Revised Common Lectionary (Semicontinuous)
Hiob wird durch schwere Krankheit geprüft
2 Es geschah aber eines Tages, dass die Söhne Gottes vor den Herrn traten, und unter ihnen kam auch der Satan, um sich vor den Herrn zu stellen.
2 Da sprach der Herr zum Satan: Wo kommst du her? Und der Satan antwortete dem Herrn und sprach: Vom Durchstreifen der Erde und vom Umherwandeln darauf!
3 Da sprach der Herr zum Satan: Hast du meinen Knecht Hiob beachtet? Denn seinesgleichen gibt es nicht auf Erden, einen so untadeligen und rechtschaffenen Mann, der Gott fürchtet und das Böse meidet; und er hält immer noch fest an seiner Tadellosigkeit, obwohl du mich gereizt hast, ihn ohne Ursache zu verderben!
4 Der Satan aber antwortete dem Herrn und sprach: Haut für Haut! Ja, alles, was der Mensch hat, gibt er hin für sein Leben;
5 aber strecke doch deine Hand aus und taste sein Gebein und sein Fleisch an, so wird er dir sicher ins Angesicht absagen!
6 Da sprach der Herr zum Satan: Siehe, er ist in deiner Hand; nur schone sein Leben!
7 Da ging der Satan vom Angesicht des Herrn hinweg; und er plagte Hiob mit bösen Geschwüren von der Fußsohle bis zum Scheitel,
8 sodass Hiob eine Scherbe nahm, um sich damit zu kratzen, während er mitten in der Asche saß.
9 Da sprach seine Frau zu ihm: Hältst du immer noch fest an deiner Tadellosigkeit? Sage dich los von Gott und stirb!
10 Er aber sprach zu ihr: Du redest so, wie eine törichte Frau redet! Wenn wir das Gute von Gott annehmen, sollten wir da das Böse nicht auch annehmen? — Bei alledem versündigte sich Hiob nicht mit seinen Lippen.
Psalm 26
1 Von David.
Schaffe mir Recht, o Herr!
Denn ich bin in meiner Lauterkeit gewandelt
und habe mein Vertrauen auf den Herrn gesetzt;
ich werde nicht wanken.
2 Prüfe mich, Herr, und erprobe mich;
läutere meine Nieren[a] und mein Herz!
3 Denn deine Gnade ist mir vor Augen,
und ich wandle in deiner Wahrheit.
4 Ich sitze nicht bei falschen Leuten
und gehe nicht um mit Hinterlistigen.
5 Ich hasse die Versammlung der Übeltäter
und sitze nicht zusammen mit den Gottlosen.
6 Ich wasche meine Hände in Unschuld
und umschreite deinen Altar, o Herr,
7 um dir zu danken mit lauter Stimme
und alle deine Wunder zu verkünden.
8 Herr, ich habe lieb die Stätte deines Hauses
und den Ort, da deine Herrlichkeit wohnt!
9 Raffe meine Seele nicht hinweg mit den Sündern,
noch mein Leben mit den Blutbefleckten,
10 an deren Händen Laster klebt
und deren Rechte voll Bestechung ist.
11 Ich aber wandle in meiner Lauterkeit;
erlöse mich[b] und sei mir gnädig!
12 Mein Fuß steht fest auf rechtem Grund;
ich will den Herrn loben in den Versammlungen!
Gott hat durch seinen Sohn gesprochen
1 Nachdem Gott in vergangenen Zeiten vielfältig und auf vielerlei Weise zu den Vätern geredet hat durch die Propheten,
2 hat er in diesen letzten Tagen zu uns geredet durch den Sohn.[a] Ihn hat er eingesetzt zum Erben von allem, durch ihn hat er auch die Welten[b] geschaffen;
3 dieser ist die Ausstrahlung seiner Herrlichkeit und der Ausdruck[c] seines Wesens und trägt alle Dinge durch das Wort seiner Kraft;[d] er hat sich, nachdem er die Reinigung von unseren Sünden durch sich selbst vollbracht hat, zur Rechten der Majestät in der Höhe gesetzt.
Der Sohn Gottes ist erhabener als die Engel
4 Und er ist umso viel erhabener[e] geworden als die Engel, als der Name, den er geerbt hat, ihn auszeichnet vor ihnen.
Die freiwillige Erniedrigung Jesu Christi
5 Denn nicht Engeln hat er die zukünftige Welt, von der wir reden, unterstellt;
6 sondern an einer Stelle bezeugt jemand ausdrücklich und spricht: »Was ist der Mensch, dass du an ihn gedenkst, oder der Sohn des Menschen, dass du auf ihn achtest?
7 Du hast ihn ein wenig[a] niedriger sein lassen als die Engel; mit Herrlichkeit und Ehre hast du ihn gekrönt und hast ihn gesetzt über die Werke deiner Hände;
8 alles hast du seinen Füßen unterworfen.«[b] Indem er ihm aber alles unterworfen hat, hat er nichts übrig gelassen, das ihm nicht unterworfen wäre. Jetzt aber sehen wir noch nicht, dass ihm alles unterworfen ist;
9 wir sehen aber Jesus, der ein wenig niedriger gewesen ist als die Engel wegen des Todesleidens, mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt; er sollte ja durch Gottes Gnade für alle den Tod schmecken.
10 Denn es war dem angemessen, um dessentwillen alles ist und durch den alles ist, da er viele Söhne zur Herrlichkeit führte, den Urheber ihres Heils durch Leiden zu vollenden.
11 Denn sowohl der, welcher heiligt, als auch die, welche geheiligt werden, sind alle von einem. Aus diesem Grund schämt er sich auch nicht, sie Brüder zu nennen,
12 sondern spricht: »Ich will meinen Brüdern deinen Namen verkündigen; inmitten der Gemeinde will ich dir lobsingen!«[c]
2 Und die Pharisäer traten herzu und fragten ihn, um ihn zu versuchen: Ist es einem Mann erlaubt, seine Frau zu entlassen?
3 Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Was hat euch Mose geboten?
4 Sie sprachen: Mose hat erlaubt, einen Scheidebrief zu schreiben und [seine Frau] zu entlassen.
5 Da antwortete Jesus und sprach zu ihnen: Wegen der Härte eures Herzens hat er euch dieses Gebot geschrieben.
6 Am Anfang der Schöpfung aber hat Gott sie als Mann und Frau erschaffen.
7 »Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhängen;
8 und die zwei werden ein Fleisch sein.«[a] So sind sie nicht mehr zwei, sondern ein Fleisch.
9 Was nun Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden!
10 Und seine Jünger fragten ihn zu Hause nochmals darüber.
11 Und er sprach zu ihnen: Wer seine Frau entlässt und eine andere heiratet, der bricht die Ehe ihr gegenüber.
12 Und wenn eine Frau ihren Mann entlässt und sich mit einem anderen verheiratet, so bricht sie die Ehe.
Jesus segnet die Kinder
13 Und sie brachten Kinder zu ihm, damit er sie anrühre; die Jünger aber tadelten die, welche sie brachten.
14 Als das Jesus sah, wurde er unwillig und sprach zu ihnen: Lasst die Kinder zu mir kommen und wehrt ihnen nicht; denn solcher ist das Reich Gottes!
15 Wahrlich, ich sage euch: Wer das Reich Gottes nicht annimmt wie ein Kind, wird nicht hineinkommen!
16 Und er nahm sie auf die Arme, legte ihnen die Hände auf und segnete sie.
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