Revised Common Lectionary (Complementary)
Herr, befreie mich!
142 Ein kunstvoll gestaltetes Lied[a]. Ein Gebet von David, als er sich in der Höhle[b] aufhielt.
2 Mit lauter Stimme schreie ich zum
ja, laut flehe ich zum
3 Ich schütte mein Herz vor ihm aus
und klage ihm meine ganze Not.
4 Auch wenn ich allen Mut verliere[c],
wachst du doch schützend über meinem Weg.
Dort, wo ich gehen muss,
hat man mir Fallen gestellt.
5 Wohin ich auch schaue[d] –
da ist niemand, der sich um mich kümmert.
Jede Zuflucht habe ich verloren,
keiner fragt nach mir[e].
6 Ich schreie zu dir,
und sage: Du allein bist meine Zuflucht,
du bist alles, was ich zum Leben brauche[f]!
7 Höre doch auf mein Flehen, denn ich bin sehr schwach geworden.
Rette mich vor denen, die mich verfolgen, denn sie sind zu stark für mich!
Paulus wird im Tempel verhaftet
27 Die sieben Tage waren schon fast vorüber, da wurde Paulus von Juden aus der Provinz Asien[a] gesehen, als er sich gerade im Tempel aufhielt. Sie wiegelten die Menge gegen ihn auf, packten ihn 28 und schrien: »Männer von Israel, helft uns! Das ist er, jener ´Aufrührer`, der mit seiner Lehre überall in der Welt gegen unser Volk, gegen das Gesetz und gegen diesen Tempel[b] hetzt. Jetzt hat er sogar noch Nichtjuden[c] in den Tempel mitgenommen und diesen heiligen Ort entweiht!« 29 Sie hatten nämlich Trophimus aus Ephesus zusammen mit Paulus in der Stadt gesehen und daraus geschlossen, Paulus sei mit ihm in den Tempel gegangen. 30 ´Es dauerte nicht lange,` da war die ganze Stadt auf den Beinen; aus allen Richtungen strömten die Leute zusammen. Sie stürzten sich auf Paulus und zerrten ihn aus ´dem inneren Vorhof` des Tempels, und sowie er draußen war, wurden die Tore geschlossen.
31 Die aufgebrachte Menge schlug auf Paulus ein und war drauf und dran, ihn zu lynchen[d], als den Kommandanten der römischen Garnison die Meldung erreichte, ganz Jerusalem sei in Aufruhr. 32 Der Kommandant zögerte keinen Augenblick, rief einen Trupp Soldaten[e] und einige Offiziere herbei und eilte mit ihnen zum Tempelplatz hinunter[f]. Als die Leute den Kommandanten und die Soldaten kommen sahen, ließen sie von Paulus ab[g]. 33 Der Kommandant bahnte sich einen Weg durch die Menge[h], nahm Paulus fest und ließ ihn mit zwei Ketten fesseln. Dann erkundigte er sich ´bei den Umstehenden`, wer dieser Mann sei und was er getan habe. 34 Doch der Tumult war so groß, dass es ihm nicht gelang, eine eindeutige Antwort zu erhalten; jeder schrie etwas anderes. Deshalb befahl er, Paulus in die Kaserne zu bringen. 35 Als die Soldaten zu der Freitreppe kamen, ´die zur Kaserne hinaufführte,` mussten sie Paulus hochheben, um ihn vor der tobenden Menge zu schützen[i]. 36 Denn der ganze Volkshaufen versuchte an ihn heranzukommen[j] und schrie in einem fort: »Weg mit ihm! Bringt ihn um!«
Verteidigungsrede des Apostels vor seinem Volk
37 Endlich hatten sie den Eingang der Kaserne erreicht. Da wandte sich Paulus an den Kommandanten und sagte[k]: »Ist es mir erlaubt, ein Wort mit dir zu reden?« – »Du sprichst Griechisch?«, wunderte sich der Kommandant. 38 »Bist du denn nicht der Ägypter, der vor einiger Zeit einen Aufstand angezettelt und viertausend bewaffnete Rebellen in der Wüste um sich geschart hat[l]?« – 39 »Nein«, erwiderte Paulus, »ich bin ein Jude aus der Provinz Zilizien, ein Bürger von Tarsus, einer nicht unbedeutenden Stadt. Darf ich dich um etwas bitten? Gestatte mir, zu diesen Menschen hier zu reden!«
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