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Revised Common Lectionary (Semicontinuous)

Daily Bible readings that follow the church liturgical year, with sequential stories told across multiple weeks.
Duration: 1245 days
Schlachter 1951 (SCH1951)
Version
Klagelieder 1:1-6

Jerusalems Verödung und Schmach

Wie einsam sitzt doch jetzt die Stadt, die so stark bevölkert war!
Sie ist zur Witwe geworden,
sie, die groß war unter den Völkern;
die Fürstin der Hauptstädte
ist nun zinsbar[a] geworden!
Des Nachts weint sie unaufhörlich, und ihre Tränen laufen ihr über die Wangen hinab;
sie hat unter allen ihren Liebhabern keinen Tröster;
alle ihre Freunde sind ihr untreu,
ihr feind geworden.
Juda ist ausgewandert vor lauter Elend und hartem Knechtsdienst;
es wohnt unter den Heiden,
findet keine Ruhe!
Alle seine Verfolger haben es eingeholt mitten in seinen Nöten.
Die Straßen Zions trauern, weil niemand mehr zu den Festen kommt;
alle ihre Tore sind verödet,
ihre Priester seufzen,
ihre Jungfrauen sind betrübt, und ihr selbst ist weh.
Ihre Widersacher sind obenauf gekommen, ihren Feinden geht es wohl;
denn der Herr hat ihr Trübsal verursacht
um ihrer vielen Übertretungen willen;
ihre Kindlein sind vor dem Feinde her in die Gefangenschaft gewandert.
Und der Tochter Zion ist all ihr Schmuck genommen.
Ihre Fürsten sind den Hirschen gleichgeworden,
die keine Weide finden;
kraftlos ziehen sie vor dem Verfolger hin.

Klagelieder 3:19-26

19 Sei eingedenk meines Elends, meiner Verfolgung,
des Wermuts und des Gifts!
20 Beständig denkt meine Seele daran
und ist tief gebeugt!
21 Dieses aber will ich meinem Herzen vorhalten,
darum will ich Hoffnung fassen:
22 Gnadenbeweise des Herrn sind's, daß wir nicht gänzlich aufgerieben wurden,
denn seine Barmherzigkeit ist nicht zu Ende;
23 sie ist alle Morgen neu,
und deine Treue ist groß!
24 Der Herr ist mein Teil, spricht meine Seele;
darum will ich auf ihn hoffen.
25 Der Herr ist gütig gegen die, welche auf ihn hoffen,
gegen die Seele, die nach ihm fragt.
26 Gut ist's, schweigend zu warten
auf das Heil des Herrn.

Psalmen 137

PSALM 137

Das Leid der Vertriebenen

137 An den Strömen Babels
saßen wir und weinten,
wenn wir Zions gedachten.
An den Weiden, die dort sind,
hängten wir unsre Harfen auf.
Denn die uns daselbst gefangen hielten,
forderten Lieder von uns,
und unsre Peiniger, daß wir fröhlich seien:
„Singet uns eines von den Zionsliedern!“
Wie sollten wir des Herrn Lied singen
auf fremdem Boden?
Vergesse ich deiner, Jerusalem,
so verdorre meine Rechte!
Meine Zunge müsse an meinem Gaumen kleben,
wenn ich deiner nicht gedenke,
wenn ich Jerusalem nicht
über meine höchste Freude setze!
Gedenke, Herr, den Kindern Edoms
den Tag Jerusalems,
wie sie sprachen: „Zerstöret, zerstöret sie
bis auf den Grund!“ -
Tochter Babel, du Verwüsterin!
Wohl dem, der dir vergilt,
was du uns angetan!
Wohl dem, der deine Kindlein nimmt
und sie zerschmettert am Felsgestein!

2 Timotheus 1:1-14

Zuschrift und Gruß

Liebevolle Ermahnung zur Festigkeit im Glauben, zum furchtlosen Zeugnis und zum Ausharren in Kampf und Leiden für den Herrn

Paulus, Apostel Jesu Christi durch Gottes Willen, nach der Verheißung des Lebens in Christus Jesus, an Timotheus, seinen geliebten Sohn: Gnade, Barmherzigkeit, Friede von Gott, dem Vater und Christus Jesus, unsrem Herrn!

Ich danke Gott, welchem ich von den Voreltern her mit reinem Gewissen diene, wie ich unablässig deiner gedenke in meinen Gebeten Tag und Nacht, voll Verlangen, dich zu sehen, eingedenk deiner Tränen, damit ich mit Freude erfüllt werde, da ich die Erinnerung an deinen ungeheuchelten Glauben festhalte, der zuvor in deiner Großmutter Lois und deiner Mutter Eunike gewohnt hat, ich bin aber versichert, auch in dir.

Aus diesem Grunde erinnere ich dich daran, die Gabe Gottes anzufachen, die durch Auflegung meiner Hände in dir ist; denn Gott hat uns nicht einen Geist der Furchtsamkeit gegeben, sondern der Kraft und der Liebe und der Zucht.

So schäme dich nun nicht des Zeugnisses unsres Herrn, auch nicht meiner, der ich sein Gebundener[a] bin; sondern leide Ungemach mit dem Evangelium, nach der Kraft Gottes, der uns gerettet und mit einem heiligen Ruf berufen hat, nicht nach unsren Werken, sondern nach seinem eigenen Vorsatz und der Gnade, die uns in Christus Jesus vor ewigen Zeiten gegeben, 10 jetzt aber geoffenbart worden ist durch die Erscheinung unsres Retters Jesus Christus, der dem Tode die Macht genommen, aber Leben und Unvergänglichkeit ans Licht gebracht hat durch das Evangelium, 11 für welches ich als Prediger und Apostel und Lehrer der Heiden eingesetzt worden bin. 12 Aus diesem Grunde leide ich auch solches; aber ich schäme mich dessen nicht. Denn ich weiß, wem ich mein Vertrauen geschenkt habe, und ich bin überzeugt, daß er mächtig ist, das mir anvertraute Gut zu verwahren bis auf jenen Tag.

13 Halte dich an das Muster der gesunden Worte, die du von mir gehört hast, im Glauben und in der Liebe, die in Christus Jesus ist! 14 Dieses edle anvertraute Gut bewahre durch den heiligen Geist, der in uns wohnt.

Lukas 17:5-10

Und die Apostel sprachen zum Herrn: Mehre uns den Glauben!

Der Herr aber sprach: Wenn ihr Glauben hättet wie ein Senfkorn, so würdet ihr zu diesem Maulbeerbaum sagen: Entwurzle dich und verpflanze dich ins Meer! Und er würde euch gehorchen.

Pflichterfüllung im Dienst

Wer aber von euch wird zu seinem Knechte, der pflügt oder weidet, wenn er vom Felde heimkommt, sagen: Komm alsbald her und setze dich zu Tische? Wird er nicht vielmehr zu ihm sagen: Bereite mir das Abendbrot, schürze dich und diene mir, bis ich gegessen und getrunken habe, und hernach iß und trink du? Dankt er wohl dem Knecht, daß er getan hat, was ihm befohlen war? [Ich glaube nicht!] 10 Also auch ihr, wenn ihr alles getan habt, was euch befohlen war, so sprechet: Wir sind unnütze Knechte; wir haben getan, was wir zu tun schuldig waren!

Schlachter 1951 (SCH1951)

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