Revised Common Lectionary (Complementary)
Niemand will etwas von mir wissen!
142 Ein Gebet von David, zum Nachdenken. Er verfasste es, als er sich auf der Flucht vor Saul in einer Höhle versteckte.[a]
2 Ich schreie zum Herrn um Hilfe
und flehe laut um sein Erbarmen.
3 Ihm klage ich meine ganze Not;
ihm sage ich, was mich bedrängt.
4 Wenn ich nicht mehr weiterweiß,
kennst du, Gott, noch einen Ausweg.
Denn wohin ich auch gehe:
Überall will man mich ins Unglück stürzen.
5 Wohin ich auch sehe:
Nirgendwo will man etwas von mir wissen.
Ich finde keine Hilfe mehr,
und keiner kümmert sich um mich.
6 Deshalb schreie ich zu dir, Herr!
Ich bekenne: Du allein bist meine Zuflucht!
Du bist alles, was ich im Leben brauche.[b]
7 Höre auf meinen Hilfeschrei,
denn ich bin völlig verzweifelt!
Rette mich vor meinen Verfolgern,
denn ich bin ihnen hilflos ausgeliefert!
8 Hole mich aus dieser Höhle[c] heraus!
Dann will ich deinen Namen preisen
und dir vor allen danken, die zu dir gehören.
Denn du hast mir Gutes getan.
Kommt endlich zu mir zurück!
5 Ihr Israeliten, hört die Totenklage, die ich über euch anstimme:
2 »Gefallen ist mein Volk Israel, es gleicht einer jungen Frau, die gestürzt ist und der niemand aufhilft. Leblos liegt sie am Boden, nie mehr wird sie sich erheben.«
3 Denn so spricht Gott, der Herr: »Wenn aus einer eurer Städte tausend Männer in den Krieg ziehen, kehren nur hundert zurück, und wenn hundert in den Kampf gehen, bleiben nur zehn davon übrig! 4 Ich, der Herr, fordere euch Israeliten auf: Kommt zu mir zurück, dann bleibt ihr am Leben! 5 Reist nicht mehr nach Beerscheba, um dort zu opfern, besucht auch nicht mehr die Heiligtümer in Gilgal und Bethel. Denn die Einwohner von Gilgal werden in die Gefangenschaft geführt, und Bethel wird zum Unglücksort.[a]«
6 Ja, kehrt zum Herrn zurück, dann werdet ihr leben! Sonst bekommt ihr Nachkommen von Josef seinen Zorn zu spüren. Er wütet wie ein loderndes Feuer, das sich immer weiter ausbreitet, und wenn es Bethel erreicht hat, kann niemand es dort löschen.
Ihr tretet das Recht mit Füßen!
7 Ihr treibt mit der Gerechtigkeit Schindluder[b], ihr tretet das Recht mit Füßen!
8 Gott hat das Siebengestirn und den Orion geschaffen. Nach der Nacht lässt er einen neuen Tag anbrechen, und Licht verwandelt er wieder in Finsternis. Er ruft das Wasser aus dem Meer, und schon ergießt es sich auf die Erde. Sein Name ist »der Herr«! 9 Blitzschnell vernichtet er die Mächtigen und macht ihre Festungen dem Erdboden gleich.
27 Die sieben Tage waren fast vorüber, als einige Juden aus der Provinz Asia Paulus im Tempel wiedererkannten. Sie wiegelten das Volk gegen ihn auf, packten ihn 28 und schrien:
»Helft uns, ihr Männer aus Israel! Das ist er, der mit seiner Lehre überall gegen unser Volk, gegen das Gesetz und gegen diesen Tempel hetzt! Und nicht genug damit! Jetzt hat er sogar Nichtjuden in den Tempel gebracht und dadurch diese heilige Stätte entweiht!« 29 Sie hatten nämlich Paulus zusammen mit Trophimus aus Ephesus in der Stadt gesehen, und nun vermuteten sie, Paulus habe ihn auch mit in den Tempel genommen. 30 Ganz Jerusalem geriet in Aufruhr. Die Menschen liefen zusammen, sie ergriffen Paulus und zerrten ihn aus dem Tempel, dessen Türen man eilig schloss.
31 Die Menge war nahe daran, Paulus umzubringen, als dem Kommandanten des römischen Regiments gemeldet wurde: »Die ganze Stadt ist in Aufruhr!« 32 Mit einem Trupp Soldaten und einigen Hauptleuten lief er sofort zum Tempelplatz. Als die Menge den Kommandanten und die Soldaten sah, hörte sie auf, Paulus zu schlagen.
33 Der Kommandant nahm Paulus fest und ließ ihn mit zwei Ketten fesseln. Anschließend fragte er die aufgebrachte Menge, wer dieser Mann sei und was er getan habe. 34 Aber die einen schrien dies, die anderen das, und der Tumult war so groß, dass er letztlich nichts Genaues in Erfahrung bringen konnte. Deshalb befahl der Kommandant, Paulus in die Festung zu führen. 35 Auf den Treppenstufen dorthin mussten die Soldaten Paulus tragen, um ihn vor der wütenden Menge zu schützen. 36 Die Leute drängten heran und tobten: »Weg mit dem! Bringt ihn um!«
37 Als man Paulus gerade in die Festung bringen wollte, sagte er zu dem Kommandanten: »Kann ich kurz mit dir sprechen?« – »Du sprichst Griechisch?«, fragte dieser überrascht. 38 »Dann bist du also nicht der Ägypter, der vor einiger Zeit in der Wüste viertausend bewaffnete Rebellen um sich sammelte und einen Aufstand anzettelte?« 39 »Nein«, erwiderte Paulus, »ich bin ein Jude aus Tarsus und ein Bürger dieser bekannten Stadt in Zilizien. Bitte erlaube mir, zu den Leuten zu reden.«
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