Revised Common Lectionary (Complementary)
9 Du hast mich nicht in die Hand meiner Feinde gegeben,
weiten Raum hast du vor mir geschaffen.
10 Sei du mir ´auch in Zukunft` gnädig,
Noch bin ich in großer Bedrängnis,
sind meine Augen trüb vor Traurigkeit,
erschöpft bin ich an Leib und Seele.
11 Voller Kummer schwindet mein Leben dahin,
mit Stöhnen sehe ich zu, wie meine Jahre verrinnen.
Eigene Schuld[a] hat mir die Kraft genommen.
Meine Glieder sind wie gelähmt.
12 Meine Feinde haben dafür gesorgt, dass ich Hohn und Spott von meinen Nachbarn ernte.
Meine Bekannten schrecken vor mir zurück;
wer mich auf der Straße sieht, geht mir eilig aus dem Weg.
13 Man hat mich vergessen, aus der Erinnerung verdrängt wie einen längst Verstorbenen.
Ich komme mir vor wie ein ausgedientes Gefäß, ´das man zum Abfall wirft`.
14 Ich höre ja genau, was viele tuscheln.
Grauenhaft, was um mich vorgeht![b]
Da schmieden Leute miteinander Pläne gegen mich
und haben dabei nur das eine Ziel: sie wollen mir das Leben nehmen.
15 Ich aber,
Ich sage es ´und halte daran fest`: »Du bist mein Gott!«
16 Alle Zeiten meines Lebens sind in deiner Hand.
Rette mich auch jetzt aus der Gewalt meiner Feinde
und vor denen, die mich verfolgen!
Jesu Leiden und Sterben und seine Auferstehung (Kapitel 22 bis 24)
Judas wird zum Verräter
22 Das Fest der ungesäuerten Brote, das Passafest, stand kurz bevor. 2 Die führenden Priester und die Schriftgelehrten suchten nach einer Möglichkeit, Jesus zu beseitigen, ´ohne dabei Aufsehen zu erregen`; denn sie hatten Angst vor dem Volk.
3 Da ergriff der Satan Besitz von Judas, der auch Iskariot genannt wurde und einer der zwölf Jünger war. 4 Judas ging zu den führenden Priestern und den Offizieren ´der Tempelwache` und machte ihnen einen Vorschlag, wie sie Jesus mit seiner Hilfe in ihre Gewalt bringen konnten[a]. 5 Da waren sie erfreut und beschlossen[b], ihm ´zur Belohnung` Geld zu geben. 6 Judas war einverstanden und suchte von da an nach einer günstigen Gelegenheit, Jesus an sie zu verraten, ohne dass das Volk etwas merkte[c].
Vorbereitung des Passamahls
7 So kam nun der ´erste` Tag des Festes der ungesäuerten Brote, der Tag, der für das Schlachten des Passalamms bestimmt war. 8 Jesus schickte Petrus und Johannes in die Stadt. »Geht voraus und bereitet das Passamahl für uns vor!«, sagte er. 9 »Wo sollen wir es vorbereiten?«, fragten sie. 10 Er antwortete: »Wenn ihr in die Stadt kommt, werdet ihr einem Mann begegnen, der einen Wasserkrug trägt.[d] Folgt ihm in das Haus, in das er hineingeht, 11 und sagt zu dem Hausherrn: ›Der Meister lässt dich fragen: Wo ist der Raum, in dem ich mit meinen Jüngern das Passamahl feiern kann?‹ 12 Er wird euch ein großes Zimmer im Obergeschoss zeigen, das ´mit Sitzpolstern[e]` ausgestattet ist. Bereitet dort das Mahl vor.« 13 Die beiden Jünger machten sich auf den Weg. Sie fanden alles so, wie Jesus es ihnen gesagt hatte, und bereiteten das Passamahl vor.
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