Revised Common Lectionary (Complementary)
PSALM 126
Gebet um Wiederherstellung Israels
126 Ein Wallfahrtslied.
Als der Herr die Gefangenen Zions zurückbrachte,
da waren wir wie Träumende.
2 Da war unser Mund voll Lachens
und unsre Zunge voll Jubel;
da sagte man unter den Heiden:
„Der Herr hat Großes an ihnen getan!“
3 Der Herr hat Großes an uns getan,
wir sind fröhlich geworden.
4 Herr, bringe unsre Gefangenen zurück
wie Bäche im Mittagsland!
5 Die mit Tränen säen,
werden mit Freuden ernten.
6 Wer weinend dahingeht und den auszustreuenden Samen trägt,
wird mit Freuden kommen und seine Garben bringen.
Die Lügenpropheten
9 An die Propheten:
Gebrochen ist mein Herz in meiner Brust,
es schlottern alle meine Gebeine,
ich bin wie ein Betrunkener,
wie ein Mann, der vom Wein überwältigt wurde, -
wegen des Herrn und wegen seiner heiligen Worte.
10 Denn das Land ist voll Ehebrecher,
und das Land trauert wegen des Fluches,
die Auen der Wüste sind verdorrt;
ihre Gewalttätigkeit ist arg geworden,
und sie mißbrauchen ihre Macht.
11 Denn sowohl der Prophet als auch der Priester sind ruchlos;
sogar in meinem Hause habe ich ihre Bosheit gefunden,
spricht der Herr.
12 Darum soll ihr Weg wie schlüpfriger Boden in der Finsternis werden;
sie sollen darauf straucheln und fallen;
denn ich will Unglück über sie bringen,
das Jahr ihrer Heimsuchung, spricht der Herr.
13 Auch bei den Propheten zu Samaria habe ich Torheit gesehen,
daß sie durch Baal weissagten
und mein Volk Israel verführten;
14 aber bei den Propheten zu Jerusalem habe ich Schauderhaftes wahrgenommen,
nämlich Ehebruch und betrügerischen Lebenswandel;
sie stärken die Hände der Bösen,
so daß niemand mehr von seiner Bosheit umkehrt;
sie sind mir alle wie Sodomiter geworden
und ihre Einwohner wie die von Gomorra.
15 Darum spricht der Herr der Heerscharen über die Propheten also:
Siehe, ich will sie mit Wermut speisen
und mit Giftwasser tränken;
denn von den Propheten zu Jerusalem
ist die Gottlosigkeit ausgegangen ins ganze Land.
Christus, ein vollkommener Priester nach der Weise Melchisedeks
7 Denn dieser Melchisedek König zu Salem[a], Priester Gottes, des Allerhöchsten, der Abraham entgegenkam, als er von der Niederwerfung der Könige zurückkehrte, und ihn segnete, 2 dem auch Abraham den Zehnten von allem gab, der zunächst, wenn man [seinen Namen] übersetzt, "König der Gerechtigkeit" heißt, dann aber auch "König von Salem", das heißt König des Friedens, 3 ohne Vater, ohne Mutter, ohne Geschlechtsregister, der weder Anfang der Tage noch Ende des Lebens hat -, der ist mit dem Sohne Gottes verglichen und bleibt Priester für immerdar.
4 Sehet aber, wie groß der ist, dem auch Abraham, der Patriarch, den Zehnten von der Beute gab! 5 Zwar haben auch diejenigen von den Söhnen Levis, welche das Priesteramt empfangen, den Auftrag, vom Volke den Zehnten zu nehmen nach dem Gesetz, also von ihren Brüdern, obschon diese aus Abrahams Lenden hervorgegangen sind; 6 der aber, der sein Geschlecht nicht von ihnen herleitet, hat von Abraham den Zehnten genommen und den gesegnet, der die Verheißungen hatte! 7 Nun ist es aber unwidersprechlich so, daß das Geringere von dem Höheren gesegnet wird; 8 und hier zwar nehmen sterbliche Menschen den Zehnten, dort aber einer, von welchem bezeugt wird, daß er lebt. 9 Und sozusagen ist durch Abraham auch für Levi, den Zehntenempfänger, der Zehnte entrichtet worden; 10 denn er war noch in der Lende des Vaters, als dieser mit Melchisedek zusammentraf!
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