Revised Common Lectionary (Complementary)
Ein Gebet für den König des Friedens
72 Von Salomo.
Gott, gib dem König Vollmacht, in deinem Namen Recht zu sprechen,
ermögliche es ihm, dem Königssohn, Gerechtigkeit in deinem Sinne auszuüben![a]
2 Er regiere als gerechter Herrscher über dein Volk
und lasse die Armen und Unterdrückten[b] zu ihrem Recht kommen.
3 Möge der Friede sich über das Volk ausbreiten und selbst die Berge bedecken,
mögen die Hügel des Landes bekleidet sein mit Gerechtigkeit![c]
4 Der König schaffe Recht den Armen und Gebeugten im Land,
er rette die Kinder der Bedürftigen und zerschmettere ihre Unterdrücker.
5 Möge dir Ehrfurcht entgegengebracht werden, solange die Sonne scheint
und der Mond für uns leuchtet, jetzt und in allen künftigen Generationen![d]
6 Der König sei für unser Land so wohltuend
wie Regen, der auf frisch gemähte Wiesen niederfällt,
wie lang ersehnte Schauer, die dem Erdboden Wasser geben!
7 In seinen Tagen sollen alle aufblühen, die nach Gottes Willen leben.[e]
Friede in Fülle breite sich solange aus, bis der Mond nicht mehr leuchtet.
10 Die Könige von Tarsis und von allen Inseln werden Geschenke bringen,
die Herrscher von Saba und Seba ihren Tribut entrichten.
11 Alle Könige werden sich vor ihm niederwerfen,
alle Völker ihm dienen.
12 Denn er wird zum Retter für die Bedürftigen, die um Hilfe rufen,
für Menschen, die leiden und keinen Beistand haben.
13 Er wird sich über Schwache und Bedürftige erbarmen
und zum Lebensretter werden für Menschen in Not.
14 Aus Unterdrückung und Gewalt wird er sie[a] erlösen,
denn ihr Leben ist kostbar in seinen Augen[b].
Paulus, Apostel für die nichtjüdischen Völker
3 Wenn ich mir das alles vor Augen halte, ´kann ich nicht anders, als vor Gott niederzuknien und ihn anzubeten`.[a] Denn dass ich, Paulus, für mein Bekenntnis zu Jesus Christus im Gefängnis bin[b], kommt euch zugute, die ihr nicht zum jüdischen Volk gehört. 2 Oder habt ihr etwa nicht von dem Plan gehört, den Gott im Hinblick auf euch gefasst und dessen Durchführung er mir in seiner Gnade anvertraut hat[c]? 3 Es handelt sich bei diesem Plan um ein Geheimnis, dessen Inhalt Gott mir durch eine Offenbarung enthüllt hat; ich habe weiter oben schon kurz davon geschrieben[d]. 4 Beim Lesen dieses Briefes könnt ihr erkennen, dass ich weiß, wovon ich rede, wenn ich vom Geheimnis Christi spreche. 5 Den Menschen[e] früherer Generationen hatte Gott keinen Einblick in dieses Geheimnis gegeben, doch jetzt hat er es den von ihm erwählten Aposteln und Propheten[f] durch seinen Geist offenbart. 6 Die Nichtjuden – ´darin besteht dieses Geheimnis` – sind zusammen mit den Juden Erben, bilden zusammen mit ihnen einen Leib[g] und haben zusammen mit ihnen teil an dem, was Gott seinem Volk zugesagt hat. Das alles ist durch Jesus Christus und mit Hilfe des Evangeliums Wirklichkeit geworden[h].
7 Dass ich ein Diener dieser Botschaft geworden bin, ist ein Geschenk der Gnade Gottes; ich verdanke es seiner Macht, die ´in meinem Leben` wirksam geworden ist. 8 Mir, dem Allergeringsten von allen, die zu Gottes heiligem Volk gehören, hat Gott in seiner Gnade den Auftrag gegeben[i], den nichtjüdischen Völkern zu verkünden, was für ein unermesslich großer Reichtum uns in der Person von Christus geschenkt ist[j]. 9 Es ist mein Auftrag, allen Menschen die Augen dafür zu öffnen, wie der Plan verwirklicht wird[k], den Gott, der Schöpfer des Universums, vor aller Zeit gefasst hatte. Bisher war dieser Plan ein in Gott selbst verborgenes Geheimnis[l], 10 doch jetzt sollen die Mächte und Gewalten in der unsichtbaren[m] Welt durch die Gemeinde die ganze Tiefe und Weite von Gottes Weisheit erkennen[n]. 11 Genauso hatte Gott es sich vor aller Zeit vorgenommen, und dieses Vorhaben hat er nun durch Jesus Christus, unseren Herrn, in die Tat umgesetzt[o]. 12 Durch ihn[p] haben wir alle, die wir an ihn glauben, freien Zutritt zu Gott und dürfen zuversichtlich und vertrauensvoll zu ihm kommen.
Der Besuch der Sterndeuter
2 Jesus wurde zur Zeit des Königs Herodes in Betlehem, ´einer Stadt` in Judäa, geboren. Bald darauf kamen Sterndeuter aus ´einem Land im` Osten nach Jerusalem. 2 »Wo ist der König der Juden, der kürzlich geboren wurde?«, fragten sie. »Wir haben seinen Stern aufgehen sehen[a] und sind gekommen, um ihm Ehre zu erweisen[b].«
3 Als König Herodes das hörte, erschrak er und mit ihm ganz Jerusalem. 4 Er rief alle führenden Priester und alle Schriftgelehrten des jüdischen Volkes zusammen und erkundigte sich bei ihnen, wo der Messias[c] geboren werden sollte. 5 »In Betlehem in Judäa«, antworteten sie, »denn so ist es in der Schrift durch den Propheten vorausgesagt:
6 ›Und du, Betlehem im Land Juda,
du bist keineswegs die unbedeutendste unter den Städten[d] Judas;
denn aus dir wird ein Fürst hervorgehen,
der mein Volk Israel führen wird wie ein Hirte seine Herde[e].‹«
7 Da rief Herodes die Sterndeuter heimlich zu sich und ließ sich von ihnen den genauen Zeitpunkt angeben, an dem der Stern zum ersten Mal erschienen war. 8 Daraufhin schickte er sie nach Betlehem. »Geht und erkundigt euch genau nach dem Kind«, sagte er, »und gebt mir Bescheid, sobald ihr es gefunden habt. Dann kann auch ich hingehen und ihm Ehre erweisen.«
9 Mit diesen Anweisungen des Königs[f] machten sie sich auf den Weg. Und der Stern, den sie hatten aufgehen sehen[g], zog vor ihnen her, bis er schließlich über dem Ort stehen blieb, wo das Kind war. 10 Als sie den Stern sahen, waren sie überglücklich. 11 Sie gingen in das Haus und fanden dort das Kind und seine Mutter Maria. Da warfen sie sich vor ihm nieder und erwiesen ihm Ehre. Dann holten sie die Schätze hervor, die sie mitgebracht hatten, und gaben sie ihm: Gold, Weihrauch und Myrrhe.
12 In einem Traum erhielten sie daraufhin die Weisung, nicht zu Herodes zurückzukehren. Deshalb reisten sie auf einem anderen Weg wieder in ihr Land.
Copyright © 2011 by Société Biblique de Genève