Revised Common Lectionary (Complementary)
7 »So höre doch, mein Volk, jetzt rede ich mit dir!
Israel, ich muss dich ermahnen!
Ich bin Gott, ja, dein Gott bin ich.
8 Nicht wegen deiner Schlachtopfer klage ich dich an,
auch deine Brandopfer bringst du mir ja regelmäßig dar[a].
9 Ich brauche keine Stiere aus deinem Stall
und keine Böcke von deinen Weiden.
10 Denn alle Tiere in Wald und Flur gehören mir ohnehin,
auch das Vieh auf tausenden von Hügeln[b].
11 Ich kenne jeden Vogel in den Bergen,
´alles`, was sich in Feld und Wiese regt, ist mir vertraut.
12 Würde ich je Hunger verspüren, ich bräuchte es dir nicht zu sagen,
denn mir gehört der ganze Erdkreis mit all seiner Fülle.
13 Esse ich etwa Fleisch von Stieren?
Trinke ich denn Blut von Böcken?
14 Zeige Gott deinen Dank – das ist das Opfer, das ihm gefällt![c]
Erfülle die Gelübde, die du vor ihm, dem Höchsten, abgelegt hast!
15 Rufe zu mir in Tagen der Not.
Dann werde ich dich retten, und du wirst mich preisen.«
Gottes Zusage an Abraham – nur an den Glauben gebunden
13 Nicht anders ist es mit der Zusage Gottes an Abraham, ihm als Erben die ganze Welt zum Eigentum zu geben. Auch diese Zusage, die ihm und darüber hinaus seinen Nachkommen galt, war nicht an die Befolgung des Gesetzes gebunden. Sie wurde ihm vielmehr gegeben, weil er aufgrund des Glaubens in Gottes Augen gerecht war.[a] 14 Wenn das Erbe denen in Aussicht gestellt wäre, denen das Gesetz gegeben ist[b], wäre der Glaube überflüssig. Außerdem wäre die Zusage dann hinfällig, 15 denn das Gesetz zieht Gottes Zorn nach sich, weil es übertreten wird[c]. Übertretungen gibt es nur dort nicht, wo es kein Gesetz gibt.
16 Deshalb also ist die Zusage an den Glauben gebunden; ihre Erfüllung soll ein Geschenk der Gnade sein.[d] Damit ist sichergestellt, dass die Zusage für die gesamte Nachkommenschaft Abrahams Gültigkeit hat. Sie gilt nicht nur für die Nachkommen, denen das Gesetz gegeben wurde[e], sondern auch für die, die – ohne das Gesetz zu haben – so glauben, wie Abraham glaubte[f]. Denn er ist der Vater von uns allen, 17 genau wie es in der Schrift heißt: »Ich habe dich zum Vater vieler Völker gemacht[g].« Ja, in Gottes Augen ist er das, denn er vertraute auf ihn[h], den Gott, der die Toten lebendig macht und das, was nicht ist, ins Dasein ruft[i]. 18 Da, wo es nichts zu hoffen gab, gab er die Hoffnung nicht auf, sondern glaubte, und so wurde er der Vater vieler Völker[j]. Es war ihm ja vorausgesagt worden: »So zahlreich werden deine Nachkommen sein.«[k]
19 Abraham war damals fast hundert Jahre alt und konnte keine Kinder mehr zeugen; in dieser Hinsicht war sein Körper gewissermaßen schon tot. Nicht anders war es bei seiner Frau Sara, denn auch sie konnte keine Kinder mehr bekommen. Und obwohl Abraham seine Augen nicht vor dem allem verschloss, ließ er sich in seinem Glauben nicht entmutigen.[l] 20 Statt die Zusage Gottes in Frage zu stellen, wie es der Unglaube tun würde, ehrte er Gott, ´indem er ihm vertraute,` und wurde dadurch in seinem Glauben gestärkt. 21 Er war fest davon überzeugt, dass Gott die Macht hat, das, was er zugesagt hat, auch zu tun.
22 Das ist also der Grund, weshalb ihm – ´wie es in der Schrift heißt` – der Glaube als Gerechtigkeit angerechnet wurde.
Abrahams Glaube: Vorbild für alle, die glauben
23 Die Aussage, dass der Glaube Abraham angerechnet wurde, betrifft nicht nur ihn, 24 sondern steht auch unseretwegen in der Schrift. Auch uns wird[m] der Glaube angerechnet werden. Denn der ´Gott`, auf den wir unser Vertrauen setzen[n], hat Jesus, unseren Herrn, von den Toten auferweckt – 25 ihn, der wegen unserer Verfehlungen dem Tod preisgegeben wurde und dessen Auferstehung uns den Freispruch bringt[o].
Die Berufung des Zolleinnehmers Matthäus
9 Als Jesus weiterging und am Zollhaus vorbeikam, sah er dort einen Mann sitzen; er hieß Matthäus. Jesus sagte zu ihm: »Folge mir nach!« Da stand Matthäus auf und folgte Jesus.
Jesu Gemeinschaft mit Zolleinnehmern und Sündern
10 Später war Jesus im Haus ´des Matthäus` zu Gast. Viele Zolleinnehmer und andere Leute, die als Sünder galten,[a] waren gekommen und nahmen zusammen mit ihm und seinen Jüngern an dem Essen teil. 11 Als die Pharisäer das sahen, sagten sie zu den Jüngern: »Wie kann euer Meister nur zusammen mit Zolleinnehmern und Sündern essen?« 12 Jesus hörte das und erwiderte: »Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken. 13 Geht und denkt einmal darüber nach, was jenes Wort bedeutet: ›Barmherzigkeit will ich und nicht Opfer!‹[b] Dann versteht ihr, dass ich nicht gekommen bin[c], um Gerechte zu rufen, sondern Sünder.«
Heilung einer kranken Frau und Auferweckung eines Kindes
18 Während Jesus noch mit den Jüngern des Johannes redete, kam einer der führenden Männer ´des Ortes`, warf sich vor ihm nieder und rief: »Meine Tochter ist eben gestorben. Aber komm doch und leg ihr deine Hand auf, dann wird sie wieder leben!« 19 Jesus stand auf[a] und folgte ihm; auch seine Jünger kamen mit.
20 Unterwegs drängte sich eine Frau, die seit zwölf Jahren an schweren Blutungen litt, von hinten an Jesus heran und berührte den Saum[b] seines Gewandes, 21 denn sie sagte sich: »Wenn ich auch nur sein Gewand berühre, werde ich gesund[c].« 22 Jesus wandte sich um; er sah die Frau an und sagte zu ihr: »Du brauchst dich nicht zu fürchten, meine Tochter! Dein Glaube hat dich gerettet[d].« Von dem Augenblick an war die Frau gesund.
23 Als Jesus schließlich ins Haus jenes führenden Mannes kam und die Flötenspieler[e] und die aufgeregte Menge sah, 24 sagte er: »Geht hinaus! Das Mädchen ist nicht tot, es schläft nur.« Da lachten sie ihn aus. 25 Als die Leute hinausgetrieben waren, ging Jesus in den Raum, in dem das Mädchen lag, und ergriff es bei der Hand. Da stand[f] das Mädchen auf. 26 Die Nachricht von diesem Ereignis verbreitete sich in der ganzen Gegend.
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