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Revised Common Lectionary (Complementary)

Daily Bible readings that follow the church liturgical year, with thematically matched Old and New Testament readings.
Duration: 1245 days
Schlachter 1951 (SCH1951)
Version
Psalmen 94

PSALM 94

Gebet um Rache wegen der Anschläge der Unvernünftigen

94 Gott der Rache, o Herr,
du Gott der Rache, brich hervor!
Erhebe dich, du Richter der Erde,
gib den Stolzen ihren Lohn!
Wie lange sollen die Gottlosen, o Herr,
wie lange sollen die Gottlosen frohlocken?
Sie halten viele und freche Reden;
stolz überheben sich alle Übeltäter.
Sie knebeln dein Volk, o Herr,
und unterdrücken dein Erbteil.
Sie erwürgen Witwen und Fremdlinge
und ermorden Waisen;
und dann sagen sie: „Der Herr sieht es nicht,
und der Gott Jakobs achtet es nicht!“
Nehmt doch Verstand an, ihr Unvernünftigen unter dem Volk,
ihr Toren, wann wollt ihr klug werden?
Der das Ohr gepflanzt hat, sollte der nicht hören?
Der das Auge gebildet hat, sollte der nicht sehen?
10 Der die Nationen züchtigt, sollte der nicht strafen,
er, der die Menschen Erkenntnis lehrt?
11 Der Herr kennt die Anschläge der Menschen,
[weiß,] daß sie vergeblich sind.
12 Wohl dem Mann, den du, Herr, züchtigst
und den du aus deinem Gesetze belehrst,
13 ihm Ruhe zu geben vor den Tagen des Unglücks,
bis dem Gottlosen die Grube gegraben wird.
14 Denn der Herr wird sein Volk nicht verstoßen
und sein Erbteil nicht verlassen;
15 denn zur Gerechtigkeit kehrt das Gericht zurück,
und alle aufrichtigen Herzen werden ihm folgen!
16 Wer steht mir bei wider die Bösen,
wer tritt für mich ein wider die Übeltäter?
17 Wäre der Herr nicht meine Hilfe,
wie bald würde meine Seele in der Totenstille wohnen!
18 Sooft ich aber auch sprach: „Mein Fuß ist wankend geworden“,
hat deine Gnade, o Herr, mich gestützt.
19 Bei den vielen Sorgen in meinem Herzen
erquickten deine Tröstungen meine Seele.
20 Sollte mit dir Gemeinschaft haben der Thron des Verderbens,
der Unheil schafft durch Gesetz[a]?
21 Sie greifen die Seele des Gerechten an
und verdammen unschuldiges Blut.
22 Aber der Herr ward mir zur festen Burg,
zum Felsen, wo ich Zuflucht fand.
23 Und er ließ ihr Unrecht auf sie selber fallen,
und er wird sie durch ihre eigene Bosheit vertilgen;
der Herr, unser Gott, wird sie vertilgen.

Ruth 1

Ruth erzeigt Naemi ihre Anhänglichkeit und kommt nach Bethlehem

Zu der Zeit, als die Richter regierten, entstand eine Hungersnot im Land. Damals zog ein Mann von Bethlehem-Juda fort, um sich im Land [[Gefilde]] Moab niederzulassen samt seiner Frau und seinen beiden Söhnen. Dieser Mann aber hieß Elimelech und seine Frau Naemi, seine beiden Söhne aber hießen Machlon und Kiljon, die waren Ephratiter von Bethlehem-Juda; und sie gelangten ins Gefilde Moab und lebten dort.

Elimelech aber, Naemis Mann, starb, und sie blieb allein mit ihren beiden Söhnen. Diese nahmen sich moabitische Frauen, eine hieß Orpa und die andere Ruth[a]. Und sie wohnten etwa zehn Jahre dort. Darnach starben auch sie beide, Machlon und Kiljon, so daß die Frau nach [dem Tode ihrer] beiden Söhne und ihres Mannes allein zurückblieb.

Da machte sie sich mit ihren beiden Schwiegertöchtern auf und kehrte zurück aus dem [[Gefilde]] Land Moab; denn sie hatten dort vernommen, daß der Herr sein Volk heimgesucht und ihm Brot gegeben habe. Und sie verließ den Ort, wo sie gewesen war, und ihre beiden Schwiegertöchter mit ihr, und sie machten sich auf den Weg, um wieder ins Land Juda zurückzukehren.

Naemi aber sprach zu ihren beiden Schwiegertöchtern: Geht hin, kehrt um, eine jede zu ihrer Mutter Haus! Der Herr tue euch Gutes, wie ihr es an den Verstorbenen und an mir getan habt! Der Herr gebe euch, daß ihr Ruhe findet, eine jede in ihres Mannes Haus! Und sie küßte sie. 10 Da erhoben sie ihre Stimmen und weinten und sprachen zu ihr: Wir wollen mit dir zu deinem Volk gehen!

11 Aber Naemi sprach: Kehrt um, meine Töchter! Warum wollt ihr mit mir gehen? Trage ich denn noch Kinder in meinem Schoß, die eure Männer werden könnten? 12 Kehrt um, meine Töchter, und geht hin! Denn ich bin zu alt, um noch eines Mannes Frau zu werden. Und wenn ich auch spräche: Es ist zu hoffen, daß ich schon diese Nacht einen Mann bekomme und Söhne gebäre, wolltet ihr auf sie warten, 13 bis sie groß geworden sind? Wolltet ihr um ihretwillen verziehen, wieder zu heiraten? Nicht doch, meine Töchter! Denn ich bin noch viel trauriger daran als ihr, weil des Herrn Hand wider mich ausgestreckt ist!

14 Da erhoben sie ihre Stimmen und weinten noch mehr; und Orpa küßte ihre Schwiegermutter. Ruth aber hing ihr an.

15 Naemi aber sprach: Siehe, deine Schwägerin ist umgekehrt zu ihrem Volk und zu ihren Göttern; kehre du auch um, deiner Schwägerin nach! 16 Ruth antwortete: Dringe nicht in mich, daß ich dich verlassen und von dir weg umkehren soll! Denn wo du hingehst, da will ich auch hingehen, und wo du bleibst, da bleibe ich auch; dein Volk ist mein Volk, und dein Gott ist mein Gott! 17 Wo du stirbst, da sterbe auch ich, da will auch ich begraben sein; der Herr tue mir dies und das und noch mehr, wenn nicht der Tod allein uns scheiden soll! 18 Als Naemi nun sah, daß sie sich fest vorgenommen hatte, mit ihr zu gehen, ließ sie ab, ihr zuzureden.

19 Also gingen die beiden, bis sie nach Bethlehem kamen. Und als sie zu Bethlehem einzogen, geriet die ganze Stadt ihretwegen in Bewegung, und man fragte: Ist das die Naemi? 20 Sie aber sprach: Heißt mich nicht Naemi[b], sondern nennt mich Mara[c]; denn der Allmächtige hat mich sehr betrübt! 21 Voll zog ich aus, aber leer hat mich der Herr wieder heimgebracht. Warum heißt ihr mich denn Naemi, da doch der Herr mich gedemütigt und der Allmächtige mich betrübt hat? -

22 Es war aber am Anfang der Gerstenernte, daß Naemi mit ihrer Schwiegertochter Ruth, der Moabiterin, aus dem Land [[Gefilde]] Moab nach Bethlehem zurückkehrte.

1 Timotheus 5:1-8

Der Diener Gottes in der Gemeinde

Über einen älteren ziehe nicht los, sondern ermahne ihn wie einen Vater, jüngere wie Brüder, ältere Frauen wie Mütter, jüngere wie Schwestern, in aller Keuschheit.

Ehre die Witwen, welche wirklich Witwen sind. Hat aber eine Witwe Kinder oder Enkel, so sollen diese zuerst lernen, am eigenen Haus ihre Pflicht zu erfüllen und den Eltern Empfangenes zu vergelten; denn das ist angenehm vor Gott. Eine wirkliche und vereinsamte Witwe aber hat ihre Hoffnung auf Gott gesetzt und verharrt im Flehen und Gebet Tag und Nacht; eine genußsüchtige aber ist lebendig tot. Sprich das offen aus, damit sie untadelig seien! Wenn aber jemand die Seinen, allermeist seine Hausgenossen, nicht versorgt, der hat den Glauben verleugnet und ist ärger als ein Ungläubiger.

Schlachter 1951 (SCH1951)

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