Revised Common Lectionary (Complementary)
Dankfest der Gemeinde Israels
118 Halleluja!
Dankt dem
und seine Gnade bleibt für alle Zeiten bestehen!
2 Israel soll sagen: Seine Gnade bleibt für alle Zeiten bestehen.
19 Öffnet mir ´die Tore des Tempels`, die Tore der Gerechtigkeit,
ich möchte hindurchgehen und dem
20 »Das ist das Tor, das dem
Menschen, die nach Gottes Willen leben[a], dürfen hindurchgehen.«[b]
21 Ich danke dir,
und mir zum Helfer wurdest.
22 Der Stein, den die Bauleute für unbrauchbar erklärten,
ist zum Eckstein geworden.
23 Das hat der
und es ist ein Wunder in unseren Augen.
24 Dies ist der Tag, den der
heute wollen wir fröhlich jubeln und unsere Freude haben.
25 O
O
26 »Gesegnet sei, wer im Namen des
Wir segnen euch vom Haus des
27 Der
Tanzt einen festlichen Reigen, mit Zweigen in der Hand, bis dicht an die Hörner des Altars![c]«
28 Mein Gott bist du, und ich will dir danken,
mein Gott, ich will dich preisen!
29 Dankt dem
und seine Gnade bleibt für alle Zeiten bestehen!
Der Einzug in Jerusalem
28 Nachdem Jesus dieses Gleichnis erzählt hatte, setzte er seine Reise hinauf nach Jerusalem fort[a]. 29 Als er nicht mehr weit von Betfage und Betanien am Ölberg war, schickte er zwei seiner Jünger voraus. 30 Er gab ihnen folgende Anweisung: »Geht in das Dorf, das ihr vor euch seht. Beim Ortseingang werdet ihr einen Esel finden, der angebunden ist, ein junges Tier[b], auf dem noch nie ein Mensch geritten ist. Bindet es los und führt es her. 31 Und sollte euch jemand fragen, warum ihr es losbindet, dann antwortet: ›Der Herr braucht es.‹«
32 Die beiden machten sich auf den Weg und fanden alles so, wie Jesus es ihnen beschrieben hatte. 33 Als sie das Tier losbanden, fragten die Leute, denen es gehörte: »Warum bindet ihr es los?« – 34 »Der Herr braucht es«, antworteten sie. 35 Sie brachten den Esel zu Jesus, legten ihre Mäntel über das Tier und ließen Jesus aufsteigen. 36 Während er nun so seinen Weg fortsetzte, breiteten die Leute[c] ihre Mäntel auf der Straße aus.
37 Als er das Wegstück erreichte, das vom Ölberg zur Stadt hinunterführt, brach die ganze Schar der Jünger in Freudenrufe aus; mit lauter Stimme priesen sie Gott für all die Wunder, die sie miterlebt hatten.
38 »›Gesegnet sei er, der König,
der im Namen des Herrn kommt!‹[d]«
riefen sie.
»Frieden bei dem, der im Himmel ist,
Ehre dem, der droben in der Höhe wohnt![e]«
39 Einige Pharisäer aus der Menge erhoben Einspruch. »Meister«, sagten sie zu Jesus, »verbiete es deinen Jüngern, so zu reden!« 40 Doch Jesus gab ihnen zur Antwort: »Ich sage euch: Wenn sie schweigen, werden die Steine schreien!«
9 Du hast mich nicht in die Hand meiner Feinde gegeben,
weiten Raum hast du vor mir geschaffen.
10 Sei du mir ´auch in Zukunft` gnädig,
Noch bin ich in großer Bedrängnis,
sind meine Augen trüb vor Traurigkeit,
erschöpft bin ich an Leib und Seele.
11 Voller Kummer schwindet mein Leben dahin,
mit Stöhnen sehe ich zu, wie meine Jahre verrinnen.
Eigene Schuld[a] hat mir die Kraft genommen.
Meine Glieder sind wie gelähmt.
12 Meine Feinde haben dafür gesorgt, dass ich Hohn und Spott von meinen Nachbarn ernte.
Meine Bekannten schrecken vor mir zurück;
wer mich auf der Straße sieht, geht mir eilig aus dem Weg.
13 Man hat mich vergessen, aus der Erinnerung verdrängt wie einen längst Verstorbenen.
Ich komme mir vor wie ein ausgedientes Gefäß, ´das man zum Abfall wirft`.
14 Ich höre ja genau, was viele tuscheln.
Grauenhaft, was um mich vorgeht![b]
Da schmieden Leute miteinander Pläne gegen mich
und haben dabei nur das eine Ziel: sie wollen mir das Leben nehmen.
15 Ich aber,
Ich sage es ´und halte daran fest`: »Du bist mein Gott!«
16 Alle Zeiten meines Lebens sind in deiner Hand.
Rette mich auch jetzt aus der Gewalt meiner Feinde
und vor denen, die mich verfolgen!
5 Das ist die Haltung, die euren Umgang miteinander[a] bestimmen soll; es ist die Haltung, die Jesus Christus[b] uns vorgelebt hat.[c]
Jesus Christus, unser Vorbild
6 Er, der Gott in allem gleich war
und auf einer Stufe mit ihm stand,
nutzte seine Macht[d] nicht zu seinem eigenen Vorteil aus[e].
7 Im Gegenteil: Er verzichtete auf alle seine Vorrechte[f]
und stellte sich auf dieselbe Stufe wie ein Diener[g].
Er wurde einer von uns –
ein Mensch wie andere Menschen.[h]
8 Aber er erniedrigte sich ´noch mehr`:
Im Gehorsam gegenüber Gott nahm er sogar den Tod auf sich;
er starb am Kreuz ´wie ein Verbrecher`.
9 Deshalb hat Gott ihn auch so unvergleichlich hoch erhöht
und hat ihm ´als Ehrentitel` den Namen gegeben,
der bedeutender ist als jeder andere Name[i].
10 Und weil Jesus diesen Namen trägt,
werden sich einmal alle vor ihm[j] auf die Knie werfen,
alle, die im Himmel, auf der Erde und unter der Erde sind.
11 Alle werden anerkennen,
dass Jesus Christus der Herr ist,
und werden damit Gott, dem Vater, die Ehre geben.[k]
Das Passamahl. Einsetzung des Abendmahls
14 Als es Zeit war, mit der Feier zu beginnen, setzte sich Jesus mit den Aposteln zu Tisch. 15 Er sagte: »Wie sehr habe ich mich danach gesehnt, dieses Passamahl mit euch zu feiern, bevor ich leiden muss. 16 Denn ich sage euch: Ich werde das Passamahl nicht mehr feiern, bis sich im Reich Gottes seine volle Bedeutung erfüllt[a].«
17 Dann nahm er[b] einen[c] Becher ´mit Wein`, dankte Gott dafür[d] und sagte: »Nehmt diesen Becher und trinkt alle daraus[e]! 18 Denn ich sage euch: Von jetzt an werde ich nicht mehr vom Saft der Reben trinken, bis das Reich Gottes gekommen ist.«
19 Dann nahm er Brot[f], dankte Gott dafür, brach es in Stücke und gab es den Jüngern mit den Worten: »Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird. Tut das, um euch an mich zu erinnern!«
20 Ebenso nahm er, nachdem sie gegessen hatten, einen Becher ´mit Wein` und gab ihn den Jüngern mit den Worten: »Dieser Becher ist der neue Bund, besiegelt mit meinem Blut[g], das für euch vergossen wird.«
Der Verräter
21 »Doch seht, der, der mich verrät, sitzt[h] hier mit mir am Tisch. 22 Der Menschensohn[i] geht zwar den Weg, der ihm bestimmt ist; aber wehe dem Menschen, der ihn verraten wird!« 23 Da fingen die Jünger an, einander zu fragen, wer von ihnen es wohl sei, der so etwas tun werde.
Herrschen oder dienen?
24 Unter den Jüngern kam es auch zu einem Streit über die Frage, wer von ihnen als der Größte zu gelten habe. 25 Da sagte Jesus zu ihnen: »Die Könige führen sich als Herren über ihre Völker auf, und die Mächtigen lassen sich Wohltäter nennen. 26 Bei euch soll es nicht so sein. Im Gegenteil: Der Größte unter euch soll sich auf eine Stufe stellen mit dem Geringsten, und wer in führender Stellung ist, soll sein wie der, der dient. 27 Wer ist denn höhergestellt[j] – der, der am Tisch sitzt, oder der, der ihn bedient? Der, der am Tisch sitzt, nicht wahr? Ich aber bin unter euch als der, der dient! 28 Und ihr – ihr habt in allem, was ich durchgemacht habe,[k] treu bei mir ausgehalten. 29 Darum gebe ich euch Anteil an der Herrschaft, die[l] mein Vater mir übertragen hat. 30 Ihr sollt in meinem Reich an meinem Tisch essen und trinken[m], und ihr werdet auf Thronen sitzen und die zwölf Stämme Israels richten.«
Jesus kündigt an, dass Petrus ihn verleugnen wird
31 »Simon, Simon, der Satan hat sich erbeten, euch schütteln zu dürfen wie den Weizen im Sieb. 32 Ich aber habe für dich gebetet, dass du deinen Glauben nicht verlierst. Wenn du dann umgekehrt ´und zurechtgekommen` bist, stärke ´den Glauben` deiner Brüder[n]!«
33 Da sagte Petrus zu ihm: »Herr, ich bin bereit, mit dir sogar ins Gefängnis und in den Tod zu gehen.« 34 Doch Jesus erwiderte: »Ich sage dir, Petrus: Noch bevor heute ´Nacht` der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen und behaupten, mich nicht zu kennen.«
Anweisungen für die Stunde der letzten Herausforderung
35 Dann fragte Jesus die Jünger: »Als ich euch ohne Geldbeutel, ohne Vorratstasche und ohne Sandalen[o] aussandte, hat euch da etwas gefehlt?« – »Nein, gar nichts«, antworteten sie. 36 Jesus fuhr fort: »Von jetzt an gilt Folgendes: Wer einen Geldbeutel oder eine Vorratstasche besitzt, soll sie mit sich nehmen, und wer nichts als seinen Mantel besitzt, soll diesen verkaufen[p] und sich dafür ein Schwert kaufen. 37 Denn in der Schrift heißt es: ›Er wurde zu den Gottlosen gerechnet[q]‹, und ich sage euch: Dieses Wort muss sich an mir erfüllen. In der Tat, mein Weg ist bald vollendet.[r]« 38 Die Jünger sagten: »Herr, hier sind zwei Schwerter.« Doch Jesus erwiderte: »Genug davon![s]«
Die letzte Nacht am Ölberg
39 Dann verließ Jesus die Stadt und ging wie gewohnt zum Ölberg; seine Jünger begleiteten ihn. 40 Als er dort[t] angekommen war, sagte er zu ihnen: »Betet darum, dass[u] ihr nicht in Versuchung geratet!« 41 Hierauf trennte er sich von ihnen. Etwa einen Steinwurf weit entfernt kniete er nieder und betete: 42 »Vater, wenn du willst, lass diesen bitteren Kelch an mir vorübergehen. Aber nicht mein Wille soll geschehen, sondern deiner.« 43 Da erschien ihm ein Engel vom Himmel und stärkte ihn. 44 Der Kampf[v] wurde so heftig, und Jesus betete mit solcher Anspannung, dass sein Schweiß wie Blut auf die Erde tropfte.[w] 45 Als er vom Gebet aufstand und zu den Jüngern zurückkam, waren sie vor Kummer eingeschlafen. 46 »Wie könnt ihr nur schlafen?«, sagte er zu ihnen. »Steht auf und betet, damit[x] ihr nicht in Versuchung geratet!«
Die Gefangennahme Jesu
47 Noch während Jesus redete, tauchte plötzlich eine Schar Männer auf, an ihrer Spitze Judas[y], einer der Zwölf. Er ging auf Jesus zu, um ihn mit einem Kuss zu begrüßen[z]. 48 Jesus aber sagte zu ihm: »Judas, mit einem Kuss verrätst du den Menschensohn?«
49 Als die, die bei Jesus waren, begriffen, in welcher Absicht die Männer gekommen waren[aa], fragten sie: »Herr, sollen wir zum Schwert greifen?« 50 Und einer von ihnen ging auch gleich auf den Diener des Hohenpriesters los und schlug ihm das rechte Ohr ab. 51 Aber Jesus rief: »Halt! Hört auf!«[ab] Und er berührte das Ohr des Mannes und heilte ihn.
52 Dann wandte er sich zu den führenden Priestern, den Offizieren der Tempelwache und den Ältesten, die gegen ihn angerückt waren, und sagte: »Mit Schwertern und Knüppeln seid ihr ausgezogen, als wäre ich ein Verbrecher[ac]. 53 Dabei war ich doch Tag für Tag bei euch im Tempel, und ihr habt nichts gegen mich unternommen. Aber jetzt ist eure Stunde gekommen, jetzt übt die Finsternis ihre Macht aus.«
Petrus verleugnet Jesus
54 Die Männer packten Jesus, führten ihn ab und brachten ihn in den Palast[ad] des Hohenpriesters. Petrus folgte ihnen in einiger Entfernung. 55 In der Mitte des Innenhofes hatte man ein Feuer angezündet; Petrus setzte sich zu den Leuten, die dort beieinander saßen. 56 Eine Dienerin sah ihn im Schein des Feuers dasitzen, musterte ihn aufmerksam und meinte dann: »Der hier war auch mit ihm zusammen!« 57 Aber Petrus stritt es ab: »Ich[ae] kenne diesen Mann nicht!«
58 Es ging nicht lange, da wurde jemand anders auf ihn aufmerksam und sagte: »Du bist auch einer von denen!« Petrus widersprach: »Das stimmt nicht![af]«
59 Etwa eine Stunde später erklärte wieder jemand anders mit Bestimmtheit: »Natürlich war der auch mit ihm zusammen; er ist doch auch ein Galiläer!« 60 Aber Petrus entgegnete: »Ich[ag] weiß nicht, wovon du sprichst.«
Im gleichen Augenblick – noch während er das sagte – krähte ein Hahn. 61 Da wandte sich der Herr um und blickte Petrus an. Petrus erinnerte sich daran, wie der Herr zu ihm gesagt hatte: »Bevor der Hahn heute ´Nacht` kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.« 62 Und er ging hinaus und weinte in bitterer Verzweiflung[ah].
Jesus wird verspottet und geschlagen
63 Die Männer, die Jesus bewachten, trieben ihren Spott mit ihm und schlugen ihn. 64 Sie verhüllten sein Gesicht und sagten zu ihm: »Du bist doch ein Prophet! Sag uns[ai]: Wer hat dich geschlagen?« 65 Und noch viele andere Schmähungen musste er über sich ergehen lassen.
Jesus vor dem Hohen Rat
66 Als es Tag wurde, versammelten sich die Ältestenschaft des ´jüdischen` Volkes sowie die führenden Priester und die Schriftgelehrten[aj] zu einer Sitzung des Hohen Rates und ließen Jesus vorführen. 67 »Bist du der Messias[ak], dann sag es uns!«, forderten sie ihn auf. Er entgegnete: »Wenn ich es euch sage, glaubt ihr es mir ja doch nicht, 68 und wenn ich euch frage, antwortet ihr nicht. 69 Aber von jetzt an wird der Menschensohn an der rechten Seite des allmächtigen Gottes sitzen[al].« 70 Da riefen sie alle: »Dann bist du also der Sohn Gottes?« Er erwiderte: »Ihr sagt selbst, dass ich es bin.[am]« 71 Darauf erklärten sie: »Wozu brauchen wir noch Zeugenaussagen? Wir haben es ja selbst gehört, und dazu noch aus seinem eigenen Mund.«
Jesus vor Pilatus
23 Der gesamte Hohe Rat erhob sich. Sie führten Jesus zu Pilatus 2 und trugen diesem ihre Anklage vor. »Wir haben festgestellt«, sagten sie, »dass dieser Mann unser Volk aufwiegelt[an]; er hält die Leute davon ab, dem Kaiser Steuern zu zahlen, und behauptet, er sei der Messias[ao] und König.« 3 Pilatus fragte Jesus: »Bist du der König der Juden?« – »Du selbst sprichst es aus«, erwiderte Jesus. 4 Darauf sagte Pilatus zu den führenden Priestern und der Volksmenge: »Ich kann keine Schuld an diesem Menschen finden.« 5 Aber sie beharrten auf ihren Anschuldigungen und erklärten: »Mit seiner Lehre, die er im ganzen jüdischen Land[ap] verbreitet, hetzt er das Volk auf. Angefangen hat er damit in Galiläa, und jetzt ist er bis hierher gekommen.«
Jesus vor Herodes
6 Als Pilatus das hörte, fragte er, ob der Mann ein Galiläer sei. 7 Man bestätigte ihm, dass Jesus aus dem Herrschaftsbereich des Herodes kam. Da ließ er ihn zu Herodes führen, der in jenen Tagen ebenfalls in Jerusalem war.
8 Herodes war hoch erfreut, Jesus endlich zu Gesicht zu bekommen. Er hatte sich seit langer Zeit gewünscht, ihn einmal zu sehen, nachdem er schon viel von ihm gehört hatte. Nun hoffte er, Jesus würde in seiner Gegenwart ein Wunder tun. 9 Er stellte ihm viele Fragen, aber Jesus gab ihm nicht eine einzige Antwort. 10 Die führenden Priester und die Schriftgelehrten standen dabei und brachten schwere Beschuldigungen gegen ihn vor. 11 Auch Herodes und seine Soldaten hatten für Jesus nur Verachtung übrig. Sie trieben ihren Spott mit ihm und hängten ihm ein Prachtgewand um, und so schickte Herodes ihn zu Pilatus zurück. 12 Herodes und Pilatus, die bis dahin miteinander verfeindet gewesen waren, wurden an diesem Tag Freunde.
Die Verurteilung Jesu
13 Pilatus rief die führenden Priester, die anderen führenden Männer und das Volk zusammen 14 und erklärte: »Ihr habt diesen Mann vor mich gebracht, weil er angeblich das Volk aufwiegelt. Nun, ich habe ihn in eurem Beisein verhört und habe ihn in keinem der Anklagepunkte, die ihr gegen ihn erhebt, für schuldig befunden. 15 Im Übrigen ist auch Herodes zu keinem anderen Schluss gekommen, sonst hätte er ihn nicht zu uns zurückgeschickt[aq]. Ihr seht also: Der Mann hat nichts getan, womit er den Tod verdient hätte. 16 Darum werde ich ihn auspeitschen lassen und dann freigeben.«[ar] 18 Doch da schrien sie alle im Chor: »Weg mit ihm! Gib uns Barabbas frei!« 19 Barabbas saß im Gefängnis, weil er an einem Aufruhr in der Stadt beteiligt gewesen war und einen Mord begangen hatte.
20 Pilatus, der Jesus freilassen wollte, versuchte noch einmal, sich bei der Menge Gehör zu verschaffen. 21 Sie aber schrien nur umso lauter: »Lass ihn kreuzigen! Lass ihn kreuzigen!«
22 Pilatus machte noch einen dritten Versuch. »Was für ein Verbrechen hat er denn begangen?«, fragte er sie. »Ich habe nichts an ihm gefunden, wofür er den Tod verdient hätte. Darum werde ich ihn auspeitschen lassen und dann freigeben.« 23 Doch sie gaben nicht nach. Mit aller Macht forderten sie[as], Jesus solle gekreuzigt werden.
Schließlich beugte sich Pilatus dem Druck der schreienden Menge 24 und entschied[at], dass sie ihren Willen haben sollten. 25 Den, der wegen Aufruhr und Mord im Gefängnis saß, gab er frei, wie sie es gefordert hatten; Jesus aber opferte[au] er ihrem Willen.
Auf dem Weg zur Kreuzigung
26 Als die Soldaten[av] Jesus ´aus der Stadt` hinausführten, kam gerade ein Mann vom Feld; er hieß Simon und stammte aus Zyrene. Sie hielten ihn an und luden ihm das Kreuz[aw] auf, und er musste es hinter Jesus hertragen.
27 Eine große Menschenmenge folgte Jesus, darunter viele Frauen, die laut klagten[ax] und um ihn weinten. 28 Aber Jesus wandte sich zu ihnen um und sagte: »Ihr Frauen[ay] von Jerusalem, weint nicht über mich! Weint über euch selbst und über eure Kinder! 29 Denn es kommt eine Zeit, da wird man sagen: ›Glücklich die Frauen, die unfruchtbar sind und nie ein Kind zur Welt gebracht und gestillt haben[az]!‹ 30 Dann wird man zu den Bergen sagen: ›Fallt auf uns herab!‹ und zu den Hügeln: ›Begrabt uns!‹[ba] 31 Denn wenn man schon mit dem grünen Holz so umgeht, was wird dann erst mit dem dürren geschehen?[bb]«
Die Kreuzigung Jesu
32 Zusammen mit Jesus wurden auch zwei andere Männer zur Hinrichtung geführt, zwei Verbrecher.
33 Als sie an die Stelle kamen, die ›Schädel‹ genannt wird, kreuzigten die Soldaten ihn und die beiden Verbrecher, den einen rechts und den anderen links von ihm.
34 Jesus aber sagte: »Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.«[bc]
Die Soldaten warfen das Los um seine Kleider und verteilten sie unter sich.[bd]
35 Das Volk stand dabei und sah zu. Und die führenden Männer sagten verächtlich: »Anderen hat er geholfen; soll er sich doch jetzt selbst helfen[be], wenn er der von Gott gesandte Messias ist, der Auserwählte[bf]!« 36 Auch die Soldaten trieben ihren Spott mit ihm; sie traten zu ihm hin, boten ihm Weinessig an 37 und sagten: »Wenn du der König der Juden bist, dann hilf dir selbst!«
38 Über seinem Kopf war eine Aufschrift angebracht; sie lautete[bg]: »Dies ist der König der Juden.«
39 Einer der beiden Verbrecher, die ´mit ihm` am Kreuz hingen, höhnte: »Du bist doch der Messias[bh], oder nicht? Dann hilf dir selbst, und hilf auch uns!« 40 Aber der andere wies ihn zurecht. »Fürchtest du Gott auch jetzt noch nicht[bi], wo du doch ebenso schlimm bestraft worden bist wie dieser Mann und wie ich?«, sagte er zu ihm. 41 »Dabei werden wir zu Recht bestraft; wir bekommen den Lohn für das, was wir getan haben. Er aber hat nichts Unrechtes getan.« 42 Dann sagte er: »Jesus, denk an mich, wenn du deine Herrschaft als König antrittst[bj]!« 43 Jesus antwortete ihm: »Ich sage dir: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein.«
Der Tod Jesu
44 Inzwischen war es Mittag geworden.[bk] Eine Finsternis brach über das ganze Land herein, die bis drei Uhr nachmittags[bl] andauerte; 45 die Sonne hatte aufgehört zu scheinen. Dann riss der Vorhang im Tempel mitten entzwei. 46 Jesus rief laut: »Vater, in deine Hände gebe ich meinen Geist!«[bm] Mit diesen Worten starb er.
47 Der Hauptmann, ´der die Aufsicht hatte und` vor dessen Augen das alles geschah, gab Gott die Ehre[bn]. »Dieser Mann war wirklich ein Gerechter[bo]«, sagte er. 48 Die Menschen, die in Scharen zu dem Schauspiel der Kreuzigung herbeigeströmt waren und das ganze Geschehen miterlebt hatten, schlugen sich an die Brust und kehrten betroffen ´in die Stadt` zurück.
49 Alle die, die mit Jesus bekannt gewesen waren, hatten in einiger Entfernung gestanden, unter ihnen auch die Frauen, die ihm seit den Anfängen in Galiläa gefolgt waren; sie hatten alles mit angesehen.
Das Begräbnis Jesu
50 Unter den Mitgliedern des Hohen Rates war ein Mann von edler und gerechter Gesinnung[bp], 51 der den Beschlüssen und dem Vorgehen der übrigen Ratsmitglieder nicht zugestimmt hatte. Er stammte aus Arimatäa, einer Stadt in Judäa[bq], und wartete auf das Kommen des Reiches Gottes. 52 Josef – so hieß dieser Mann – ging zu Pilatus und bat um den Leichnam Jesu. 53 Nachdem er den Toten vom Kreuz abgenommen hatte, wickelte er ihn in ein Leinentuch und legte ihn in ein Grab, das in den Felsen gehauen war und in dem noch nie jemand bestattet worden war. 54 Das geschah noch am Rüsttag, unmittelbar vor Beginn des Sabbats.[br]
55 Die Frauen, die Jesus seit ´den Anfängen in` Galiläa begleitet hatten, waren Josef gefolgt. Sie sahen das Grab und schauten zu, wie der Leichnam hineingelegt wurde. 56 Dann kehrten sie ´in die Stadt` zurück und bereiteten wohlriechende Öle und Salben zu.
Jesus ist auferstanden
Am Sabbat hielten die Frauen die im Gesetz vorgeschriebene Ruhe ein.
Jesus vor Pilatus
23 Der gesamte Hohe Rat erhob sich. Sie führten Jesus zu Pilatus 2 und trugen diesem ihre Anklage vor. »Wir haben festgestellt«, sagten sie, »dass dieser Mann unser Volk aufwiegelt[a]; er hält die Leute davon ab, dem Kaiser Steuern zu zahlen, und behauptet, er sei der Messias[b] und König.« 3 Pilatus fragte Jesus: »Bist du der König der Juden?« – »Du selbst sprichst es aus«, erwiderte Jesus. 4 Darauf sagte Pilatus zu den führenden Priestern und der Volksmenge: »Ich kann keine Schuld an diesem Menschen finden.« 5 Aber sie beharrten auf ihren Anschuldigungen und erklärten: »Mit seiner Lehre, die er im ganzen jüdischen Land[c] verbreitet, hetzt er das Volk auf. Angefangen hat er damit in Galiläa, und jetzt ist er bis hierher gekommen.«
Jesus vor Herodes
6 Als Pilatus das hörte, fragte er, ob der Mann ein Galiläer sei. 7 Man bestätigte ihm, dass Jesus aus dem Herrschaftsbereich des Herodes kam. Da ließ er ihn zu Herodes führen, der in jenen Tagen ebenfalls in Jerusalem war.
8 Herodes war hoch erfreut, Jesus endlich zu Gesicht zu bekommen. Er hatte sich seit langer Zeit gewünscht, ihn einmal zu sehen, nachdem er schon viel von ihm gehört hatte. Nun hoffte er, Jesus würde in seiner Gegenwart ein Wunder tun. 9 Er stellte ihm viele Fragen, aber Jesus gab ihm nicht eine einzige Antwort. 10 Die führenden Priester und die Schriftgelehrten standen dabei und brachten schwere Beschuldigungen gegen ihn vor. 11 Auch Herodes und seine Soldaten hatten für Jesus nur Verachtung übrig. Sie trieben ihren Spott mit ihm und hängten ihm ein Prachtgewand um, und so schickte Herodes ihn zu Pilatus zurück. 12 Herodes und Pilatus, die bis dahin miteinander verfeindet gewesen waren, wurden an diesem Tag Freunde.
Die Verurteilung Jesu
13 Pilatus rief die führenden Priester, die anderen führenden Männer und das Volk zusammen 14 und erklärte: »Ihr habt diesen Mann vor mich gebracht, weil er angeblich das Volk aufwiegelt. Nun, ich habe ihn in eurem Beisein verhört und habe ihn in keinem der Anklagepunkte, die ihr gegen ihn erhebt, für schuldig befunden. 15 Im Übrigen ist auch Herodes zu keinem anderen Schluss gekommen, sonst hätte er ihn nicht zu uns zurückgeschickt[d]. Ihr seht also: Der Mann hat nichts getan, womit er den Tod verdient hätte. 16 Darum werde ich ihn auspeitschen lassen und dann freigeben.«[e] 18 Doch da schrien sie alle im Chor: »Weg mit ihm! Gib uns Barabbas frei!« 19 Barabbas saß im Gefängnis, weil er an einem Aufruhr in der Stadt beteiligt gewesen war und einen Mord begangen hatte.
20 Pilatus, der Jesus freilassen wollte, versuchte noch einmal, sich bei der Menge Gehör zu verschaffen. 21 Sie aber schrien nur umso lauter: »Lass ihn kreuzigen! Lass ihn kreuzigen!«
22 Pilatus machte noch einen dritten Versuch. »Was für ein Verbrechen hat er denn begangen?«, fragte er sie. »Ich habe nichts an ihm gefunden, wofür er den Tod verdient hätte. Darum werde ich ihn auspeitschen lassen und dann freigeben.« 23 Doch sie gaben nicht nach. Mit aller Macht forderten sie[f], Jesus solle gekreuzigt werden.
Schließlich beugte sich Pilatus dem Druck der schreienden Menge 24 und entschied[g], dass sie ihren Willen haben sollten. 25 Den, der wegen Aufruhr und Mord im Gefängnis saß, gab er frei, wie sie es gefordert hatten; Jesus aber opferte[h] er ihrem Willen.
Auf dem Weg zur Kreuzigung
26 Als die Soldaten[i] Jesus ´aus der Stadt` hinausführten, kam gerade ein Mann vom Feld; er hieß Simon und stammte aus Zyrene. Sie hielten ihn an und luden ihm das Kreuz[j] auf, und er musste es hinter Jesus hertragen.
27 Eine große Menschenmenge folgte Jesus, darunter viele Frauen, die laut klagten[k] und um ihn weinten. 28 Aber Jesus wandte sich zu ihnen um und sagte: »Ihr Frauen[l] von Jerusalem, weint nicht über mich! Weint über euch selbst und über eure Kinder! 29 Denn es kommt eine Zeit, da wird man sagen: ›Glücklich die Frauen, die unfruchtbar sind und nie ein Kind zur Welt gebracht und gestillt haben[m]!‹ 30 Dann wird man zu den Bergen sagen: ›Fallt auf uns herab!‹ und zu den Hügeln: ›Begrabt uns!‹[n] 31 Denn wenn man schon mit dem grünen Holz so umgeht, was wird dann erst mit dem dürren geschehen?[o]«
Die Kreuzigung Jesu
32 Zusammen mit Jesus wurden auch zwei andere Männer zur Hinrichtung geführt, zwei Verbrecher.
33 Als sie an die Stelle kamen, die ›Schädel‹ genannt wird, kreuzigten die Soldaten ihn und die beiden Verbrecher, den einen rechts und den anderen links von ihm.
34 Jesus aber sagte: »Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.«[p]
Die Soldaten warfen das Los um seine Kleider und verteilten sie unter sich.[q]
35 Das Volk stand dabei und sah zu. Und die führenden Männer sagten verächtlich: »Anderen hat er geholfen; soll er sich doch jetzt selbst helfen[r], wenn er der von Gott gesandte Messias ist, der Auserwählte[s]!« 36 Auch die Soldaten trieben ihren Spott mit ihm; sie traten zu ihm hin, boten ihm Weinessig an 37 und sagten: »Wenn du der König der Juden bist, dann hilf dir selbst!«
38 Über seinem Kopf war eine Aufschrift angebracht; sie lautete[t]: »Dies ist der König der Juden.«
39 Einer der beiden Verbrecher, die ´mit ihm` am Kreuz hingen, höhnte: »Du bist doch der Messias[u], oder nicht? Dann hilf dir selbst, und hilf auch uns!« 40 Aber der andere wies ihn zurecht. »Fürchtest du Gott auch jetzt noch nicht[v], wo du doch ebenso schlimm bestraft worden bist wie dieser Mann und wie ich?«, sagte er zu ihm. 41 »Dabei werden wir zu Recht bestraft; wir bekommen den Lohn für das, was wir getan haben. Er aber hat nichts Unrechtes getan.« 42 Dann sagte er: »Jesus, denk an mich, wenn du deine Herrschaft als König antrittst[w]!« 43 Jesus antwortete ihm: »Ich sage dir: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein.«
Der Tod Jesu
44 Inzwischen war es Mittag geworden.[x] Eine Finsternis brach über das ganze Land herein, die bis drei Uhr nachmittags[y] andauerte; 45 die Sonne hatte aufgehört zu scheinen. Dann riss der Vorhang im Tempel mitten entzwei. 46 Jesus rief laut: »Vater, in deine Hände gebe ich meinen Geist!«[z] Mit diesen Worten starb er.
47 Der Hauptmann, ´der die Aufsicht hatte und` vor dessen Augen das alles geschah, gab Gott die Ehre[aa]. »Dieser Mann war wirklich ein Gerechter[ab]«, sagte er. 48 Die Menschen, die in Scharen zu dem Schauspiel der Kreuzigung herbeigeströmt waren und das ganze Geschehen miterlebt hatten, schlugen sich an die Brust und kehrten betroffen ´in die Stadt` zurück.
49 Alle die, die mit Jesus bekannt gewesen waren, hatten in einiger Entfernung gestanden, unter ihnen auch die Frauen, die ihm seit den Anfängen in Galiläa gefolgt waren; sie hatten alles mit angesehen.
Copyright © 2011 by Société Biblique de Genève