Revised Common Lectionary (Complementary)
2 O Nichtigkeit[a] der Nichtigkeiten!, spricht der Prediger. O Nichtigkeit der Nichtigkeiten! Alles ist nichtig!
Die Nichtigkeit der menschlichen Weisheit
12 Ich, der Prediger, war König über Israel in Jerusalem.
13 Ich richtete mein Herz darauf, mit Weisheit alles zu erforschen und zu ergründen, was unter dem Himmel getan wird. Das ist ein mühseliges Geschäft, das Gott den Menschenkindern gegeben hat, damit sie sich mit ihm plagen sollen.
14 Ich beobachtete alle Werke, die getan werden unter der Sonne, und siehe, es war alles nichtig und ein Haschen nach Wind!
18 Ich hasste auch alle meine Arbeit, womit ich mich abgemüht hatte unter der Sonne, weil ich sie dem Menschen überlassen muss, der nach mir kommt.
19 Und wer weiß, ob der weise sein wird oder ein Narr? Und doch wird er über all das Macht bekommen, was ich mit Mühe und Weisheit erarbeitet habe unter der Sonne. Auch das ist nichtig!
20 Da wandte ich mich ab und überließ mein Herz der Verzweiflung über all die Mühe, womit ich mich abgemüht hatte unter der Sonne.
21 Denn das Vermögen, das einer sich erworben hat mit Weisheit, Verstand und Geschick, das muss er einem anderen als Erbteil abgeben, der sich nicht darum bemüht hat. Auch das ist nichtig und ein großes Unglück!
22 Denn was hat der Mensch von all seiner Mühe und dem Trachten seines Herzens, womit er sich abmüht unter der Sonne?
23 Denn er plagt sich jeden Tag mit Kummer[a] und Ärger; sogar in der Nacht hat sein Herz keine Ruhe. Auch das ist nichtig!
Psalm 49
1 Dem Vorsänger. Von den Söhnen Korahs. Ein Psalm.
2 Hört dies, ihr Völker alle,
horcht doch auf, alle Bewohner der Welt,
3 ihr Menschenkinder und Herrensöhne,
alle miteinander, reich und arm!
4 Mein Mund soll Weisheit reden
und das Denken meines Herzens verständig sein.
5 Ich will mein Ohr zu einer Gleichnisrede neigen
und beim Lautenspiel mein Rätsel eröffnen.
6 Warum sollte ich mich fürchten zur bösen Zeit,
wenn mich die Missetat meiner Verfolger umringt?
7 Sie verlassen sich auf ihr Vermögen
und prahlen mit ihrem großen Reichtum.
8 Und doch vermag kein Bruder den anderen zu erlösen;[a]
er kann Gott das Lösegeld nicht geben
9 — zu teuer ist die Erlösung ihrer Seelen,
er muss davon abstehen auf ewig! —,
10 damit er für immer leben könnte,
die Grube nicht sähe.
11 Denn er sieht ja, dass die Weisen sterben;
der Tor und der Narr kommen miteinander um
und müssen ihr Vermögen andern überlassen.
12 Ihr Trachten ist, dass ihre Häuser ewig bestehen sollen,
ihre Wohnungen auf alle Geschlechter hin;
sie nennen Ländereien nach ihrem Namen.
Die Stellung des Gläubigen in Christus, sein Trachten und seine Hoffnung
3 Wenn ihr nun mit Christus auferweckt worden seid, so sucht das, was droben ist, wo der Christus ist, sitzend zur Rechten Gottes.
2 Trachtet nach dem, was droben ist, nicht nach dem, was auf Erden ist;
3 denn ihr seid gestorben, und euer Leben ist verborgen mit dem Christus in Gott.
4 Wenn der Christus, unser Leben, offenbar werden wird, dann werdet auch ihr mit ihm offenbar werden in Herrlichkeit.
Ermahnung zu einem heiligen Wandel und zu gegenseitiger Liebe
5 Tötet daher eure Glieder, die auf Erden sind: Unzucht, Unreinheit, Leidenschaft, böse Lust[a] und die Habsucht, die Götzendienst ist;
6 um dieser Dinge willen kommt der Zorn Gottes über die Söhne des Ungehorsams;
7 unter ihnen seid auch ihr einst gewandelt, als ihr in diesen Dingen lebtet.
8 Jetzt aber legt auch ihr das alles ab — Zorn, Wut, Bosheit, Lästerung, hässliche Redensarten aus eurem Mund.
9 Lügt einander nicht an, da ihr ja den alten Menschen ausgezogen habt mit seinen Handlungen
10 und den neuen angezogen habt, der erneuert wird zur Erkenntnis, nach dem Ebenbild dessen, der ihn geschaffen hat;
11 wo nicht Grieche noch Jude ist, weder Beschneidung noch Unbeschnittenheit, [noch] Barbar, Skythe[b], Knecht, Freier — sondern alles und in allen Christus.
Das Gleichnis vom reichen Narren
13 Es sprach aber einer aus der Volksmenge zu ihm: Meister, sage meinem Bruder, dass er das Erbe mit mir teilen soll!
14 Er aber sprach zu ihm: Mensch, wer hat mich zum Richter oder Erbteiler über euch gesetzt?
15 Er sagte aber zu ihnen: Habt acht und hütet euch vor der Habsucht! Denn niemandes Leben hängt von dem Überfluss ab, den er an Gütern hat.
16 Und er sagte ihnen ein Gleichnis und sprach: Das Feld eines reichen Mannes hatte viel Frucht getragen.
17 Und er überlegte bei sich selbst und sprach: Was soll ich tun, da ich keinen Platz habe, wo ich meine Früchte aufspeichern kann?
18 Und er sprach: Das will ich tun: Ich will meine Scheunen abbrechen und größere bauen und will darin alles, was mir gewachsen ist, und meine Güter aufspeichern
19 und will zu meiner Seele sagen: Seele, du hast einen großen Vorrat auf viele Jahre; habe nun Ruhe, iss, trink und sei guten Mutes!
20 Aber Gott sprach zu ihm: Du Narr! In dieser Nacht wird man deine Seele von dir fordern; und wem wird gehören, was du bereitet hast?
21 So geht es dem, der für sich selbst Schätze sammelt und nicht reich ist für Gott!
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