Revised Common Lectionary (Complementary)
PSALM 15
Das Porträt des Gottesfürchtigen
15 Ein Psalm Davids. Herr, wer wird wohnen in deiner Hütte?
Wer wird bleiben auf deinem heiligen Berge?
2 Wer in Unschuld wandelt und Gerechtigkeit übt
und die Wahrheit redet von Herzen;
3 wer keine Verleumdungen herumträgt auf seiner Zunge,
seinem Nächsten nichts Böses tut
und seinen Nachbar nicht schmäht;
4 wer den Verwerflichen verachtet,
aber die ehrt, welche den Herrn fürchten;
wer, auch wenn er sich selbst zum Schaden geschworen hat, es dennoch hält;
5 wer sein Geld nicht um Wucherzinsen gibt und keine Bestechung annimmt gegen den Unschuldigen.
Wer solches tut, wird ewiglich nicht wanken!
Ein neuer Bund
8 Da neigte sich Mose eilends zur Erde, betete an und sprach: 9 O Herr, habe ich vor deinen Augen Gnade gefunden, so ziehe mein Herr mitten unter uns, wiewohl es ein halsstarriges Volk ist; du aber wollest unserer Missetat und Sünde gnädig sein und uns zum Erbteil annehmen!
10 Da sprach der Herr: Siehe, ich mache einen Bund: vor deinem ganzen Volk will ich Wunder tun, dergleichen nicht geschehen sind in allen Ländern und unter allen Völkern; und das ganze Volk, darunter du bist, soll das Werk des Herrn sehen; denn wunderbar soll es sein, was ich mit dir tun will. 11 Hüte dich vor dem, was ich dir heute verbiete! Siehe, ich will vor dir her ausstoßen die Amoriter, Kanaaniter, Hetiter, Pheresiter, Heviter und Jebusiter. 12 Hüte dich, mit den Einwohnern des Landes, in das du kommst, einen Bund zu machen, daß sie dir zum Fallstrick werden in deiner Mitte; 13 sondern ihr sollt ihre Altäre umstürzen und ihre Säulen zerbrechen und ihre Astartenbilder ausrotten. 14 Denn du sollst keinen andern Gott anbeten. Denn der Herr heißt ein Eiferer und ist ein eifersüchtiger Gott.
15 Daß du nicht etwa mit den Einwohnern des Landes einen Bund machst, und wenn sie ihren Göttern nachbuhlen und ihren Göttern opfern, sie dich einladen und du von ihrem Opfer isst, 16 und nimmst deinen Söhnen ihre Töchter zu Frauen und dieselben alsdann ihren Göttern nachbuhlen und machen, daß deine Söhne auch ihren Göttern nachbuhlen.
17 Du sollst dir keine gegossenen Götter machen.
18 Das Fest der ungesäuerten Brote sollst du halten. Sieben Tage lang sollst du ungesäuertes Brot essen, wie ich dir geboten habe, um die bestimmte Zeit des Monats Abib; denn im Monat Abib bist du aus Ägypten gezogen.
19 Alle Erstgeburt ist mein, auch alle männliche Erstgeburt unter deinem Vieh, es sei ein Ochs oder ein Schaf. 20 Aber den Erstling des Esels sollst du mit einem Schafe lösen; wenn du ihn aber nicht lösest, so brich ihm das Genick. Alle Erstgeburt deiner Söhne sollst du lösen. Man soll nicht leer erscheinen vor meinem Angesicht.
21 Sechs Tage sollst du arbeiten, aber am siebenten Tag sollst du ruhen; mit Pflügen und Ernten sollst du ruhen.
22 Das Fest der Wochen sollst du halten, mit den Erstlingen der Weizenernte und das Fest der Einsammlung, wenn das Jahr vergangen ist.
23 Alles, was männlich ist, soll dreimal im Jahr vor dem Herrscher, dem Herrn, dem Gott Israels, erscheinen. 24 Wenn ich die Heiden vor dir ausstoßen und deine Landmarken erweitern werde, soll niemand deines Landes begehren, während du hinaufgehst, um dreimal im Jahr zu erscheinen vor dem Herrn, deinem Gott.
25 Du sollst das Blut meines Opfers nicht neben dem Sauerteig opfern. Und das Opfer des Passahfestes soll nicht über Nacht bis zum Morgen bleiben.
26 Die Erstlinge von den ersten Früchten deines Ackers sollst du in das Haus des Herrn, deines Gottes, bringen. Du sollst das Böcklein nicht in der Milch seiner Mutter kochen.
27 Und der Herr sprach zu Mose: Schreibe diese Worte; denn nach diesen Worten habe ich mit dir und mit Israel einen Bund gemacht. 28 Und Mose war dort bei dem Herrn vierzig Tage und vierzig Nächte lang und aß kein Brot und trank kein Wasser. Und er schrieb auf die Tafeln die Worte des Bundes, die zehn Worte.
Jesus vor Pilatus, dem römischen Landpfleger
28 Sie führten nun Jesus von Kajaphas in das Amthaus[a]. Es war aber noch früh. Und sie selbst betraten das Amthaus nicht, damit sie nicht unrein würden, sondern das Passah essen könnten. 29 Da ging Pilatus zu ihnen hinaus und fragte: Was für eine Klage erhebt ihr wider diesen Menschen? 30 Sie antworteten und sprachen zu ihm: Wäre er kein Übeltäter, so hätten wir ihn dir nicht überantwortet! 31 Da sprach Pilatus zu ihnen: So nehmet ihr ihn und richtet ihn nach eurem Gesetz! Die Juden sprachen zu ihm: Wir dürfen niemand töten! 32 auf daß Jesu Wort erfüllt würde, das er sagte, als er andeutete, welches Todes er sterben sollte.
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