Revised Common Lectionary (Complementary)
6
wie zahlreich sind deine Pläne, die du mit uns hast[a]!
Keiner ist wie du!
Wollte ich alles erzählen, was du getan hast –
ich könnte es gar nicht – dazu ist es viel zu viel!
7 An Schlachtopfern und Speiseopfern hast du kein Gefallen,
aber du gabst mir Ohren, die offen sind für dich[b],
Brandopfer und Sündopfer hast du nicht von mir verlangt.
8 Da habe ich gesagt: »Hier bin ich!
Im Buch des Gesetzes ist von mir die Rede.[c]
9 Es erfüllt mich mit Freude, zu tun, was dir, mein Gott, gefällt.
Deine Weisungen trage ich in meinem Herzen.«
10 Vor der großen Versammlung habe ich verkündet,
wie treu und gerecht du bist.
Nichts konnte mich abhalten, davon zu reden,
11 Dass du uns Heil schenkst[d], hielt ich nicht in meinem Herzen verborgen,
von deiner Treue und deiner Hilfe habe ich erzählt.
Vor den Versammelten habe ich nicht verschwiegen,
was für ein gnädiger und zuverlässiger Gott du bist.
12 Du,
deine Gnade und deine Treue werden mein ständiger Schutz sein.
13 Von allen Seiten dringt Unheil auf mich ein,
meine Sünden haben mich eingeholt –
es sind so viele, dass ich sie nicht mehr überblicken kann.
Sie sind zahlreicher als die Haare auf meinem Kopf –
und mein Herz ist ganz verzagt.
14
Komm mir schnell zu Hilfe,
15 Hohn und Spott sollen allesamt ernten,
die mir nach dem Leben trachten und es auslöschen wollen!
Ja, alle, die mein Unglück herbeiwünschen,
mögen abziehen, beladen mit Schmach und Schande!
16 Über ihre eigene Schmach sollen sie starr sein vor Entsetzen,
sie, die mich verhöhnen: »Ha! Das geschieht dir recht![e]«
17 Doch alle, die dich suchen, sollen jubeln vor Freude über dich.
Ja, alle, die nach deiner Hilfe verlangen, sollen es immer wieder bezeugen:
»Der
Philippus und der äthiopische Finanzminister
26 Philippus aber bekam von einem[a] Engel des Herrn folgenden Auftrag: »Mach dich auf den Weg in Richtung Süden![b] Benutze die einsame Wüstenstraße, die von Jerusalem nach Gaza hinunterführt.[c]«
27 Philippus machte sich auf den Weg; und als er diese Straße entlangging, kam dort in seinem Reisewagen ein Äthiopier gefahren, ein Eunuch[d]. Es handelte sich um einen hohen Würdenträger, den Finanzminister der Kandake, der äthiopischen Königin.[e] Der Mann war in Jerusalem gewesen, um ´den Gott Israels` anzubeten, 28 und befand sich jetzt auf der Rückreise. Er saß in seinem Wagen und las im Buch des Propheten Jesaja.
29 Der ´Heilige` Geist sagte zu Philippus: »Geh zu dem Wagen dort und halte dich dicht neben ihm!« 30 Philippus lief hin, und als er neben dem Wagen herging, hörte er den Mann laut aus dem Buch des Propheten Jesaja lesen. »Verstehst du denn, was du da liest?«, fragte er ihn. 31 »Wie kann ich es verstehen, wenn niemand es mir erklärt?«, erwiderte der Mann. Und er bat Philippus, aufzusteigen und sich zu ihm zu setzen.
32 Der Abschnitt der Schrift, den er eben gelesen hatte, lautete:
»Man hat ihn weggeführt wie ein Schaf, das geschlachtet werden soll.
Und wie ein Lamm[f] beim Scheren keinen Laut von sich gibt,
so kam auch über seine Lippen kein Laut ´der Klage`.
33 Er wurde erniedrigt und all seiner Rechte beraubt.
Niemand wird über Nachkommen von ihm berichten können[g],
denn sein Leben auf der Erde wurde ihm genommen.[h]«
34 Der Äthiopier wandte sich an Philippus: »Bitte sag mir, von wem ist hier die Rede? Spricht der Prophet von sich selbst, oder spricht er von jemand anders?« 35 Da ergriff Philippus die Gelegenheit[i] und erklärte ihm, von dieser Schriftstelle ausgehend, das Evangelium von Jesus.
36 Als sie nun, ´ins Gespräch vertieft,` die Straße entlangfuhren, kamen sie an einer Wasserstelle vorbei. »Hier ist Wasser!«, rief der Äthiopier. »Spricht etwas dagegen, dass ich getauft werde?«[j] 38 Und er befahl, den Wagen anzuhalten. Beide, Philippus und der Äthiopier, stiegen ins Wasser, und Philippus taufte den Mann.
39 Als sie wieder aus dem Wasser stiegen, wurde Philippus plötzlich vom Geist des Herrn ergriffen und an einen anderen Ort versetzt, und der Äthiopier sah ihn nicht mehr. Trotzdem erfüllte ihn eine tiefe Freude, als er nun seine Reise fortsetzte.
40 Philippus fand sich in Aschdod wieder. Er zog ´nordwärts` und verkündete in allen Städten das Evangelium, bis er schließlich nach Cäsarea kam.
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