Revised Common Lectionary (Semicontinuous)
PSALM 91
Zuflucht unter dem Schirm des Höchsten
91 Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt
und unter dem Schatten des Allmächtigen wohnt,
2 der spricht zum Herrn: Meine Zuflucht und meine Burg,
mein Gott, auf den ich traue!
3 Ja, er wird dich erretten von der Schlinge des Voglers
und von der verderblichen Pest;
4 er wird dich mit seinem Fittich decken,
und unter seinen Flügeln wirst du dich bergen;
seine Treue ist Schirm und Schild.
5 Du brauchst dich nicht zu fürchten vor den Schrecken der Nacht,
vor den Pfeilen, die bei Tage fliegen;
6 vor der Pestilenz, die im Finstern schleicht,
vor der Seuche, die am Mittag verderbt.
14 Denn er klammert sich an mich an, darum will ich ihn erretten;
ich will ihn sicherstellen, weil er meinen Namen kennt.
15 Ruft er mich an, so will ich ihn erhören;
ich bin bei ihm in der Not,
ich will ihn herausreißen und zu Ehren bringen;
16 ich will ihn sättigen mit langem Leben
und ihn seine Lust schauen lassen an meinem Heil!
23 Bin ich denn nur Gott in der Nähe, spricht der Herr,
und nicht auch Gott in der Ferne?
24 Kann sich jemand so heimlich verbergen,
daß ich ihn nicht sehe? spricht der Herr.
Erfülle ich nicht den Himmel und die Erde? spricht der Herr.
25 Ich habe gehört, was die Propheten reden,
die in meinem Namen Lügen prophezeien und sagen:
„Mir hat geträumt, mir hat geträumt!“
26 Wie lange soll die falsche Weissagung im Herzen der Propheten bleiben,
die betrügerische Weissagung ihres Herzens?
27 Haben sie etwa im Sinn, bei meinem Volk meinen Namen in Vergessenheit zu bringen
durch die Träume, die sie einander erzählen,
gleichwie ihre Väter meinen Namen vergessen haben über dem Baal?
28 Der Prophet, der einen Traum hat, erzähle den Traum;
wer aber mein Wort hat, der predige mein Wort wahrhaftig!
Was hat das Stroh mit dem Weizen gemein? spricht der Herr.
29 Ist mein Wort nicht wie ein Feuer, spricht der Herr,
und wie ein Hammer, der Felsen zerschmeißt?
30 Darum siehe, ich will an die Propheten, spricht der Herr,
die meine Worte stehlen, einer dem andern;
31 siehe, ich will an die Propheten, spricht der Herr,
die ihre eigenen Zungen nehmen, um einen Gottesspruch zu sprechen;
32 siehe, ich will an die Propheten, spricht der Herr,
welche erlogene Träume erzählen
und durch ihre Lügen und Prahlereien mein Volk irreführen, -
da ich sie doch nicht gesandt und ihnen nichts befohlen habe
und sie auch diesem Volk gar nichts nützen können, spricht der Herr.
Das Heil aus Gnaden
2 Auch euch, die ihr tot waret, durch eure Übertretungen und Sünden, 2 in welchen ihr einst wandeltet nach dem Lauf dieser Welt, nach dem Fürsten, der in der Luft herrscht, dem Geiste, der jetzt in den Kindern des Unglaubens wirkt, 3 unter welchen auch wir alle einst einhergingen in den Lüsten unseres Fleisches, indem wir den Willen des Fleisches und der Gedanken taten; und wir waren Kinder des Zorns von Natur, gleichwie die andern.
4 Gott aber, der da reich ist an Erbarmen, hat durch seine große Liebe, womit er uns liebte, 5 auch uns, die wir tot waren durch die Sünden, samt Christus lebendig gemacht aus Gnaden seid ihr gerettet 6 und hat uns mitauferweckt und mitversetzt in die himmlischen [Regionen] in Christus Jesus, 7 auf daß er in den darauffolgenden Zeiten den überschwenglichen Reichtum seiner Gnade erzeigte durch Güte gegen uns in Christus Jesus.
8 Denn durch die Gnade seid ihr gerettet, vermittels des Glaubens, und das nicht aus euch, Gottes Gabe ist es; 9 nicht aus Werken, damit niemand sich rühme. 10 Denn wir sind sein Werk, erschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, welche Gott zuvor bereitet hat, daß wir darin wandeln sollen.
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