Revised Common Lectionary (Semicontinuous)
9 Und er wird den Erdkreis richten mit Gerechtigkeit
und den Völkern das Urteil sprechen, wie es billig ist.
10 Und der Herr wird eine Zuflucht sein dem Unterdrückten,
eine Zuflucht jederzeit in der Not.
11 Darum vertrauen auf dich, die deinen Namen kennen;
denn du hast nicht verlassen, die dich, Herr, suchten! -
12 Singet dem Herrn, der zu Zion wohnt,
verkündiget unter den Völkern seine Taten!
13 Denn er forscht nach den Blutschulden und denkt daran;
er vergißt des Schreiens der Elenden nicht.
14 Herr, sei mir gnädig,
siehe, wie ich unterdrückt werde von denen, die mich hassen;
erhebe du mich aus den Pforten des Todes,
15 auf daß ich all deinen Ruhm erzähle
in den Toren der Tochter Zion,
daß ich jauchze ob deinem Heil!
16 Die Heiden sind versunken in der Grube, die sie gemacht;
ihr Fuß hat sich gefangen in dem Netz, das sie heimlich gestellt.
17 Der Herr hat sich kundgegeben,
hat Gericht gehalten;
der Gottlose ist in dem Werk seiner Hände verstrickt! (Harfenspiel - Pause)
18 Die Gottlosen müssen ins Totenreich kehren,
alle Nationen, die Gottes vergessen.
19 Denn des Armen wird nicht für immer vergessen,
die Hoffnung der Unterdrückten wird nicht stets vergeblich sein.
20 Stehe auf, o Herr, daß der Sterbliche nicht zu mächtig wird,
daß die Heiden gerichtet werden vor deinem Angesicht!
Ein böser Geist überfällt Saul; David im Dienste Sauls
14 Aber der Geist des Herrn wich von Saul, und ein böser Geist von dem Herrn[a] [gesandt] schreckte ihn. 15 Da sprachen Sauls Knechte zu ihm: Siehe doch, ein böser Geist von Gott[b] schreckt dich! 16 Unser Herr sage doch deinen Knechten, die vor dir stehen, daß sie einen Mann suchen, der gut auf der Harfe spielen kann, damit, wenn der böse Geist von Gott über dich kommt, er mit seiner Hand spiele, damit dir wohler werde. 17 Da sprach Saul zu seinen Knechten: Seht euch um nach einem Mann, der gut auf Saiten spielen kann, und bringet ihn zu mir!
18 Da antwortete einer der Knaben und sprach: Siehe, ich habe einen Sohn Isais, des Bethlehemiten, gesehen, der das Saitenspiel versteht und auch ein tapferer Mann ist, streitbar, der Rede kundig und schön; und der Herr ist mit ihm. 19 Da sandte Saul Boten zu Isai und ließ ihm sagen: Sende deinen Sohn David, der bei den Schafen ist, zu mir!
20 Da nahm Isai einen Esel mit Brot und einen Schlauch Wein und ein Ziegenböcklein und sandte es durch seinen Sohn David an Saul. 21 Also kam David zu Saul und trat vor ihn, und er gewann ihn sehr lieb, und er ward sein Waffenträger.
22 Und Saul sandte zu Isai und ließ ihm sagen: Laß doch David vor mir bleiben, denn er hat Gnade gefunden vor meinen Augen! 23 Wenn nun der [böse] Geist von Gott über Saul kam, so nahm David die Harfe und spielte mit seiner Hand; und Saul fand Erleichterung, und es ward ihm wohl, und der böse Geist wich von ihm.
Paulus in Mazedonien und Griechenland
20 Nachdem sich aber der Tumult gelegt hatte, ließ Paulus die Jünger zu sich kommen und ermahnte sie; dann nahm er Abschied von ihnen und zog aus, um nach Mazedonien zu reisen.
2 Und nachdem er jene Bezirke durchzogen und sie mit vielen Worten ermahnt hatte, kam er nach Griechenland. 3 Und er brachte daselbst drei Monate zu; und da ihm die Juden, als er nach Syrien abfahren wollte, nachstellten, entschloß er sich, über Mazedonien zurückzukehren. 4 Es begleiteten ihn aber bis nach Asien Sopater, des Pyrrhus Sohn von Beröa, von den Thessalonichern Aristarchus und Sekundus, und Gajus von Derbe und Timotheus, aus Asien aber Tychikus und Trophimus. 5 Diese gingen voraus und warteten auf uns in Troas.
In Troas - Auferweckung des Eutychus
6 Wir aber fuhren nach den Tagen der ungesäuerten Brote von Philippi ab und kamen in fünf Tagen zu ihnen nach Troas, wo wir uns sieben Tage aufhielten.
7 Am ersten Tage der Woche aber, als wir versammelt waren, um das Brot zu brechen, unterredete sich Paulus mit ihnen, da er am folgenden Tage abreisen wollte, und dehnte die Rede bis Mitternacht aus. 8 Es waren aber zahlreiche Lampen in dem Obersaal, wo wir versammelt waren. 9 Und ein Jüngling namens Eutychus saß am Fenster; der sank in einen tiefen Schlaf, weil Paulus so lange redete, und vom Schlaf überwältigt, fiel er vom dritten Stock hinab und wurde tot aufgehoben. 10 Da ging Paulus hinab und warf sich über ihn, umfaßte ihn und sprach: Machet keinen Lärm; denn seine Seele ist in ihm! 11 Und er ging wieder hinauf und brach das Brot, aß und unterredete sich noch lange mit ihnen, bis der Tag anbrach, und zog alsdann fort. 12 Sie brachten aber den Knaben lebendig und waren nicht wenig getröstet.
In Milet
13 Wir aber gingen voraus zum Schiff und fuhren nach Assus[a], um dort Paulus aufzunehmen; denn so hatte er es angeordnet, weil er zu Fuß reisen wollte. 14 Als er aber in Assus mit uns zusammentraf, nahmen wir ihn auf und kamen nach Mitylene[b]. 15 Und von dort segelten wir ab und kamen am folgenden Tage auf die Höhe von Chios[c]; tags darauf aber fuhren wir nach Samos[d], und nachdem wir in Trogyllium geblieben waren, gelangten wir am nächsten Tage nach Milet[e]. 16 Denn Paulus hatte beschlossen, an Ephesus vorbeizusegeln, damit er in Asien nicht zu viel Zeit zubringen müßte, denn er eilte, um, wenn es ihm möglich wäre, auf den Tag der Pfingsten in Jerusalem zu sein.
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