund und mein Vertrauter!
15 Wir haben einst zusammen süßen Umgang gepflogen,
sind ins Gotteshaus gegangen unter der Menge.

Hiob 15

Zweite Rede ds Eliphas

15 Da antwortete Eliphas, der Temaniter, und sprach:

Soll ein Weiser mit windigem Wissen antworten
und seinen Leib mit Ostwind füllen?
Zurechtweisung mit Worten nützt nichts,
und mit Reden richtet man nichts aus.
Doch du hebst die Gottesfurcht auf
und schwächst die Andacht vor Gott.
Denn deine Missetat lehrt deinen Mund,
und du wählst die Sprache der Schlauen.
Dein eigener Mund soll dich verurteilen und nicht ich,
deine Lippen sollen zeugen wider dich!
Bist du der Erstgeborene der Menschen,
und warest du vor den Hügeln da?
Hast du Gottes Rat belauscht
und alle Weisheit aufgesogen[a]?
Was weißt du, das wir nicht wüßten?
Verstehst du mehr als wir?
10 Ergraute Häupter sind auch unter uns,
Greise, die älter sind als dein Vater!
11 Sind dir zu gering die Tröstungen Gottes,
der so sanft mit dir geredet hat?
12 Was hat dir die Besinnung geraubt,
und wie übermütig wirst du,
13 daß du deinen Zorn gegen Gott auslässest
und solche Worte ausstößt aus deinem Mund?
14 Wie kann der Sterbliche denn rein,
der vom Weibe Geborene gerecht sein?
15 Siehe, seinen Heiligen traut er nicht,
die Himmel sind nicht rein vor ihm.
16 Wie sollte es denn der Abscheuliche, der Verdorbene,
der Mensch sein, der Unrecht wie Wasser säuft?

17 Ich will dich unterweisen, höre mir zu,
und was ich gesehen habe, will ich dir erzählen;
18 was Weise verkündigten
und nicht verhehlt haben von ihren Vätern her,
19 als noch ihnen allein das Land gehörte
und noch kein Fremder zu ihnen herübergekommen war:
20 Der Gottlose quält sich sein Leben lang,
all die Jahre, die dem Tyrannen bestimmt sind;
21 ein Schreckensgetön ist in seinen Ohren,
und der Verderber überfällt ihn in seinem Glück.
22 Er soll nicht glauben, daß er aus der Finsternis wiederkehren wird;
ausersehen ist er für das Schwert!
23 Er irrt umher nach Brot: wo [findet er es]?
Er weiß, daß ein finsterer Tag ihm nahe bevorsteht.
24 Not und Bedrängnis überfallen ihn,
sie überwältigen ihn, wie ein König, der zum Streit gerüstet ist.
25 Denn er hat seine Hand gegen Gott ausgestreckt
und sich gegen den Allmächtigen aufgelehnt;
26 er ist gegen ihn angelaufen mit erhobenem Haupt,
unter dem dicken Buckel seiner Schilde;
27 sein Angesicht bedeckte sich mit Fett,
und Schmer umhüllte seine Lenden;
28 er schlug seine Wohnung in zerstörten Städten auf,
in Häusern, die unbewohnt bleiben sollten,
zu Trümmerhaufen bestimmt.
29 Er wird nicht reich, sein Vermögen hat keinen Bestand,
und sein Besitz breitet sich nicht aus im Land.
30 Der Finsternis entgeht er nicht,
die Flamme versengt seine Sprößlinge,
vor dem Hauch Seines Mundes flieht er dahin.
31 Er verlasse sich nicht auf Lügen, er ist betrogen;
und Betrug wird seine Vergeltung sein.
32 Ehe sein Tag kommt, ist sie reif;
sein Zweig grünt nicht mehr.
33 Wie ein Weinstock, der seine Herlinge abstößt,
und wie ein Ölbaum [ist er], der seine Blüten abwirft.
34 Denn die Rotte der Ruchlosen ist unfruchtbar,
und Feuer frißt die Zelte der Bestechung.
35 Mit Mühsal schwanger, gebären sie Eitles,
und ihr Schoß bereitet Enttäuschung.

Matthäus 5:27-36

Begehren - Ehebruch - Scheidung

27 Ihr habt gehört, daß zu den Alten gesagt ist: „Du sollst nicht ehebrechen!“ 28 Ich aber sage euch: Wer ein Weib ansieht, ihrer zu begehren, der hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen. 29 Wenn dir aber dein rechtes Auge ein Anstoß zur Sünde wird, so reiß es aus und wirf es von dir. Denn es ist besser für dich, daß eins deiner Glieder verloren gehe, als daß dein ganzer Leib in die Hölle geworfen werde. 30 Und wenn deine rechte Hand für dich ein Anstoß zur Sünde wird, so haue sie ab und wirf sie von dir. Denn es ist besser für dich, daß eins deiner Glieder verloren gehe, als daß dein ganzer Leib in die Hölle geworfen werde.

31 Es ist auch gesagt: „Wer sich von seiner Frau scheidet, der gebe ihr einen Scheidebrief.“ 32 Ich aber sage euch: Wer sich von seiner Frau scheidet, ausgenommen wegen Unzucht, der macht, daß sie die Ehe bricht. Und wer eine Geschiedene zur Ehe nimmt, der bricht die Ehe.

Schwören und Vergelten

33 Wiederum habt ihr gehört, daß zu den Alten gesagt ist: „Du sollst nicht falsch schwören; du sollst aber dem Herrn deine Schwüre halten.“ 34 Ich aber sage euch, daß ihr überhaupt nicht schwören sollt, weder bei dem Himmel, denn er ist Gottes Thron, 35 noch bei der Erde, denn sie ist seiner Füße Schemel, noch bei Jerusalem, denn sie ist des großen Königs Stadt. 36 Auch bei deinem Haupte sollst du nicht schwören; denn du vermagst kein einziges Haar weiß oder schwarz zu machen.

Schlachter 1951 (SCH1951)

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