Revised Common Lectionary (Semicontinuous)
Ruth auf der Tenne des Boas
3 Naemi aber, ihre Schwiegermutter, sprach zu ihr: Meine Tochter, sollte ich dir nicht Ruhe verschaffen,[a] damit es dir gut gehen wird?
2 Und nun, ist nicht Boas, bei dessen Mägden du gewesen bist, unser Verwandter? Siehe, er worfelt diese Nacht auf der Gerstentenne.
3 So bade dich nun und salbe dich und lege deine Kleider an und geh zur Tenne hinab; aber lass dich von dem Mann nicht bemerken, bis er fertig ist mit Essen und Trinken!
4 Wenn er sich dann schlafen legt, so achte auf den Ort, wo er sich niederlegt, und geh hin und hebe die Decke zu seinen Füßen auf und lege dich dort hin; und er wird dir sagen, was du tun sollst.
5 Sie sprach zu ihr: Alles, was du sagst, das will ich tun!
13 So nahm Boas die Ruth, und sie wurde seine Frau, und er ging zu ihr ein. Der Herr aber gab ihr, dass sie schwanger wurde und einen Sohn gebar.
14 Da sprachen die Frauen zu Naemi: Gepriesen sei der Herr, der dir zu dieser Zeit einen Löser nicht versagt hat! Sein Name werde gerühmt in Israel!
15 Der wird nun deine Seele erquicken und dich in deinem Alter versorgen; denn deine Schwiegertochter, die dich liebt, hat ihn geboren, sie, die dir mehr wert ist als sieben Söhne!
16 Und Naemi nahm das Kind und legte es in ihren Schoß und wurde seine Pflegerin[a].
Geburt Obeds. Die Ahnentafel Davids
17 Und ihre Nachbarinnen gaben ihm einen Namen und sprachen: Der Naemi ist ein Sohn geboren! Und sie gaben ihm den Namen Obed[b]. Der ist der Vater Isais, des Vaters Davids.
Psalm 127
1 Ein Wallfahrtslied. Von Salomo.
Wenn der Herr nicht das Haus baut,
dann arbeiten umsonst, die daran
bauen;
wenn der Herr nicht die Stadt behütet,
dann wacht der Wächter umsonst.
2 Es ist umsonst, dass ihr früh aufsteht
und spät aufbleibt
und sauer erworbenes Brot esst;
solches gibt er seinem Geliebten im Schlaf!
3 Siehe, Kinder sind eine Gabe des Herrn[a],
die Leibesfrucht ist eine Belohnung.
4 Wie Pfeile in der Hand eines Helden,
so sind die Söhne der Jugend.
5 Wohl dem Mann,
der seinen Köcher mit ihnen gefüllt
hat!
Sie werden nicht zuschanden,
wenn sie mit den Widersachern reden im Tor.[b]
24 Denn nicht in ein mit Händen gemachtes Heiligtum, in eine Nachbildung[a] des wahrhaftigen, ist der Christus eingegangen, sondern in den Himmel selbst, um jetzt für uns vor dem Angesicht Gottes zu erscheinen;
25 auch nicht, um sich selbst oftmals [als Opfer] darzubringen, so wie der Hohepriester jedes Jahr ins Heiligtum hineingeht mit fremdem Blut,
26 denn sonst hätte er ja oftmals leiden müssen von Grundlegung der Welt an. Nun aber ist er einmal offenbar geworden in der Vollendung der Weltzeiten zur Aufhebung der Sünde durch das Opfer seiner selbst.
27 Und so gewiss es den Menschen bestimmt ist, einmal zu sterben, danach aber das Gericht,
28 so wird der Christus, nachdem er sich einmal zum Opfer dargebracht hat, um die Sünden vieler auf sich zu nehmen, zum zweiten Mal denen erscheinen, die auf ihn warten, nicht wegen der Sünde, sondern zum Heil.
38 Und er sagte ihnen in seiner Lehre: Hütet euch vor den Schriftgelehrten, welche gern im Talar einhergehen und auf den Märkten sich grüßen lassen
39 und die ersten Sitze in den Synagogen und die obersten Plätze bei den Mahlzeiten einnehmen wollen,
40 welche die Häuser der Witwen fressen und zum Schein lange Gebete sprechen. Diese werden ein umso schwereres Gericht empfangen!
Die Scherflein der Witwe
41 Und Jesus setzte sich dem Opferkasten[a] gegenüber und schaute zu, wie die Leute Geld in den Opferkasten legten. Und viele Reiche legten viel ein.
42 Und es kam eine arme Witwe, die legte zwei Scherflein ein, das ist ein Groschen[b].
43 Da rief er seine Jünger zu sich und sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Diese arme Witwe hat mehr in den Opferkasten gelegt als alle, die eingelegt haben.
44 Denn alle haben von ihrem Überfluss eingelegt; diese aber hat von ihrer Armut alles eingelegt, was sie hatte, ihren ganzen Lebensunterhalt.
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